Aktien vs. ETFs – Mein erster Aktienkauf (2/2)

Im ersten Teil habe ich die Direktanlage in Einzelaktien und Aktien-ETFs* einander gegenüber gestelIt.

*  Danke an Dummerchen für die Korrektur des Wortlauts 🙂

Nun habe habe ich es tatsächlich getan: Mein Depot verwahrt jetzt Aktien im Wert von rund 1000€. Ich habe Einzelaktien gekauft. Ich – die konservativste Anlegerin von allen. Wie konnte es nur dazu kommen? Kürzlich habe ich 2 ETF-Sparpläne eingerichtet. Zwar halte ich das passive Investieren für eine tolle Sache, aber:

  1. Ich möchte nicht alles auf eine Karte setzen.
  2. Ich möchte meine eigenen Erfahrungen erweitern.

Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, Aktien einfach mal auszuprobieren. Man sollte nicht gleich sein ganzes Erspartes in eine Anlage stecken, sondern das Ganze erst mal mit kleinen Summen testen. Nur weil man im Internet von vielen erfolgreichen Investoren liest, heißt es nicht, dass man die gleichen Gewinne mit der gleichen Strategie einfährt. Eigentlich weiß man erst im Nachhinein, ob man sich für die richtige Investitionsstrategie entschieden hat. Mit Glück entwickeln sich meine beiden ETFs (MSCI World & Emerging Markets) die nächsten Jahre prächtig, vielleicht auch nicht. Vielleicht schneidet meine Rendite durch Einzelaktien von„Top“-Unternehmen besser als der Durchschnittsmarkt ab. Vielleicht habe ich mehr davon, auf solide Unternehmen mit regelmäßigen Ausschüttungen zu setzen, die vielleicht Krisenzeiten besser standhalten. Vielleicht kehre ich nach ein paar Tests Einzelaktien wieder den Rücken zu. – Vielleicht.

Falls ich mal größere Summen zur Verfügung haben sollte, möchte ich eine für mich geeignete Strategie gefunden haben, die nur übertragen werden muss. Ich möchte eine Strategie, mit der ich mich dauerhaft wohl fühle.

Wie so oft, habe ich mir Zeit für meine Entscheidung gelassen.

Ich habe bereits seit ein paar Monaten mit dem Gedanken gespielt, irgendwann mal Aktien in mein Depot aufzunehmen. Für meine ETF-Sparpläne habe ich mir rund 1,5 Jahre Zeit gelassen.

Passend zur Weihnachtszeit kam eine Mail von meinem Arbeitgeber, ob wir nicht Aktien vom eigenen Unternehmen haben wollen. Eigentlich hatte ich das immer ziemlich abgelehnt, weil man bei Insolvenz des Arbeitgebers ein doppeltes Risiko hat:

Aktien des eigenen Unternehmens = Arbeitsplatzverlust bei Insolvenz und wertlose Aktien gratis dazu.

Wieso habe ich es dennoch getan? Weil ich eine Romantikerin bin. Wenn schon erster Aktienkauf, dann sollte es ein Unternehmen sein, zu dem ich eine persönliche Bindung habe. Ich denke nicht, dass meine Firma nun der Chartstürmer schlecht hin die nächsten Jahre wird. Aber ich habe es aktiv in der Hand, dass gute Leistung erbracht und Gewinne eingefahren werden. Einige meiner Kollegen haben ebenfalls Aktien gekauft und war ein paar Tage Gesprächsthema in der Abteilung. Meine weiblichen Kolleginnen haben meines Wissens keine Aktien. Ein paar wenige finden die Börse aber immerhin recht interessant.

Wie lief mein erster Aktienkauf ab?
Ich bekam Unterlagen mit meinem Namen und Anschrift. Dabei waren noch ein paar Belehrungen, dass Aktien risikobehaftet sind. Ich musste mein Depot und mein Girokonto eintragen und eine Summe angeben, für deren Wert ich Aktien haben möchte. Die Unterlagen habe ich unterschrieben und per Fax verschickt. Die angegebenen 1000€ überwies ich an eine Vermittlungsbank, die für meine Firma Aktiengeschäfte abwickelt. Zu einem vorher angegebenen Stichtag wurde eine gerade Anzahl an Aktien für die 1000€ gekauft und der Restbetrrag an mein Girokonto zurücküberwiesen.

Vor ein paar Tagen wanderten die Aktien in mein Depot und leisten nun meinen ETFs Gesellschaft.

Wann werde ich die nächsten Aktien kaufen?
Obwohl ich ja nun von meinem ersten Aktienkauf groß rumgetönt habe, wird mein zweiter Kauf vermutlich einige Zeit auf sich warten lassen. Aus meiner Sicht muss ich mich in das Thema Aktien erst mal mächtig einarbeiten, um zu wissen, nach welchen Kriterien ich weitere Unternehmen auswählen möchte. Wie im ersten Teil beschrieben hat man mehr Aufwand durch Einzelaktien, da man sich mit dem Unternehmen dauerhaft auseinander setzen sollte. Wenn sich eine große Pleite eines Unternehmens anbahnt, möchte ich nicht der letzte sein, die vom sinkenden Schiff springt. Das Thema  Quellensteuer im Ausland darf man auch nicht vernachlässigen. Vielleicht ist es mir auf Dauer auch zu viel Bürokratieaufwand. Aber das wird sich zeigen.

Da es bei mir bisher nur um geringe Summen geht, kann ich nicht viel falsch machen.

Was war eure erste „richtige“ Investition? Wie lange habt ihr euch vorbereitet, um eure erste Aktie oder euren ersten ETF ins Depot zu holen und was war letztlich ausschlaggebend?

