Was kümmert mich die Rendite?

Heute will ich euch einen Einblick in meinen Depotverlauf der letzten 2 Jahre geben. Obwohl es in meinem Blog teilweise um Finanzen geht, schreibe ich erstaunlich wenig über die Börse. Zwar erzähle ich euch, wie ich investiere, rate aber keinem aktiv dazu, es mir gleich zu tun. Deswegen will ich euch heute erläutern, ob mich die Entwicklung meines Depots überhaupt interessiert bzw. was die „Rendite“ über die Zukunft aussagt.

Kurzer Einstieg: Wieso investieren Leute überhaupt an der Börse?

Von Aktien haben viele schon was gehört. Wer die Serie die „Höhle der Löwen“ mal gesehen hat, weiß: Gerade zu Beginn sind Unternehmen auf fremde Gelder angewiesen, um z.B. mehr Mitarbeiter einzustellen oder größere Maschinen anzuschaffen. Deswegen geben die Gründer Firmenanteile ab und beteiligen andere Investoren im Gegenzug an ihrem Gewinn. Durch Aktien kann man Firmenanteile erlangen, egal ob man nun mehrere Millionen investiert oder nur 1 Aktie für 20€ kauft. Der Wert einer Aktie schwankt durch Angebot und Nachfrage.

Hätte man vor 15 Jahren für 1.000 Dollar Apple Aktien gekauft, wären diese nun 150.000 Dollar wert.

Hätte man stattdessen Aktien von Teldafax gekauft, einem Unternehmen das pleite ging, wären die Aktien wertlos und das Geld verloren. Da ich nicht in die Zukunft schauen kann, welche Unternehmen erfolgreich werden oder nicht, investiere ich in sogenannte ETFs, die einen kompletten Index abbilden. Ein bekanntes Beispiel ist der DAX, welcher den Börsenwert der 30 größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen abbildet. Das Geld eines DAX-ETF wird auf alle 30 Unternehmen verteilt. Dabei erfolgt die Gewichtung prozentual entsprechend des Aktienvolumens der Unternehmen. Dieser hat sich in den letzten 15 Jahren vervierfacht. Der Totalverlust bei einem breit gestreuten Index ist quasi ausgeschlossen. Gehen Daimler, Siemens und Lufthansa gleichzeitig pleite, haben wir in Deutschland definitiv andere Probleme. Hätte man vor 15 Jahren stattdessen sein Geld aufs Sparbuch gelegt und dafür rund 2% Zinsen jedes Jahr kassiert, wären aus 1.000€ lediglich 1.350€ geworden.

Wieso erzähle ich euch das?

In der Schule und im Alltag bekommt man nicht viel von der Börse mit, weswegen ich meistens erst erklären muss, was ich da überhaupt mache. Wenn ich erzähle, dass ich in ETFs investiere, fragen mich Interessierte automatisch:

„Und? Wie viel Gewinn haste damit bisher gemacht?“

Bei der Antwort gerate ich jedes Mal ins Stottern: „Ähm, das interessiert mich eigentlich erst in vielen Jahrzehnten.“ Durch die Schwankungen an der Börse kann ich heute auf dem Papier 10% im Plus stehen und morgen 10% im Minus sein. Das Wort „Gewinn“ ist kein passendes Wort, weil Gewinn bedeuten würde, dass ich das Geld auch wirklich auf dem Konto habe. Mein aktueller Depotstand zeigt mir jedoch nur, wie viel Geld ich zum aktuellen Zeitpunkt von anderen Investoren erhalten würde, wenn ich meine Wertpapiere verkaufen würde. Es sagt mir jedoch nicht, wie hoch die Nachfrage in 40 Jahren ist.

Alltagsbeispiel:
Wenn ich zu euch sage: Hübsches Bild an der Wand! Verkaufst du es mir für 1.000€? Dann kannst du in der Theorie schnell an 1.000€ kommen. Wenn du jedoch nicht verkaufen willst, kann es entweder sein, dass dir andere Leute für das tolle Bild sogar 1 Millionen bieten oder das Interesse nachlässt oder es keiner mehr haben will. Faktisch warst du also kurz davor, Millionär zu sein, praktisch hast du einfach nur ein Bild an der Wand.

Wie wichtig ist die Rendite?

Es gibt verschiedene Anlagestrategien. Einer investiert in Aktien oder in ETFs, ein anderer in Immobilien oder in ganz was anderes. Für viele übt es eine gewisse Faszination aus zu wissen, wie viel durchschnittliche jährliche Rendite genau sie mit ihrem Erspartem erreicht haben.

Ob man jedes Jahr im Schnitt rund 20% auf dem Papier sein Vermögen steigert oder 20% verliert, ist irgendwo ein Unterschied..

Durch die unterschiedlichen Anlagestrategien gibt es tatsächlich Investoren, die ein gutes Händchen beweisen und somit jeden Index schlagen. Warren Buffet ist dadurch mit 76,6 Milliarden Dollar derzeit der zweitreichste Mann der Welt. Genau so gut gibt es Leute, die ihr ganzes Geld an der Börse verlieren, da sie alles Geld auf eine Karte gesetzt haben statt breit zu streuen (Fachbegriff: diversifzieren).

