Meine Generation hat Angst vor der Nicht-Rente

Selten unterhalte ich mich mit Freunden über Finanzen. Zufällig kam ich an Silvester mit meinen Freundinnen auf das Thema Altersvorsorge und Geldanlage.

Erste Erkenntnis: Meine Freundinnen interessieren sich für Finanzen
Mit ein paar ehemaligen Schulfreundinnen habe ich ins neue Jahr rein gefeiert. So gegen halb 5 nachts kam ich mit einer Freundin auf das Thema Vermögensbildung zu sprechen. Sie ist letztes Jahr mit ihrer Ausbildung fertig geworden und investiert nun fleißig in aktiv gemanagte Fonds mit saftigen Gebühren- auf Empfehlung ihrer Hausbank. Ich habe ihr von meinen Sparplänen erzählt und dass sich passives Investieren via ETFs auch bei ihr anbieten würde.

Eine weitere Freundin brachte sich ins Gespräch ein: Wir kamen auf unsere geringe prognostizierte Rente bzw. Grundsicherung zu sprechen und dass wir die staatlichen Angebote (Riester und betriebliche Altersvorsorge) für einen Witz auf Kosten der deutschen Bevölkerungen halten. Freundin Nummer 2 hält die Börse für ein Glücksspiel und vertraut lieber in Festgeld- und Bausparverträge. Da meine beiden Freundinnen noch alte Verträge mit 3,5%-Zinsen + ggf. Bonuszinsen haben, ist das gar nicht mal so verkehrt. Brav ignorieren sie alle Kündigungsangebote der Bank und lassen die Verträge weiter laufen. Wo wir uns einig waren: Von 0,5% Tagesgeldzinsen kann man kein Vermögen fürs Alter aufbauen.

(Kleine Anmerkung am Rande: Ein Großteil meines Freundeskreises studiert noch. Da ist es aus meiner Sicht normal, dass man sich da noch nicht mit dem Investieren beschäftigt. Ich habe mich auch erst mal aufs Studium konzentriert statt irgendwelche Luftschlösser zu bauen.)

Fluchen über die deutsche Politik tut gut
Ein wenig wurde natürlich auch die Enttäuschung über die aktuelle Politik geäußert. Man hat das Gefühl, dass den jetzigen Politikern unsere Generation egal ist. Bis wir mal Rente beziehen wollen, sind die jetzigen Politiker längst nicht mehr da. Leider fühlt man sich dabei machtlos, etwas dagegen zu unternehmen. Was soll man als Einzelner tun? Demonstrieren? Sich an die Eingangstür des Reichsstages ketten (wo nur wenige Politiker anzutreffen wären..)? Wenn wir mal alt sind und Rentenprobleme haben, wird sich keiner mehr mit Rollstuhl und Rollator für seine Rechte einsetzen können.

Unsere Angst: Der Generationenvertrag funktioniert nicht mehr
Schon heute müssen immer mehr Rentner ihre Rente aufbessern. Auch mein Vater gehört zu den Erwerbstätigen trotz Ruhestand. Lehrer, Eltern und selbst die Regierung sorgen bei meiner Generation für Panik: Schon seit Jahren wird uns freundlich mitgeteilt, dass wir nahezu keine Rente zu erwarten haben. Wir zahlen zwar fleißig in die Rentenkasse ein, werden selbst aber nichts davon haben. Die Menschheit wird immer älter und ist dadurch zwangsläufig länger erwerbslos als noch vor einigen Jahrzehnten. Der Ursprungsplan: Man geht mit 65 in Rente und lebt mit Glück 10 weitere Jahre. Heute sollte man sicherheitshalber von einer Lebenserwartung bis 90 ausgehen. Mir erscheint es logisch, dass man nicht für mehr als die doppelte Bezugsdauer die gleiche Rente erwarten kann, sondern viel eher nur einen Bruchteil davon. Weitere Sache, die mich zum Nachdenken anregt: Aktuell sind die Rentenbezieher in erster Linie Männer (+Witwen). Nicht all unsere Senioren beziehen somit den vollen Rentenbeitrag. Da aber beide Geschlechter für ihre Großväter und Väter aufkommen, müssten die Rentenkassen eigentlich derzeit recht gut gefüllt werden. Wenn die Doppelverdiener-Generationen in Ruhestand gehen, wird sich die Zahl der Rentner mit vollem Rentenanspruch im Vergleich zu heute nahezu verdoppeln. Die mittlerweile berufstätigen Frauen wollen schließlich nicht nur in die Rentenkasse einzahlen, sondern auch ihre eigene Rente bekommen. Während sich ein Rentnerpaar heutzutage möglichst lange gegenseitig durch den Alltag kämpft und zusammen von einem Einkommen lebt, wird es durch die erhöhten Scheidungsraten mehr Einzelkämpfer im Alter geben. Dadurch werden mehr Unterkunfts- und Pflegekosten anfallen.

Falls wir unsere mickrige Rente bekommen, dann sicherlich frühstens erst mit 70. „Sorgen Sie privat vor.“ wird an jeder Ecke geraten, gleichzeitig wird es einem furchtbar schwer gemacht: Riester und bAV sind in vielen Fällen Murks, Gewinne über dem Freibetrag von 801€ muss man versteuern. Bald vermutlich auch noch mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz statt der üblichen 25% Kapitalertragssteuer. Wenn man sich schon als Ingenieur solche Sorgen macht, was macht man dann erst, wenn man in anderen Berufen oder als Mutter in Teilzeit kaum die Möglichkeit hat, viel zu sparen? Und das wenige Ersparte dann vielleicht mal voll auf die Grundsicherung angerechnet wird?

Optimistisch in die Zukunft blicken
Nicht alles in Deutschland ist schlecht. Wir leben in einem Land, in dem keiner hungern muss, mit guter medizinischer Versorgung und einigermaßen vorhandener Infrastruktur. Für manche einen sind meine Bedenken also Jammern auf hohem Niveau. Meine obigen Sorgen sind sehr überspitzt dargestellt. Dennoch merke ich, dass viele meiner Generation diese Meinung teilen und sich deswegen vermehrt Sorgen um ihre Zukunft machen und sich deswegen zwangsläufig sich irgendwann näher mit der Frage „Wie baue ich Vermögen auf?“ auseinandersetzen müssen. Oder leider auch demotiviert sind: „Wozu diszipliniert sparen, wenn ich auf Dauer doch keinen merklichen Nutzen davon habe?“

Was habe ich durch das Gespräch mit meinen Freundinnen gelernt?
Ich gestehe: Gerade das Misstrauen in die Zukunft des eigenen Staats treibt mich an, meine Finanzen selbst in die Hand zu nehmen. Meine Wertpapiere kann mir so schnell hoffentlich keiner nehmen, staatliche Leistungen hingegen schon. In Zukunft will ich ein paar Beiträge schreiben, die sich mit den typischen Berufseinsteiger-Problemen beschäftigen. Das hatte ich ohnehin bereits vor und mein Vorhaben wurde nun nochmal bestärkt.