40 Gedanken zu „Aktien vs. ETFs – Mein erster Aktienkauf (2/2)

  1. Mein erster Arbeitgeber (http://www.ariva.de/infineon-aktie/chart?t=all&boerse_id=6) hat mir auch nach wenigen Monaten Aktien zu einem Vorzugspreis angeboten. Ich kann mich an den genauen Zeitpunkt entsinnen, aber es muss Anfang 2001 gewesen sein und der Kaufpreis lag bei 30€ + plus ein paar zerquetschte Euronen. Ich habe damals aus den von Dir genannten Gründen *nicht* gekauft. Ich wollte nicht Aktien des eigenen Unternehmens halten, zumal ich bezweifle, dass meine persönliche Arbeit tatsächlich maßgeblichen Einfluss auf den Aktienkurs hat. Ich befürchte, dass Unternehmensführungen mit jeder Unterschrift mehr beeinflussen als ich mit mehreren Monaten Arbeit.
    Im Rückblick war die Entscheidung bei mir richtig – der Kurs hat nie wieder diese Höhen erreicht und im Sommer des gleichen Jahrs hat sich das Unternehmen von 5000 Mitarbeitern getrennt. In den Turbulenzen rund um 9/11 habe ich das Unternehmen dann aus freien Stücken verlassen und eine andere „sicherere“ Stelle angetreten.

    Mein erstes Investment war dann weder eine Aktie noch ein ETF sondern ein aktiver global anlegender Aktienfonds. Informiert habe ich mich ungefähr ein Jahr lang, zumal ich erst meine Wohnung einrichten und einen Notgroschen aufbauen wollte. Das hat gedauert und ich hatte viel Zeit, mich generell über Aktienfonds zu informieren. Fortan lief für einige Jahre ein monatlicher Sparplan in vergleichbarer Höhe wie bei Dir. Ausschlaggebend für die konkrete Entscheidung waren historische Erfolge des Fonds. (Ich hab tatsächlich mal daran geglaubt…)

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    • Den kleinen Fehler mit aktiven Fonds haben zu der Zeit sicherlich viele gemacht. Ich bin froh, dass man heutzutage unendliche Möglichkeiten hat, sich vorher zu informieren und von der Erfahrung anderer zu profitieren. Aber auch heute schauen die meisten noch auf die Historie ihrer Investitionen; „In den letzten 50 Jahren hat sich der DAX..“, „Wenn man schon früher in Münchner Immobilien investiert hätte..“. Keiner kann in die Zukunft schauen. Kann auch sein, dass die Leute in 5 Jahren sagen: „Hätte ich das Geld mal auf meinem Tagesgeldkonto gelassen.“ Vielleicht bin ich da auch zu sehr Schwarzseher. 😉 Für mich ist das Thema Diversifikation sehr wichtig, falls Plan A aus irgendeinem Grund doch mächtig schief geht.

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  2. Ich muss ja zugeben bin da auch eher der Meinung, wie Dummerchen. Irgendwie verlockend das eigene Unternehmen, glaube auch man ist dort vielleicht etwas Betriebsblind etwas. Aber kommt natürlich auch aufs Unternehmen an.

    Bei meinem aktuellen Arbeitgeber würde ich das auch nicht tun. Sehe da einfach nicht so das Potential aktuell und kenne leider auch die internen Strukturen zu sehr….

    Obwohl unter einer Bedingung würde ich mein Geld ins eigene Unternehmen in großen Mengen stecken. Sobald es mein eigenes ist oder ich zumindest ein gewisses Mitbestimmungsrecht habe. Dann liegt es ja in meiner Hand, was daraus wird.

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  3. Ja, betriebsblind sollte man wirklich nicht sein. Deswegen auch „nur“ 1000€. Wenn es nicht irgendwelche tollen Vergünstigungen gibt, bleibt es auch erst mal dabei. Ist ein wenig wie Glücksspiel oder eine Verlosung: Man muss zumindest mal teilnehmen, um überhaupt die Chance auf einen Gewinn zu haben.

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  4. Meine erste Aktie war Coca-Cola. Das war 1984. Null Ahnung, null Plan, einfach gekauft.

    Aktien der eigenen Firma sind nicht so verkehrt. Ich kenne einen Fall, also einen Bekannten, dessen Vater war bei Siemens beschäftigt und hat jedes Jahr seine Belegschaftsaktien gekauft. Als er in Rente ging hatten diese einen Wert von über 200.000 €. Und man bekommt als Mitarbeiter schon mit, ob der Laden läuft oder nicht. Daher kann man das durchaus machen.
    Meine Frau hatte auch Mitarbeiteraktien von ihrem Unternehmen gekauft, die lieferten uns das Startkapital zum Hausbau. War langfristig kein schlechtes Geschäft.

    Wenn du Einzelinvestments tätigen willst, werde dir einfach darüber im Klaren, was willst du eigentlich? Dividenden kassieren, Kursgewinne machen, Haltedauer von Wochen oder Jahren? Eigentlich muss man sein Ziel wissen, dann kann man sich überlegen „Wie erreiche ich das?“. Wenn man (Frau) weiß, was man will, dann kann man (Frau) an die Umsetzung gehen.

    Jedenfalls viel Erfolg.

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    • Danke schön!!! 🙂 Die Siemens-Geschichte klingt echt gut. Beständigkeit zahlt sich aus. Die Frage: „Was will ich eigentlich?“ stelle ich mir auch oft genug und lauter Gedanken schießen mir durch den Kopf. Die Beantwortung der Frage setze ich mal auf meine Artikel-„To do“-Liste.

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  5. Hallo zusammen.

    Ein schön geschriebener Blog, Ex-Studentin. Dein Schreibstil macht Spass zu lesen 😉

    Mein erstes Investment war „Cargolifter“ – was natürlich in einem Totalausfall geendet ist. Damals fand ich Idee klasse, und über Aktien bzw. Geldanlage wußte ich zu dem Zeitpunkt nicht allzuviel, aber das Konzept hatte mir gefallen – naiv wie man war. Die Aktien sind immer noch nicht aus meinem Depot ausgebucht, von daher erinnern sie mich bei jedem Besuch daran, nicht zuviel zu wollen.

    Meine beiden ersten „richtigen“ Aktien waren SAP und BASF. Beide irgendwann 1998. Die Entscheidung Aktien zu kaufen war schon gefallen, es ging halt nur noch darum, an welchen Unternehmen solle man sich beteiligen. Warum jetzt diese, bekomme ich leider nicht mehr zusammen.

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  6. Danke schön für das Lob! 🙂 Musste erst mal nach „Cargolifter“ googlen.. Wusste gar nicht, dass Zeppeline in jetzigen Jahrtausend noch aktuell waren. Obwohl der Himmel dadurch ein bisschen interessanter zu beobachten wäre. Bist du mit der Auswahl SAP und BASF zufrieden? Klingt an sich ja schon mal nach einer solideren Wahl.