Mein Bloggerkollege Stefan hat in seiner Blogparade dazu aufgerufen, die Hosen runterzulassen: Er möchte wissen, wie erfolgreich wir die letzten 2 Jahre an der Börse waren. Vorab:

Solche Angaben sind mit Vorsicht zu genießen!

Aufgrund des kurzen Anlagezeitraums hat die bisher erzielte Rendite keine Aussagekraft. Hier z.B. ein Beispiel des Chart-Verlaufs von Apple und Nintendo:

Links erkennt man den Börsenverlauf von Apple: Viele Jahre war die Aktie quasi wertlos und legte 2008 erst richtig los. Wer sich jahrelang im Bekanntenkreis rechtfertigen musste, dass er die Aktie hielt, hat im Nachhinein das große Geld gescheffelt. Nintendo hingegen legte ab 2006 ordentlich zu und war mehr als 3 mal so viel Wert, um dann letztlich wieder ordentlich abzustürzen.

Es kommt auf das richtige Timing beim Kauf und Verkauf an.

Die 150.000 Dollar der Apple-Aktien kann man nur als Gewinn verbuchen, wenn man die Aktien 15 Jahre lang gehalten und für den Wert auch verkauft hat. Hat man zwischendrin kalte Füße bekommen oder Geld benötigt, z.B. 2008 in der Krise, so konnte man nur knapp 12.000$ auf dem Girokonto sehen. Zwar immer noch viel Geld, aber weit weniger als das, was möglich gewesen wäre. Wer bei Nintendo mit toller Rendite prahlte, durfte hingegen die Aktie nicht auf ewig halten (Fachbegriff: „Buy and Hold“ betreiben) und war aus aktueller Sicht besser dran, wenn er seine Aktien frühzeitig verkauft (Fachbegriff: liquidiert = verflüssigt) und somit die Gewinne realisiert hat.

Gerade Neueinsteiger verwechseln Wertpapiere mit einem modernen Sparbuch.

Bei einem Sparbuch oder Tagesgeldkonto sagt mir eine Bank schon vorher: Du bekommst pro Jahr 0,5% Zinsen für 1 Jahr. Bei Investitionen in Aktien bzw. ETFs funktioniert das leider nicht. Nur weil ich einmal 20% in einem Jahr schaffe, muss das nicht so bleiben. Keiner kann den Marktverlauf vorhersehen und wie Wertpapiere sich entwickeln. Bisher kann man nur sagen, dass über Jahrzehnte gesehen, man an der Börse hohe Gewinne einfahren kann. Allerdings muss man dafür auch Geduld mitbringen, Glück haben und planlose Griffe ins Klo vermeiden.

Wie hat sich mein Depot die letzten 2 Jahre entwickelt?

So, langes Vorspiel und wie Stefan es gewünscht hat, fasse ich meine Depotentwicklung für euch in Zahlen.

Ich habe vor 2 Jahren, am 09.09.2015 meine ETF-Sparpläne gestartet. Ich investiere in die beiden Indices MSCI World (über 1600 Unternehmen aus Industrieländern) und MSCI Emerging Markets (über 800 Unternehmen aus Schwellenländern). Mein Sparplan wird monatlich ausgeführt, sodass sich mittlerweile rund 12.000€ in meinem Depot angesammelt haben. Zusätzlich habe ich 3 Unternehmen mit insgesamt 5.000€ in meinem Depot: meinen Arbeitgeber, amazon und alphabet (=google). Mein gesamtes Depot war am 20.8.2017 6% im Plus. Durch die unterschiedlichen Einzahlungszeitpunkte muss ich mir die durchschnittliche jährliche Rendite (=Zins)erst mal ausrechnen. Denn manches Geld konnte nun 2 Jahre vor sich hin arbeiten, andere Wertpapiere sind erst seit wenigen Monaten in meinem Depot und 2x habe ich eine Dividende erhalten, sprich: Geld floss zurück auf mein Konto.

Die Berechnungsmethode könnt ihr euch bei Stefan anschauen. Ich verzichte deswegen auf die genaue Berechnung und lüfte nun einfach das Geheimnis:

Mein interner Zinsfuß beträgt 8,2%! 

Im Vergleich zum Sparbuch aus aktueller Sicht nicht schlecht. Meine ETFs liegen bei 10,69%, meine Einzelaktien bei 1,83%. Bei den ETFs hat der MCSI Emerging Markets mit 17,37% bisher besser performt als der MSCI World mit 7,32%. Alle 5 Positionen gemittelt ergeben letztlich die 8,2%.

Was heißt das für die Zukunft?

