Die Geschichte meines überschaubaren ETF-Depots

Durch den Berufseinstieg und dem sich häufenden Ersparten auf dem Tagesgeldkonto stellte sich irgendwann die Frage:

Wohin mit dem Geld?

Mein BWL-Dozent riet uns bereits im Studium, nicht in Aktien, sondern in ETFs zu investieren, da diese weniger Gebühren hätten und statt einem Unternehmen einen ganzen Index abbilden würden. Nach dem Studieren einschlägiger Finanzblogs und –foren konnte ich diesem Tipp nichts entgegensetzen und es war es irgendwann soweit:

Ich war bereit zu investieren!

Die klassischen Fragen bei der ETF-Auswahl kamen mir in den Sinn:

  1. Wie viel investiere ich?
  2. In wie viele ETFs investiere ich?
  3. Einmalzahlung oder Sparplan?
  4. Ausschüttend oder thesaurierend?
  5. Physische oder synthetische Replikation (Stichwort: Swap)?
  6. Welcher Depotanbieter?

Zu ETFs kann man ganze Bücher schreiben. Fräulein Zaster hat letztens einen ellenlangen Artikel dazu veröffentlicht. Meine Bibel bei der ETF-Wahl war nicht der Kommer („Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“), sondern der Holzmeier-Thread im Wertpapier-Forum. Dadurch wurden weitere Fragen aufgeworfen:

  1. Ist der ETF steuerschön?
  2. Welchen Total Expense Ratio (TER) und welche Tracking-Differenz (TD) hat ein ETF?

Nach ewigem Zermartern meines Gehirns habe ich mich letztlich für einen monatlichen Sparplan mit folgenden thesaurierenden Swappern entschieden:

100€ – LU0392494562 COMSTAGE MSCI WORLD TRN UCITS ETF
50€ – LU0635178014 COMSTAGE MSCI EMERGING MARKETS TRN UCITS ETF

Kurz gesagt: Die Standardlösung MSCI World und EM mit 70/30-Gewichtung.

Was waren meine Beweggründe für diese Auswahl?
1. Erst mal klein anfangen und nur Geld investieren, dessen Verlust man theoretisch gut verkraften könnte und in absehbarer Zeit nicht braucht. Deswegen entschied ich mich für 150€ monatlich. Die hätte ich für eine maximale staatliche Förderung bei einer betrieblichen Altersvorsorge auch hinlegen müssen.

2. Bei meiner geringen Anlagesumme wollte ich nicht mehr als 2 ETFs besparen, um die Kosten und den Aufwand gering zu halten.

3. Den richtigen Zeitpunkt zum Investieren wird man nie finden. Kurse steigen, Kurse fallen. Ein monatlicher Sparplan sorgt für eine Streuung, um zumindest nicht zufällig den schlechtesten Zeitpunkt zu erwischen. Weiter Vorteil: Das Geld wird regelmäßig vom Konto abgebucht und Investieren ist somit ein Selbstläufer.

4. Zuerst hatte ich ausschüttende ETFs im Visier, um meinen jährlichen Steuerfreibetrag voll ausschöpfen zu können. Wegen meines kleinen Depots geht es aber nur um geringe Beiträge, sodass dadurch auch Thesaurierer wieder im Rennen waren.

5. Bei Swap-Produkten bekommt man schnell Sachen indirekt Sachen ins Depot, die man eigentlich gar nicht haben will. Ein gewisses Ausfallrisiko gibt es noch obendrauf. Vorteil ist jedoch die oft gegebene Steuereinfachheit und die geringen Nebenkosten. Da die Vorteile aus meiner Sicht bei Swappern überwiegen, sollte es auch ein Swapper werden.

6. Mir war ein dauerhaft kostenloser Anbieter wichtig. Da ich bei manchen Dingen mich von der Schwarmintelligenz leiten lasse, habe ich mich insbesondere auf die DAB Bank, ING-DiBa und OnVista konzentriert.

7. Ausschüttungsgleiche Erträge, Doppelbesteuerung im Ausland.. Dinge, mit denen ich mich nicht groß rumärgern möchte und deswegen nach „steuereinfachen“ ETFs Ausschau hielt. Selbst bei der tollsten Rendite, würde ich keine 1000 Dokumente für einen Sparplan 50 Jahre aufheben wollen. Der Finanzwesir hat darüber einen Augen öffnenden Beitrag zum Thema Papierkrieg geschrieben.

8. Letztlich können sich der TER und die TD eines ETFs jederzeit ändern. Wenn man die letzten Jahre betrachtet, schnitten meine beiden auserwählten Comstage-Produkte gut ab. Wegen 0,1%-Unterschied wollte ich mich bei der Auswahl nicht zu sehr verrückt machen, bei 1%-Unterschied hingegen schon.

Wichtigster Punkt: Die Einfachheit des Investierens
Bei www.justetf.com verbrachte ich Ewigkeiten, um die verschiedenen Optionen zu vergleichen.  Je mehr ich verglich, desto unentschlossener wurde ich. Irgendwann fokussierte ich mich auf die Frage: Was ist mir beim Investieren wichtig?

Mir ist es wichtig, dass ein Produkt einfach zu handhaben ist.

Das erspart mit Nerven und Zeit und sollte mir jemals was passieren, muss meine Familie nicht erst BWL studieren, um meine Investitionen zu verstehen. Kostenlose Einzahlungen und ein Sparplan sollten es werden. Zwar kann man bei der ING-DiBa ab 500€ bestimmte ETFs kostenlos kaufen, aber ich will nicht alle ein paar Monate mir die Frage stellen: „Sollte ich nicht noch 1, 2 Tage auf einen besseren Kurs warten?..“ Möglichst wollte ich alles über einen Depot-Anbieter steuern.

Wie sieht mein Depot aktuell aus?
Ich habe derzeit 450€ in mein DAB-Depot eingezahlt, was nach 3 Monaten ein Plus von 9% anzeigt. Der Stand schwankt täglich um mehrere Prozent, war auch schon 4% im Minus.