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    • Ob ich damit zufrieden war (ich habe diese Aktien schon lange mehr)? Ich denke, es kommt nicht auf Zufriedenheit im emotionalen Sinne an. Mag zwar kapitalistisch klingen, aber Aktien sollen Geld bringen, von daher: Ich war zufrieden mit dem Ertrag, den sie erbracht haben.

      Eine emotionale Bindung zu den Unternehmen herzustellen, in welche man per Aktien investiert halt, halte ich für falsch. Man kann das Geschäftsmodel gut finden, das Unternehmen (Apple) oder die Idee (CargoLifter)- aber das sollte nie im Wege stehen, Gewinne oder Verluste zu realisieren. Nun, das gilt für mich. Andere Anleger, die z.B. auf moralische und/oder ökologische Bilanzen schauen, sehen das ‚eventuell‘ ein wenig anders. Ich habe keine grundsätzlichen Probleme damit in Unternehmen wie Altria, BAT, Shell, BP oder Lockheed Martin zu investieren. Mit meinem Invest wäre ich zufrieden… mit den Geschäftsbereich nicht unbedingt.

      „Eine solide Wahl“, stimmt. Ich vermutet, die Zufriedenheit richtet sich auch nach dem persönlichem Empfinden. Hast Du einen „Neueinsteiger“ vor Dir, ist ihm vermutlich eine geringe Schwankung wichtig – so hat er das Gefühl, sein Invest war richtig und er ist „zufrieden“, weil er kein Geld verloren. Also kauft er oder sie Aktien von großen Unternehmen, die mit dem Markt mitlaufen.

      Abgesehen davon – da kommt auch wieder der kleine Kapitalist durch, wer zufrieden ist, sorgt nicht für Veränderung. Wenn ich mit, als Beispiel, 0.2% Zinsen zufrieden wäre, würde ich nicht in Aktien investieren. Zufriedenheit hemmt also die Entscheidungen, Schritte einzuleiten, „mehr“ zu wollen. Wobei dieses „mehr“ realistisch und erreichbar sein muss/sollte.

      Über das ganze Thema läßt sich sicherlich entspannt diskutieren, aber letzten Endes muss man selbst mit den Investmententscheidungen „zufrieden“ sein; je nach aktueller persönlicher oder marktgegebener Situation. Und jeder ist – zum Glück – anders zufrieden… 😉

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    • Naiverweise dachte ich, du hättest SAP und BASF noch. 😉 Ich habe ein wenig Bedenken, ob ich mich bei der weiteren Aktienauswahl nicht sehr schwer tun werde. Gefühlt hat jedes größere Unternehmen Kinderleichen im Keller, um gute Erträge zu erzielen.

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  7. Hi Ex-Studentin,

    Was war eure erste “richtige” Investition? Wie lange habt ihr euch vorbereitet, um eure erste Aktie oder euren ersten ETF ins Depot zu holen und was war letztlich ausschlaggebend?

    Meine erste richtige Invention, im Sinne meiner Anlagephilosophie, war BP. Diese habe ich noch immer im Depot und werde sie vorerst auch trotz schwierigem Marktumfeld behalten. Es kommt nun auf die weitere Entwicklung am Rohstoffmarkt (vor allem natürlich den Ölpreis) sowie die Dividendenpolitik des Managements an.

    Ich habe mich ungefähr ein halbes Jahr darauf vorbereitet und mich schlau gemacht, mit welcher Anlagestrategie ich die Inflation schlagen und zumindest Vermögenserhalt gewährleisten kann.

    Aktien des eigenen Unternehmens = Arbeitsplatzverlust bei Insolvenz und wertlose Aktien gratis dazu.

    Das wäre aber der worst case. Es könnte auch so kommen:
    1. Arbeitsplatzverlust wegen Stellenabbau in einem nicht weiter unterstütztem Bereich, in die Höhe schnellende Aktien, da die Aussicht auf höhere Rentabilität für die Aktionäre.
    2. Aufstieg bis in den Vorstand, Verfall des Aktienwertes wegen grober Fehlentscheidung
    Dann aber lieber Aufstieg in den Vorstand und steigende Kurse dank des vielversprechenden neuen Managements 😉

    Die Aktien sind immer noch nicht aus meinem Depot ausgebucht, von daher erinnern sie mich bei jedem Besuch daran, nicht zuviel zu wollen.

    Es ist auf jeden Fall eine Mahnung im Depot, dennoch erinnert mich das ein wenig daran auf Verlusten sitzen zu bleiben (Cargolifter) und Gewinne zu früh zu realisieren (SAP und BASF).

    Gefühlt hat jedes größere Unternehmen Kinderleichen im Keller, um gute Erträge zu erzielen.

    Hier wirst du dir innerhalb der sogenannten strategischen Asset Allocation Restriktionen setzten müssen anhand derer du vorab entsprechende Unternehmen aussortieren kannst. Hier musst du natürlich selbst entscheiden, was für dich annehmbar ist. Aber das was sich in deinen ETFs befindet, solltest du ja auch ohne Probleme so kaufen können.

    Viele Grüße
    Marco

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  8. Aber das was sich in deinen ETFs befindet, solltest du ja auch ohne Probleme so kaufen können.

    Ich muss gestehen: ETFs sind für mich wie ein guter Chor, von dem ich dennoch nicht jeden Sänger solo auf meiner Hochzeit singen lassen würde.

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  9. Ich habe mit 18 die ersten Aktien gekauft, das war 1984. Natürlich habe ich mir vorher Bücher über Aktien durchgelesen, darunter war eines von einem Schweizer Bankier mit Schwarz-Weiß-Bild. Der hat richtig zu dem Buch gepasst und das war teilweise wirklich schwer geschrieben. Danach habe ich aber gewusst, was es alles an Wertpapieren gab und kannte mich auch mit Optionen aus. Die kamen aber erst später und habe ich nach ein paar Jahren wieder eingemottet – da habe ich zuviel schwitzen müssen. Außerdem ist mir klar geworden, warum es so viele reiche Schweizer gibt. Die lieben Geld verdienen, zumindest hat das der Bankier in seinem Buch vermittelt :).