Über die Zukunft sagt diese Zahl leider noch nichts aus. Lediglich, dass sich mein Depot derzeit gut entwickelt. Ich habe 6% bzw. mittlerweile sogar 7,5% mehr in meinem Depot als wenn ich das Geld einfach nur auf dem Girokonto hätte versauern lassen. Selbst ein kleiner Knick an der Börse würde mir nichts ausmachen und ich stünde immer noch besser dar als wenn ich nicht investieren würde. Ich hoffe, dass ich mit jedem Jahr diesen Puffer weiter ausbauen kann und ich auch mal in „Krisenzeiten“ somit die Nerven bewahre.

Kennt ihr eure durchschnittliche Rendite oder notiert ihr euch regelmäßig eure Vermögensstände?

 

65 Gedanken zu „Was kümmert mich die Rendite?

  1. Hey,

    schöner Artikel und gut analysiert. Gratulation zu deiner Rendite! Wie du schreibst, ist es eine Momentdarstellung und kann sich von einem Tag auf den nächsten ändern. Auf jedenfall spornt es aber an, vor allem im Vergleich zu anderen Anlageformen. Ich kenne meine Rendite und hadere einerseits noch, ob ich sie veröffentlichen soll. Andererseits: was bringts wirklich? So viel sei aber gesagt: Sie bewegt sich in deinem IZ-Renditeumfeld 😉

    lg
    johannes

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  2. Hallo,

    Ja, die Rendite. Darauf wird immer wieder sehr viel geschrieben, gestritten und ähnlich wie die Diskussion, ob man ETF oder Aktien oder beides vermischen soll wird das Thema immer gerne sehr theoretisch angegangen.

    Du schreibst einen sehr wichtigen Satz: Solange ich die Kurse nicht realisiert habe, habe ich keinen Gewinn auf den Kurswert. Dazu kommt der Zwitter: Die Dividende. Die bekommst Du ausgezahlt, nennen wir es mal einen Teilverkauf deiner Aktie. Obwohl ich diesen Ausdruck auch nicht zu 100% unterschreiben. Der Hauptwert eines Unternehmens ist die Fähigkeit, dass es Geld verdienen kann. Es ist nicht der Bilanzwert, die Büroausstattung und auch nicht unbedingt das Patent an sich. Was ich damit meine: Der Hauptwert eines Investments ist die Kombination aller Mittel eines Unternehmens, welches befähigt wird einen Mehrwert aus seinen Produkten/Dienstleistungen zu erwirtschaften. Idealerweise steigt die Fähigkeit, aber eine sog. Cashcow ist auch ganz angenehm, wenn sie sehr langfristig und ohne viel Krisen auskommt. ETFs sind dann nichts anderes als eine Kombination mehr oder weniger Wirtschaftseinheiten mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten, Geld zu verdienen und zukunftsfähig zu sein.

    Du hast sehr unterschiedliche Zahlen präsentiert. Emerging Markets sind die letzten 2 Jahre hervorragend, der World ist ganz OK und deine drei Aktien sind zwar im Plus, aber hätten besser gehen können. Genau hier sieht man, wie unberechenbar Entwicklungen sind. Deshalb ist eine Zahl über zwei Jahre nach Start nicht aussagekräftig, wenn Du ein langsamer Investor bist, sprich über sehr lange Zeiträume anlegst. Du wirst mit deiner Strategie in 10 Jahren einschätzen können, ob sich deine Bemühungen auszahlen.

    Ich selber bin sicher kein Warren Buffet, aber ich schlage meinen World-ETF ziemlich regelmäßig. Wobei es auch mir passiert, dass ich mal darunter liege, weil ich das Pech habe, dass meine Hauptwerte über gewisse Zeiträume nicht so gut wie der Markt laufen. Irgendwer hat von einer Studie geschrieben, dass insgesamt nur 4% aller Aktien langfristig steigen. Das mag sein, aber in der Praxis wird ein durchschnittlicher Anleger eher in größere erfolgreiche Unternehmen investieren, wenn er langfristig denkt. dadurch wird er langfristig erfolgreicher sein. Wenn ich mein Depot anschaue, sind mehr als 80% der Firmen im Plus, von verhalten bis z.T. ganz erheblich. Unabhängig von den Dividenden, die ich als wichtigen Multiplikator ansehe (auch wenn einige schreiben, das wäre ein Nullsummenspiel). Das liegt einfach daran, dass ich versuche, langfristige Werte zu annehmbaren Preisen zu kaufen. Das gelingt mir nicht immer. Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Werte munter weitergefallen sind, obwohl ich sie gekauft habe. Aktien, wo ich z.T. erheblich im Plus war, sind wieder ins Minus gerutscht. Normale Situationen, es gibt auch welche, die insolvent gehen. Das gehört alles dazu.

    Du hast zwei schöne, interessante Graphen in deinem Artikel. Bei Tim habe ich bereits mehrfach geschrieben, dass ich Apple-Aktien sehr gerne mag. Bei denen bin ich weit im Plus, aber ich habe immer wieder nachgekauft, wenn ich dachte, die Gelegenheit ist günstig. Andererseits, wenn man sich den Graphen anschaut, war die Gelegenheit fast immer günstig. Solche Situationen sind sehr selten. Die Nintendo steht stellvertretend für viele Werte in 2008. Hier kommt der Wert ins Spiel. Was wäre der KGV in 2007/08 gewesen, wie haben sich die Zahlen des Unternehmens entwickelt? Wäre man als rechnender Anleger wirklich dort noch eingestiegen?