Ich finde einen genügsamen Lebensstil wichtiger als ein großes Einkommen, da ich jederzeit mit geringen Einkünften zufrieden sein möchte. Wenn man im Alter (oder aus anderen Gründen) starke finanzielle Einbußen hinnehmen muss, sollte man sich dennoch an seiner Gesundheit und Zeit mit seinen Liebsten erfreuen können.

Meiner Freundin mit den aktiv gemanagten Fonds habe ich übrigens folgende Artikel zum Einlesen vom Finanzwesir empfohlen:
Kosten der verschiedenen Fondsklassen
Warum Ihr Banker Ihnen keine Renditebringer verkaufen wird
Der Weg zur finanziellen Freiheit, wie fang ich‘s an?
Was ist ein ETF?

Sollte sie da mehr Interesse zeigen, werde ich ihr auf Wunsch mehr Literaturtipps geben und ihr meinen Blog zeigen. Aber ich wollte jetzt nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Vielleicht liest meine Freundin diesen Artikel hier auch irgendwann mal (Liebe Grüße :)).

Macht sich meine Generation da zu viel Sorgen um die Altersvorsorge oder fühlt ihr euch teilweise auch so hilflos?  Redet ihr mit Freunden über Finanzthemen?

 

39 Gedanken zu „Meine Generation hat Angst vor der Nicht-Rente

  1. Hallo Ex-Studentin,
    die Sorgen um die Altersvorsorge ist auch schon bei meinem Berufseintritt präsent geworden – medial wird das heute aber noch mehr aufbereitet und ich kann wirklich nicht abschätzen, ob die Sorgen übertrieben oder gar zu klein sind. Als ich mit der Altersvorsorge begonnen habe, war mein Ziel, das damalige Gehalt bei Eintritt des Rentenalters aus meinem Vermögen entnehmen zu können und damit zumindest das Alter von 90 Jahren zu erreichen. Mit 10% Sparquote des ersten Gehalts und jährlichen Steigerungen um 20 Euro monatlich hatte ich mir das als realistisch ausgerechnet. Für die Jahre kurz vor und während der Rente hatte ich mit 2,5% Rendite, davor mit 7% Rendite gerechnet. Die Zahlen sind natürlich völlig aus der Luft gegriffen gewesen, gaben mir aber einen Eindruck davon, dass es auch nicht so unrealistische ist, einen halbwegs passablen Zusatzbetrag erreichen zu können. Du bist deutlich jünger als ich es zu jenem Zeitpunkt war, daher hast Du noch bessere Möglichkeiten, dies zu erreichen.

    Wie viel wir alle irgendwann mal an Rente erhalten werden, ist auch für mich ein großes Fragezeichen – ich sehe meine Altersvorsorge eher auf privatem Vermögen basierend und nehme dann die gesetzlichen Ansprüche gerne als Zusatz mit. Mehr als das Existenzminimum erwarte ich nicht. Traurig aber wahr.

    Die GRV ist halt ein Durchlauferhitzer, der die aktuellen Einzahlungen direkt an die Rentner weitergibt und dabei Ansprüche mitzählt. Jeder von uns kann halt nicht mehr erwarten, wenn kein Geld nachfließt. Ich hoffe also, irgendwann mal Geld von Dir, liebe Ex-Studentin zu bekommen 😉 – wenn Du bis dahin nicht auch schon genug auf der hohen Kante hast und auch nicht mehr einzahlst ;-)!!

    Zu Deinen folgenden Zeilen möchte ich aber noch etwas loswerden:
    „Weitere Sache, die mich zum Nachdenken anregt: Aktuell sind die Rentenbezieher in erster Linie Männer (+Witwen). Nicht all unsere Senioren beziehen somit den vollen Rentenbeitrag. Da aber beide Geschlechter für ihre Großväter und Väter aufkommen, müssten die Rentenkassen eigentlich derzeit recht gut gefüllt werden. Wenn die Doppelverdiener-Generationen in Ruhestand gehen, wird sich die Zahl der Rentner mit vollem Rentenanspruch im Vergleich zu heute nahezu verdoppeln.“

    1.) Rentenkassen werden nicht „gefüllt“. Da gibt es kein Reservoir, in dem sich das Geld noch eine Zeit lang vermehren könnte – alles was rein fließt, geht auch direkt wieder raus.
    2.) Wie kommst Du auf die Idee, dass die Rentenbezieher in erster Linie Männer und Witwen sind? So wegen der klassischen Rollenverteilung im Mittelalter (ok, bis in die 70er/80er)? Hast Du da konkrete Zahlen? Ich habe mal kurz gegoogelt und nicht lange nach aktuellen Werten gesucht, sondern mich mit „Rentenversicherung in Zahlen 2015“ zufrieden gegeben:

    Klicke, um auf 01_rv_in_zahlen_2013.pdf zuzugreifen

    Die Seiten 40-47 listen für alte und neue Bundesländer getrennt nach Männern und Frauen die Entgeltpunkte und Rentenbezüge auf:
    Alte BL:
    5,3 Mio. Männer erhalten im Mittel 1085 Euro (-> Gesamt 5,82 Mrd. Euro)
    7,1 Mio. Frauen erhalten im Mittel 592 Euro (-> Gesamt 4,17 Mrd. Euro)
    Neue BL:
    1,6 Mio. Männer erhalten im Mittel 1055 Euro (-> Gesamt 1,65 Mrd. Euro)
    2,1 Mio. Frauen erhalten im Mittel 815 Euro (-> Gesamt 1,68 Mrd. Euro)

    Ich erkenne hier nur: Es gibt mehr Rentnerinnen als Rentner, die im Mittel weniger als ihre männlichen Altersgenossen erhalten.