Wie stehe ich zu Einzelaktien?
Ich bin ein ziemlich konservativer Anleger und muss mich erst lange mit etwas beschäftigen, um mich mal was Neues zu trauen. Aktien halte ich durch regelmäßige Ausschüttungen für die Altersvorsorge als durchaus attraktiv (vor allem, wenn ich an das Vorbild der USA in der Hinsicht denke). Da ich derzeit mit geringen Anlagesummen in der Börsenwelt gestartet bin, habe ich mich erst mal für passives Investieren entschieden. Dadurch fühle ich breiter aufgestellt, als ein paar Kröten in nur ein Unternehmen zu stecken.

Wie lautet eure Investitionsstrategie und habt ihr eure Strategie ggf. auch mal zwischendrin korrigiert?  

59 Gedanken zu „Die Geschichte meines überschaubaren ETF-Depots

  1. Um ehrlich zu sein meine Strategie sieht aktuell genau so aus, wie deine. Sogar die selben ETF’s und Anlagesumme. Außer vielleicht das ich bei Comdirect bin.

    JustETF.com hatte ich auch einige Zeit mit rumgespielt und Einzelaktien werde ich mir vielleicht zukünftig mal angucken, wenn mehr Geld investiert wird. Aber eigentlich will ich auch nicht zu viel Zeit damit „verschwenden“. Mal gucken, das wird dann eher ein wenig rumspielen und ausprobieren.

    Ausprobieren passt wohl auch aktuell am besten zu meiner Strategie. Eigentlich will ich ja einen Kredit möglichst schnell los werden, aber mit den 150€ lerne ich zumindest das Börsengeschäft schon mal ein wenig kennen und genau das ist aktuell mein Ziel. Den Musterdepots sind zwar schön und gut, aber wo ich kein Geld verlieren kann, da gehe ich doch anders um 😉

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  2. (Falls sich bei unseren ETFs steuertechnisch mal was ändert, weiß ich nun, mit wem ich mich austauschen kann. :)) Ich hatte ein Musterdepot zum Spielen eröffnet und ein paar Tage darauf den richtigen Sparplan eingerichtet. In meinem Musterdepot habe ich einen DAX-ETF und BASF-Aktien liegen. Ende August konnte man da gute „Schnäppchen“ machen. Die Chance habe ich nun real verpasst, aber man ist oft erst im Nachhinein schlauer.

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  3. Musterdepots sind spassig, aber in dem Moment, wo ein Konto „scharf“ ist, schaut alles anders aus. Ich habe die letzten 20 Jahre mit Einzelaktien mein Glück versucht (was auch geklappt hat) und bin jetzt in der Dividendenwachstumsphase, da ich das süße Nichtsstun des Rentnerlebens anpeile. Naj, bin auch fast 30 Jahre älter, da verschieben sich die Prioritäten langsam.

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  4. Ich bin lange Zeit auch ohne eine „echte“ Strategie gut unterwegs gewesen. Nach einem ziemlichen „Fehlstart“ direkt nach Studienende habe ich zwei Maxime befolgt:
    1. Flexibel anlegen
    2. Breit streuen

    Daher bin ich bei Tagesgeld, Festgeld und breiten, global anlegenden Aktienfonds gelandet. Prozentuale Aufteilungen habe ich nach Gefühl und ohne System vorgenommen – ich wollte nicht zuviel Risiko eingehen und habe den Aktienanteil erst nach und nach über die Jahre erhöht. Damals waren die Tagesgeldzinsen aber auch teilweise bei 4% und mehr und daher der „Druck“ auch nicht so hoch, alternativ anzulegen, um nach der Inflation noch im Plus zu sein. Im Nachhinein bin ich froh, so eingestiegen zu sein und damit die ersten Börsencrashs nicht gleich mit 70% oder mehr meines Vermögens erlebt zu haben.

    Der Schwenk hin zu einem systematischen Anlegen mit klaren Quoten und Regeln ist erst später erfolgt, als ich auch das Thema Indexfonds/ETFs für mich entdeckt habe. Trotzdem ist das Vermögen auch ohne diese Strategie einfach durch konsequentes Sparen angewachsen.

    Das ist im Grunde auch das Gute am Vermögensaufbau. In jungen Jahren mit geringem Vermögen ist die Sparrate die treibende Kraft und später mit gestiegenem Vermögen wird die Rendite des Anlagevehikels immer wichtiger. Man muss also nicht gleich am Anfang alles „perfekt“ machen, sondern kann auch erst mal lernen, wie sich Börsencrashs anfühlen. Alles andere ergibt sich dann von alleine.

    Heute bin ich noch immer mit Tagesgeld, Festgeld und ETFs glücklich. Mehr brauche ich im Moment nicht. Wer weiß, was in den nächsten Jahren auf dem Markt auftaucht. Wenn es zu meinen Maximen passt, würde ich auch wechseln. Schau’n mer mal.

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  5. Hallo Dummerchen, deine Ansicht beruhigt mich. Das entspricht nämlich auch meiner aktuellen Strategie. Derzeit setze ich auch auf eine hohe Sparrate. Ich trauere zwar den 3% Zinsen nach, die es bei meiner Tagesgeldkonto-Eröffnung gab, aber aktuell denke ich mir: Zinseszins ist schön und gut, aber trotzdem bin ich vom Charakter her einfach keine „Zockerin“. Ich könnte nun mein Erspartes bis auf 3 Monatsgehälter in Aktien stecken und würde mich vielleicht über 10%-Rendite 2016 freuen. Anschließend würde ich mich dann zu Tode ärgern, wenn eine Krise kommt, mein Depot 50% an Wert verliert und ich am besten zeitgleich meinen Job verliere. Buy und Hold klappt nicht, wenn man seine Investitionen in den schlimmsten Zeiten liquidieren muss.

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    • Auch heute fühle ich mich nicht als Zocker, obwohl meine Aktienquote über die Jahre gestiegen ist. Wenn ich allerdings sehe, dass so einige der schreibenden Junganleger mit 80%-100% Aktienquote in die Vollen gehen, hoffe ich, dass sie den nächsten Crash dann auch durchhalten können. Und zwar nicht nur mental.
      Ich finde dein behutsames Vorgehen ganz vernünftig. Vielleicht „wächst“ du auch langsam mit steigendem Kontostand in eine höhere Risikobereitschaft herein.

