Weswegen ich eine Eule, aber keine Lampenschirme habe

In der Finanzbloggerwelt wird oft dazu geraten, sich von unnötigem Balast zu befreien und regelmäßig auszumisten. Auf dem Weg zur finanziellen Freiheit kommt man nicht drumrum, sich mit seinem Konsumverhalten auseinander zu setzen und stolpert zwangsläufig auch über das Thema Minimalismus. Diesen Artikel schiebe ich schon eine Weile vor mich her und alleine die Titelwahl fiel mir schon schwer: Eigentlich wollte ich den Artikel erst „Mein Geständnis: Ich bin eine Sammlerin“ nennen, änderte den Titel zwischendrin in „Ein bisschen Minimalismus kann nicht schaden“, um letztlich den Artikel einer Eule und meinen nicht vorhandenen Lampenschirmen zu widmen. Im Laufe des Artikels erkläre ich, wie ich auf diese Titel kam.

Was versteht man unter Minimalismus?
Kurz formuliert: Weniger ist mehr. Je weniger Dinge du dein Eigen nennst, desto freier wirst du und hast Zeit, dich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Während die Leute vor 100 Jahren angeblich nur rund 180 Dinge in ihrem Haushalt beherbergten, besitzt der heutige deutsche Durchschnittshaushalt rund 10.000 Besitztümer. Der heutige Minimalismus-Trend versucht dieser Angewohnheit entgegen zu wirken. Ein paar tolle Tipps, wie du dein Leben etwas entrümpelst, findest du z.B. auf einfachbewusst.de.

Aber nun von Anfang an, wieso ich diesen Artikel überhaupt schreibe:
Am 13.02.16 war ich beim Usertreffen von Sauerkraut und Zaster in Berlin und kam mit der dort anwesenden Mia ebenfalls kurz auf das Thema zu sprechen. Wenn ich mich recht erinnere meinte sie, dass sie sich von allem Unnötigen trennt und vor Kurzem auf einem Minimalisten-Treffen war. Dabei musste ich an Oliver von frugalisten.de denken, der letztens von einer traumhaften 70%-Sparquote zum Berufseinstieg berichtete und ebenfalls regelmäßig ausmistest und Dinge verkauft. Ebenso musste ich dabei an meinen Keller denken: Eben diesen Keller habe ich versucht Anfang des Jahres aufzuräumen. Hier seht ihr ein vorher-nachher-Bild meines Kellerraums & einen Stuhl:

Alles, was ich über längere Zeit nicht nutze, landet in diesem Raum. Unisachen, Verpackungskartons, kaputte Geräte, Bücher, alte Klamotten. Da ich immer potentielle Umzüge im Kopf habe, möchte ich eigentlich keine unnützen Sachen rumschleppen. Mit dieser Motivation begann mich also ins Getümmel zu stürzen und musste mal wieder feststellen, dass ich mich von vielen Dingen einfach nicht trennen kann. Die kaputten Elektrogeräte werde ich irgendwann mal auf den Wertstoffhof bringen, das ist ok. Aber wieso sollte ich Dinge ausmisten, nur weil ich sie gerade nicht brauche? Hier komme ich nun zum Stuhl-Bild: Ich habe noch 4 klapprige Stühle aus meiner Studentenzeit, die zwar auf ziemlich wackligen Beinen stehen, für einmalige Anlässe aber noch brauchbar sind. Der Keller wird durch einige leere Kartons gefüllt. Nenne mir, was du verschicken willst und ich gebe dir den passenden Karton. Wir heben so ziemlich alles an Verpackungsmaterial auf, falls die Dinge zur Reparatur geschickt oder bei einem Umzug sicher eingepackt werden müssten. Ich habe auch noch die Bananen-Kartons (oben links im Bild), mit denen ich meinen letzten Umzug gemeistert habe.

Wie ihr euch vielleicht denken könnt, habe ich beim Kellerausmisten nicht sonderlich viel weggeschmissen. Ein paar Sachen sind mit Erinnerungen verbunden und ein paar Dinge, selbst Werbegeschenke, werde ich vielleicht iiirgendwann noch gebrauchen. Hier kommen wir also zu meinem Geständnis: Ich bin eine Sammlerin.

Durchs Ausmisten vernichtet man auf Dauer Geld
Alles, was seine Funktion noch erfüllt, hat einen Wert. Sollte ich diesen Gegenstand wegwerfen und jemals wieder brauchen, müsste ich ihn erneut kaufen. Und vielleicht erneut wieder ausmisten.. Deswegen sagte ich auch zu Mia auf dem Usertreffen: Ich kaufe nichts zweimal, außer die Sache geht kaputt. (Ist natürlich nicht ganz richtig, ich habe viele Dinge mehrmals.) Aber ich hebe so ziemlich alles auf, was mir in die Finger gerät: Meine Werkzeugkiste besteht unter anderem aus einem alten kleinen Hammer meines Vaters, einer Menge Inbusschlüsseln von Möbelstücken und ein paar Nägeln und Schrauben, die beunruhigenderweise beim Zusammenbau meiner Möbel übrig blieben. Seit meiner Jugend schleppe ich ein altes Taschenmesser mit mir rum, was ich als Kind ganz toll fand und nie gebraucht habe. Als mir mein einziger Schraubenzieher bei einem Umzug kaputt ging, habe ich mit dem Schraubenzieher meines Taschenmessers all meine Möbel zusammen gebaut. Auch meine Wackel-Stühle habe ich nach 2,5 Jahren Kellerdasein vor Kurzem in die Wohnung befördert, als ich über 10 Stühle für einen Mädelsabend auftreiben musste.

Sollte ich bei einer Sache ausschließen, sie jemals wieder zu brauchen, versuche ich die Sache zu verschenken. Kommen wir nämlich zu meinem nächsten Problem: Ich kann zwar auch mal Sachen ausmisten, aber ich kann keine Sachen verkaufen.

Ich habe kein Verkäufer-Gen und würde durchs Ausmisten keinerlei Geld reinholen.

Eine weitere traurige Erinnerung: Meine Eltern hatten früher sehr viele Bücher. Als Kind hatten wir einen riesigen Keller mit vollen Regalen. Als wir vor 14 Jahren umzogen, mussten meine Eltern ausmisten: Mein Vater schmiss mehrere Umzugskartons mit Büchern und nahezu all unser Spielzeug weg, weil der Keller im nächsten Haus wesentlich kleiner ausfiel. Früher gab es noch kein ebay. Zudem denke ich mir: Wenn man umzieht, hat man meist kaum Zeit und Nerven, sich um Verkäufe und Co. zu kümmern. Deswegen landet ungeplant dann doch vieles im Müll, wenn man keine andere Unterstellmöglichkeit hat. Den Wert der Bücher möchte ich gar nicht erst schätzen. Ich griff zufällig ein altes Winnetou Buch von Karl May aus den Kartons, weil ich den Einband so schön fand.

Meine Lösung: Pragmatismus und unnütze Dinge gar nicht erst kaufen
Um meinen Sammlertrieb und unnötigem Wegschmeißen entgegen zu wirken, meide ich Hamsterkäufe. Am Anfang des Studiums musste ich mir einen kompletten Haushalt neu einrichten, weswegen ich mir guten Gewissens viele Dinge neu gekauft habe. Bei Haushaltswaren habe ich mich anfangs von Lidl und Co. locken lassen: Tolle Bettbezüge, Bettzeug für Gäste, Brotdosen. Die Augen wurden bei jeglichen Angeboten ziemlich groß. Denn irgendwann würde ich das sicherlich gebrauchen können.. Ein Glück, dass mein Studentenzimmer nicht sonderlich groß war und ich dadurch sehr schnell gebremst wurde:

Ich hatte keinen Platz für unnütze Dinge.

Da ich die 3 Jahre meines Studiums ohne Mikrowelle, Trockner, Mixer, Rührgerät, Nudelholz und teilweise ohne Staubsauger (fegen und putzen tut’s auch) durchs Leben kam, schaffe ich das theoretisch auch heute noch. Wie ich feststellen musste, bin ich definitiv keine Minimalistin, dennoch denke ich mir:

Ein bisschen Minimalismus schadet nicht.

Mittlerweile haben wir in der Wohnung trotzdem aufgestockt, weil es sich so leichter leben, kochen und backen lässt. Dabei fällt mir ein, dass vor ein paar Monaten unser Rührgerät kaputt gegangen ist und wir immer noch kein Neues haben.  Alles lässt sich irgendwie lösen. Ich habe auch keinen Akkuschrauber & keine Bohrmaschine. Heutzutage gibt es viele bohrungsfreie Lösungen.