    Dass sich die Zahl der Rentner mit „vollem Rentenanspruch“ nahezu verdoppeln wird, glaube ich nicht. Schon alleine deshalb, weil mir der Begriff „voller Rentenanspruch“ komisch vorkommt. Was ist das? Das Rentensystem funktioniert schließlich über Entgeltpunkte, die man in jedem Berufsjahr „sammelt“. Einen Entgeltpunkt erhält man, wenn man das Durchschnittsgehalt aller Arbeitnehmer verdient hat. Gehen also mehr Personen arbeiten, so steigt das Durchschnittsgehalt (vielleicht) und damit steigt aber nicht notwendigerweise der Gesamtanspruch der Rentner. Es wird sich höchstens die Rente gleichmäßiger auf Männer und Frauen verteilen. Zumindest würde ich mir das aus meinem bescheidenen GRV-Wissen zusammenreimen. Aber vielleicht hast Du da auch mehr Hintergrundwissen als ich – ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

    Liebe Grüße
    Dummerchen

    PS: Worüber ihr noch um halb fünf in der Lage seid zu reden?! Wahnsinn!!! Da liege ich schon seit Stunden selig in meinem Bettchen und träume von meiner Altersrente 😉

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    • Hallo Dummerchen, dir zuliebe werde ich den Beitrag heute noch ein wenig mit Statistiken füllen. 😀 (Wobei ich mich da auch mit den Zahlen von 2014 begnüge). Einiges im Beitrag war nun auch sehr subjektiv beschrieben. Ich kenne in meinem weiten Bekanntenkreis nur wenige in Vollzeit arbeitende Mütter. Die eine wird aber auch keine Rente bekommen, da sie selbstständig ist. Egal wie lange ich drüber nachdenke: Alle Mütter meiner Freunde, die mir grade einfallen, und auch meine eigene sind seit der Geburt der Kinder zuhause geblieben. Von meinen vielen Kolleginnen fällt mir nur eine Mutter mit erwachsenen Kindern ein, die (ich weiß es nicht mal sicher) auch voll arbeitet. Höchstens weiterarbeiten auf 450€-Basis oder bei den jüngeren Kolleginnen dann halbtags. Kinder großziehen und gleichzeitig voll arbeiten, um Rentenpunkte zu sammeln, klappt einfach nicht so gut. Aber in meinem anderen Artikel hatte ich ja auch schon mal Bedenken diesbezüglich geäußert: https://exstudentin.wordpress.com/2015/11/30/haben-manner-und-frauen-die-gleichen-karrierechancen-22-im-beruf/

      Bei meiner Großelterngeneration sind auch jeweils die Männer die Rentenbezieher. Kann natürlich an meinem Bekanntenkreis liegen, aber der ist von der Bildungsverteilung her eigentlich sehr durchmischt. Was ich eigentlich mit meinem Artikel sagen wollte: Früher (und heute?) war eine Familie durch das Rollenbild meist sehr auf das Gehalt des Mannes fokussiert, welches dementsprechend meist für 2 Personen reichen musste. Das wird aber aus meiner Sicht in Zukunft kaum gehen. Man ist als Frau gezwungen, möglichst viel zu arbeiten und Rentenansprüche zu erwerben, weil der kleine Rentenkuchen mal sehr hart umkämpft wird.

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      • NIcht doch. Mir zuliebe brauchst Du das nicht machen.

        Die Erfahrungen mit arbeitenden Müttern sind sehr unterschiedlich. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind jetzt eigentlich alle Mütter wieder im Job tätig. Vollzeit machen sie das zwar auch nicht alle, aber doch einige von ihnen. Bei meiner Elterngeneration war das auch ganz anders. Da wurde größtenteils exklusiv auf die „Aufzucht des Nachwuchs“ geachtet. Allerdings lebe ich in einer Ossi-Wessi-Ehe und bei meiner (Ossi-) Frau ist das ganz anders gewesen. Dort war es selbstverständlich, dass nach der Geburt relativ schnell wieder gearbeitet wurde. Beim Ausbau der Kinderkrippen dienten ja die neuen Bundesländer als Vorbild.
        Das Bild der „braven Hausfrau und Mutter“ ist wohl exklusiv für Nachkriegs-(West-)deutschland typisch gewesen.

        Was ich an Deiner eigentlichen Aussage unterstreichen möchte: Gab es früher jeweils nur einen Arbeitnehmer pro Familie, so wurde der Kuchen unter diesen aufgeteilt. Gehen heute größtenteils beide Arbeitnehmer pro Familie arbeiten, so teilt sich der (gleiche?) Kuchen auf eine größere Personenzahl auf und diejenigen Familien mit nur einem (durchschnittlichen) Verdiener stehen im Verhältnis zu früher schlechter da. Insbesondere die Frauen haben da zumeist schlechtere Karten.

        Als Frau würde ich auch nicht zu Hause bleiben wollen und mich in einen totale Abhängigkeit von meinem Mann begeben:
        * Im Falle einer Scheidung erhielte ich zwar einen Versorgungsausgleich, aber nach zig Jahren ohne qualifizierte Arbeit nur extrem schwierig einen adäquaten Job. Da ist Altersarmut vorprogrammiert.
        * Ich möchte nicht vom Goodwill einer Rentenregelung abhängig sein, die mir eine ausreichend hohe Witwenrente garantiert.

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      • „Gehen heute größtenteils beide Arbeitnehmer pro Familie arbeiten, so teilt sich der (gleiche?) Kuchen auf eine größere Personenzahl auf und diejenigen Familien mit nur einem (durchschnittlichen) Verdiener stehen im Verhältnis zu früher schlechter da.“
        Jap, absolut richtig. Man kauft sich sozusagen zwei statt einem Los in der Lotterie. Während man sich früher mit Durchschnittsverdienst auf eine solide Rente freuen konnte, muss man heute mächtig Gas geben, um überhaupt mehr als das Existenzminimum zu erhalten. Wenn man dann noch spät Nachwuchs bekommt, bleibt auch nichts mehr für die Ausbildung der Kinder übrig.

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  2. In meinem Freundeskreis sind persönliche Finanzen und Altersvorsorge leider garkein Thema.
    Gefühlt bin ich der einzige, der sich schon zum Ende seines Studiums hin strukturell damit beschäftigt hat und nach einiger Anlaufzeit auch kontinuierlich spart und investiert.

    Was ich dagegen häufiger höre ist, dass man um reich zu werden entweder Unternehmer sein müsste oder im Lotto gewinnen oder betrügerische Aktivitäten vollbringen muss. Also alles Dinge die als entweder negativ oder höchst unwahrscheinlich wahrgenommen werden.