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      • Mit dem Setzen von Stopp-Loss-Marken steigt man aus dem Markt aus, wenn die Kurse unter eine Grenze fallen. So weit, so klar.
        Aber was macht man dann mit dem Geld? Abwarten, bis die Kurse wieder gestiegen sind? Oder abwarten, bis die Kurse noch weiter gefallen sind? Oder abwarten, bis die Kurse ihr Minimum erreicht haben (woran auch immer man diesen Punkt erkennen will)? Für mich sind das Versuche, den Markt irgendwie zu timen. So schön es wäre, immer nur in steigenden Märkten investiert zu sein und fallende Märkte zu vermeiden – die Theorie scheitert meist an der praktischen Umsetzung.

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  6. Hi Ex-Studentin,

    ich fahre meine aktuelle Strategie seit ca. 3 Jahren (zzgl. einem halben Jahr einlesen in das Thema Dividendenstrategien). Das Meiste habe ich aber dennoch in den letzten drei Jahren gelernt und etliches werde ich in hoffentlich vielen weiteren Jahren lernen.

    Zuvor habe ich mehr gespart als Investiert. Ich machte mir erst Gedanken, als die Zinsen immer weiter fielen und ich Substanzverlust in die Augen sag. Wahrlich ein Luxusproblem, aber es führte zu einem Paradigmenwechsel. Nicht von heute auf morgen, aber über einige Jahre hinweg.

    Mein Ziel war es, mein Erspartes vor Inflation zu schützen und es ein klein wenig zu vermehren (so wie bis zuvor mit den Zinsen) und mit einem einfach zu verwaltenden System.

    Mein heutiges Ziel ist Vermögensbau zu Zwecken, die der Couponschneider u.a. in einem seiner Artikel aufzählt:
    – Arbeitslosenversicherung
    – Rentenversicherung
    – Liquiditätsreserve (Aktien lassen sich grundsätzlich leichter liquidieren als viele andere Sachwerte)
    – zusätzliches Einkommen
    – einfache Handhabe
    – Flexibilität
    – vererbbar/Lebensversicherung

    Zu Einzelwerten kam ich eher zufällig. Wollte ich schon 2010 meinen ersten ETF kaufen, sah bisher kein einziger mein Depot von innen. Der Blogartikel eines österreichischen Wirtschaftsinformatikers brachte mich auf die Idee, die Inflation mit Dividenden zu schlagen und letztlich zum Dividend Growth Investing. Ich überlegte immer wieder, ob ich nicht doch (um es noch bequemer zu haben) auf ETFs umsteigen soll.

    Aktuell lese ich das Buch Überlegen investieren von Jeremy Siegel und habe für mich erkannt, dass ich meiner bisherigen Strategie treu bleiben und nicht zu ETFs wechseln werde. Sollte ich aber eines Tages mal eine Patenschaft oder ähnliches übernehmen, werde ich diese mit einem ETF-Sparplan unterstützen.

    Viele Grüße
    Marco

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    • Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar!! Die niedrigen Zinsen treiben viele an die Börse. Wenn es noch Festgelder mit 3-4% gäbe, würde ich mich mit ETFs und Aktien vermutlich nicht groß beschäftigen. Danke für den Buchtipp. Nächstes Jahr werde ich nach aktueller Tendenz auch Einzelaktien in mein Depot holen und will mich über Weihnachten mehr in die Thematik einlesen.

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  7. Das Problem ist doch nicht die Höhe des Zinses. Wäre die Inflation noch geringer als die angebotenen Zinsen und ich könnte real Vermögen mit diesen, wenn auch niedrigen, Zinsen aufbauen, wäre mir die Höhe des Zinses egal. Dass wir dadurch allerdings aktuell in eine Deflation rutschen würden, muss natürlich trotzdem bedacht werden. 😉

    Das Buch kann ich bisher (bin halb durch) nur empfehlen. Egal ob die Strategie auf ETFs, Einzelwerten oder sonst was beruht. Es enthält einige interessante Beobachtungen des Autors.

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  8. Seit letzten Jahre waren wir zumindest bei 3%-Inflation oder weniger. Jetzt geht es ja immer gen 0. Die Tages- und Festgeldzinsen lagen bisher meines Wissens immer drüber. Auch jetzt kann man derzeit die Inflation noch schlagen. Aber zum Vermögen bilden reicht es generell nicht, wenn man immer nur knapp drüber ist. Die Zinsen von damals mit der Inflation von jetzt bleibt also eine Traum-Kombination, die es so wohl nie geben wird. 😉 Mich beunruhigt es am meisten, dass man Kredite hinterher geworfen bekommt. Ich frage mich, was passiert, wenn der Leitzins mal wieder erhöht werden würde..

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  9. Gar keine Frage, dass man mit manchem Angebot noch über der Inflationsrate liegen kann. Vor ca. zwei Jahren sah ich eine Grafik, auf der zu erkennen war, dass die Zinsen rund einen Prozentpunkt über der Inflation lagen und sich das in den letzten Jahren aber grundsätzlich verschob.

    Dennoch ist rückblickend der Vermögensaufbau mit Aktien (stellvertretend auch für ETFs und Fonds) deutlich besser gelaufen.

    Diejenigen Banken, die einen Großteil über ihre Zinsmarge verdienen, müssen beim aktuellen Verfall dieser natürlich einerseits auf Masse gehen. Auf der andere Seite denke ich, dass die Einstellung vieler Menschen diese dazu bringt Dinge jetzt zu kaufen und die günstige Zinschance zu nutzen. Und bei Immobilienfinanzierungen darf es ruhig auch etwas mehr sein.

    Sollte es aber eines Tages so kommen, dass dadurch viele Anschlussfinanzierungen nicht realisierbar sein werden, dann werden, wie eben auch auf dem Aktienmarkt, einige Häuschen von den Ungeduldigen zu den Geduldigen wechseln, die dann mit entsprechendem Eigenkapital anrücken und von eventuell entstehenden Käufermarkt profitieren werden.