    Meine ersten Aktien gibt es z.T. nicht mehr, weil aufgekauft, obwohl ich fast nur gängige Werte erworben hatte. Andere gibt es noch heute. Ich hatte Bayer, Hoechst, Lufthansa, Gutehoffnungshütte (der Name hatte mir gefallen – war was mit Stahl), Degussa (Kaufkriterium: Ich möchte auch eine teure Aktie -> Das Ding kostete 350 DM das Stück) und Kaufhof. Alleine an den Namen sieht man, das nichts für die Ewigkeit ist. Ich war mit allen Aktien sehr zufrieden, da ich in einen steigenden Markt gekauft hatte. Aber ich war jung und doof und habe sie alle wieder nach und nach verkauft.

    Ich denke, bevor man Aktien kauft, sollte man sich einlesen. Man hat keine Eile und ich finde es auch sehr vernünftig, mit etwas total langweiligen und konservativen anzufangen wie z.B. Coca Cola oder Johnson & Johnson. Das sind Firmen, die zahlen länger Dividende als ich auf der Welt bin und Investieren – egal in was – lernt man nur durch tun. Erfahrung ist das A&O, auch die schlechten. Mit Aktien der eigenen Firma anzufangen ist auch OK. Ich habe von meinem Hauptaufraggeber auch Aktien und hätte sie nicht, wenn ich das Unternehmen nicht gut finden würde. Gerade zu Beginn ist es wichtig, sich ein bisschen auszuprobieren, um festzustellen, was gut zu einem passt. Sicherer fühlte ich mich nach etwa ein bis zwei Jahren, nachdem ich das mit den Kursbewegungen am eigenen Leib erfahren habe. Kassiere jetzt einfach mal eine erste Dividende ein und geh, wenn Du Lust hast, auf die Hauptversammlung. Immerhin gehört dir ein Teil des Unternehmens und da es erstmal nur ein Unternehmen ist, von dem Du Aktien besitzt, ist der Aufwand auch sehr begrenzt.

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    • Hi Oliver,

      mir gefallen deine Kommentare. Es schwingt eine gewisse Entspanntheit mit.
      Mit gefällt das, weil du ja offenkundig in Einzelwerte investierst und scheinbar gut damit gefahren bist.

      Würdest du denn, mit deiner Erfahrung, heute nochmal alles genauso machen?

      Danke für deine Antwort.

      Gruß,
      Marco

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      • Hallo Marco,

        ob ich alles wieder so machen würde glaube ich nicht, da damals der Zugang zu Aktien ganz anders war. Heute bekommst Du viel mehr Informationen. Gestern habe ich mir z.B. ein Webinar von Lynx zu deren Plattform angeschaut und das ist viel leistungsfähiger als damals das Reuterssystem, wofür Banken 20.000 DM im Monat pro Arbeitsplatz bezahlen mußten, um Echtzeitkurse zu bekommen. Mit ordern war da aber nichts.

        Meine Langzeitstrategie mit Dividendenzahlungen mache ich erst seid ein paar Jahren, obwohl ich das erste mal in den 90ern darüber nachgedacht habe. Damals habe ich aber noch Anleihen mit einbezogen, da diese vernünftige Zinsen abgeworfen haben. Das lohnt sich heute nicht mehr. Ich schätze aber, wenn ich kompletter Neueinsteiger wäre, würde ich wie damals einfach alles ausprobieren und dann schauen, was funktioniert und für mich mental passt. Das braucht seine Zeit.

        Es gibt Leute, die kommen prima mit 100% Aktieninvestments aus. Andere würden schon bei einem Anteil von 10% graue Haare bekommen, da sie die Kursschwankungen nicht aushalten. Jeder Mensch ist anders. Deswegen schreibe ich, dass aktives Tun so wichtig ist. Man lernt sich dabei kennen, wenn eine Aktie 50% fällt und wie man damit selber umgeht. Wenn man in Aktien investiert, wird dir so etwas früher oder später passieren. So wie Alexander z.B. bei dem Cargolifter geschrieben hat: Sehr gute Idee, aber leider ist es schief gegangen. So etwas hatte ich mit der Rösch, wo ich am Ende mit 80% Verlust rausgegangen bin. Ich hasse Spritzen und die hatten eine Möglichkeit, Arznei ohne Spritzen zu verabreichen. Schöne Idee, wurde aber im Markt nicht angenommen.

        Es gibt ein paar Sachen, die wirklich wichtig sind. Man muß sich Ziele setzen und wissen, wofür man spart. Die Rendite ist zwar auch am Anfang wichtig, aber viel wichtiger ist das sparen. Wenn Du z.B. das Ziel wie ich hast, von den Dividenden zu leben, dann musst Du gerade am Anfang viel sparen. Die ersten 100.000 € sind ein hartes erstes Ziel, aber wenn Du diese Summe zusammen hast, merkst Du, dass sich Dividenden und Kursgewinne langsam richtig anfangen bemerkbar zu werden. Ab da gehts etwas leichter und je weiter Du kommst, merkst Du, das Neuinvestitionen zwar durchaus positiv sind, aber sich nicht mehr so stark im „Jetzt“ bemerkbar machen. Meistens spart man schon fleißig seid geraumer Zeit und es ist ein Automatismus. Andersherum unterstützt dich dein Portfolio immer mehr. Wenn Du dann wirklich in der Lage sein solltest, mit Dividenden z.B. 1.000 € monatlich wegzulegen, wirst Du sehen, wie sich das ganze immer schneller vorwärts entwickelt. Nur der Anfang ist anstrengend und man muß lernen, wie ein Buddha Geduld zu üben. Dann kommen die Erfolge von ganz alleine, egal ob Du 5% oder 9% jährlich Rendite erzielst.