    Ich versuche aber weiterhin in meinem Bekannten- und Verwandtenkreis Bewusstsein zu schaffen. Zum Einen damit ich Leute hab mit denen ich drüber reden kann und zum anderen weil es auch eine Form der Befreiung ist, nicht jeden Mist den man von Vertrieblern zu hören bekommt glauben zu müssen 😀

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    • Bei mir wird so langsam mehr über Finanzen gesprochen. Gerade habe ich meinen Eltern erzählt, wie man heutzutage jungen Leuten 50.000€ Bausparverträge mit 50€ pro Monat Einzahlung andreht und musste leider erfahren, dass meinem kleinen Bruder in der Ausbildung auch sowas aufgeschwatzt wurde. Die Unwissenheit der Leute wird schamlos ausgenutzt.

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  3. Ja, die Rente… Dazu hab ich ja auch schon meinen Senf abgegeben. Und ich persönlich rechne lieber damit im Alter gar keine staatliche Rente mehr zu bekommen und kümmere mich deshalb sehr viel lieber selbst darum. Wenn ich dann doch noch eine staatliche Rente bekomme hab ich halt mehr Geld um es auf den Kopf zu hauen ;-).

    Ich finde persönlich sogar, dass die staatliche Rente abgeschafft gehört und es stattdessen eine Verpflichtung zur privaten Vorsorge geben sollte. Damit würde ein schöner Markt mit viel Konkurrenz entstehen von dem wir profitieren. Prinzipiell ist es schon eine Schweinerei, dass man jahrzehntelang in die Rentenkasse einzahlt und wenn man frühzeitig stirbt ist die Kohle weg. Meine privaten Anlagen sind immerhin vererbbar. Wenn man bedenkt, dass der Arbeitgeber noch mal den gleichen Betrag jeden Monat dazu zahlt bekommt man da fast schon Brechreiz.

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    • „Ich finde persönlich sogar, dass die staatliche Rente abgeschafft gehört und es stattdessen eine Verpflichtung zur privaten Vorsorge geben sollte. Damit würde ein schöner Markt mit viel Konkurrenz entstehen von dem wir profitieren.“

      Genau dahin entwickelt sich doch schon das System: Die GRV wird runtergefahren (das wünschst Du Dir ja und Alternativprogramme werden staatlich gefördert (wäre ja auch schön, wenn die Konkurrenz dazu führen würde, dass die Anbieter sich nicht die Tasche vollschlagen wollten. Von heute auf morgen kann man das System nicht abschaffen – erklär das mal Deinen Großeltern oder Eltern, dass sie ab morgen (oder bei Renteneintritt) kein Geld mehr bekommen, weil Du nicht mehr einzahlen willst. Das System entwickelt sich aber schleichend dahin – wie von Dir gewünscht.

      „Prinzipiell ist es schon eine Schweinerei, dass man jahrzehntelang in die Rentenkasse einzahlt und wenn man frühzeitig stirbt ist die Kohle weg. Meine privaten Anlagen sind immerhin vererbbar.“
      Das ist das Prinzip einer Versicherung: Einige profitieren davon, dass sie länger Leistungen beziehen können weil andere weniger in Anspruch nehmen als sie eingezahlt haben. Eine wundersame Geldvermehrung geht in keinem System. Und bitte schlag Dir das Bild von einer „Kasse“ aus dem Kopf, in die man einzahlt und dann später von dieser Geldmenge Leistungen bezieht – da wird nichts gebunkert und angelegt. Heutige Arbeitnehmer finanzieren heutige Rentner. Wenn Du selbst mehr Geld haben willst, musst Du (idealerweise wie die Gesamtbevölkerung) dafür sorgen, dass es ausreichend viele Arbeitnehmer in Deiner Rentenbezugsphase gibt.

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      • Es redet doch auch niemand davon das System vom einen Tag auf den Anderen abzuschaffen. Dass das nicht funktioniert ist sogar mir klar, du wirst es kaum glauben ;-).

        Die Entwicklung der vergangenen Jahre ist mir zu stark staatlich reglementiert, was auch zu den teilweise miserablen Riester-Produkten führt. Wenn ich von einer Versicherung verlange, dass sie mir schon 45 Jahre vor Renteneintrittsalter eine Garantierente bis an mein Lebensende garantiert, dann muss ich auch damit leben, dass in die Kosten Sicherheiten eingerechnet werden die das ganze Produkt für den Kunden nur in sehr hohem Lebensalter rentabel macht. Dass dann noch die Versicherungen und ihre Makler kräftig mit verdienen wollen macht es noch schlimmer.

        Eine private Vorsorgepflicht stelle ich mir doch sehr viel eigenverantwortlicher vor. Wo man sein Geld investieren möchte sollte einem selbst überlassen bleiben. Und für Menschen die sich nicht mit Geldanlagen beschäftigen wollen oder sich dazu nicht im Stande fühlen wäre ein staatlicher Fonds vorstellbar der das Geld zu niedrigen Kosten an den Kapitalmärkten investiert. Solange wir unsere Rente aber von der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung in Deutschland abhängig machen verhalten wir uns wie ein Anleger der Opfer des Home Bias geworden ist.

        Und keine Sorge, ich habe kein Bild einer Kasse im Kopf wenn ich an unsere Rentenversicherung denke. Ganz so unbeholfen wie du vielleicht denkst bin ich nicht ;-).

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      • Hallo Pfennigmillionär,
        ich weiß ja nicht, was Du denkst, was ich denke, das Du denkst ;-). Ich habe Dir aber nicht unterstellt, dass Du das System von heute auf morgen abschaffen willst.
        Dass Dir kein Riester-ähnliches System vorschwebt ist mir klar. Ich bin auch kein Fan von diesem Zeugs und meide es genau wegen der Garantien und den daraus sich ergebenden Minirenditen.
        Man kann die GRV so blöd finden wie man will (ich bin auch kein glühender Verfechter, auch wenn ich hier die Gegenposition zu beziehen scheine) – sie sorgt zumindest dafür, dass die Leute nicht ihr komplettes Hab und Gut verzocken und dann dem Staat trotzdem auf der Sozialtasche liegen. Oder denen der Börsencrash kurz vor Rentenbeginn böse mitspielt. (Ich weiß, dass man sowas cleverer anstellen kann – aber wie hoch schätzt du das Wissen in der Bevölkerung ein?) Wirf mal einen Blick über den großen Teich – dort wird alles ganz toll mit hoher Aktienquote geregelt – geht es den Rentnern dort besser?

        „Und keine Sorge, ich habe kein Bild einer Kasse im Kopf wenn ich an unsere Rentenversicherung denke.“
        Dann erklär mir mal, was Dein Hinweis auf „wenn man frühzeitig stirbt ist die Kohle weg“ heißen sollte. Die Kohle ist sofort mit Abführen der monatlichen Rentenbeiträge weg – egal ob man frühzeitig stirbt oder nicht.