Bei unseren Möbeln war mein Freund derjenige, der mich ein bisschen gebremst hat: Wieso neue Möbel kaufen? Wir hatten ja schon fast alles. Das einzige, was wir uns deswegen zu Beginn kauften, war ein neuer Esstisch. Hier wollte etwas mehr Geld ausgeben, mein kluger Freund. Er sah es realistisch: Wer weiß, wie lange wir ihn haben. Wir dachten beide an die Möbel unserer Eltern und dass die meisten älter als wir selbst waren. Also habe ich noch danach geschaut, dass der Tisch ausziehbar ist (was sich bei meinem oben genannten Mädelsabend nun schon bezahlt machte).

Kommen wir zu den angekündigten Lampenschirmen: Mein Freund und ich haben keinerlei Ansporn, welche zu kaufen. Ganz ehrlich: Wofür? Man sieht diese ja nicht mal wirklich, weil man selten nach oben schaut. Unsere Eltern konnten das Ganze nicht mit ansehen und haben uns jeweils eine Lampe geschenkt. Am Lampenschirm meiner Eltern stoßen wir uns öfter mal, weil unsere Dachwohnung niedrige Decken hat. Lampe Nummer 2 haben wir nie aufgehängt.

Lässt es sich auf Dauer so leben?
Mit ziemlicher Sicherheit werden im Laufe der Jahre ein paar Dinge unseren Haushalt erweitern. Da werde auch ich nicht für immer drumrum kommen. Aber manchmal reicht es schon, ein bisschen bewusster zu leben und sich zu fragen: Brauche ich das wirklich?  Gleichzeitig habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas in meiner Wohnung stehen habe, was ich eigentlich nicht verwende. Ausmisten ist natürlich nicht verkehrt, wenn es wirklich Müll ist, man damit noch Geld machen oder eine Sache zumindest verschenken kann. Aber bevor ich etwas Funktionierendes in den Müll schmeiße, behalte ich es lieber. So kommen wir nun nämlich zu meiner Eule:

Eule

Meine Eule

Sie hat mich während meines Studiums in einer Supermarkt-Deko-Abteilung angeschaut und ich konnte ihren Augen einfach nicht widerstehen. Es macht keinerlei Sinn sie zu haben. Aber jetzt ist sie da und jetzt darf sie auch bleiben. Ein paar „unnütze“ Dinge zu haben, ist manchmal gar nicht so verkehrt. Man wird stets daran erinnert, dass man bereits alles Erdenkliche hat.

Mistet ihr regelmäßig aus oder gibt es Dinge, die ihr jeden Umzug mit rumschleppt?

47 Gedanken zu „Weswegen ich eine Eule, aber keine Lampenschirme habe

  1. Ich packe auch häufig Sachen weg, bei denen ich mir denke: „Das kannst du bestimmt noch mal gebrauchen.“ Bei manchen Kartons stimmt das sogar, da ich häufiger etwas auf Ebay loswerde.

    Aufpassen muss man bei Kleinteilen. Dort ist die Haltung, dass man sowas nochmal gebrauchen könne, gefährlich, da man schnell vergisst, dass man sowas hat und wenn man es nicht vergessen hat, weiß nicht, wo es ist. Geht mir häufig so und durch Zufall tauchen die Dinge wieder auf, die ich ein halbes Jahr zuvor dringend gesucht habe. Stattdessen musste ich kaufen und schon habe hat man Ding 1 und Ding 2.

    Ich miste aber auch regelmäßig aus. Im Vergleich zu anderen (ich sehe ja, was meine Nachbarn so alles horten) bin ich aber schon recht ordentlich. Meinen Studienort habe ich mit wenigen Kartons und ein paar Taschen verlassen. Möbel habe ich teilweise verschenkt oder auf den Sperrmüll gestellt. Die Möbel waren selber gebraucht und schon recht abgenutzt. Waschmaschine verkauft für 60 €, Herd für 110 €, Computer (ohne Festplatte) zum Ausschlachten verschenkt, wegen Macken. Kühlschrank auch verschenkt. Meinen Schreibtisch hatte ich seit 1998 und der war vielleicht abgenutzt. Den hatte ich schon als Schüler. Sperrmüll und weg. Die Kartons habe ich mir per DHL schicken lassen.

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    • Wie kam es, dass du auch die Waschmaschine verkauft hast? Das war das erste Gerät, was ich mir nach dem Studium zulegen musste. Meinen Kühlschrank habe ich verschenkt (und trotzdem 20€ bekommen), weil in unserer Mietwohnung die Küche mit dabei ist.

      Meine Sachen sind noch einigermaßen überschaubar. Die Sachen im Keller brauche ich wirklich selten. Mir geht es genau so, dass man da ab und zu mal was länger suchen muss.. 😀 Ich suche dann die 4-5 infrage kommenden Kartons durch. Das Gute dabei: So wird mal wieder in Erinnerung gerufen, was man da so liegen hat. Ein paar Kartons stehen auch noch bei meinen Eltern, wobei die immer weniger werden. Meine Eltern haben mir in letzter Zeit ein paar Mal die Pistole auf die Brust gesetzt: „Entweder wir schmeißen XY weg oder wir bringen es dir.“ Sonst hätte ich meine Schulsachen aus der Grundschule wohl heute noch.

      Meine Kinderbücher bin ich schmerzloser los geworden: Mein Bruder hat ebay für sich entdeckt und alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war. Meine Bücher ist er auch nur für wenige Euro losgeworden. Aber ich denke mir auch: Die ewig aufzuheben bringt wirklich nichts. Davon werden sie nicht besser. Deswegen finde ich es gut, dass du deine nicht einfach weggeschmissen hast. Wäre schade drum.

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      • Ich wollte mit so wenig wie möglich abreisen, um die Umzugskosten so gering wie möglich zu halten und es hat auch geklappt. Viele Sachen konnte ich einfach nicht weiterverwenden und nur wegen einer Waschmaschine eine Spedition beauftragen? Mein Umzug ging durch die halbe Republik.

        Ich musste meine Schwester schon ermahnen, warum da ihr wertloses Zeug (über 20 Jahre alte Schulmitschriften) noch im Elternhaus herumliegt. Von vier Geschwistern bin ich irgendwie der derjenige, der am meisten Acht gibt auf seine Sachen und das, obwohl ich auch gerne wegwerfe. Ich häufige auch weniger an und bei mir gibt es weniger Spontankäufe. Mit Erstaunen stellte ich fest, wie sich meine Schwester einen neuen Kindle zugelegt hatte. Der hatte Paperwhite und Touch. Ich nutze nach wie vor meine Kindle der ersten Generation und sehe nicht ein, warum ich ein funktionierendes Gerät aussortieren soll, nur weil es nicht mehr state of the art ist.

        Eine Episode noch: Ich war zu meiner Schwester eingeladen und kündigte an, ich brächte auch etwas Brot mit, weil es bei mir in der Wohnung nur schlecht würde. Morgens drauf kaufte ich zwei Brötchen weniger und legte natürlich auch das angeschnittene Brot auf den Tisch. Sie hat sich pikiert. Das Brot war gut und schmeckte. Aber Madame isst ja immer Brötchen zum Frühstück.

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      • Wusste gar nicht, dass du so viele Geschwister hast! 🙂 Habe 2 Brüder und wir gehen alle recht unterschiedlich durchs Leben. Nur der schlechte Humor ist gleich. Das mit den Brötchen ist so eine Sache für sich. Für wen es zur Lebensqualität dazu gehört, den will ich nicht aufhalten. Ich kaufe mir 10 Scheiben Vollkornbrot für 1,65€ und das langt dann normalerweise 2 Wochen (Normales Brot habe ich aufgegeben, das schimmelt mir weg, wenn ich es nicht einfriere).

        Dass du deinen Umzug mit der Post gemacht hast, ist wirklich erstaunlich. Durch die halbe Republik ziehen ist aber auch nicht ohne. Meine Eltern sind sehr häufig umgezogen. Meine Geschwister und ich sind alle in anderen Städten geboren.
        Ich hoffe ja, dass wir in unserer jetzigen Mietwohnung noch einige Jahre bleiben können.