    Man hat Situationen mit sehr teurer Aktien immer wieder. Heute z.B. würde ich es mir stark überlegen, eine McDonalds – Aktie zuzulegen, obwohl es eine gute Firma ist. Nur die Bewertungen sind zu hoch, also hohes Risiko. Das heißt nicht, dass die Aktie nicht weiter steigen kann bis 300 $ oder wohin auch immer. Aber je höher der Preis gemessen zum Wert und entfernter von der gesunden Bewertung, desto mehr Risiko.

    In deinem Stadium muß ich allerdings sagen, dass die Rendite zwar nicht unwichtig ist, aber weit weg von der Toppriorität. Sicher würde es dich stark nerven, wenn dein Depot um 50% fällt, aber eigentlich hättest Du jetzt mehr Vorteile. Die Sparrate ist bis 100.000 EURO das A&O, hier hast Du deine größte Wertsteigerung. Es mag zwar etwas arrogant klingen, aber die Größe des Depots ist zu klein, als das selbst sehr starke Steigerungen einen großen Hebel haben. Von daher ist die Rechnerei ganz nett und Du siehst, wie Du renditemäßig unterwegs bist (ist deine Strategie OK? – ja, würde ich mal sagen). Aber daraus folgt nur der Schluß, weiter diesen Weg zu gehen – gegenwertig funktioniert er. Die Sache mit der Depotgröße und den Gewinnen wird dann interessanter, wenn Du sechsstellig geworden bist. Du hast bei deinen Einzelwerten nicht auf die Dividende geschaut, zumindest bei deinen genannten zwei Werten. Wobei sich das bei Apple mit der Zeit stark dreht, wenn Du die im Verhältnis zum Einstanskurs in sagen wir mal 5 -10 Jahren anschaust. Konzentrier dich auf den Aufbau, alles andere sollte nur soweit gut laufen, dass Du siehst, dass die Renditen positiv sind.

    Grüße
    Oliver

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    • Hi Oliver,
      mir ist auch bewusst, dass mein Depot vergleichsweise klein ist. Bis ich die 100k knacke, könnte es noch ein paar Jährchen dauern. Mein Problem ist zudem meine geringe Risikofreudigkeit. Werte wie Apple oder jetzt auch Tesla sind mir zu gewagt, entwickeln sich meist aber prächtig. Wer da 10.000€ investiert, geht da schnell mit 100.000 wieder raus. Im Nachhinein werden viele sagen „Das hätte man damals doch erkennen müssen, dass es mal super erfolgreich wird.“, aber realistisch gesehen geht das auch in die andere Richtung: Würde Apple down gehen „Kein Wunder bei den überteuerten Produkten“ oder auch Tesla „Das mit dem E-Auto konnte ja nichts werden..“. Deswegen bin ich über meine ETF-Strategie recht froh. Da muss ich mir nicht so viele Gedanken machen wie bei einem einzelnen Unternehmen.

      Liebe Grüße
      Jenny

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      • Hi Jenny,
        sorry, war mein Fehler, ich hatte deine Amazon mit Apple verwechselt. Das mit der Vorhersage: Nein, kann man nicht. Das Problem ist, dass man als Anleger immer wesentlich weiter weg vom Geschäftsverlauf ist, als dass man vorhersagen könnte, wie es weitergeht. Es gibt sicher positive Wahrscheinlichkeiten, sonst hättest Du dir doch nicht die Amazon und die Google ins Depot gelegt. Es ist wahrscheinlicher, dass diese Unternehmen erfolgreich sein werden als dass sie scheitern. Ein Scheitern ist trotzdem nicht ausgeschlossen, wenns ganz dumm läuft. Apple hat in der Vergangenheit auch eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Im Rückblick ist es immer einfach zu sagen, der und der Einstiegspunkt ist ideal gewesen und das hätte man sehen können. Kann man nicht, man stochert immer im Nebel. Wer weiß z.B. heute, was mit Tesla wird? Entweder eine super Anlage in 5 Jahren (wo dann jeder sagen wird: War vorauszusehen) oder eine totale Katastrophe (gleiche Aussage beim Vorhersehen der anderen Fraktion). Man sollte lediglich für sich überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte und man ausreichend Chancen in dem Wert sieht. Ich bin bei Tesla ggü. nicht negativ eingestellt, aber ich sehe auch das Risiko. Momentan habe ich andere Firmen, die mich mehr anziehen (ich mache mir z.B. Gedanken über Alibaba oder Baidu). Ich könnte es aber trotzdem bereuen, weil ich nicht eingestiegen bin. Jede Wertpapieranlage birkt immer ein gewisses Risiko, dass ist bei den ETFs nicht anders. Das Risiko muß man für sich abwägen.