        „Ganz so unbeholfen wie du vielleicht denkst bin ich nicht ;-).“
        Du interpretierst zu viel in meine Aussagen hinein. Falls ich Dir unabsichtlich auf den Schlips getreten bin, tut’s mir leid. Sorry.

        LG
        Dummerchen

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      • Ab und zu muss ich daran denken, welche Möglichkeiten sich ergeben würden, wenn man die Rentenbeiträge, die man aktuell mit dem Arbeitgeber zahlt, selbst anlegen dürfte. Andererseits bin ich der Meinung, dass die meisten Menschen damit privat nicht vorsorgen würden. Jetzt hat man immerhin eine Zwangs-Altersvorsorge. Außerdem bin ich ganz froh, dass man aktuell einen relativ hohen Einkommensfreibetrag hat, wenn es um die Pflegekosten der Eltern geht. Wobei letztlich alles irgendwie aus Steuergeldern finanziert werden muss.

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      • Hey Dummerchen,

        ich war vielleicht ein wenig leichter reizbar als sonst, bitte nicht böse nehmen. Mein ursprünglicher Kommentar hat viel Interpretationsspielraum gelassen, da muss ich mich nicht wundern wenn auch interpretiert wird :-P.

        Was in dem Satz „Prinzipiell ist es schon eine Schweinerei, dass man jahrzehntelang in die Rentenkasse einzahlt und wenn man frühzeitig stirbt ist die Kohle weg“ aus mir sprach war einfach nur der Frust darüber, dass ich wieder realisiert habe was ich aus dieser Geldmenge hätte machen können.

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      • Hi Pfennigmillionär,
        alles gut. Jeder hat mal einen schlechten Tag und ich bin manchmal auch etwas „polterig“ in meinen Kommentaren. Zudem liest man in den Kommentaren ja nicht die Zwischentöne, die in einem natürlichen Gespräch vieles umgehend verständlicher machen würden.
        LG
        Dummerchen

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  4. Die Finanzbildung unserer Jugend ist erschreckend dürftig. Kein Thema in der Schule, die „Erwachsenen“ haben immer noch die Meinung „über Geld spricht man nicht“ und das Interesse der Mehrheit tendiert eh gegen null. Jennifer, Alexandra und einige andere sind da schon die rühmliche Ausnahme. Eine Grundrente wird es immer geben, aber ob diese zum Leben langt? Über Finanzen brauche ich im Bekanntenkreis gar nicht erst anfangen zu reden. Spätestens bei dem Wort Aktie werde ich als Börsenspekulant bezeichnet und das mit einem eher negativen Unterton. Ich rede da schon gar nicht mehr drüber. Die Kinder meiner Bekannten sind nun auch in dem Alter: Studium fertig, Lehre fertig – was tun? Die Meisten werden mit Bausparverträgen, Riesterverträgen und unsinnigen Versicherungen regelrecht abgezockt. Nur Wenige kennen sich etwas aus und hinterfragen den Sinn des Ganzen. Viele machen sich gar keine Gedanken (ich hab ja noch 40-50 Jahre Zeit) oder sind eh schon frustriert. Aber gerade die Jugend hat die Chance, den Zinseszins zu nutzen. Angebote meinerseits, ein gewisses Coaching in Finanzfragen anzunehmen, werden strikt ausgeschlagen. Die sind nicht mal bereit, sich darüber etwas anzuhören. Viele vergeben riesige Chancen, irgendwann ein finanziell sorgenfreies Leben zu führen (muss ja nicht gleich die Rente sein) und sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.
    Aber: „Wir schaffen das!“

    Mein Wort zum Sonntag^^

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    • Hallo Alexander,
      das Bild ist überall das gleiche. Was willst Du machen? Jemanden zu seinem Glück zwingen? Wenn die Leute sich nicht mit dem Thema beschäftigen wollen, dann wollen sie es nicht. Erst wenn der Leidensdruck groß genug ist, wird gehandelt – auch wenn es dann schon zu spät ist für Zinseszinseffekte. C’est la vie.
      Auch wenn die Finanzbloggerwelt nur eine Nische im Netz ist – ich denke, dass sie durchaus dazu beitragen kann, jungen Menschen einen Alternativweg zu Riester & Co. zu zeigen. Naja, träumen darf man ja.
      Lieben Gruß
      Dummerchen

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    • Das Wort Börse wird nur unter vorgehaltener Hand erwähnt. Ich mache es auch mittlerweile so, dass ich zu schätzen weiß, wenn jemand Interesse an Finanzthemen hat. Wenn nicht, halte ich mich bedeckt. Man kann die Leute zu nichts zwingen.

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  5. Um ehrlich zu sein meine Rente ist mir einfach noch zu weit weg, wenn es sie den gibt. Potential zwischen sehr viel und gar keiner ist da. Schließlich sterben auch die Babyboomer irgendwann und schon gleicht sich der Generationsbaum etwas aus. So weit denke ich auch aktuell gar nicht. Die Rentensicherheit ist für mich wirklich einer der letzten Punkte, warum ich ein Vermögen aufbauen will. Vielleicht erlebe ich die Rente ja auch gar nicht mehr.

    Zum Thema Freunden wirklich über Vermögen Reden wir eigentlich nie. Jobs und Einkommen ja und dort sind auch alle sehr bemüht. Eine langfristige Vermögensbildung interessiert eigentlich kein wirklich. Daher dränge ich dieses Thema auch niemanden auf, wenn es mal fallen sollte, dann bin ich gerne bereit darüber zu reden.

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    • Auf sowas wie „Babyboomer“ sterben, gebe ich nun nicht viell. Ich denke mir eher, dass wir bessere Systeme finden müssen, um Pflegebedürftige zu versorgen. Wirklich gezielt spare ich auch nicht für die Altersvorsorge. Ich spare gezielt für die Zukunft. Komme, was wolle. Was ich mich auch frage, welchen Einfluss es auf die jüngeren Generationen hat, wenn es von Oma und Opa kein Weihnachtsgeld oder Zuschuss zum Hausbau mehr gibt.

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      • Ja viel geben tue ich da auch nicht drauf. Aber in dem System gibt es wirklich einfach zu wenig vorhersagbare Modelle. Ein anderes System finden wäre natürlich möglich, aber ich kenne es ja schon aus einem größeren Unternehmen, wie schwer Änderungen dort durchzusetzen sind. Im Staat nun ja. Glaube wir müssen uns dort wirklich überraschen lassen oder ein System entwickeln und in die Politik wechseln.