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  2. Eine Geschichte zum Thema Bücher wollte ich noch zum Besten geben. Vor wenigen Jahren habe ich alte Kinderbücher kartonweise über eBay versucht loszuwerden. Niemand bot. Die örtliche Bibliothek wollte sie auch nicht. Über eBay meldete sich doch noch ein Interessent und wir einigten uns, dass ich ihm die Bücher schenke und er das Porto von 3 * 7 € zahlt. Mich hat es riesig gefreut: Platz geschaffen, keine Bücher weggeschmissen und auch noch was gutes getan. Der Mann hatte drei Kinder und das älteste war vielleicht 7. Und vielleicht verschenkt er die Bücher weiter, wenn die Kinder zu alt dafür geworden sind.

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  3. Ein Thema, dass sich zumindest im Kleinen in meinem nächsten Beitrag wiederfinden wird ^^.

    Ich habe damals wirklich viel gekauft was ich nur selten oder nur kurz und dann nie wieder genutzt habe und so hat sich bei mir einiges an Zeug angesammelt. Irgendwann bin ich her gegangen und hab alles verkauft, was ich die letzten 6 Monate nicht genutzt hatte. Mal abgesehen davon, dass ich dadurch einen 4-stelligen Betrag eingenommen habe, habe ich das Zeug seither auch nicht mehr vermisst. Im Übrigen war ich schockiert, für welchen Scheiß ich noch Geld bekommen habe.

    Grüße,

    Chris

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  4. Immer auf alles vorbereitet sein die Ex-Studentin. Das mit den Lampenschirmen ist anders, aber interessant. Dafür hätte ich mir wieder endlose Diskussionen anhören müssen und den Stress spare ich mir dann. Und eine sehr schöne Eule, sie reiht sich perfekt in die Reihe ein mit Eule, Panda, Einhorn 😉

    Hatte mir nach den Gespräch mit Mia auch meine Gedanken gemacht. Wobei ich jetzt lieber kein Foto von meinen Keller poste. Ordnungstick und sehr übersichtlich. Bin da wie der Pfenningmilionär unterwegs. Die nicht mehr genutzten Dinge wurde entfernt. Notfalls kaufe ich sie irgendwann mal nach.Gibt ja einen Gebrauchtmarkt.

    Die letzten Säuberungsaktion war lustigerweise genau beim letzten Umzug. Wollte so viel Platz sparen wie möglich und hatte einfach kein Bock viel zu schleppen. Ich denke dabei bin ich nicht beim Minimalismus, aber schon deutlich unter 10.000 Teilen.

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    • Wobei ich den aufgeräumten Keller nun erst recht gerne sehen würde^^ Neben der Eule hätte ich noch ein paar andere Weggefährten beizusteuern. Ich frag mich, ob ich mich jemals von meinen Kuscheltieren trennen kann. Es erscheint mir undankbar alte Spielkameraden auszumisten.

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  5. Moin zusammen!
    Bei mir hat im letzten Jahr ein Umdenken eingesetzt. Wobei das nicht ganz richtig ist, darüber nachgedacht hatte ich schon häufiger, nur bei der Ausführung haperte es dann. Aber von Anfang an. Ich bin im letzten Jahr umgezogen in ein (zu) großes Mietshaus. All die vielen Gegenstände, die sich bislang in meinem Leben so angesammelt hatten konnte ich nun theoretisch unterbringen. Unmengen an Zeug. Aber jetzt haben wir ja Platz… Und genau da setzte jetzt die Ausführung des Umdenkens ein. Meine Frau erinnert mich regelmäßig an den von mir stammenden Satz „Alles, was wir in dieses Haus tragen, muss irgendwann auch wieder raus.“ Und so kommt es nun, dass wir beide sehr darauf bedacht sind, die vielen Gegenstände durchzusehen. Und da gibt es einiges, wo man was machen kann. Ich hatte schon mal erwähnt, dass ich was mit Musik zu tun habe. Also besitze ich auch eine Menge (!) CDs. Die Originale hängen jetzt in diversen CD-Regalen an der Wand im Musikzimmer. Das bleibt auch so, fragt mal den Finanzrocker…
    Aber dann waren da noch drei Wäschekörbe mit gebrannten CDs. Da war so ziemlich alles dabei. Irgendwann dachte ich mir: Das wertvolle daran ist ja nur der Inhalt. Die Scheibe überhaupt nicht. Und die meisten davon darf ich ja nicht mal besitzen… Also drei Wochenenden hingesetzt und mit einem Grabber digitalisiert. Die liegen jetzt alle in meiner Dropbox und ich konnte das Volumen von drei Wäschekörben entsorgen. Überhaupt: Seit dem wir in diesem Haus wohnen, gab es noch keine Woche, in der nicht unsere Mülltonne bis oben gefüllt an der Straße stand.

    gmwd

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    • Coole Aktion und coole Homepage.. 😀 Durchs Digitalisieren bleibt einem heutzutage viel Platz erspart. CD-Türme und Mappen werden durch Festplatten und USB-Sticks ersetzt. Streams statt DVDs. EBook-Reader statt Büchern. Ich würde mir wünschen, dass wir nicht ständig Zeitungen und Werbungen in unseren Briefkasten bekommen würden (trotz Aufkleber mit der Bitte dies zu unterlassen). Wir haben in unserem Haus eine Kiste neben den Briefkästen stehen, wo wir Bewohner den Müll aus den Briefkästen direkt reinwerfen. Nur ein paar Zeitungen behalten wir, um den Biomüll dort einzuwickeln.

      Wer zur Miete wohnt hat vermutlich einen größeren Ansporn, die Wohnung geräumig zu halten. Wer ein Eigenheim hat, geht davon aus, dass er so schnell hoffentlich nicht umziehen muss.

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      • „CD-Türme und Mappen werden durch Festplatten und USB-Sticks ersetzt.“

        Na, ja. Schön wäre es. Bei Neukäufen überlege ich auch immer zweimal, ob ich mir wirklich eine CD oder doch „nur“ die MP3s erwerbe. Meine CD-Sammlung ist allerdings größtenteils schon deutlich vor der breiten Verfügbarkeit legaler MP3-Quellen entstanden. Ich bin bislang der (vielleicht fehlerhaften?!) Meinung aufgesessen, dass ich zwar meine CDs für Privatzwecke digitalisieren und somit Privatkopien anfertigen darf. Aber darf ich anschließend die Originale vernichten? Verliere ich mit dem Vernichten der Originale nicht auch die Berechtigung für den Besitz der Kopien? Mir ist schon klar, dass wir uns hier im Bereich „Wo kein Kläger, da kein Richter“ bewegen, aber mehrere Hundert fehlende Original-CDs würden schon im Falle einer Klage empfindlich teuer werden, oder?

        Ich sehe da als Ausweg nur das platzsparendere Einmotten in Umzugskartons im Keller. Oder übersehe ich einen entscheidenden Punkt?

        Bezüglich der Zeitungen: Direkt beim Verlag anrufen und um Unterlassung bitten. Stimmt die Formulierung, darf nichts eingeworfen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Unerw%C3%BCnschte_Werbung#Briefkasten. Bei uns funktioniert das – meist sind die Verteiler zu faul, auf die NoSpamPlease-Aufkleber/Hinweise zu achten und brauchen dann mal wieder einen „freundlichen“ Hinweis seitens des Arbeitgebers.

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      • Unser Aufkleber ist da wohl nicht richtig formuliert, was ich mir fast schon gedacht habe. Kostenlose Zeitungen/Biomüllverpackung mit Werbeeinlage kann man wohl nur gemeinsam abbestellen, wenn ich das richtig verstanden habe. Was an sich irgendwo logisch ist.

        Wegen der CDs: Gute Frage, wie man das handhabt. Ich habe kaum CDs, weil ich nur Radio höre und überflüssige Treiber-CDs getrost in den Müll wandern können.

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      • Wieviele CDs hortet ihr noch so?
        Ich habe zwar auch noch welche, aber mehr als etwa 100 werden es wohl nicht sein. Vor ein paar Jahren habe ich tatsächlich auch diverse CDs als mp3 gerippt und dann die Original CDs weggeworfen, weil ich Kram loswerden wollte. Keine Ahnung, ob man dann auch das Rest auf die mp3s verliehrt. Zumindest könnte ich es nicht mehr nachweisen. Für keine der CDs habe ich die Kassenzettel noch, die sind teilweise ja über 20 Jahre alt.