        Bei den ETFs hast Du genau den größten Vorteil geschrieben: Ich muß mir keine großartigen Gedanken um Einzelunternehmen machen. Du siehst ja, dass Du im positiven Bereich bist und dass der Kauf stressfrei ist. Mach einfach weiter so, auch wenn die 100.000 noch etwas dauern. Deine Sparraten sind das wichtigste und die bringen dich irgendwann dahin.

        Grüße
        Oliver

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      • Hallo ihr beiden! Mir fällt zu der Diskussion ein, was eine Freundin neulich angemerkt hat: diese Verzerrung der Beurteilung, sobald man die Ergebnisse kennt, nennt man anscheinend „Rückschaufehler“ ^^ http://bit.ly/2wasLiA

        Ansonsten ist die Rendite doch total super, Jenny. Ich freue mich schon auf morgen 🙂

        Viele Grüße

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      • Tendentiell werde ich wohl viele gute Chancen verstreichen lassen, aber vielleicht auch der ein oder anderen Pleite entgehen. Oft denke ich mir, dass mich Einzelaktien so schnell nicht reich machen. Angenommen, ein Wertpapier boomt und verzehnfacht sich: Dann werden aus 2.000 Euro 20k. Toll, aber nicht die Welt. Aber viel mehr würde ich in eine einzelne Position derzeit nicht investieren wollen..

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    • Hallo Oliver,

      ich verfolge deinen Blog nicht regelmäßig, höre aber aus deinen Zeilen heraus dass du u.a. eine Dividendenstrategie verfolgst, oder zumindest stock picking betreibst?
      Mich würde interessieren warum Du das tust, bzw. was der logische Hintergrund dazu sein soll?

      Ich vermute die Strategie von Jenny (World+EM) stellt wohl einen Klassiker dar und kommt wahrscheinlich ursprünglich aus dem wertpapierforum. Ich investiere exakt gleich. Ich bin derzeit nicht auf dem aktuellen Stand, aber meines Wissens nach gibt es in der Wissenschaft keinen Hinweis darauf mit einer anderen Strategie als der, möglichst die Marktrendite zu erwirtschaften, ein Alpha zu generieren?

      Ich halte die Strategie (World+EM) nach wie vor für eine der besten Kompromisse für mich derzeit. Sie ist einfach umzusetzen, stark diversifiziert und benötigt kaum Zeitaufwand.

      Viele Grüße
      Harald

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      • Hallo Harald,
        Jenny hat es schon geschrieben, ich bin ein anderer Oliver. Warum Einzelaktien für mich? Ich habe zu einer Zeit mit Aktien angefangen, wo es ganz simpel keine ETFs gab, sondern nur die teuren Aktienfonds. Die habe ich nie besessen. Zu Aktien bin ich mit 18 sehr früh gekommen, habe damals erst Bankkaufmann gelernt und danach sogar eine kurze Zeit für eine amerikanische Investmentbank am OTC-Markt gehandelt. Das sind die Kleinwerte in den USA, die recht volatil sind. War interessant.

        Zu deiner Frage: Ich besitze auch einen World-ETF, aber nur als kleine Position und als Barometer, ob ich den schlage. Im Grunde ist das aber nur nutzlose Spielerei, da mein Depot nach anderen Kriterien aufgestellt ist. Ich bin kein großer Freund davon, in alles mögliche zu diversifizieren und damit Aktien von vielen Unternehmen zu besitzen, die ich gar nicht möchte. Meiner meinung kann man schon mit 10 Werten genug diversifiziert sein, obwohl das ein Unterwert ist. Ich besitze aber wesentlich mehr Werte, teilweise geschuldet aus meiner Strategie.

        Letztendlich wird vieles gerade von den Jüngern der ETFs in den Raum gestellt, das so gar nicht meinen persönlichen Erfahrungen entspricht. Ich sehe die ETF-Strategie für sehr viele Leute als die beste an, da man sich als Laie erst lange in die Einzelunternehmen einarbeiten müßte und das Interesse dazu gar nicht besteht. Trotzdem ist es möglich, wenn man sich 1 – 5 ETFs raussucht, im Markt ohne großartige Kenntnisse vernünftig investiert zu sein und sehr solide Ergebnisse zu erzielen. Das sieht man sehr schön an Jennys Zahlen. Natürlich wird es so sein, dass mal der World-ETF besser performt und dann eben die Emerging Markets, das ist nicht voraussagbar. Von daher alles richtig gemacht.

        Ich habe das Glück, dass ich ohne Probleme Bilanzen lesen kann, weiß welche Spielräume man da hat und mich mit Unternehmen auskenne, da ich selber über 10 Jahre welche geführt habe. Dazu habe ich mir natürlich eine Strategie zurechtgelegt, in was ich investieren möchte und auch Kriterien, wie ich diese Unternehmen aussuche. So schlecht scheint meine Strategie nicht zu sein, da mein World-ETF um einiges hinterherhinkt. Aber wie weiter oben geschrieben ist das für mich Spielerei, da das Vergleichen unsinnig ist. Wichtig ist, dass unter dem Strich ein gutes Ergebnis steht. Wäre das nicht der Fall, würde ich zu ETFs wechseln.