        Das mit den Zuschüssen wird gefühlt wird ein Schichten Problem. Sehe es ja mittlerweile selbst in der Familie und Bekannten. Dort sterben die Senioren und die Häuser werden vererbt und bei meinen Eltern wäre dies auch nicht anders. Hausbau war ja schließlich die beste Anlage damals sagen Sie. Habe eher Angst das wir bald ein Überfluss an leerstehenden Häusern haben.

        Für mich ist wirklich in Deutschland immer noch das größte Problem die Aufteilung der Schichten. Die unterste Einkommens und Bildungsschicht muss mal einen deutlich vortrieb bekommen.

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      • Ich kann dich beruhigen: Nur Immobilien auf dem Land stehen leer, Wohnraum in der Stadt bleibt rar und teuer.. Das mit den Schichten geht in Deutschland noch einigermaßen, aber in meinem Freundeskreis sehe ich es auch: „Wofür vorsorgen? Ich erbe doch mal genug.“ Dass ein Haus schnell weg ist, wenn die Eltern ins Heim müssen, daran denkt keiner. Oder das ein Haus mal ziemlich an Wert verlieren kann und man im Alter hohe Nebenkosten für das viel zu große Haus hat. Aber etwas erben ist immer noch besser als gar nichts erben oder Schulden.

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  6. Geld scheint tatsächlich so etwas wie das letzte Tabu in unserer Gesellschaft zu sein. Vielleicht redet man sogar mal noch über das eigene Gehalt, die Lebensversicherung oder den anstehenden Wohnungs- oder Hauskauf – spätestens beim Stichwort Börse hört dann jedoch die Freundschaft (zumindest aber die Redebereitsschaft) schnell auf. Insofern bist Du, liebe Ex-Studentin, im Gespräch mit deinen Freundinnen schon bemerkenswert weit gekommen ;-). Würde mich freuen, wenn sich mehr Leute zwischen 20 und 30 darüber Gedanken machen, in dieser Zeit hat man gute Möglichkeiten Weichen zu stellen und vor allem eben auch noch den entsprechenden Zeitrahmen.

    Die gesetzliche Rente ist aus meiner Sicht schon noch etwas besser als ihr Ruf. Allerdings hat die Politik in den letzten 15, 20 Jahren durchaus sehr viel getan, um die Unsicherheit zu steigern. Dass wir in Deutschland eine Grundsicherung für alle haben, ist gegenüber vielen anderen Regionen dieser Welt dennoch ein großes Plus. Wie allerdings jede Form der zusätzlichen Altersvorsorge verbürokratisiert oder abgewertet wird, ist schon bemerkenswert. Hier könnten wir durchaus einiges von den oft stigmatisierten USA lernen. Und ganz nebenbei: Sachen selbst in die Hand zu nehmen ist nie verkehrt, das schafft alleine schon ein Stück zusätzliche Sicherheit.

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    • Das Absurde ist, dass ich oft denke: Es gibt so viele Blogs mit vielen Besuchern, auch einige junge Leute. Wenn ich mich dann in der Realität umschaue, fällt mir auf, dass wir eigentlich nur eine Hand voll Leute sind. Im Wertpapier-Forum tummeln sich immerhin beachtliche 30.000 Nutzer. Bei 43 Millionen Erwerbstätigen (0,07%) relativiert sich das wieder.

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  7. Ich finde auch, dass du in deinem Gespräch schon recht weit gekommen bist!
    Meiner Erfahrung nach sind es fast immer Leute mit „überschüssigem“ Geld, die von alleine auf das Thema Finanzen und Geldanlage zu sprechen kommen, wenn sie konkret darüber nachdenken, was mit diesem Geld geschehen könnte. Auf die Idee, dass man solches überschüssiges Geld auch durch Sparen selbst erzeugen kann, kommen aber wenige.

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  8. Pingback: Ein paar Zahlen zur Rente 2014 in Deutschland | Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude

  9. Es ist in der Tat so, das über das Thema Geld nur sehr selten gesprochen wird, darum sind wahrscheinlich auch viele angefangen zu bloggen, ähnlich wie wir. Zugegebn auch in unserer Verwandschaft, sowie Freundeskreis gibt es zu diesem Thema keine Gespräche mehr, aber warum ist das so?
    Nach dem Studium hatten wir nichts, wirklich garnichts. Vom ersten Gehalt meiner Frau haben wir uns 4 (!) Tafeln Schokolade gekauft. Einmal satt Schokolade haben wollen. Mit der Zeit wurde es dann besser. Wir unterhielten uns mit Nachbar und Freunden etcetc. Leider ( oder zum Glück ) ging die Schere dann immer weiter auseinander und aus den Gesprächsthema wurden schnell neidvolle Gespräche mit zum Teil aggresiven Unterton. Heute werden wir nur noch ab und zu beratent gefragt, weil :“ Mit solchen kleinen EInnahme geben die ( also wir ) sich doch nicht mehr ab “ Wenn wir erzählen, das wir durch Versicherungswechsel 10 Euro im Monat gespart haben und diese der Sparrate zufügen haben, werden wir aber immer noch belächelt. „10 Euro, das lohnt doch nicht.“ Einige lernen es halt nie und der Zinseszins läßt grüßen !
    Zur Rente, ja es wird bestimmt eine Rente geben, wie hoch ? Keine Ahnung, selbst die Rentenbescheide werden ja nach unten korrigiert. Darum , selber vorbeugen und die staatliche Rente als Zubrot sehen. Dafür ist ein Bausparvertrag ( mit allen Fördermöglichkeiten ) und eine Risterrente ( ebenso mit allen Fördermöglichkeiten ) nicht schlecht, hauptsache es wird angefangen etwas zu tun.
    Eins fällt hier aber auf, gehen denn wirklich alle davon aus, im Alter in Deutschland zu bleiben? Warum die Rente oder den Altersruhesitz nicht in ein günstigeres Land verlegen ? Sprich denn heutzutage noch was dagegen ?

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    • „Vom ersten Gehalt meiner Frau haben wir uns 4 (!) Tafeln Schokolade gekauft. Einmal satt Schokolade haben wollen.“
      Das war aber nicht das ganze Gehalt, oder? Klang so sehr nach Nachkriegsdeutschland, dass ich erstmal nachlesen musste, wie viel älter ihr beiden denn seid… Aber ich muss zugeben, 4 Tafeln Schokolade habe ich mir auch noch nie gekauft. Vor allem weil ich keinen guten Umgang mit Süßigkeiten habe – alles was zu Hause ist, wird radikal verputzt. Ich hasse Weihnachtsgeschenke mit Süßigkeiten ;-)!