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      • Gute Frage. Vielleicht rund 20-30, wobei ein paar davon uralte PC-Spiele sind. Ein paar Klassik-CDs von meinem Papa und einzrlne Kinderlieder. Zum Glück habe ich sonst kaum Musik-CDs, weil ich mein Taschengeld für sowas kaum ausgegeben habe. Mittlerweile hat man dank Spotify auf nahezu alles Zugriff. Einige leere Datenträger habe ich auch noch.

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      • Nur mal so als Nachtrag: Ich gehe das Thema „Einlagern der CDs“ jetzt mal aktiv an. Ich habe die Anzahl nur grob überschlagen und lande so bei rund 500 Silberlingen. Zum Glück ist vermutlich die Hälfte schon gerippt und liegt schon auf Festplatten. Den Rest nehme ich jetzt sukzessive in Angriff:
        * CDex, MP3Gain und MP3tag und ein digitaler Zugriff auf CDDB bilden das SW-Rückgrat
        * Hama 51095 und Leitz 6041 bilden den Stauraum
        Kostenpunkt: rund 50 Euro und natürlich die Zeit für die Archivierung
        Das geht sicherlich noch günstiger in ausrangierten Schuhkartons, aber mir gefällt diese recht hübsche Lösung besser.

        Hintergrund: In meinem Wohnzimmer verstaubt ein riesiger drehbarer CD-Turm, der mich total nervt, da er nur noch alle Jubeljahre mal benutzt wird und eine Ecke total blockiert. Der Turm soll weg und die CDs werden unter dem Gästebett oder in einem Regal eine neue Bleibe finden. Zudem habe ich mehr CDs als in diesen (400er?) Turm passen und es entstehen kleine Stapel überall in der Wohnung oder im Auto.
        Mit dieser kompakten Lagerung mit 4 Boxen á 15cm x 15cm x 35cm bin ich dann glücklich. Von der Idee, die CDs in den Keller zu verbannen, bin ich dann doch abgewichen. Die Temperaturen und die Feuchtigkeit tun den Dingern sicher nicht gut. Bin ja eh schon erstaunt, dass ich trotz des Alters von z.T. über 20 Jahren noch immer keinen Totalausfall erleben musste.

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      • 500 CDs? Wow, das ist eine Menge. Hast du die Hüllen weggeschmissen oder wieso sind es nur 4 Boxen? Bzw. hast du mal daran gedacht, ein paar davon zu verkaufen? Wobei ich selbst auch ein Hamster bin und alles am liebsten lange behalte.

        Ich habe mich nun übrigens von meinen ganzen Zeitschriften getrennt und dabei eine Familien-Ausmist-Methode angewandt: „Ich schenk’s dir. Was du nicht brauchst, kannst du wegwerfen.“ Dann wirft es jemand anderes weg und ich habe gleichzeitig das Gefühl, dass alles noch die maximale Verwendung gefunden hat.

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      • Ja, ich war auch etwas überrascht, dass es sooo viele sind. Du solltest mal meinen Schreibtisch sehen! Da ich ja die Inhalte rechtssicher behalten will (und mir immer noch nicht klar ist, ob ich die Originale wegwerfen bzw. verkaufen/verschenken darf), wird nichts verkauft. Der Preis wäre bis auf bei ein paar Sammlerstücken allerdings auch unterirdisch.

        Die normalen Hüllen werde ich entsorgen. Es sei denn einer deiner Leser hat Bedarf?! Danach landet die CD samt Cover/Booklet in den o.g. Plastikhüllen und der Platzbedarf reduziert sich enorm. Ich mach mal vorher/nachher Fotos! 165 Plastikhülle nehmen dann den Platz von 30 Jewel-Cases bzw 60 Slim-Cases ein.

        Die Verschenkstrategie wollten wir am Wochenende mit einer ausrangierten Stereoanlage machen. Leider hatten die Freude keinen Platz dafür. Der Marktwert ist minimal, daher geht’s leider schweren Herzens zum Elektroschrott. Kassettendecks und selbst CDs hört ja kaum noch jemand 😦

        Liebe Grüße
        Dummerchen

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      • Ich habe mal einen interessanten Blog gelesen, bei dem die Dame eine extra Rubrik dafür hatte, was sie alles ausgemistet hat. (http://www.daskleineblaue.de/?page_id=1197) Ob man sich da nun alles durchliest ist das eine, für einen persönlich finde ich das aber echt toll. Es motiviert, wenn man regelmäßig etwas ausmistet. Ohne großes Zutun wird die Wohnung sonst immer voller. Selbst meinen Kleiderschrank sollte ich mir mal wieder vornehmen, weil ich eigentlich nur bestimmte Sachen regelmäßig trage. Man wirkt zudem automatischer ordentlicher, wenn man nicht so viel Zeug hat (oder irgendwo schön einsortiert wie deine CDs. 🙂

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      • Das ist mal ein gelungenes Projekt – und die Fotoserie ist wirklich sehr beeindruckend! 356 Gegenstände sind halt schon ein ganzer Haufen. Ich habe die Website gleich mal geteilt, danke für den Link, Jenny.

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  6. Also, ich finde den Grundansatz von Dir, liebe Ex-Studentin, schon sehr sympathisch. Vielleicht weil er meinem ähnelt 😉 ? Dinge müssen eine große Hürde überwinden, wenn sie in meinem Haushalt dauerhafte Bleibe finden wollen – die Einstiegshürde. Beim Kauf wäge ich doch recht gut ab, ob ich etwas wirklich brauche und ich denke, dass ich da auch recht konsequent bin. Ist etwas dann aber einmal „bei mir“, dann fällt mir das Wegwerfen auch eher schwer. Solange Platz ist, darf es bleiben – geht der Platz zur Neige, wird dann aber auch ohne großes Sentiment ausgemistet. Wobei das nicht allen Personen in meinem Haushalt gleich leicht fällt 😉 .

    Auch bei mir stehen übrigens vier Stühle und ein demontierter Tisch im Keller herum. Wenn doch mal mehr als 6 Leute zu Besuch kommen, bin ich froh, nicht den eine Zeitlang üblichen Klappstuhl ausgraben zu müssen. Auf einem echten Stuhl sitzt sich halt doch bequemer.

    Bei uns haben ein Gästebett und ein Sofa übrigens einen Alternativweg zum Verkauf hin zu einer ortsansässigen Möbelbörse gefunden. Dort werden gebrauchte Möbel an Geringverdiener, Alleinerziehende oder anderweitig Bedürftige Personen für einen kleinen Preis weiterverkauft. Die kostenlose Abholung gestaltet sich dabei immer sehr ähnlich, denn die Abholer befürchten immer, den letzten Schrott angeboten zu bekommen, den man sonst nur noch zum Sperrmüll stellen würde. Wenn sie dann feststellen, dass alles im Prinzip noch gut in Schuss (wenn auch 10 Jahre alt) ist, sind sie froh und dankbar. (Wir haben die Möbel ausgetauscht, weil sich der Bedarf geändert hat – nicht „weil man Möbel einfach mal austauschen müsste“.)

    Der Satz „Nenne mir, was du verschicken willst und ich gebe dir den passenden Karton.“ hat mich übrigens heute zu einer Aufräumaktion angestachelt. Die Kartons stehen nämlich bei mir IN der Wohnung 😦 und seit Weihnachten sind es definitiv zu viele gewesen. Jetzt ist – auch Dank des Matrjoschka-Prinzip – zum Glück wieder Platz!

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    • In meinem vorigen Wohnort gab es auch einen Second Hand-Laden, bei dem Bedürftige Dinge günstig erstehen konnten. Dort sind früher meine alten Klamotten hingewandert. Finde ich gut, dass deine Möbel noch einen sinnvolles Leben danach führen durften. 🙂

      Ebenfalls erfreulich, dass mein Beitrag dich zum aufräumen motiviert hat! Ich selbst miste grade auch noch ein wenig aus.

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  7. Zum Minimalismus: Finde ich grundsätzlich toll, aber es muss nicht ins Extreme gehen.
    Bei mir gibt es das tägliche und das weniger regelmäßige Ausmisten. Mit unregelmäßig ist eine gezielte, größere Ausmistaktion gemeint.
    „Das übliche“ schleppe ich auch bei einem Umzug mit, aber nie mehr als nötig und bei einer Neuanschaffung nimmt mein juristisches Denken überhand, frei nach dem Motto: „Cura in eligendo“

    Lustigerweise denke ich genau wie du über Lampenschirme 😀 Da hätte ich auch lieber ne‘ Eule.