        Grüße
        Oliver

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      • Hallo Oliver und Jenny,

        danke für das Aufmerksam machen der Namen :).

        @Oliver:
        Ich kann deine Punkte nachvollziehen. Insbesondere wenn man historisch bedingt mit ETFs wenig am Hut hat (wenn es die damals nicht gab, kann man dort auch nicht investieren).
        Gerne glaub ich dir auch dass du ohne Mühe Bilanzen lesen kannst. Insbesondere wenn du schon selbst Geschäftsführer etc warst.
        Ich möchte nur eine (meine) andere Meinung zu der Aussage
        „Aber wie weiter oben geschrieben ist das für mich Spielerei, da das Vergleichen unsinnig ist. Wichtig ist, dass unter dem Strich ein gutes Ergebnis steht“
        kundtun. Das sehe ich fundamental anders. Eben gerade das Benchmarking zeigt die Stärke ins Investieren in breite ETFs auf gegenüber Einzelaktien. Mir ist klar, dass gerade in steigenden Märkten mit Einzelaktien ebenfalls gute Gewinne verbucht werden. Fraglich ist allerdings ob diese Gewinne risikoadjustiert gerechtfertigt waren.

        Viele Grüße
        Harald

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      • Bei anderen Bloggern/Lesern bekommt man mit, dass man durchaus den Markt schlagen und gut diversifiziert sein kann. Bewundernswert, was da vor einem Kauf alles analysiert wird..

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  3. Hi Jenny, toller Artikel! Eine technische Sache allerdings: Du hast zwei lineare um Splits bereinigte Charts verwendet und kommst deshalb zu falschen Schlussfolgerungen bzw Aussagen. Im Linearen Chart sieht ein Anstieg von 100 auf 120 USD mehr aus als einer von 1 auf 2 USD. Tatsächlich liegt zwischen 1 und 2 eine Verdopplung und zwischen 100 und 120 USD lediglich ein Anstieg um 20%. Für die Zukunft rate ich dir, logarithmische Charts zu verwenden, dort ist der Anstieg (1. Ableitung) dargestellt, also die reale prozentuale Veränderung. Denn um bei deinem Beispiel zu bleiben: Apple hat nicht erst 2008 losgelegt; der eigentliche „große“ Anstieg der Aktie war zwischen 1997 und 2008. Also genau der Zeitraum, der in der linearen Darstellung aussieht, als sei nichts passiert.
    Diese Art der Chartdarstellung empfiehlt sich auch für ETF´s. Google liefert immer nur Lineare Charts, logarithmische bekommt man nur mit etwas Recherche Aufwand.
    Hier ein Beispiel, einfach auf Gesamt klicken:
    http://www.aktiencheck.de/apple-aktie/aktienchart_chartanalyse-tool

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  4. Es wurde in einem anderen Kommentar schon erwähnt, aber ich würde es gerne noch einmal aufgreifen: Man macht nicht nur Gewinn durch Kurssteigerungen. Die Dividende ist auch ein sehr wichtiger Teil.

    Um das Beispiel Apple zu verwenden: Ich habe meine ersten Apple-Aktien 2009 oder 2010 für etwa 90 Euro gekauft. Das entspricht nach dem 7:1-Split etwa 13 Euro. Die Dividende beträgt heute ungefähr 2 Euro pro Jahr. Wenn ich die Dividendenrendite auf den Einkaufspreis beziehe ist das etwa 15%! Ich muss also nicht erst verkaufen, um ordentlich Gewinne zu kassieren.

    Ähnlich funktioniert das eigentlich auch mit einem ETF. Wenn der Wert der Unternehmen steigt, dann können sie auch mehr Gewinne ausschütten. Dividenden sind außerdem stabiler als Kurse, weil viele Unternehmen weniger als 50% ihrer Gewinne auszahlen und deshalb auch weiter konstant zahlen, wenn die Gewinne sich reduzieren. Und wenn der Aktienmarkt aufgrund irgendwelcher externer Faktoren fällt und die Gewinne stabil bleiben, hat das schon gar keine Auswirkungen auf die Dividenden.

    Es ist zwar richtig, dass die Dividende rein rechnerisch keinen Vorteil bringt (wegen Ex-Dividende). Aber trotzdem gehört für mich eine Ausschüttung der Gewinne dazu, wenn ich einen Unternehmensanteil halte.

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    • Glückwunsch zu deiner guten Investition! Aktuell spielt für mich das Thema Dividende noch keine so große Rolle. Derzeit geht es mir eher um die Depotentwicklung an sich. Manche Wertpapiere werden vielleicht ohnehin in den nächsten Jahrzehnten Dividenden zahlen, ohne dass ich diese gezielt danach ausgesucht habe.

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  5. Sehr transparent, und ein schöner Beitrag. Mich selber interessiert meine Rendite auch nicht wirklich. Mich interessiert viel mehr, ob mein Gesamtvermögen bzw. Networth wächst, deshalb tracke ich mein Vermögen auch. Sofern der Graph langfristig nach oben geht ist alles im grünen Bereich.