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  10. Wow, hier entstehen echt coole Diskussionen. Da möchte ich nicht fehlen 🙂 Toller Blog übrigens!

    Kurz zum ETF-Depot: Das ist ja eine Standardkombi, die ich auch bespare. Zwischendurch habe ich mir noch überlegt, einen ACWI zu nehmen, aber ich lasse es jetzt so.

    Was ich interessant fand an Deinem Artikel: Bei mir war ebenfalls der Holzmeier-Thread der Startschuss, um mich damit auseinander zu setzen. Erst danach kam der Kommer.

    Viele Grüße
    Daniel

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  11. Hallo zusammen,

    zu deiner Frage nach der Investitionsstrategie und Korrektur:

    Meine ersten Aktien habe ich 2014 im Rahmen eines Mitarbeiter-Aktienprogramms erworben. Ein halbes Jahr lang saugte ich Informationen über die Märkte auf. Dann experimentierte ich mit Einzelwerten (ohne echte Strategie). Kam dann zur Chartanalyse, setzte mich intensiv damit auseinander und handelte danach.

    Im August diesen Jahren ging mir dann ein Licht auf. Am Tag vor dem dreitägigen Marktcrash verkaufte ich alles (aus charttechnischen und strategischen Gründen), wollte auf Buy-and-Hold umstellen. Ich screente, was das Zeug hielt. Am Vormittag nach dem „Black Monday“ investierte ich in die ersten 5 Positionen – perfektes Timing, wie sich später herausstellen sollte.

    Seitdem habe ich mehrfach nachgekauft. Mittlerweile sind es 8 Einzelwerte. Tendenz: steigend. Bin auch vor kurzem mit eigenem Börsenblog gestartet.

    Meine monatliche Sparquote liegt bei 40-45%. Ich bin mit etwas mehr als 90% in Aktien investiert.

    Ich weiß, dass das ziemlich riskant ist. Doch ich lebe ohne Partnerin und ohne Kinder und fühle mich bei meinem Arbeitgeber extrem sicher. In nächster Zeit möchte ich das Sparen und Investieren knallhart durchziehen.

    Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist hoch (>40%), dass es in den kommenden 2 Jahren zu einer Marktbereinigung kommt, die meinen Depotwert um 30-40% senken wird. Darauf bin ich mental eingestellt und werde diese Zeit, wenn es so kommt, zum Nachkauf nutzen.

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    • Hallo Stefan, auch wenn es heißt „Es gibt kein perfektes Timing“ denke ich mir: Es gibt aber Zeitpunkte, die besser/schlechter sind als andere. Du gehörst auch zu den Glückspilzen, die zufällig den richtigen Punkt getroffen haben. Ich will zu dem Thema zwar irgendwann noch einen Artikel schreiben (ich habe so viel auf meiner To-Do-Liste..). 90% in Aktien machen sicherlich einige in der Finanzwelt, für mich wäre es nichts: Wenn nämlich mal die Kurse stark fallen, hat man doppelt Pech: 1. Man hat nicht genug beiseite, um günstig nachzukaufen. 2. Mit Pech muss man sogar mit Verlust verkaufen, falls man den sicher geglaubten Job dank Krise verliert. Danke übrigens, dass du auf deinen Blog aufmerksam machst! Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele es „von uns“ doch gibt. Dein Blog macht auf den ersten Blick schon mal einen interessanten Eindruck, werde heute Abend mal darin stöbern. 🙂

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  12. Ich habe meine ersten Aktien schon 1984 gekauft, bin also schon lange dabei. Da ich damals Bankkaufmann gelernt habe, habe ich so ziemlich alles ausprobiert, was es gab. Für die Erfahrung ganz gut, aber es war so einiges dabei, was nicht nachahmenswert ist. Die Börse war damals zwar auch schon schnell, aber längst nicht so einfach von der Informationsbeschaffung wie heute.

    Seid einigen Jahren praktiziere ich Buy & Hold. Das ist eine Strategie, über die ich schon sehr lange nachgedacht, aber aufgrund von anderen Dingen immer wieder beiseite geschoben habe. Irgendwann habe ich damit klein angefangen, um es auszutesten. Es funktioniert ganz ordentlich, aber man muß lernen, gelassen zu werden. Dies ist ein langer Prozess und wenn es tatsächlich mal nicht nur so einen kurzfristigen Minicrash wie im August gibt, werden noch so manche Neulinge ziemlich strapaziert werden, auch wenn sie sagen, dass sie sich mental auf 30 – 40% Verlust vorbereitet haben. Das wird dir im übrigen mit deinen ETFs genauso passieren. Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass Du die Einstellung hast, mit dem Kauf von Indexen würde es da einem besser gehen. Dem ist leider nicht so.

    Wenn ich so zurück betrachte, ist die wichtigste Komponente das regelmäßige Investieren. Die zweite ist das sog. „time in the market“, d.h. deine Anlagen müssen die Zeit haben, sich zu entwickeln. Du wirst feststellen, dass sich so einige Unternehmen verabschieden und noch mehr aufgekauft werden. Verabschieden ist selten, aufgekauft ist recht häufig positiv, obwohl man das nicht immer möchte. Da Du momentan noch recht überschaubare Summen monatlich investierst, ist die ETF-Strategie sicher vom Kosten-/Nutzenfaktor die beste, die Du machen kannst. Erst wenn Du in der Lage bist, über einen überschaubaren Zeitraum 1.500 € anzusparen und anzulegen, wären auch Einzeltitel interessant. Ich weiß von einigen Kommentatoren auch hier, dass sie die ETFs als wesentlich überlegen ggü. Einzeltitel ansehen. Und ich erkenne auch an, wenn man regelmäßig die ETFs bespart, dass man durchaus einiges an Erfolg und Ziele erreichen kann. Trotzdem bin ich die Gegenfraktion zu dieser Anlagestrategie, da ich trotzdem insgesamt mehr Vorteile im Kauf von Einzeltitel sehe. Aber das liegt wahrscheinlich an der Erfahrung und wenn man sich noch zurechtfinden muß, ist der Einstieg über ETF sicher sehr zu empfehlen.