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      • Weise Worte von Oliver, die ich so bestätigen würde. Auch wenn Oliver und ich zwar unterschiedliche Einstellungen zur konkreten Aktieninvestitionsart haben, die Grundhaltung zum allgemeinen Thema Vermögensaufbau ist sehr ähnlich:
        * Die richtige Aktienquote fällt nicht einfach so vom Himmel oder könnte durch 3-5 gezielte Fragen bestimmt werden. So was muss man tatsächlich am eigenen Leib erfahren. Dann merkt man (insbesondere in Börsenkrisen) ob man seine Risikobereitschaft schon überschritten hat oder ob doch etwas mehr Aktien ins Boot geholt werden dürften. Ich bin mit geringer Aktienquote gestartet und habe mich über die Jahre und Crashs nach oben gearbeitet. Höher als jetzt werde ich aber nicht mehr gehen.
        * Unabhängig vom gesetzten Ziel (ja, man sollte eins haben!) ist am Anfang die Sparrate wichtig. Rendite wird erst später wichtig und so kann man sich insbesondere am Anfang mit kleinerem Vermögen „selbst erkunden“ (Risikobereitschaft, Aktienquote, Anlagevehikel), solange man nicht einen Totalverlust riskiert.
        * Auch ich kann bestätigen, dass man irgendwann in einem Bereich landet, in dem man die Auswirkungen der Kursschwankungen viel mehr merkt als die monatlichen Sparraten. Bis man an dem Punkt landet ist es zwar ein längerer Weg, aber nach rund 10 Jahren sollte man (je nach Marktphase) nur noch im 1-Prozentbereich zusätzlich investieren (12*10 Sparraten sind ja schon geflossen) und die Kurse schwanken täglich mitunter um ein Mehrfaches dessen. Als ich mit den ersten kleinen Sparraten angefangen habe, konnte ich mir kaum vorstellen, wie man so hohe Beträge jemals erzielen könnte – ich habe über die Zahlen, mit denen in Foren (ok, es war das Usenet) Depots besprochen wurden, nur gestaunt. Die von Oliver genannte Geduld eines Buddhas zahlt sich tatsächlich langfristig aus.

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      • Bei so hochwertigen Kommentaren kann ich nur noch „Amen“ dazu sagen. Vielen Dank für eure Lebensweisheiten! 🙂 Vor allem trifft es genau meine Strategie: Am Anfang ist das Sparen wichtiger und dass man nicht gleich alles wieder in den Sand setzt.

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      • Ich schließe mich unserer Gastgeberin, bei der ich mich an dieser Stelle für die Bereitstellung eines so hochwertigen Forums und sehr guten und lesenswerten Artikeln bedanke, an und bedanke mich auch nochmal für eure ausführlichen Antworten.

        Du hast recht Oliver, wenn du sagst, dass man viel ausprobieren sollte um seinen Weg zu finden. Du hattest ja bereits mal beim Finanzwesir auf einen meiner Kommentare geantwortet wo es unter anderem eben auch um spürbare Erhöhungen der Ausschüttungen ging.

        Jetzt fahre ich mit Mitte Zwanzig diese Strategie und bisher läuft es auch sehr gut. Zu bedenken ist aber, dass ich noch keinen wirklichen Crash miterlebt habe. Zurzeit macht mir eine Aktienquote von 100 % nichts aus. Ich spare, wie der Couponschneider sagen würde, wie ein Berserker und was übrig bleibt landet im Depot.

        Mit jeder neuen Position und jeder Ausschüttung, die letztlich ja auch in die Performancebetrachtung mit einfließt, werde ich ruhiger. Dennoch gibt es aber noch Dinge die ich gerne ausprobieren möchte.

        Von simplen Options-Strategien (Optionen als limitierte Kauf- oder Verkaufsorders nutzen), Immobilien (vermietet Eigentumswohnung) und was es sonst noch gibt. Ich erwarte aus diesen Dingen keine bessere Rendite, maximal die gleiche wie bisher. Außerdem möchte ich ja auch nicht alles gleichzeitig anfangen, weil ich dann Gefahr laufe den Überblick zu verlieren. Ziel Nummer Eins bleibt nach wie vor meine Ausgaben durch Dividenden zu decken.

        Außerdem denke ich, dass ich am Ende, vor allem, wenn ich eure Antworten lese, wieder da sein werde, wo ich jetzt stehe. Und hier frage ich mich im Moment: Soll ich es nicht einfach lassen?

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  10. Hallo Marco,
    ich bin zwar nicht Oliver 😉 aber wir haben das gleiche Alter und einen ähnlichen Werdegang.
    Ich erlaube es mir einfach, auch auf Deine Frage hin zu antworten.

    Ich würde wieder in Aktien investieren, aber sehr vieles anders machen. Nicht speziell auf einzelne Aktien bezogen, sondern allgemein durch die gesammelte Erfahrung. Das dürfte auf jeden zutreffen, der einige Jahrzehnte dieses Geschäft betreibt. Ich zockte viel und verlor auch sehr viel. Die ganz dummen Sachen würde ich heute sicher nicht mehr machen (Cargolifter hatte ich mir überlegt vorbörslich einzusteigen – tolles Konzept). Wenn ich nochmal starten würde, dann würde ich ein Basisdepot aufbauen, eben große und bekannte Unternehmen. In einem zweiten Depot die etwas „heißeren“ Sachen laufen lassen. Achso, mach ich ja 😉

    Jedenfalls Aktien und keine Fonds, Optionsscheine und wenige Zertifikate. Wenn dann einfache Discounter, weil ich den Rest einfach nicht verstehe.

    Bei den richtig Großen wie Coca-Cola, Siemens, adidas usw. muss man auch nicht tief in die Zahlen und das Geschäftsmodell einsteigen. Da kann man gar nicht so viel falsch machen. Bei Nebenwerten ist dagegen Wissen und Erfahrung das Zünglein zwischen Armut und Reichtum. Mein bester Wert hat sich z. B. fast vervierzigfacht, mein schlechtester war ein Totalverlust (genaugenommen mehrere ^^).

    Die lehrreichste Lektion war am Ende, nicht auf andere zu hören. Sich Gedanken machen und seine Entscheidung durchziehen, egal was andere sagen. Auf andere zu hören, hat mich am meisten gekostet.

    Jedenfalls bin ich absolut zufrieden mit meiner „Vermögensentwicklung“ und würde es wieder so machen, wenn auch etwas anders.

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    • Vielen Dank für deine Antwort Alexander.

      Nicht auf andere zu hören und sich selbst Gedanken zu machen ist wichtig, keine Frage. Aber wenn ich auf Erfahrung zurückgreifen kann, kann diese auch einen enormen Wert für mich haben.