    LG

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  6. Hallo Jenny,
    toller Artikel auch für Einsteiger in das Thema Aktien und ETF!
    Ich bin ganz überrascht, dass Du neben Deinen ETFs tatsächlich mit Amazon und Google (Alphabet) auch 2 Technologie-Aktien besitzt. Ich bin überzeugter Stock-Picker seit 30 Jahren (ja, bin schon etwas älter als Du 😉 und aufgrund meiner beruflichen Vergangenheit spezialisiert auf die Internet- und Softwarewelt siehe https://www.high-tech-investing.de/about

    Warum hast Du Dich ausgerechnet für Amazon entschieden? Unter den berühmten FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google) ist das neben Netflix die einzige Aktie, die ich viel zu teuer und absturzgefährdet finde. Denn im Gegensatz zu Facebook, Google oder Apple kann ich da kein Geschäfts-Modell erkennen, das wirklich profitabel ist. M.E. hat Jeff Bezos mit Amazon eine grossartige Firma für uns Amazon-Kunden geschaffen, aber ich sehe keinen langfristigen Mehrwert für die Aktionäre. der über die aktuelle Marktkapitalisierung von $460 Mrd hinausgehen und damit weitere Kurssteigerungen rechtfertigen würde. Ich gehe davon aus, dass Du mit Alphabet/Google in den nächsten 10 Jahren viel mehr Spass haben wirst.

    VG Stefan W

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    • <<<<>>
      Ist es wirklich nur NICHT PROFITABEL oder wird das Geld nicht einfach in neue Bereiche investiert, weshalb auch derzeit keine Dividende ausgeschüttet wird? Viele sehen Amazon als reinen Verkaufsshop, er ist aber viel mehr. Im IT-Bereich ist die Amazon Cloud Lösung unangefochtene Nummer 1. Permanent wird an Neuerungen geforscht und was neues auf die Beine gestellt. Für mich das Gegenteil ist Apple. Ja, hier ist sehr viel Cash vorhanden, man schwimmt gradezu darin, aber wenn ich mir die „Produktvielfalt“ von Apple anschaue und mit Amazon vergleiche, dann steht Amazon auf viel breiteren Füßen. Reiss doch Apple mal das iPhone weg. Keine Ahnung, 2 Jahre Mißerfolg, gefährlich (Brandgefahr), schlechte Qualität. Was bleibt dann von dieser großen Firma übrig? Welche Innovationen hat die Kunden zuletzt wirklich umgehauen oder war es lediglich ein Fortsetzen des bisherigen wegs? Kann man machen, finde ich bei einem IT-Unternehmen aber gefährlich.
      Microsoft ist ein Mittelding aus beidem. Sie haben ihre festen, durch Monopol Stellung etablierten Cash-Cows (Office, Lizenzen etc.) aber eben noch andere Eisen im Feuer. Microsoft hat mal eben nebenbei die gesamte Smartphone-Sparte auflaufen lassen und lebt damit besser als zuvor. Hätte Apple das auch machen können?
      Amazon wird vermutlich irgendwann die Wachstumsrate reduzieren, vielleicht etwas weniger Kohle in Neuerungen stecken und unrentable Zweige rausschmeissen, und dann wird auch wohl irgendwnan eine Dividende kommen auf die viele so warten. Für mich ist ehrlich gesagt Apple eines der überbewertetsten Unternehmen. Ein super Unternehmen, aber meines Erachtens überbewertet, ich sehe hier keinerlei Visionen mehr wie sie unter Steve Jobs stattfanden.

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    • Huhu Stefan,

      laut deinem Lebenslauf hast du tatsächlich schon einiges mitgemacht.. Sehr cool! Wegen amazon und google: Klarer Fall von Homebias. Ich möchte Aktien in meinem Depot haben, die ich selbst nutze und auch in vielen Jahren noch nutzen würde. Bin gespannt, was amazon mit ihren geplanten Supermärkten und Drohnen anstellt. Apple ist für mich deswegen raus, weil ich den Hype darum nicht nachvollziehen kann. Auch sowas wie McDonalds hat für mich derzeit keine wirkliche Zukunft. Es nutzen noch genug Leute, aber ich wünsche mir das nicht. Gesund ist was anderes. Wegen Facebook habe ich auch überlegt, vielleicht landet es irgendwann noch in meinem Depot. Ich bin überzeugte ETF-Investorin. Aktien werde ich mir nur ab und zu ins Depot holen, wenn ich einfach eine gewisse Sympathie dafür hege.