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  13. Hallo Oliver, vielen Dank für deinen weisen Hinweis. 🙂 Einer meiner nächsten Artikel geht voraussichtlich um das Thema Aktien vs. ETFs, weil ich ETFs selbst nicht für das non-plus-ultra halte. Aktuell fehlt mir wie vielen die Erfahrung, wie ich wirklich in Krisenzeiten reagiere, weswegen ich aktuell eher noch in der Experimentierphase bin.

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  14. Mir gefällt dieses Forum immer besser. Alle Beteiligten tragen starke Argumente vor, bringen mich dazu, über meine eigene Strategie nachzudenken. Alle Leser bekommen die Chance, sich ein umfassendes Bild von verschiedenen Ansätzen zu machen. Klasse! 🙂

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  18. Wichtiger als ein einen Fond zu investieren ist das wertvollste deine Arbeitskraft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abzusichern. Deien Arebitskraft ist über die Jahre über 1 Mio Euro Wert. Wenn man jung ist und nicht krank bekommt man die auch sehr einfach. Falls nicht sollte man anonymisierte Anfragen/Pseudoanfrage über einen Versicherungsmarkler stellen. Wenn man direkt anfragt kann es zu einer Ablehnung führen die in einer zentralen Kartei gespeichert wid in die alle Versicherer einsicht haben. Dann nimmt einen auch keine andere Versicherung.

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    • BU halte ich persönlich nicht für sehr sinnvoll. Erstens ist sie für viele Berufsgruppen kaum finanzierbar,zweitens wird man bei kleinen Wehwehchen überhaupt nicht mehr oder nur mit Ausschluss versichert und drittens zahlt sie im Ernstfall oft nicht. Ich nehme an,dass die BUV die Versicherung mit der höchsten Ablehnungsrate ist. Ein Bekannter hat fast 7 Jahre geklagt bis es zu einer Zahlung kam.Verzögern,verleumden, sich verklagen lassen. Das Konzept vieler Konzerne. Lieber den monatlichen Beitrag sparen und gut anlegen. Natürlich schüren die Versicherer immer wieder Ängste bezüglich BU,denn sie leben vom Geschäft mit der Angst.Das Leben ist ja so voller Gefahren aber gegen einen kleinen Betrag nehmen wir Ihnen das Risiko ab… Und da bei uns leider eine absolute Vollkaskomentalität herrscht, wirken diese Praktiken sehr gut. Wenn der Deutsche nicht gegen alles versichert ist,fühlt er sich nicht wohl.

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  19. BU-Versicherung und ich sind aktuell 2 Dinge, die nicht so miteinander harmonieren. Ich bin normalerweise sehr vertrauenseelig – außer, wenn es um Geld geht. Zum einen habe ich einige Wehwechen (Allergien, Fußfehlstellung) und zum anderen kann ich bei einer Freundin miterleben, wie lange sich so eine Verhandlung ziehen kann. Die Versicherung zahlt der Mutter nicht, obwohl diese seit einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt und geistig beeinträchtigt ist. Nach nun rund 5-6 Jahren wird es wohl auf eine außergerichtliche Einigung hinauslaufen. Die Mutter bekommt weniger als ihr eigentlich zusteht, aber eine Gerichtsverhandlung würde sich noch länger ziehen. Meine Freundin hat nun lange genug um das Recht ihrer Mutter kämpfen müssen, die selbst handlungsunfähig ist.

    Ich habe einen Bürojob, weswegen ich nach einem Unfall schon vom Hals an querschnittsgelähmt sein muss, um nicht mehr arbeiten zu können. Für den Fall hätte ich aber eine Unfallversicherung. Andere wahrscheinlichere Krankheiten wie Krebs oder Nervenkrankheiten würden mich zeitlich so beanspruchen, dass ich keine Kraft hätte, meine wertvolle Zeit mit Gerichtsstreitereien zu verbringen. So spare ich mir also aktuell das Geld für BU und Rechtschutz.

    Ich bin da also sehr voreingenommen. Hatte schon überlegt, einen Beitrag darüber zu schreiben. In der Finanzwelt wird man ohne BU-Versicherung aber nahezu gesteinigt.
    http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article122190022/Bei-Berufsunfaehigkeit-wird-Zahlung-oft-verweigert.html

    BU-Versicherung ist eine nette Idee, wenn die Leistung denn garantiert und sofort gezahlt werden würde. Lebensversicherungen sind da sicherer. Die Versicherungen können einen Tod schlecht abstreiten.

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  20. Pingback: Wieso investiere ich in ETF's? - Finanzleiter

  21. Hallo,

    danke für den tollen Artikel – hat mir sehr geholfen mich in das Thema ETFs einzulesen.
    Habe Deine Vorgangsweise sehr schlüssig empfunden und daher unverschämt abgekupfert… :=)

    Meine ganzen Überlegungen und Details finden sich dazu im wertpapier-forum:
    http://www.wertpapier-forum.de/topic/49734-20000-euro-anlegen-und-aktiven-fond-umwandeln/

    Grundsätzlich wollte ich genauso wie Du investieren mit:
    LU0392494562 COMSTAGE MSCI WORLD TRN UCITS ETF
    LU0635178014 COMSTAGE MSCI EMERGING MARKETS TRN UCITS ETF

    Dann bin ich aber etwas stutzig geworden, ob es nicht besser ist, das ETF-Anbieter-Risiko zu diversifizieren unter anderem auch deswegen weil Kommer meint (Zitat aus seinem Buch):
    „Aus Sicht des Autors sind Swap-ETFs eher zu vermeiden. Wer dennoch
    Swap-ETFs erwirbt, sollte darauf achten, dass die Summe aller SwapETFs im Portfolio nicht mehr als 15% bis 20% des Gesamtportfolios
    ausmacht und davon nur jeweils maximal 5 Prozentpunkte von einem
    einzelnen ETF-Anbieter (KVG) stammen.“

    Deswegen überlege ich ob es nicht besser ist aufzuteilen auf z.B.:
    LU0274208692 db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF 1C
    LU0635178014 COMSTAGE MSCI EMERGING MARKETS TRN UCITS ETF
    (auch wenn der db x-trackers etwas mehr kostet lt. TER und etwas schlechter performt als der Comstage)

    Im Endeffekt dann die Entscheidung zu treffen:
    2x Comstage mit günstigeren Kosten, aber „Klumpenrisiko“
    oder
    1x db x-trackers und 1x comstage mit leicht erhöhten Kosten, aber Anbieterdiversifikation

    Wie ist hier Deine Meinung dazu? Bzw. hast Du auch diese Überlegungen angestellt bei Deiner ETF-Analyse?
    Auch aus dem Blickwinkel und Abstand nach schon ein paar Monaten Investionsdauer.