      Ich sehe es da wie Gerald Hörhan, der in einem seiner Bücher sinngemäß etwa folgendes schreibt: Warum sollte mir ein Banker sagen können, wie ich mein Geld vermehre, wenn er doch selbst keines hat?

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      • Auf die Erfahrung anderer zurückgreifen ist sogar klug. Ich meine nur, die heißen Tips sollte man schnell vergessen. Von den „Alten“ lernen und grobe Fehler vermeiden, sollte eigentlich jeder machen.

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  11. @ Oliver

    Sehe ich genauso. Es gibt keine optimale Aktienquote, keine optimale Strategie, keine optimale Zeit die man für Informationsbeschaffung aufwänden sollte. Jeder muss den Weg finden, mit dem er/sie am besten zurecht kommt.

    Ich hab in kurzer Zeit schon recht viel ausprobiert. Zuerst einiges an Kohle in Aktien meines Arbeitgebers investiert. Dann Einzelwerte nach Namen gekauft und immer nur mehrere Wochen gehalten. Dann Einzelwerte über Chartanalysen getradet. Vor 4 Monaten habe ich Buy&Hold von Einzelwerten als Heiligen Gral angesehen.

    Nun überlege ich, einen monatlichen ETF-Sparplan auf den MSCI World (thesaurierend) zu starten und die Hälfte meines monatlichen Sparbetrags da rein zu stecken und die andere Hälfte weiter in Einzelwerte.

    Meine Sparquote ist extrem hoch, meine Aktienquote ebenso – ich will Zweiteres aber etwas senken.

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  12. Für mich waren ETFs die Einstiegsdroge ;-). Sie sind nach meiner Meinung für jeden der mit wenig Kapital und in kleinen Schritten anfangen möchte zu investieren das richtige Mittel. Mit Einzeltiteln lässt es sich leider erst mit etwas mehr Budget wirklich diversifizieren.

    Meine erste Aktie war 2009 die von Borussia Dortmund. Zum damaligen Zeitpunkt noch eine Entscheidung, die nicht viele rationale Gründe hatte :-P. Als Fan des Vereins war ich einfach von der Arbeit des neuen Trainers überzeugt und war mir sicher, dass es nur noch bergauf gehen kann ^^.

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  13. Pingback: Jahresrückblick 2015 und Vorsätze fürs Jahr 2016 | Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude

  14. Meine erste Aktie war voriges Jahr Nestle. Bin auch erst 23 Jahre alt, und habe gelesen, dass sie die sicherste Aktie der Welt sei. Ob das stimmt sei nun dahingestellt. Mittlerweile werde ich immer erfolgreicher mit meiner Strategie, eine Mischung aus Optionshandel und Dividenden sammeln. Dazu wird es in Zukunft mehrere Artikel auf meinem neuen Blog geben, aber dauert noch, hab erst begonnen zu schreiben ^^

    wollte dir noch ein Lob für deinen Blog aussprechen. Interessante Artikel!

    mfG

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    • Letztes Jahr Nestle, weil andere gesagt haben, es sei die sicherste Aktie der Welt und mit einem Jahr Börsenerfahrung erfolgreich mit Optionshandel und Dividenden. Klingt eher extrem riskant…

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  15. Danke schön!! 🙂 Nestle ist bei mir unten durch, seit ich gelesen habe, dass sie Grundwasser in anderen Ländern abpumpen und dieses dann teuer verkaufen. Ich will bei vielen Unternehmen nicht wissen, welche Leichen sie im Keller haben.

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  16. Seit dem letzten Post sind ja ein paar Tage vergangen, aber trotzdem zu meiner Aktiengeschichte: Ich habe vor 2 Jahren angefangen meine VL in Aktien meines Arbeitgebers zu investieren. Dies zu einem sehr guten Preis, da mein Arbeitgeber auch noch einen Zuschuss gegeben. Letztes Jahr habe ich regelmäßig Aktien (meines Arbeitsgebers) hinzugekauft. Mit hat das die Freude am Aktienmarkt gebracht. Ich habe Arbeit in das Beschaffen von Informationen über einige DAX-Unternehmen investiert und am Jahresanfang 2016 (als der DAX ein gutes Stück im ‚Keller‘ war) in ein paar Unternehmen investiert. Dies waren: Daimler, Allianz, SAP und adidas.

    Ich werde auch weiter in Aktien investieren. Habe ein Sparrate von 30% und mit den Dividenden finanziere ich mir/uns alle Urlaube und ein Teil der Freizeitaktivitäten.

    Viele Grüße
    Sascha

    PS: Sehr schöner Blog!

    PPS: Auch ich habe einen ETF-Sparplan (und mein Sohn auch).

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    • Ich halte Arbeitgeber-Aktien für einen guten Einstieg. Mit Zuschuss erst recht. Ich muss dazu sagen – es ist auch einfach sehr bequem. Man muss sich mit der Börse nicht wirklich auseinander setzen, sondern einfach nur dem Arbeitgeber sagen „Ja, ich will Aktien!“ und es wird gemacht. Wenn das Unternehmen Jahrzehnte vor sich hinwirtschaftet, kommt so einiges zusammen. Absurderweise denke ich mir grade, dass es sogar gut ist, nicht so viel Ahnung von der Börse zu haben. So kommt man hoffentlich auch nie auf die Idee zu verkaufen. Quasi automatisches Buy and Hold. 😉

      Schön, dass du für deinen Sohnemann bereits vorsorgst. 🙂 Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das für meine Kinder mal machen werde. Eine Freundin von mir hatte Probleme einen Nebenjob zu bekommen, weil manche Arbeitgeber Arbeitskräfte suchen, bei denen sie die 450€ voll ausnutzen können. Ich denke sogar daran, dass ich meinen Kindern auf meinen Namen Sparpläne anlegen würde und Ihnen das erst überschreiben, wenn sie es wirklich brauchen und zu schätzen wissen. Obwohl das bei mir alles noch in weiter Ferne ist, ist es mir wichtig, dass Kinder Geld zu schätzen lernen. Ich sehe morgens oft Jugendliche sich einen Kaffee beim Bäcker holen, selten auch mal rauchen und ich denke mir: Ich hätte schon alleine deswegen nie Alkohol, Zigaretten, teure Klamotten und Co. als Schülerin kaufen können, weil ich so viel beim Nachhilfe geben gar nicht verdient habe. Vom Taschengeld ganz zu schweigen.