      „Eins fällt hier aber auf, gehen denn wirklich alle davon aus, im Alter in Deutschland zu bleiben? Warum die Rente oder den Altersruhesitz nicht in ein günstigeres Land verlegen ? Sprich denn heutzutage noch was dagegen ?“
      Spontan fallen mir die sozialen Sicherungssysteme ein, über die zwar oftmals geschimpft wird, die aber auch sehr beruhigend sein können. Zudem denke ich, dass die medizinische Versorgung in D eher zu den besseren (zumal günstig zugänglich) in der Welt gehört. Welche Länder hast Du ins Auge gefasst? Mittelamerika? Asien? Oder doch näher gelegen?

      LG
      Dummerchen

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      • Als fertiger Student hast Du erstmal keine soziale Absicherung und auch kein Einkommen ,von daher waren die Kalorienbomben vom ersten Gehalt schon was Tolles. Ich wusste allerdings nicht, das man die „Folgen “ bis heute noch sehen kann 😉
        Die soziale Absicherung in Deutschland ist bestimmt Spitze ,aber diese kannst Du zum Teil ja auch mitnehmen und Gesundheitlich gibt in genug „Gesundheitstouristen“ ,die ,die ein oder andere OP durchaus im Ausland machen lassen.Skandinavische Länder brauchen sich hier auch nicht verstecken. Interessante Länder gibt es bestimmt einige, bei den jetzigen Rentner war Spanien mal hoch im Kurs, wir sind uns in diesem Thema aber selbst noch nicht schlüssig. Ist aus heutiger Sicht ja auch noch ein weiter Weg. Im Zeitalter der Telearbeitsplätze ist der Gedanke aber durchaus charmant, sein Gehalt in Euro oder Dollar zu bekommen und in einem günstigerem Land zu leben. Technisch sollte das kein Problem mehr sein.

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      • Klar, von OP-Tourismus habe ich auch schon gelesen – viel wichtiger ist mir aber ein halbwegs dichtes Notfallsystem. Die Hüft-OP kann man ja irgendwann machen lassen, aber der Herzinfarkt möchte „relativ bald“ behandelt werden. Vielleicht habe ich da falsche Vorstellungen von anderen Ländern, aber in D ist die Abdeckung ja noch relativ gut. Klar, überall gibt es „Pampa“.
        Wenn ich so die Listen der vermeintlich günstigen Länder lese (z.B. hier: http://www.laenderdaten.info/lebenshaltungskosten.php), bin ich nicht sicher, ich mir die Schnäppchenländer wirklich antun wollte. Ich kann viele Länder aber auch nicht seriös einstufen – ist oftmals eher ein gefühlsmäßig Ablehnung. So „kenne“ ich Costa-Rica nur von der Kaffee-Werbung.
        Telearbeitsplätze sind sicherlich eine interessante Alternative, aber nicht jeder Beruf kann so ausgeübt werden. Ist also immer eine Fallbetrachtung.
        Ein weiterer Punkt der in meinen Augen gegen einen Umzug ins Ausland spricht, ist der Freundes-, Bekannten- und Verwandtenkreis, den man zurücklässt. Nicht jeder Rentner ist dazu dann noch bereit.

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    • Neid ist eine schlimme Sache. Ein bisschen Neid ist menschlich (ich war auch immer neidisch, dass all meine Klassenkameraden ständig im Urlaub waren), aber es ist unmenschlich, andere deswegen schlechter zu behandeln.
      Auswandern habe ich so schnell nicht vor. Aber letztlich kommt es immer drauf an, wo meine restliche Familie mal landet.

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    • „Dafür ist ein Bausparvertrag ( mit allen Fördermöglichkeiten ) und eine Risterrente ( ebenso mit allen Fördermöglichkeiten ) nicht schlecht, hauptsache es wird angefangen etwas zu tun.
      Eins fällt hier aber auf, gehen denn wirklich alle davon aus, im Alter in Deutschland zu bleiben? Warum die Rente oder den Altersruhesitz nicht in ein günstigeres Land verlegen ? Sprich denn heutzutage noch was dagegen ?“

      Besser als nichts zu tun ja. Aber die meisten werden zu Rentenbeginn sofern sie mal nachrechnen schwer entäuscht sein von ihrer Garantierente.
      Mit Riester und Co kann ich bzw. darf ich aber nicht ins Ausland ziehen (also müsste ich mehr oder weniger förderschädlich vor Rentenbeginn kündigen) also ade vom günstigen Leben woanders. Dann lieber privat sparen und gesetzliche Rente auf einen Schlag beantragen und ab dafür (wer dies so machen will).

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  10. Ja mein Bekannten und Verwandtenkreis meidet das Thema Vorsorge wie der Teufel das Weihwasser ;o)
    Mir ist das unbegreiflich. Bei meinem Vater ist das Thema Aktien seit der T Aktie unten durch. Er sagt immer und wenn der Kurs fällt verlierst du das Geld.
    Er sieht das Thema aktien als reines Trading. Ich aber sehe es als Investieren. ich investiere nur noch in Dividendenaktien, meistens in Aristokraten aus den USA.
    Natürlich könnte auch Coca-Cola, P&G etc Pleite gehen aber die wahrscheinlichkeit ist doch sehr sehr gering. Nimmt man zb Caterpillar die derzeit in einer Krise stecken. Die haben Weltkriege, Ölkrisen, Finanzkrisen etc überstanden. Daher mache ich mir da keine Sorgen.
    Und wenn der Kurs fällt, umso besser dann kann ich Nachkaufen.
    Klar Anfangs sieht es mikrig aus, aber im Laufe der Jahre entwickelt sich das.

    Ich selbst habe vor mit 57 nicht mehr arbeiten zu müssen. Wenn es 58 oder 59 wird auch nicht schlimm. Dann ein Wohnmobil kaufen und auf Weltreise gehen. Und die Rente würde ich dann eigentlich nicht brauchen, da die Dividendenzahlungen ja weiterhin kommen und sich größenteils erhöhen.

    ich habe mir einen excel, besser gesagt mit Google Tabellen einige Tabellen erstellt. Dort habe ich bis ins Jahr 2043 die entsprechenden Käufe und Dividendenzahlungen. Natürlich weiß man nicht was alles passiert, aber so habe ich eine grobe Planung und ein schönes Ziel.
    Bis letztes Jahre hatte ich auch einen Bausparvertrag. Würde ich auch nie wieder machen und sollte ich Kinder haben, denen auch keinen empfehlen. Lieber für Kinder ein Dividendendepot einrichten, auch hier kann man für 25 Euro im Monat zb Dividendenaktien per Sparplan kaufen.