    Beste Grüße!

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    • Hallo Rapid1898! (Fußballfan?)

      Ich fürchte der Blickwinkel und Abstand nach ein paar Monaten Investitionsdauer ändert herzlich wenig. Wäre zwischendurch mal eine ernsthafte Krise mit tatsächlichen relevanten Maßnahmen erfolgt, könnte man ja neue Erfahrungen einfließen lassen, aber so? Um mal die beliebte Story zu zitieren: Solange der Truthahn täglich gefüttert wird, hat er immer weniger Angst vor seinem Besitzer – bis zum Thanksgivings-Tag.

      Hast Du verstanden, warum Kommer zu seinem Schluss kommt? Ich habe das Buch nicht im Bücherregal stehen, aber mal über sie „Suche im Buch“ versucht, mehr über seine Theorie zu erfahren: Das was ich lesen konnte ist
      a) ein Hinweis auf Kontrahentenrisiko von (max.) 10% des Werts. Comstage hat meines Wissens nach eine Überabsicherung durch Staatsanleihen von 105%. Klingt in meinen laienhaften Ohren recht sicher.
      b) ein Hinweis auf quellensteuerrechtliche Nachteile ggü. physischen ETFs. (Er macht dann auch gleich mal Werbung für seine trockene Abhandlung zum Thema. Der Finanzwesir hat sich das Werk angetan und hier: http://www.finanzwesir.com/blog/etf-steuerleck berichtet und mich in den Kommentaren weiter aufgeschlaut.)

      Welches der beiden Argumente lässt Kommer also nun von Swaps abraten? Liest man folgenden Hinweis in seinem Buch würde ich auf b) tippen:
      „Sollte man bereits im Portfolio liegende Swap-ETFs durch Replikations-ETFs austauschen? Für den Fall, dass es sich um steuerlich begünstigte „Altfälle“ handelt (Kauf des Swap-ETFs vor 2009) wohl eher nicht. Bei anderen Fällen muss der Anleger die hier dargestellten Vor- und Nachteile gegenüber den Transaktionskosten, die das Umschichten verursacht, gegeneinander abwägen.“ (Kommer, 4.Auflage, Seite 220)

      War das auch Dein Eindruck beim Lesen des Buchs? Denkst Du, dass Du durch den Wechsel von einem Swap-Anbieter zum anderen das Problem tatsächlich veränderst?

      Liebe Grüße
      Dummerchen

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      • Huhu, Dummerchen war mal wieder schneller..

        Ich habe meine ETFs nun fast ein Jahr und es ist recht ereignislos. Generell sehe ich für mich derzeit kein Handlungsbedarf. Vielleicht mache ich mir da bei hohen 5-stelligen Summen mal eher Gedanken. Einfach aus dem Grund, dass Diversifikation nie schaden kann.

        Aber ansonsten war es schon eine große Entscheidung, überhaupt Swapper zu nehmen.

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      • Eine kleine Korrektur:

        Ja, Comstage übersichert seine Swap-ETFs mit 105 %. Das Trägerportfolio besteht allerdings nicht aus Staatsanleihen, sondern aus deutschen Bluechip-Aktien (quasi ein großer Teil des DAX). Die genaue Zusammensetzung kann man bei Comstage einsehen:

        Klicke, um auf Trgerportfolio_29.07.2016_GER.pdf zuzugreifen

        Zu Kommers Einwand gegenüber Swap-ETFs sollte noch hinzugefügt werden, dass es derzeit danach aussieht, als fiele die Quellensteueranrechnung bei physisch replizierenden ETFs mit der Reform des Investmentsteuergesetzes im Jahr 2018 weg (http://www.roedl.de/themen/fonds-brief/2015-08-06/neue-konzeption-der-investmentbesteuerung).
        Gleichzeitig wird allerding auch der Steuerstundungseffekt der Swap-ETFs durch die Einführung der Vorabpauschale deutlich eingedämmt, wodurch die praktischen Unterschiede zwischen Swappern und physischen Replizierern (Quellensteueranrechnung vs. Steuerstundung) quasi eingestampft werden dürften.

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      • Hallo Dummerchen,
        danke, das war mir bisher nicht bekannt. Ich dachte bisher immer (naiv), die Übersicherung geschiehe ebenfalls über das Trägerportfolio.

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      • Hallo Dummerchen,

        mir gehts gar nicht um einen Swap-ETF den ich bereits habe und ich stehe Swap-ETFs auch gar nicht negativ gegenüber, sondern ich stehe vor der Entscheidung 2x Comstage oder 1x Comstage und 1x db x-trackers.

        Die Frage ist ob es besser ist bei den ETF-Anbietern bewusst zu diversifizieren.

        Im Moment tendiere ich eher zu 2x Comstage
        (werde wahrscheinlich flatex.at als Broker nehmen und dort kostet mir die monatliche Sparleistung mit Comstage nichts und bei db x-trackers also schon)

        D.h. diese Diversifizierung kostet mich größeren TED (0,20 vs. 0,45), größere TD (0,12 vs 0,22) und auch noch 0,90 EUR pro monatlicher Ansparung – wenn ich den Comstage mit dem db x-trackers vergleiche.