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  17. Wie Du für Deine Kinder vorsorgst ist doch egal. Dir ist das Thema bewusst und Du hast schon jetzt Ideen was Du fördern willst. Ich denke da sehr ähnlich wie Du. Ich zahle für meinen Zwerg in einen Sparplan, den ich jederzeit kündigen kann (wenn er nur Blödsinn damit macht).Und wenn er auf den Trichter kommt, dass Geld für Konsum auszugeben anstatt einen Führerschein zu bezahlen, so habe ich ja immer noch die Möglichkeit den finanziellen Hahn zuzudrehen.
    Mir ist (wie Dir ja offensichtlich auch) die (finanzielle) Bildung der Kinder wichtig und so will ich natürlich nicht nur stillschweigend einen Sparplan bedienen 🙂
    Als Schüler (so ab 16) habe ich mit Nachhilfe teils über 50 DM je Woche verdient. Das war schon toll. Freunde von mir, die sich in der Ausbildung befanden und ähnlich wie ich bei den Eltern wohnten, hatten oft am Monatsende kein Geld mehr in der Kasse.

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    • Ja, so Leute gibts immer. 😉

      Mal sehen, ob ich mal alles so umsetzen kann, wie ich es mir jetzt vorstelle. Aber hat bei mir ja noch ein bisschen Zeit. Wer weiß, was ich bis dahin noch dazu lerne.

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  18. Hi Jenny,

    hätte mir gewünscht, dass du das Unternehmen auch noch genannt hättest. Dann wäre mir die Einschätzung, ob gute Idee/schlecht Idee leichter gefallen 🙂 Gab es Vergünstigungen beim Kauf (z.B. 25 % Abschlag in Verbindung mit 1-jähriger Haltefrist)?

    Kenne diverse gute Beispiele für Belegschaftsaktien (z.B. K+S bis zu einem bestimmten Zeitraum), aber auch viele nicht so gute (z.B. Eon).

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    • Ja, mit Angabe des Unternehmens wäre es wirklich etwas informativer. Obwohl ich auf meinem Blog fast mein halbes Privatleben preis gebe, möchte ich meinen Arbeitgeber da raushalten. Habe zudem keinerlei Vergünstigungen bekommen, keine Haltedauer, kein nix. Genau genommen hatte ich durch den Kauf keine Vorteile anderen Anlegern gegenüber. Da ich mir aber total unsicher war, was meine erste Aktie werden würde und mein Arbeitgeber zufällig rumfragte „Wer will?“, war das für mich ein kleiner Wink des Schicksals.

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      • Alles richtig gemacht. Aktien sind ganz simpel. Man beteiligt sich an einem Unternehmen. Ist das Unternehmen erfolgreich erhält man Gewinnbeteiligungen (Dividenden) und der Wert des Unternehmens (Aktienkurs) steigt.

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  19. Hallo!

    Netter Artikel, ich freue mich über deinen Aktienkauf. Diesen muss ich aber leider ziemlich kritisieren. Eines vorweg: Grundsätzlich bist du auf dem richtigen Weg mit deinen ETF und als Ergänzung Einzelaktien, das handhabe ich zum Beispiel genauso. Ich halte nichts von Entweder-Oder, sondern bin eher ein Freund von Sowohl-als-auch.

    Meine Haupt-„Kritikpunkte“ bzw. meine Gedanken zur Transaktion:

    – Kauf von Aktien aus „Romantik“ ohne Kenntnis von Geschäftszahlen und einem stabilen Ausblick ist generell kritisch
    – Aktien kaufen und „mal gucken“ halte ich für gefährlich. Was wenn es 4 Jahre dauert bis du beim Break Even bist?! Wie Warren Bufett schon sagt: Kaufe nur dann Aktien, wenn du auch vor hast, sie NIE MEHR zu verkaufen
    – Wenn man Aktien ohne Zahlen zu kennen kauft, dann ausschließlich Aktien mit einer stabilen und jahr(hunderte)elanger (Dividenden)Geschichte (Konsumaktien wie z.B. Procter&Gamble, Johnson&Johnson, Coca-Cola, Mc Donalds etc.). Nichts gegen dein Unternehmen, aber hat dieses z.B. beide Weltkriege überstanden?!
    – statt 1000 Euro in eine Aktie zu stecken, wieso nicht von dem gleichen Geld 4 Aktien per Sparplan besparen? –> Höhere Sicherheit und höhere Renditechance bei Qualitätstiteln

    Deine Wahl mit den ETFs (MSCI World und EM) finde ich klasse. Habe ich selbst auch in thesaurierender Form (SWAPs) aufgrund der noch bestehenden Steuervorteilen bis 2018. Ich persönlich würde dir zusätzlich noch zu einem ausschüttenden Dividenden-ETF raten. Erstens hast du auch in Krisenzeiten stabile Erträge (Dividende), zweitens ist das der erste Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit.

    Ich persönlich nutze folgende zwei ETFs:

    – A0F5UH (Global Select Dividend 100-Index)
    – A1JKS0 (US-Dividenden-Aristokraten)

    Vielleicht ist einer von denen auch was für dich. Du hast bei ihnen steigende Kursgewinne UND quartalsweise Dividenden-Auszahlungen. Die motivieren ungemein, weiter Geld hineinzustecken.

    Zum Thema Einzelaktien:

    Ich selbst habe auch zahlreiche Einzelaktien, diese bespare ich aber mit einem Aktiensparplan (25 Euro pro Aktie), Stichwort Cost-Average-Effekt, weil ich eine nächste Krise in den kommenden Monaten befürchte. Zur Auswahl von Einzelaktien tendiere ich momentan zu Konsumaktien, vorwiegend aus den USA. Mir hat dazu das Buch „Finanzberatung nein danke“ (http://amzn.to/2eMyBhL) die Augen geöffnet. Es führt einem ganz gut vor Augen, welche Aktien man eigentlich IMMER kaufen kann und warum. Zudem erläutert der Autor, wieso Anleihen, ETF und sonstige Produkte in seinen Augen Mist sind (worüber man streiten kann). Eines vorweg: Es hat mit den laufenden Kosten zu tun. Diese entfallen bei Einzelaktien einfach komplett.