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    • Ich habe mir vorgenommen, immer vor und selbst nach einem Umzug gezielt auszumisten. Mittlerweile mache ich es wie du aber auch unregelmäßig und kann mich immer mehr überwinden, Dinge auch einfach mal wegzuschmeißen.

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  8. Minimalismus ist derzeit auch so ein Schlagwort, was in meinen Augen oft falsch verstanden wird.

    Viele verbinden es mit keinen Besitzt haben oder so viel wie möglich den Besitzes ausmisten.

    In meinen Augen eine falsche Definition.

    Minimalisieren bedeutet für mich, sich auf das wichtige konzentrieren, was das auch immer für einen Menschen bedeutet. Besitzen (oder besser das Nutzen) von Gegenständen ist vielmehr ein Mittel, um dem Wichtigen zu nutzen – sei es der Tisch, damit die ganze Familie zusammensitzen kann oder der Laptop, damit ich diese Zeilen schreiben kann.

    Wo wir dahin kommen, was eigentlich wichtig ist. Naja, das ist so individuell, dass keiner über den anderen urteilen kann. Die Wissenschaft zeigt uns zwar, was für den Durchschnitt wichtig sein kann – Beziehungen und persönliches Wachstum – , dass muss aber nicht für alle gelten.

    Womit ich jetzt mit Satre enden will: Es gibt keinen Sinn des Lebens, außer dem Sinn, dem der Mensch seinem Leben gibt.

    „Es macht keinerlei Sinn sie zu haben“ stimmt also für deine Eule nur, wenn du es so siehst. 😛

    Gruß
    Thomas

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    • Die Eule hat wirklich keinerlei Sinn. Aber sie ist einfach ziemlich cool, was vieles rechtfertigt. 😀

      Wegen des Lebenssinns: Der Sinn des Lebens ist es, nach dem Sinn des Lebens zu suchen. [eins meiner Mottos] Weiteres Motto: „Kein Extrem ist gut.“, weswegen ich weder verschwenderisch leben möchte, noch auf Sparflamme.

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  9. Bei mir war das ein Prozess über Jahrzehnte. Ich sammelte alles mögliche, immer mit dem Gedanken, es irgendwann nutzen zu können. Während meines Studiums hob ich z. B. Computermagazine, unter anderem C64 (da war auch eine Diskette dabei), die CT usw. auf. Ich hatte den Vorteil, dass in dem Mietshaus alles Rentner lebten und keiner den Fahrradkeller benötigte, welchen ich dankbar mit Beschlag belegte. Jedenfalls hatte ich zuletzt einen viertürigen Schrank voller alter Zeitungen. Nur, wer liest die eigentlich? Bei meinem Umzug wanderten diese in den Altpapiercontainer. Der erste Schritt war getan.

    Nachdem wir unser Haus bezogen hatten, war Platz ohne Ende. Also sammelte ich wieder, um eines Tages festzustellen, dass da vieles dabei ist, was ich 20 Jahre lang nicht benötigte. Würde ich das in Zukunft benötigen? Eher nicht. Da begann ich nach und nach auszumisten. Manches wanderte in die Tonne, einiges verschenkte ich, weniges verkaufte ich. Auch wenn das Aufgeben meiner „Besitztümer“ anfangs ausgesprochen schwierig war, genauso befreiend war es am Ende. Ich werde weiterhin reduzieren, aber einige Sachen, an denen Emotionen und Erinnerungen hängen, behalten. Von Minimalismus würde ich nicht sprechen, eher von Übersichtlichkeit. Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, jedoch muss ich feststellen, dass mit zunehmenden Alter der Besitz immer mehr an Bedeutung verliert. Vielleicht auch, weil ich mir alles einfach kaufen kann, wenn ich den Bedarf habe.

    Wobei, ganz kann ich das Sammeln doch nicht lassen. Aktien und Dividenden sammeln, macht Spaß, zumal die keinen Platz brauchen 😉

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    • Wir Menschen sind nun mal Jäger und Sammler. 😉 Das mit dem Zeitschriften kann ich gut verstehen. Ich hatte mal vom VDI und vom Max Plank-Institut jeden Monat eine Zeitschrift kostenlos zugeschickt bekommen, die sich bei mir immer mehr gestapelt haben. Den letzten Umzug habe ich die sogar mitgeschleppt.. Jetzt habe ich einen Teil davon endlich entsorgt, weil ich mir eingestehen musste, dass ich manche Sachen nicht lese oder maximal einmal durchblättere. Da es das meiste mittlerweile online gibt, sind die Ausdrucke bei mir ohnehin Papierverschwendung.

      Dividenden sammeln ist da definitiv ein besseres Hobby. 🙂

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  10. Wenige Dinge zu kaufen ist sicherlich mal der sicherste Weg zu vermeiden, unnötigen Kram anzuhäufen. Ich tue mich auch wesentlich leichter, auf Dinge zu verzichten die ich noch nicht habe, als bereits vorhandene wegzugeben. Ich besitze noch Dinge, von denen ich weiß, dass ich sie nie mehr anziehen werde. Meine Schwäche sind die Klamotten aus meiner „Jugend“ – vor 10+ Jahren teuer gekauft, selten angehabt (weils ja schade ist wenn man die teuren Sachen anzieht) und jetzt natürlich nicht mehr tragbar (weil zu dick geworden oder einfach nur WTF aussehend). Wegschmeißen will man dann aber irgendein (ehemaliges) 500 Euro teil auch nicht und verkaufen… mhm… bezweifle dass ich diese Dinge überhaupt irgendwo loswerde. Aber grundsätzlich ist es wirklich so, dass man Sachen weggeben kann wenn man sie seit 6 Monaten nicht mehr verwendet.

    Einfacher habe ich mich schon bei diversen nicht genutzten Sportartikeln gemacht oder bei Elektro-Zeugs. Ich finde auch den Kommentar von Thomas gut, dass Minimalismus nicht nur mit Besitz zu tun hat. Ich persönlich habe zB in den letzten Monaten auf Facebook & Co verzichtet. Das entfernen des Facebook-Bookmarks aus Browser und Smartphone hat mir gut getan und nach zwei Tagen vermisst man nicht einmal mehr was. Seit Jahresbeginn versuche ich außerdem den Nachrichtenkonsum zu verringern. Gelingt mir für den Anfang recht gut, kann man sich aber nicht immer entziehen. Wenn es nach mir ginge, wäre der Fernseher auch schon weg, aber das will meine Freundin nicht… 😉

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    • „Ich tue mich auch wesentlich leichter, auf Dinge zu verzichten die ich noch nicht habe, als bereits vorhandene wegzugeben.“

      Das nennt sich „Loss aversion“, ein psychologischer Effekt, der uns Menschen im Allgemeinen anhaftet und unter anderem Verkaufsmodelle wie Probeabos oder „unverbindliches Testen“ so erfolgreich macht. Kenne deinen Feind, bekämpfe ihn und besiege ihn. 🙂

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      • Ich mag meine Loss aversion bzw. eher den Endowment-Effekt/Besitztumseffekt. Besitzt man Dinge erst mal, werden sie für einen wertvoller. Es lebt sich ohne emotionale Bindung an Gegenstände definitiv freier. Andererseits fühle ich mich wohler, wenn ich bekannte Gegenstände um mich herum habe. Viele Dinge, grade die mit emotionalem Wert, würde ich wohl tatsächlich nicht so schnell verkaufen.

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  11. Hi Jenny,
    wie du weißt bin bin ja absolut kein Freund des „Das könnte ich ja nochmal gebrauchen“-Gedankens. Ich bin da eher Anhänger der MMM-Denkweise, Kauf und Verkauf von Dingen als „Einlagerung“ zu betrachten (http://www.mrmoneymustache.com/2011/08/11/get-rich-with-craigslist/). Wenn ich also einen Gegenstand zur Zeit nicht brauche und es auch kein *konkretes* Szenario in der näheren Zukunft gibt, wo ich ihn gebrauchen könnte, dann lagere ich ihn ein – aber nicht im Keller, sondern einfach bei eBay oder Kleinanzeigen. Dadurch spare ich mir die Lagerkosten, muss ihn bei einem Umzug nicht mitnehmen und kriege sogar Geld für die Einlagerung. In 90% der Fälle brauche ich diesen Gegenstand ja sowieso nie wieder – in diesem Fall ist er quasi automatisch bereits verkauft. Und in den 10% der Fälle wo ich ihn doch irgendwann mal brauche, gehe ich einfach wieder ins „Lager“ (ebay o.ä.) und kaufe mir den gleichen oder einen vergleichbaren Gegenstand einfach wieder. In der Summe habe ich dadurch auch nicht mehr ausgegeben, zumal sich Kauf- und Verkaufspreise von Gebrauchtgegenständen ja meistens kaum unterscheiden. Sachen die keinen Verkaufswert mehr haben, kriegt man auch in der Wiederbeschaffung fast immer gratis.
    Ich nutze also die Idee, dass es eine Art „Stuff-Cloud“ gibt, in die ich Dinge einfach hineinwerfe, wenn ich sie nicht benötige, und herausnehme, wenn ich sie brauche. Ein liquider Markt von Konsumgütern sozusagen, der mir materielle und emotionale Lagerkosten erspart.