        Soll mir das die Diversisifzierung echt wert sein…?
        Ich denke jetzt einmal nein…

        PS: Und ja – in Wien gibts nur grün/weiß!

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      • Hallo Markus,

        ich hätte geschworen, dass Du die Diversifikation wegen des Swap-Konstrukts machen wolltest. Dein Kommer-Zitat las sich doch ziemlich stark so.

        Wenn Du da überhaupt kein Problem siehst, warum willst Du dann über zwei Anbieter diversifizieren? ETFs sollten doch auch in Österreich als Sondervermögen gelten und somit bei einer Anbieterpleite Eigentum des Anlegers bleiben. Mit einer Verdoppelung der ETF-Anbieter erhöhst Du ja im Prinzip die Möglichkeiten bei einer Anbieterpleite betroffen zu sein.

        Solange mir nicht klar ist, warum Du überhaupt diversifizieren willst, fällt es mir schwer Dir einen Rat zu geben. Oder ist das nur so ein dumpfes Gefühl, das Streuung immer gut ist? Würdest Du aus dem gleichen Grund auch ein Tagesgeld von z.B. 10.000€ auf zwei (einlagengesicherte) Banken verteilen, wenn eine 1% Zinsen und die andere 0,7% Zinsen anbietet?

        Liebe Grüße
        Dummerchen

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      • OK – verstehe @Dummerchen

        Hängt vermutlich ein bisschen mit meiner P2P-Paronia zusammen wo man praktisch alles diversifizieren sollte (Land, Kredite, Anbieter, Kreditgeber, usw.) – aber das kann man sicher nicht mit einer Einlagensicherung vergleichen.

        Das Beispiel mit dem Festgeld finde ich gut – dort würde ich auch nicht diversifizieren und daher werde ich es bei den SWAP-ETF-Anbietern auch nicht machen.

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  25. Hallo Exstudentin,

    da du ja aktuell 600 euro monatlich in ETFs investierst wollte ich fragen ob es immernoch die o.g ETFs sind und wie aktuell die Aufteilung aussieht

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  26. Ich finde die Entwicklung klasse, dass immer mehr (auch fachfremde) sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigen und die jüngsten Bubbles (Finanz-/Schuldenkrise + New economy) nicht mehr verhindern, dass die Leute wieder mehr Risikobereitschaft zeigen – anders gehts nicht. Ihr solltet Euch dennoch nicht nur durch die Foren lesen, sondern auch mal ein wenig Literatur dazu lesen. Der Kommer wird dazu ja auch immer im WPF empfohlen – ich empfehle zusätzlich noch Investments von Bodie, Kane, Marcus als Einführung. Hier wird vorallem der Risikobegriff deutlicher – viele können damit einfach nichts anfangen. LG aus Münster.

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    • „Ihr solltet Euch dennoch nicht nur durch die Foren lesen, sondern auch mal ein wenig Literatur dazu lesen.“

      Danke für den Hinweis. Ich frage mich allerdings, wie Du denn auf die Idee kommst, das „wir“ nur durch die Foren lesen und keine „Literatur“ dazu (wozu eigentlich genau?) gelesen haben? Wirken „wir“ hier so unbeholfen?

      Den „Bodie, Kane, Marcus“-Schinken habe ich mir auf jeden Fall mal notiert. Bevor ich mir aber einen 1000 Seiten-Wälzer zusätzlich ins Finanzbuch-Regal stelle, magst Du uns kurz andeuten, wie der Risikobegriff dort erklärt wird? Nur mal so ganz grob.

      Liebe Grüße
      Dummerchen

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  27. Hallo Exstudentin,

    insofern das Thema noch existent/relevant ist, habe ich ein paar Fragen und hoffe, du kannst hier etwas Licht in mein Dunkel bringen:

    1.) Was genau hast du unter steuereinfachen/-schönen/-vereinfachten ETF verstanden?
    2.) Wodurch zeichnen sich genau diese – von Comstage – aus gegenüber anderen thesaurierenden ETF?
    3.) Gibt es hier auch im Hinblick auf die leidige Steuererklärung Vor-/Nachteile?

    Ich bin sehr gespannt 🙂

    Grüße
    Michael

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    • Hallo Michael,

      ich verweise hierzu gerne auf folgende Artikel:
      http://www.wertpapier-forum.de/topic/45254-steuerstatus-und-trackingdifferenzen-von-aktien-etfs-auf-standardindizes/
      https://www.justetf.com/de/news/etf/steuereinfach-in-etfs-investieren.html
      http://homemade-finance.de/anleitung-zum-pruefen-ob-dein-etf-auch-wirklich-steuereinfach-ist/
      http://www.finanzwesir.com/blog/steuer-thesaurierende-etf

      Allerdings muss man dazu sagen, dass sich die Besteuerung von Fonds und ETFs ab 2018 verändern wird (siehe etwa http://www.finanztip.de/blog/etf-investmentsteuergesetz/)
      Der momentan bestehende Vorteil von swap-basierten, thesaurierenden ETFs wird dabei z.B. wegfallen. Insgesamt ein doch eher komplexes Thema, zu dem aber viele nützliche Artikel in diversen Blogs verfasst wurden. Wer suchet, der findet 😉

      Ich persönlich versuche es mir steuerlich so einfach wie möglich zu machen und investiere ausschließlich in physisch replizierende, ausschüttende ETFs. Hier habe ich keinerlei Aufwand mit der manuellen Angabe ausschüttungsgleicher Erträge (die anfallenden Steuern muss ich nämlich auch bei Thesaurierern zahlen) in der Steuererklärung und keinen Aufwand eine Doppelbesteuerung bei Verkauf zu vermeiden. Die Ausschüttungen werden, sofern der Steuerfreibetrag bereits ausgeschöpft wurde, von der depotführenden Stelle direkt abgeführt. (Ja, ich bin mir bewusst, dass in den nächsten 40 Jahren sicher noch die ein oder andere Reform in Bezug auf Steuern auf uns zukommen wird. Daher nur eine Momentaufnahme)
      Da ich keine Sparpläne nutze, sondern quartalsweise oder halbjährlich investiere, kann ich die ausgeschütteten Dividenden auch zu Rebalancing-Zwecken nutzen. Zudem fühlt es sich einfach psychologisch gut an regelmäßige Erträge zu erzielen, auch wenn es mal wieder an den Börsen bergab geht 😀