    Deutschland hinkt generell bei dem Thema zb den USA hinterher. Dort gibt es zb ein Programm. Investiert man in Aktien so zahlt man wie sofortigem reinvest der Dividenden in weitere Aktien keine Steuern auf die Dividenden! Wahnsinn!!!
    Sowas sollte es hier geben.

    Und das es auch“kleine“ Leute schaffen sieht man an Carl: https://www.youtube.com/watch?v=XD0svDGyLWU&feature=youtu.be

    Er verdiente nicht viel hat aber immer und immer kleine Beträge investiert (in Coca-COla und IBM) und nun hat er nicht nur sein Haus abbezahlt sondern auch noch 500.000 Kapital!
    Ich denke das wichtige ist, nicht schnell reich werden wollen und verrückte DInge machen. Lieber konservativ und stetig Dividendenaktien kaufen. So hat man in 20-30 Jahren eine schöne Zusatzeinnahme.

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    • Wie hoch viel Dividenden mal auf Dauer mal einfahren wird, weiß keiner. Das einzige, was ich weiß: Alles ist besser als nichts. Deswegen sollte man nicht über seine Verhältnisse leben, Geld sparen und den Totalverlust meiden. Alles darüber geht für mich schon in Richtung „Optimierung“.

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      • Du bist wirklich die am stärksten defensiv denkende Finanzbloggerin, die ich kenne. Ok, so viele Damen sind da nicht aktiv, aber unter den Herren findet sich meines Wissens nach auch niemand, der sich in Zurückhaltung übt, wenn es um Zukunftsprognosen handelt. Ich finde deine Einstellung super! Ich mag diesen bescheidenen Unterton, der da mitschwingt.

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      • Danke schön. 🙂 Hatte deswegen Anfangs sogar Bedenken, ob ich mich überhaupt als „Finanzbloggerin“ einsortieren soll. Deswegen ist mein Blog-Motto mit Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude etwas breiter, ähm ich meinte, diversifizierter aufgestellt. Wer ein zufriedenes Leben führen möchte, muss an mehreren Schrauben drehen. Geld zu haben ist natürlich nicht verkehrt, aber notfalls auch mit weniger zufrieden zu sein ist die große Kunst. Wobei ich vom Minimalismus zugegeben selbst sehr weit entfernt bin.

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  11. Pingback: Was wurde diesen Monat geschrieben? | Stefans Börsenblog

  12. Ich kann die Zukunftsängste nachvollziehen, aber nicht die Schlüsse daraus, immer mehr Kapital anzuhäufen, um damit die Rente zu sichern. Die Rentnerzahlen und die Bezugsdauern sind seit Bismarck’s Zeiten stetig gestiegen genauso wie die Ausbildungszeiten. Es gilt der logische Satz, dass nur das, was in der aktuellen Periode erwirtschaftet wird (BIP) auch verteilt und konsumiert werden kann und damit den Sozialaufwand decken kann.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mackenroth-These
    Die arbeitende Generation ernährt immer die nicht arbeitenden Teile / Generationen (Kinder + Alte) einer Gesellschaft und daher gilt der Generationenvertrag fortwährend. Somit kann z.B. eine ganze Gesellschaft gar nicht für die Zukunft sparen.
    Frühere Generationen mussten für weniger Alte sorgen, aber dafür für mehr für Kinder sorgen, da es mehr Kinder gab. Seit Jahrhunderten nimmt mittlerweile der „aktive“ / „arbeitende“ Lebensanteil am „passiven“ (Kindheit, Ausbildung, Rente) Lebenszeitanteil ab.

    Falls man es jedoch nicht schaffen sollte, die Produktivität weiter zu steigern (und hier kann eine alternde Gesellschaft und z.B. unqualifizierte Zuwanderung ein Risiko sein), wird die Rente in Zukunft in Gefahr sein, ansonsten m.E. nicht. Ohne Produktivitätszuwachs wird es zu Verteilungskämpfen kommen. In einem solchen Szenario, helfen m.E. am besten persönliche Bindungen z.B. durch eigene Kinder, die die Versorgung und Pflege sicherstellen, da das angesparte Vermögen entweder „wegbesteuert“ werden wird, um den Anstieg der Rentnerzahlen mitzufinanzieren oder die Renten werden durch z.B. hohe Lohnsteigerungen in Bereichen, die Alte Leute überproportional nutzen, wie z.B. (Gesundheit, Dienstleistungen) indirekt weginflationiert werden.
    Vermögensbildung (wie ständig gepredigt) als Mittel gegen Altersarmut halte ich tendenziell für naiv, da der Alte und Hilfsbedürftige so oder so der jungen Generation ausgeliefert ist und diese für ihn sorgen muss. Hinzu kommt beim Thema Vermögensbildung für das Alter das Risiko des schwarzen Schwans durch Vermögensverlust (Kriege, Finanzkrisen, Krankheit (Demenz etc.), Betrug).
    Summa Summarum: Für die Altersvorsorge würde ich vornehmlich in die Bildung von Humankapital in Form einer nachwachsenden Generation plädieren, weil man als Alter von dieser abhängig sein wird und man sie so Gelegenheit hat diese „mitzugestalten“.
    Zudem verlängert die Elternschaft den Rentenbezug und somit die Rentenrendite:
    http://www.t-online.de/eltern/schwangerschaft/id_65700656/kinder-verlaengern-das-leben-experten-raetseln-ueber-den-grund.html

    Sparen sollte man daher für Konsum, Reisen, Auto, Haus, Yacht etc.

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    • Die Rente ist für mich noch in weiter Ferne, weswegen ich nicht weiß, welches Zahlungsmittel es in 43 Jahren gibt. Keine Ahnung, ob meine ETFs auf Dauer einen Wert haben. Aber ich bin mir aber ziemlich sicher, dass mein Erspartes mir die nächsten Jahren helfen wird. Gerade für Kinder braucht man Geld. Selbst, wenn es im Alter zu viele alte Leute gibt: Was soll schon passieren? Man wird uns nicht erschießen. Zusammenpferchen vielleicht. Nötigste Pflege, Essen, Trinken, Medikamente. Wenn man mir mit 85 die künstliche Hüfte nicht genehmigt, sondern mir stattdessen eine Pille in die Hand drückt, damit ich dem Staat nicht mehr zur Last falle, dann ist es eben so. Kann aber auch sein, dass ich mit 75 das blühende Leben bin, Unterricht an Schulen gebe und die Enkel oder anderer Leute Kinder hüte.

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