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    • Ich hab vermutlich schon oft gesagt, dass ich über deine Lebensweise immer wieder staune. Ziemlich cool (obwohl ich das so nicht hinbekommen würde) und ich glaub dir gerne, dass du durch die Nutzung und den Verkauf von gebrauchten Gegenständen finanziell sicherlich keine Nachteile hast. Bei mir ist es ein wenig durch die Bequemlichkeit begründet: Ich will mich nicht zu sehr um An-/Verkauf kümmern müssen. Ab und zu macht mir das Spaß, wenn ich eine bestimmte Sache suche. Wie Dummerchen denke ich mir: Ich arbeite eher daran, eine hohe Einstiegshürde für meine Käufe zu schaffen, damit sie gar nicht erst nutzlos in meiner Wohnung rum liegen.

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    • Hmm, Oliver, ich kenne den MMM-Ansatz, finde ihn aber für mich irgendwie nur schwer praktikabel. Wann entscheidest Du denn ganz konkret, dass Du einen Gegenstand auslagern willst? Ich weiß im Vorfeld überhaupt nicht, dass ich einen Gegenstand länger nicht nutzen werde, denn ich plane viele Dinge nicht. Ein paar Beispiele mögen das verdeutlichen:

      * Ich habe ca 1,5 m2 Gesellschaftsspiele in meinen Bücherregalen. Diese werden fast nie benutzt und könnten ausgelagert werden. Sind dann aber spontan Freunde zu Besuch, kann es passieren, dass wir mit ihnen ein paar Runden spielen. Hätte ich ausgelagert, hätte ich den Spieleabend planen müssen.
      * In unserer Küche gibt es sicherlich einige Küchenutensilien, die wir nur selten nutzen. Der Kartoffelstampfer möge mal als Beispiel dienen. Den hole ich vermutlich rund 1-2 mal jährlich aus der Schublade. Auch das dritte Salatbesteck kommt nur bei größeren Feiern zum Einsatz und fristet ansonsten ein Nischendasein. Oder der Pürierstab, das Raclette und das Waffeleisen. Da will ich nicht lange überlegen müssen, wann ich das brauche – es liegt in der Küche rum und wird bei Bedarf genutzt – wenn auch teilweise sehr selten.
      * Gleiches gilt für meine ungeliebten Werkzeuge wie Bohrmaschine, Hammer, Schraubenschlüssel- und Schraubendreher-Sets. Ich bin froh, wenn ich diese Dinge jahrelang nicht anfassen muss, sie liegen aber im Keller rum, weil ich sie sicherlich irgendwann mal wieder brauche.

      Lagerst Du das alles tatsächlich aus? Gib doch mal ein paar konkretere Beispiele für Dein Vorgehen. Hängt das nicht auch irgendwie mit der Grüße der Gegenstände zusammen? Ein 12-Mann-Zelt würde ich mir wohl eher nicht im Keller einlagern, sondern es bei Bedarf ausleihen, den Hammer finde ich eher unkritisch. Ist bei Dir 6 Monate ohne „konkretes Szenario“ schon lang genug, um ausgelagert zu werden?
      Ich kann mir dieses Vorgehen nur ganz schwer in meinem Tagesablauf vorstellen – ich möchte mir gar nicht so viele Gedanken über alles mögliche machen müssen.

      Neugierige Grüße
      Dummerchen

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      • Hallo Dummerchen,
        eine sehr gute Frage. Ich habe auf jeden Fall festgestellt, dass simple Heuristiken wie die „Alles verkaufen was du 6/12/x Monate nicht benutzt hast“ (zumindest für mich) überhaupt nicht hinhauen. Ich glaube ich wende darum mehr eine Kombination von verschiedenen „Regeln“ an und entscheide darüber hinaus noch etwas nach Bauchgefühl , im Zweifelsfall dann auch eher „zu Ungunsten des Angeklagten“ – also für den Verkauf, da ich damit ganz gute Erfahrungen gemacht habe und es auch ein gutes mentales Training ist, Dinge loszulassen, obwohl es einem ein bisschen schwer fällt.
        Meine „Lieblingsregel“ ist dabei die: Wenn ich den Gegenstand nicht hätte, würde ich ihn dann jetzt oder innerhalb der nächsten Zeit kaufen? Wenn die Antwort nein ist, ist das schon mal ein guter Hinweis darauf, dass der Gegenstand gehen muss. Es kann aber Ausnahmen geben. Wenn der Gegenstand beispielsweise zwingend für etwas notwendig ist, was ich unbedingt machen möchte und bisher nur nicht geschafft habe, dann darf er bleiben. In diesem Fall versuche ich aber auch einen konkreten Plan für die Durchführung der Tätigkeit aufzustellen, damit es nicht beim „Man müsste auch mal…“ bleibt. Vielleicht könnte dein Beispiel mit den Gesellschaftsspielen grob in diese Regel passen. Wenn ich lange keine Spiele gespielt habe, ich aber Freunde habe, die regelmäßig vorbei kommen und ich mir vorstellen kann, dass so ein Gesellschaftsspiel den Abend aufwertet, dann würde ich sie behalten. Mit „wenn es ein konkretes Szenario gibt“, meinte ich genau das: Wenn ich tatsächlich Freunde habe und diese tatsächlich öfter vorbei kommen und ein Spieleabend mit gewisser Wahrscheinlichkeit stattfinden wird. Wenn es aber nur ein „Man könnte ja mal wieder…“ ist, und ich an die Spiele gar nicht denken würde, wenn ich sie nicht hätte, dann würden sie gehen.
        In deinem Fall würde ich sie darum wohl auch behalten.
        Ich finde es irgendwie gar nicht so schwer zu unterscheiden zwischen „Das brauche ich ganz sicher in der Zukunft nochmal“ oder „Ich müsste mir jetzt einreden, das wirklich nochmal gebrauchen zu können“. Wenn du gerne Kartoffelbrei isst (sei es auch nur 1-2 mal im Jahr) und keine Alternative für den Kartoffelstampfer hast (man kann Kartoffeln auch mit nem Pürierstab zermatschen, wenn man so einen schon für andere Zwecke besitzt), dann behalte den Kartoffelstampfer. Wenn du aber nur Kartoffelbrei isst, damit du den Besitz des Stampfers rechtfertigen kannst…. naja 😉 Sicher spielt auch mit rein, wie schwer ein Gegenstand zu verkaufen ist und wie schwer er auszuleihen oder neu zu beschaffen ist, wenn ich ihn in der Zukunft doch noch wieder brauchen sollte. Und auch, ob ich den Gegenstand denn benutzen WILL. So habe ich z.B. mal ein Computerspiel verkauft, das ich eine Woche zuvor noch gespielt habe. Zwar hielt ich es für wahrscheinlich, dass ich das Spiel in der Zukunft nochmal spielen würde, ich habe mir dann aber überlegt: „WILLST du dieses Spiel in der Zukunft nochmal spielen oder deine Zeit lieber anderen Dingen widmen?“ Ich kam zu dem Schluss, dass das Spiel eigentlich Zeitverschwendung war und es musste gehen. Auch meinen PC habe ich vor ein paar Jahren verkauft, obwohl ich ihn jeden Tag benutzt habe. Ich hatte ja noch meinen Laptop (das gute X200 ;)) und hatte beschlossen, dass EIN Computer für mich in Zukunft ausreichend sein würde.
        Nach der Größe der Gegenstände gehe ich eigentlich nicht. Da zählt dann eher die „mentale Größe“, also wieviel Platz nimmt der Gegenstand in meinem Unterbewusstsein ein. Ein Paar Socken ist dann eher unkritisch, weil es in der Menge der anderen Socken untergeht. Ein teures Handy könnte dann „mental größer“ sein, weil man evtl. unterbewusst Angst hat, es könnte geklaut werden, runterfallen, oder kaputt gehen. Es kann ein Gegenstand, der ständig im Weg herumliegt (überflüssige Kabel, Deko, etc.) auch mehr mentalen Platz wegnehmen als ein Werkzeugkasten, der einfach an seinem festen Platz im Keller steht.
        Das Vorgehen wird aber auf jeden Fall durch das Credo von Jenny erleichtert: Wenn man versucht, so wenig wie möglich „hinein zu lassen“, dann wird irgendwann auch das „Hinauslassen“ einfacher. In den letzten Jahren habe ich ziemlich viel verkauft, mittlerweile ist mein Besitz dadurch ziemlich übersichtlich geworden. Alle paar Monate gucke ich einmal meine Schubladen nach Überflüssigem durch, ab und an fallen mir dann mal 1-2 Gegenstände auf, die raus können. Wie lange ich einen Gegenstand nicht gebraucht habe, ist für die Entscheidung aber eigentlich unerheblich.
        Ich hoffe ich konnte deine Frage einigermaßen beantworten 