      Wie so oft gilt auch hier: ein Patentrezept, das für jeden Anleger Gültigkeit besitzt, gibt es nicht! Man muss für sich die Anlage finden, mit der man sich wohl fühlt 🙂

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      • Besser hätte ich nicht antworten können! Vorteil bei Swappern ist aktuell, dass bei „Buy abd hold“ keine Steuern anfallen (erst bei Verkauf). Bei „steuerhässlichen“ ETFs muss man zwischendrin Steuern zahlen und bei Verkauf der ETFs dann beweisen, dass man die Steuern bereirs gezahlt hat.. Also viel Papierkrieg bei einem Sparplan.

        2018 ändert sich vieles. Ich werd mein Depot dann ggf. auch etwas umstellen. Aber besser als beim Holzmeierthread im wertpapierforum kanns keiner erklären. 🙂 Viel Erfolg beim Investieren!

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  28. Hallo,

    ich bin seit einiger Zeit ein stiller Mitleser und jetzt nutze ich mal die Chance meinen ersten Kommentar abzugeben :).

    Ich habe einen SWAP-ETF, welchen ich aufgrund des Steuervorteils gewählt habe. Jetzt kommt es ja 2018 dazu, dass der Vorteil wegfällt. Denkt ihr es macht Sinn den ETF zu verkaufen und auf einen physischen umzusteigen?

    Beste Grüße aus Österreich,
    Raffi

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      • Das kann ich dir gar nicht sagen ob wir in Österreich ähnliche Steuergesetze haben, weil ich mich damit noch nicht im Detail auseinandergesetzt habe. Bisher habe ich mein Tradingkonto nämlich in Deutschland bei der DAB also jetzt bei der Consorbank. Somit denke ich trifft mich das mit der Besteuerung jetzt genauso.

        Den Swap-ETF habe ich aus dem Grund gewähl weil die Dividenden erste in der Zukunft, also beim Verkauf, besteuert werden. Somit wird die „Steuerschuld“ in die Zukunft verschoben. Und das soll ja jetzt wegfallen. Somit frage ich mich welchen Vorteil mir ein Swap-ETF noch bildet. Immerhin habe ich ja damit mehr Risiko. Ich hoffe meine Überlegungen sind richtig?

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      • Hallo zusammen,

        vielen Dank für euren Input, damit habt ihr mir sehr geholfen!

        Ich hatte mich schon gewundert, warum ein Teil meiner thesaurierenden ETF Erträge erwirtschaftet und andere ETF „nie“… das ist nun klar, danke.

        2018 wird ja spannend 😉

        @ JFB: Darf ich erfahren, auf welche ausschüttenden ETFs du vertraust? Ich setze bisher u.a. auf den ETFL23, A0F5UH und 593399.

        Ich bin momentan dabei, mein Depot genau in diese Richtung umzustellen, da mir das „Generve“ mit den Thesaurierungen reicht.

        Grüße

        Michael

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      • Hallo Michael,

        entschuldige die verspätete Antwort. Du scheinst demnach verstärkt auf dividendenstarke Werte sowie Nebenwerte zu setzen. Ich persönlich bin eher skeptisch gegenüber Dividenden ETFs, warum werde ich gerne kurz erklären.

        Grundsätzlich halte ich eine Dividendenstrategie für ein probates Mittel, wenn man langfristig auf ein regelmäßiges Zusatzeinkommen abzielt. Dafür nimmt man insgesamt eine tendenziell niedrigere Rendite in Kauf. Zum einen, durch die direkte Versteuerung der Dividenden (was Steuerstundungseffekte minimiert), zum anderen, das durch die erhöhte Ausschüttung tendenziell geringere Kurswachstum. Sowie weitere Einflussgrößen.

        Kurzes Beispiel für 5 Jahreszeitraum (Quelle: justetf.com):
        – iShares STOXX Global Select Dividend 100 (DE000A0F5UH1) auf 5 Jahre: ~64% (inkl. Ausschüttungen), Ausschüttungsrendite 2016: 3,64%
        – iShares MSCI World UCITS ETF (Dist) (IE00B0M62Q58) auf 5 Jahre: ~88% (inkl. Ausschüttungen), Ausschüttungsrendite 2016: 1,78%

        PS: Wie immer keine Gewähr für die Zukunft 😉

        Dividenden-ETFs haben häufig den Nachteil, zur Titelauswahl zu großem Teil auf die Dividendenrendite zurückzugreifen. Diese sollte jedoch nicht alleine für die Auswahl von Dividenden-Werten herangezogen werden. Dies führt häufig zu einer Übergewichtung verschiedener Branchen:

        iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) (DE000A0F5UH1) AUFGLIEDERUNG NACH SEKTOREN (%)
        Financials 31,04
        Immobilien 14,57
        Versorger 12,53

        Hier machen also Finanz- und Versorger-Unternehmen einen großen Anteil aus, die in der jüngeren Vergangenheit verstärkt Kurseinbußen hinnehmen mussten und demnach logischerweise auch tendenziell höhere Dividendenrenditen aufweisen. Im Immobilienbereich (vor allem REITs) muss generell ein hoher Teil der Gewinne ausgeschüttet werden.

        Daher bin ich der Meinung, dass man eine Dividendenstrategie besser durch aktive Auswahl von Einzelwerten realisieren sollte. Allerdings bin ich, wie gesagt, kein Fan von One-Fits-All Strategien. Jeder muss seinen persönlichen Weg finden.

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  30. Hallo JFB,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Genau den von dir genannten ETF DE000A0F5UH1 habe ich auch im Depot und schätze ihn 🙂

    Den MSIC World Ausschütter IE00B0M62Q58 muss ich mir mal anschauen; vielleicht eine gute Idee – danke für den Tipp 🙂

    Grüße und ein schönes Wochenende

    Michael

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