    Abschließend: Der Punkt mit der Quellensteuer ist bei US- und GB-Aktien gar kein Problem. Die USA behalten die 15 % ein und deine Bank verrechnet diese mit der Abgeltungssteuer. Also zahlst du auch auf US-Aktien „nur“ deine knapp 25 Prozent Steuern.

    Bei britischen Aktien gibt es gar keine Quellensteuer, nur so als kleiner Tipp 😉

    Ansonsten weiter so und liebe Grüße!

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    • Vielen Dank für diesen sehr konstruktiven Beitrag! Die Option der Aktien-Sparpläne kannte ich beim Verfassen des Artikels noch nicht. Werde ich aber ergänzen. Meine ETFs lasse ich nun einfach erst mal laufen. Zur Jahreswende habe ich hoffentlich mal etwas Zeit, nach Alternativen Ausschau zu halten und mir ein paar gezielte Unternehmen und Ausschütter ins Depot zu holen.

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  20. P.S.: Das Argument mit den hohen Kosten eines Aktiensparplanes ist nicht ganz korrekt. Bei mir kostet das stetig 1,5 Prozent des investierten Betrages. Also muss dein Aktienanteil nur 1,5 Prozent steigen und schon hast du dein Geld wieder drin. In einem meiner letzten Artikel (https://www.finanzguerilla.de/finanzielle-bildung/mit-wenig-geld-an-der-boerse-investieren-aktiensparplan/) habe ich sogar mathematisch durch einen Sparplan besser abgeschnitten als durch Einmalkauf einer Aktie. Der Trick: Einmalkauf im Rahmen des Sparplans. Auch hier bleiben nur die 1,5 Prozent an Gebühren.

    Bei einem ETF zahlst du konstant zwischen 0,3 bis 0,6 Prozent p.a.. Nun ist das bei geringen Beträgen nicht die Welt. Aber rechne mal, wieviel das ist wenn dein ETF einen Wert von 300.000 – 400.000 Euro hat?! Da kann man seeeehr viele Einzeltransaktionen im Jahr machen.

    Gruß

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  21. Schönes Thema, da habe ich auch (wenn auch nach 4 Jahren) etwas zu:

    Ich bin den umgekehrten Weg gegangen und über die (Arbeitgeber) Einzelaktie an die Börse gekommen.

    Uns wurden damals sogar Aktien (in 2 Tranchen) vom Arbeitgeber geschenkt, das war schon was als Azubi/Student. Zwar hatte man eine Mindesthaltezeit dabei, aber was soll’s. Ist ja ein geschenkter Gaul.
    Diese habe ich auch erst Jahre später – mit ordentlich Gewinn – für den Hausbau „geopfert“.

    Mein nächster Schritt folgte dann in Festanstellung, wieder mit Arbeitgeberaktien.
    Der AG fährt für die Mitarbeiter jedes Jahr ein Investitionsangebot in zwei Varianten: das normale Investment, bei dem Aktien zum Vorzugspreis erworben werden können mit einer Mindesthaltedauer von 5 Jahren.

    Es gibt aber noch ein weiteres „leveraged“ Angebot.
    Der Preisvorteil fällt dort nicht ganz so hoch aus. Dafür wird das Investierte Geld von der Partnerbank verzehnfacht und die Kursgewinne dieser Gesamtsumme kommen nach 5 Jahren zum Großteil mir zu Gute. Die Besonderheit: sollte es Verluste geben, bekomme ich mein Anfangsinvestment nach 5 Jahren dennoch zurück. In diesem Fall entgingen mir also nur mögliche Zinsen, die ich ggfs bei anderweitiger Anlage bekommen hätte.

    Da das ganze jeweils 5 Jahre läuft, habe ich diese Investition fünf Jahre hintereinander abgeschlossen. War zwar schade ums Weihnachtsgeld in diesen ersten Jahren. Weil ich ja aber selbst im worst case mein Startinvestment zurück bekomme und wieder investieren kann, trägt sich das ganze nun jedes Jahr von selbst. Schöne Sache.

    Nachdem die Hausfinanzierung die ersten – meist holprigen – Jahre hinter sich gebracht hatte, hatte sich auch wieder etwas finanzieller Spielraum gebildet, der mit einem ausschüttendem ETF-Sparplan (World/EM: 70/30) versehen wurde.

    Da wir in absehbarer Zeit das Haus zu deutlich günstigeren Konditionen refinanzieren können (sind schon im forward Zeitraum, die 10 Jahre sind aber noch nicht ganz rum), wird nochmal mehr Geld zum Anlegen in die ETFs frei (und das mit früherem Tilgungszeitpunkt).
    In dem Zusammenhang denke ich dann auch über den US Dividend Aristocrates (A1JKS0) nach. Mal sehen.

    Alles in allem sind wir so mit dem Haus, dem ETF-Depot, den sich selbst tragenden Investments beim Arbeitgeber, einer ordentlichen Festgeldleiter und einem guten Notgroschen als Tagesgeld ganz gut aufgestellt.

    Aktien von andeten Unternehmen habe ich auch immer mal wieder im Blick (insbesondere solche mit langer Dividendenhistorie, also auch eher als buy&hold und nicht zur Spekulation), aber die Beschäftigung damit war mir bisher immer recht schnell zu Zeitintensiv geworden. Vielleicht wenn die Brut etwas älter ist und ich zeitlich wieder etwas mehr Spielraum habe.
    Ist und bleibt jedenfalls ein interessantes Thema.

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    • Hi Sascha,
      deine Investitionen klingen alle vernünftig: Haus, Kind, Depot, Tagesgeld. 🙂
      Das Konstrukt mit dem Verzehnfachen kenne ich bisher noch nicht. Klingt für mich jetzt aber auch nicht verkehrt. In schlechten Zeiten hätte man mit dem Geld an der Börse nicht besser performt und in guten Zeiten wird man beteiligt. Da sucht man ja fast schon den Haken..

      Ich war mit meinem Arbeitgeberaktien nun konsequent: Hab die Aktien verkauft als ich das Unternehmen verlassen habe. Leider ohne Gewinn.

      Liebe Grüße
      Jenny

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