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      • Hallo Dummerchen,
        eine sehr gute Frage. Ich habe auf jeden Fall festgestellt, dass simple Heuristiken wie die „Alles verkaufen was du 6/12/x Monate nicht benutzt hast“ (zumindest für mich) überhaupt nicht hinhauen. Ich glaube ich wende darum mehr eine Kombination von verschiedenen „Regeln“ an und entscheide darüber hinaus noch etwas nach Bauchgefühl , im Zweifelsfall dann auch eher „zu Ungunsten des Angeklagten“ – also für den Verkauf, da ich damit ganz gute Erfahrungen gemacht habe und es auch ein gutes mentales Training ist, Dinge loszulassen, obwohl es einem ein bisschen schwer fällt.
        Meine „Lieblingsregel“ ist dabei die: Wenn ich den Gegenstand nicht hätte, würde ich ihn dann jetzt oder innerhalb der nächsten Zeit kaufen? Wenn die Antwort nein ist, ist das schon mal ein guter Hinweis darauf, dass der Gegenstand gehen muss. Es kann aber Ausnahmen geben. Wenn der Gegenstand beispielsweise zwingend für etwas notwendig ist, was ich unbedingt machen möchte und bisher nur nicht geschafft habe, dann darf er bleiben. In diesem Fall versuche ich aber auch einen konkreten Plan für die Durchführung der Tätigkeit aufzustellen, damit es nicht beim „Man müsste auch mal…“ bleibt. Vielleicht könnte dein Beispiel mit den Gesellschaftsspielen grob in diese Regel passen. Wenn ich lange keine Spiele gespielt habe, ich aber Freunde habe, die regelmäßig vorbei kommen und ich mir vorstellen kann, dass so ein Gesellschaftsspiel den Abend aufwertet, dann würde ich sie behalten. Mit „wenn es ein konkretes Szenario gibt“, meinte ich genau das: Wenn ich tatsächlich Freunde habe und diese tatsächlich öfter vorbei kommen und ein Spieleabend mit gewisser Wahrscheinlichkeit stattfinden wird. Wenn es aber nur ein „Man könnte ja mal wieder…“ ist, und ich an die Spiele gar nicht denken würde, wenn ich sie nicht hätte, dann würden sie gehen.
        In deinem Fall würde ich sie darum wohl auch behalten.
        Ich finde es irgendwie gar nicht so schwer zu unterscheiden zwischen „Das brauche ich ganz sicher in der Zukunft nochmal“ oder „Ich müsste mir jetzt einreden, das wirklich nochmal gebrauchen zu können“. Wenn du gerne Kartoffelbrei isst (sei es auch nur 1-2 mal im Jahr) und keine Alternative für den Kartoffelstampfer hast (man kann Kartoffeln auch mit nem Pürierstab zermatschen, wenn man so einen schon für andere Zwecke besitzt), dann behalte den Kartoffelstampfer. Wenn du aber nur Kartoffelbrei isst, damit du den Besitz des Stampfers rechtfertigen kannst…. naja 😉 Sicher spielt auch mit rein, wie schwer ein Gegenstand zu verkaufen ist und wie schwer er auszuleihen oder neu zu beschaffen ist, wenn ich ihn in der Zukunft doch noch wieder brauchen sollte. Und auch, ob ich den Gegenstand denn benutzen WILL. So habe ich z.B. mal ein Computerspiel verkauft, das ich eine Woche zuvor noch gespielt habe. Zwar hielt ich es für wahrscheinlich, dass ich das Spiel in der Zukunft nochmal spielen würde, ich habe mir dann aber überlegt: „WILLST du dieses Spiel in der Zukunft nochmal spielen oder deine Zeit lieber anderen Dingen widmen?“ Ich kam zu dem Schluss, dass das Spiel eigentlich Zeitverschwendung war und es musste gehen. Auch meinen PC habe ich vor ein paar Jahren verkauft, obwohl ich ihn jeden Tag benutzt habe. Ich hatte ja noch meinen Laptop (das gute X200 ;)) und hatte beschlossen, dass EIN Computer für mich in Zukunft ausreichend sein würde.
        Nach der Größe der Gegenstände gehe ich eigentlich nicht. Da zählt dann eher die „mentale Größe“, also wieviel Platz nimmt der Gegenstand in meinem Unterbewusstsein ein. Ein Paar Socken ist dann eher unkritisch, weil es in der Menge der anderen Socken untergeht. Ein teures Handy könnte dann „mental größer“ sein, weil man evtl. unterbewusst Angst hat, es könnte geklaut werden, runterfallen, oder kaputt gehen. Es kann ein Gegenstand, der ständig im Weg herumliegt (überflüssige Kabel, Deko, etc.) auch mehr mentalen Platz wegnehmen als ein Werkzeugkasten, der einfach an seinem festen Platz im Keller steht.
        Das Vorgehen wird aber auf jeden Fall durch das Credo von Jenny erleichtert: Wenn man versucht, so wenig wie möglich „hinein zu lassen“, dann wird irgendwann auch das „Hinauslassen“ einfacher. In den letzten Jahren habe ich ziemlich viel verkauft, mittlerweile ist mein Besitz dadurch ziemlich übersichtlich geworden. Alle paar Monate gucke ich einmal meine Schubladen nach Überflüssigem durch, ab und an fallen mir dann mal 1-2 Gegenstände auf, die raus können. Wie lange ich einen Gegenstand nicht gebraucht habe, ist für die Entscheidung aber eigentlich unerheblich.
        Ich hoffe ich konnte deine Frage einigermaßen beantworten 🙂

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      • Hallo Oliver,
        danke für die ausführliche Antwort. Es beruhigt mich zu lesen, dass Du da eher mit „weichen“ Kriterien unterwegs bist. In Deiner ersten Ausführung hatte ich das noch als ziemlich dogmatisch und regelbasiert gedeutet.
        Ich gehe da eher in einer „Light“-Version vor: Wenn ich das Gefühl bekomme, dass in meiner Wohnung (in einem mir zugeordneten „Hoheitsgebiet“ 😉 ) Chaos entsteht, miste ich dort auch aus. Dann trenne ich mich auch gerne von alten Dingen. Sprich: Mein Spieleschrank bleibt solange von mir unbehelligt bis ein neues Spiel das Fass zum Überlaufen bringt – dann wird rigoros ausgemistet. In diesem Fall würde (bei passendem Artikelzustand) die lokale Stadtbücherei von mir beschenkt werden.
        Liebe Grüße
        Dummerchen

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  12. Es erinnert mich ein wenig an unsere „Keller voll mit Bücherkisten“-Diskussion 😉
    Erstmal Respekt, dass du dich an den Keller rangetraut hast! Der ist so schön weit weg und man kann so herrlich gut ignorieren, welche Unordnung dort herrscht und welcher Mist sich angesammelt hat.
    Wir haben 2 Sommer gebraucht, um unseren Keller auf den Stand zu bringen wie er heute ist: Mist raus, Regale rein, brauchbares in Lagerkisten und ab ins Regal, altes Zeug loswerden (ebay, verschenken, Wertstoffhof). Jetzt passt sogar der Kinderwagen rein und das Fahrrad rein 🙂

    Aber zum Thema Eulen & Lampenschirme:
    Wir hatten beide nach dem Studium noch sehr lange eine studentische Einrichtung & Ausgabenphilosophie. Aber nach 2-3 Jahren Lohn & Brot hat es angefangen, dass hier mal ein Tisch, da mal ein Stuhl, da mal ein Teppich gekauft wurde. Immer wieder was Neues, immer mal was Kleines, usw. Natürlich wurde auch der Urlaub immer etwas besser; „man muss sich ja mal was gönnen“. Damit haben wir heute ein relativ normalen Haushalt zurechtgekauft. Interessanterweise habe ich nicht eine Sache davon gewollt oder beschafft, aber alles zu Hälfte bezahlt 😉
    Hinweis: Meine Erfahrung zeigt, dass spätestens ab dem Zeitpunkt „Kind“ alles gekauft wird, was es so gibt. Da ist das Hirn ausgeschaltet, und das gilt für Mann und Frau. Sobald es niedlich ist, landes es im Einkaufskorb. Und das meiste davon ist niedlich…

    Ich persönlich habe durchaus Sachen, die ich lange nicht benutzt habe und irgendwie aufgrund der Nostalgie nicht entsorgt habe. Vom meisten unnötigen (persönlichen) Besitzt habe ich mich jedoch trennen können. Wie gesagt, dass gilt nicht für gemeinsamen Besitz von mir & Frau.
    Es muss ja nicht zwangsläufig Minimalismus auf Teufel komm raus sein. Dogmen sind mir sowieso ein Graus. Es tut aber mir persönlich immer wieder gut, wenn ich Kram entsorgen konnte. Ich fühle mich danach tatsächlich ein Stück weit befreit.

    Ich kann dich nur darin bestärken, dich soweit von Kram zu befreien wie möglich, aber nur sowiet wie nötig. Und wenn etwas dabei ist, was für dich einen nostalgischen Wert hat, behalte es. Aber Zeug, was man „vielleicht irgendwann brauchen kann“ ist abkommlich. Man kann es wieder kaufen, wenn man es braucht oder sich leihen. Jeder Baumarkt leiht heut alle Geräe (auch Bohrmaschinen) aus. Man gibt vielleicht insgesamt mehr Geld aus, aber man hat weniger zwischen den Füssen stehen. Und das befreit. Vorallem wenn man mal umzieht. Auch wenn Ausmisten Geld vernichten kann.

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    • Klingt so als hättest du einen gesunden Mittelweg zwischen Besitz und Ausmisten gefunden. Bzw. ticken wir da doch recht ähnlich. Ich gehe auch davon aus, dass mein Freund und ich den studentischen Lebensstil nicht ewig leben werden. Irgendwann werden größere Urlaube anstehen, irgendwann geben unsere alten Sperrholz-Möbel den Geist auf [absehbar beim nächsten Umzug]. Spätestens, wenn mal Kinder da sind und wir merken, dass uns z.B. ein Auto Zeit spart, dann ist es eben so. Aber jede Ausgabe, die man vorher vermeidet, hat man später für ausgabenreichere Zeiten zur Verfügung. Außerdem ist es mir wichtig, dass man sich immer wieder zurückbesinnt und sich bewusst wird, dass man auch mit weniger Besitz manchmal glücklicher ist als mit einer volleren Wohnung.

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      • Ja das trifft es ziemlich genau. Man sollte sich einfach vorher fragen, ob man das eine oder andere wirklich braucht. Insbesondere bei so Einrichtungs-Schnick-Schnack, dass kein Mensch braucht sehe ich überhaupt keinen Sinn darin. Aber zum Glück kauft meine Frau sowas nicht.
        Wenn du mit deiner beschriebenen Einstellung weitermachst, gehst du mit deinem Geld sicher sehr sinnvoll um. Und darum geht es am Ende auch. Und darum mit seinem Leben glücklich zu sein. 😉

        Ich würde nicht meinen, dass ich den super Mittelweg gefunden habe und das voll durchziehe. Dafür bin ich oft zu inkonsequent. Aber immer wieder, wenn es mal ausartet, versuche ich mich wieder zu disziplinieren 🙂

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  13. Hallo Ex-Studentin,

    möchte deinem interessanten Artikel noch hinzufügen, dass Nachwuchs Sammeln und horten noch mal auf ein höheres Niveau bringt. Unser Sohn ist jetzt erst drei Jahre alt und als ich vor einigen Wochen auf unserem Dachboden gewesen bin habe ich gedacht: „Unglaublich wie viele Dinge sich in drei Jahren anhäufen können“. Vor allem Kleidungsstücke hatten wir in einer unvorstellbaren Anzahl. In den letzten Tagen haben wir dann ausgemistet. Einiges haben wir an Freunde verschenkt, die jetzt ebenfalls Nachwuchs haben. Ein paar Sachen haben wir bei E-Bay verkauft und den größten Teil einem Flüchtlingshilfswerk gespendet. Jetzt ist unser Dachboden wieder begehbar und wartet auf die nächsten Massen von Spielsachen und Kleidungsstücke. 🙂

    Gruß Klaus-Dieter

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    • Ich sehe es bei meinem Neffen: Immer wieder bringt man dem kleinen Mann was mit. Da er das erste Urenkelkind für meine Großeltern ist, machen die alles. Meine Eltern misten grade den Keller aus, wo letztens mehrere Säcke Babykleidung zum Vorschein kam, die sie damals größtenteils gebraucht gekauft haben. Wer auch immer von uns als nächstes Kinder bekommt, hat schon mal ein „Starterkit“ bereit liegen. 😉

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  14. Bei uns müssten die Wein und Sektgläser dran glauben. Nachdem wir Jahreland Stunden damit verbracht haben diese zu waschen, säubern, hat’s bei uns vor ca 1 Jahr klick gemacht. Wieso brauchen wir riesige Wein und Sektflaschen die nur unser Zeit rauben? Schmeckt Rotwein tatsächlich besser aus ein riesiges zerbrechliches, schwer-waschbares Glas? Bullshit! Wir haben alle diese Gläser einfach innerhalb 10 Minuten auf die Straße gestellt und danach auf den Flohmarkt kleinere, Spühlmaschinenfreundliche Gläser für kleingeld gekauft. Und siehe da…obwohl wir Rotwein liebhaber sind, es schmeck uns ganz genauso gut! Und wir haben eineiges an Zeit gespart!

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    • Gute Aktion! Wir haben seit ein paar Monaten 2 Sektgläser. Überbleibsel von der Uroma meines Freundes, die sonst im Müll gelandet wären. Ansonsten sind unsere Gläser ziemlich zusammen gewürfelt und wie bei euch universell einsetzbar und spülmaschinenfest.

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  15. Pingback: Exstudentin ist nun 1 Jahr alt | Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude

  16. Ich habe erst letzte Woche beim Umzug meiner Mutter geholfen. Sie ist in eine kleinere Wohnung gezogen und musste etwas Platz schaffen.

    Schon Wochen vorher hat sie angefangen Zeug wegzuschmeißen. Die letzten Heimaturlaube habe ich damit verbracht, meine alten Bücher und Hefter durchzuschauen. Ich habe sie immer aufgehoben, weil ich dachte, irgendwann habe ich die Zeit, um die mal durchzuschauen und mich an die gute Zeit zu erinnern.

    Diesmal war es anders: Ich wusste, ich muss mich von Vielem trennen. Und alles, was ich die letzten 10 Jahre nicht gebraucht habe, habe ich gnadenlos weggeschmissen. Alte Tonfiguren, die ich in der 3ten Klasse gemacht habe; Spielfiguren; Schulhefter usw.

    Ich vermisse das Zeug nicht. Ich habe es nicht gebraucht, meine Mutter hat es nicht gebraucht und die Welt wird es auch nicht mehr brauchen.

    Trotzdem haben wir beim Umzug noch ordentlich geschwitzt, denn es war immer noch genug Zeug da zum Schleppen.

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    • Meine Eltern misten gerade auch aus. Habe nun stepweise meine Schulsachen weggeschmissen. Letztes Jahr die Unterlagen, letztes Wochenende auch alte Klausuren. Dachte mir: Im Zweifelsfall kann man alles im Internet nachlesen. An meine Hochschulordner habe ich mich noch nicht getraut.. und meine vielen Romane liegen auch unnötig in Kartons. Würde die am liebsten an eine junge Leseratte verschenken.

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