      Liebe Grüße
      Jenny

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      • Hi Jenny,
        So ein Homebias ist tatsächlich eine recht gute Idee, das hat schon Peter Lynch in seinem berühmten Buch „Der Börse einen Schritt voraus“ so empfohlen. Dieses Buch kann ich übrigens auch Einsteigern sehr empfehlen, für mich war es wohl das wichtigste Finanzbuch überhaupt, das ich in meinem Leben gelesen habe. Sehr inspirierend und auch nach 20 Jahren noch so aktuell wie eh und je…
        Aber bei allem Homebias solltest Du doch auch immer ein Auge darauf haben, zu welchem Preis Du Dich da in Deine Lieblingsunternehmen einkaufen kannst. Ich bin zB ganz begeistert von den Tesla-Fahrzeugen, aber die Aktien sind dermassen überteuert, so dass ich sie niemals anfassen würde trotz meines Fokus auf High-Tech.
        Facebook habe ich nicht wegen der Facebook-Seite gekauft, sondern weil noch so viel unerschlossenes Potential in den Milliarden Usern von Whatsapp, Instagram und dem Facebook Messenger liegt. Viele Leute wissen gar nicht, dass all diese Dienste auch zum Facebook Konzern gehören. Aber genau damit wird das Wachstum realisiert werden in den nächsten 5 Jahren… LG Stefan

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      • Ich finde die Diskussion um Amazon interessant und sehe Amazon positiver als Stefan. Amazon hat nicht nur den Einzelhandel aufgemischt, es ist – wie bereits weiter oben erwähnt – der führende Cloudanbieter, es baut einen Streamingdienst auf, der Netflix Konkurrenz machen wird. Da hilft auch die enorme Kundenbasis, die mit KI immer besser ausgewertet werden kann.
        Amazon ist auch ein Logistikunternehmen, das jederzeit in diesem Markt eingreifen kann. Damit ist Amazon ein Unternehmen, das riesige IT-Kompetenz mit enormer Kundenbasis und realen Warenströmen verknüpfen kann. M.a.W. Amazon verknüpft die virtuelle IT-Welt mit der realen Welt wie kein zweites Unternehmen. Da sehe ich auch den großen Unterschied zu Facebook, das „nur“ virtuell unterwegs ist.

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  7. Sehr gut!

    Aber eine Sache ist mir aufgefallen: „meinem Depot: meinen Arbeitgeber, amazon und alphabet (=google)“.

    Ich erhalte ebenfalls Aktien durch gewisse Mitarbeiterprogramme ausgeschüttet, das lohnt sich auch kräftig, allerdings gibt es sehr gute Gründe diese Aktien sofort wieder zu veräußern und möglichst keinen großen Anteil seines Kapitals darin zu halten. Stichwort: Humankapital. Du bist doppelt in deinen Arbeitgeber investiert.

    Dazu kurz ein Verweis auf den Mannheimer Professor und Gründer des ARERO-Fonds, seine Publikation ist wirklich sehr empfehlenswert. Auf Seite 168: https://www.arero.de/fileadmin/user_upload/07_downloads/genial_einfach_investieren_ebook.pdf

    Auf Seite 23 ein kleines Beispiel für unseren falschen Fokus auf unser Portfolio:
    “ Ein weiteres wichtiges, in der Anlageentscheidung
    oft sträflich vernachlässigtes Asset ist das Arbeitseinkommen des Anlegers.
    Die meisten Menschen kommen erst gar nicht auf die Idee, sich auch
    nur die Frage nach der Höhe des eigenen »Humankapitals«, das heißt
    nach ihren beruflich verwertbaren Kenntnissen und Fähigkeiten zu stellen,
    obwohl ihr Arbeitseinkommen wesentlich davon abhängt.
    Demgegenüber steht beispielsweise fest, dass das zukünftige Arbeitseinkommen
    eines 35-Jährigen, der einen guten Job hat und gerade 100 000
    Euro erbt, der größte Teil seines zu optimierenden Portfolios bleibt. Es
    kann im Sinne der Risikodiversifizierung auch nicht gleichgültig sein, ob
    Sie Beamter mit einem relativ sicheren Einkommen sind oder ob Sie als
    Wertpapierhändler arbeiten und einen recht unsicheren Arbeitsplatz mit
    einem großenteils variablen Gehalt haben. Die Kernaussage lautet hier:
    Optimiere immer das gesamte Portfolio, einschließlich aller heutigen und zukünftigen Assets!“

    Und ganz wichtig hier ein konkretes Beispiel auf Seite 24:
    „Ein weiteres Beispiel für die oft fehlerhafte Optimierung des Gesamtvermögens
    sind Belegschaftsaktien. Wir kennen viele Mitarbeiter der
    SAP AG, darunter auch einige, deren gesamtes Aktienportfolio nur aus
    SAP-Aktien besteht. Das ist ex ante allein schon deshalb falsch, weil die
    Depots nicht diversifiziert sind. Sinnvoll mag die Entscheidung höchstens
    vor dem Hintergrund extrem günstiger Kaufbedingungen sein. Spä-
    testens dann aber, wenn die Haltefrist für die SAP-Aktien abgelaufen ist,
    gibt es keine Gründe mehr, nur allein diese Titel zu halten. Die Behavioral-Finance-Forschung
    kann das suboptimale Verhalten erklären und hat
    die Mittel, um Anleger wie die Belegschaftsaktionäre der SAP AG davon
    zu überzeugen, dass ein Verkauf der Anteile sinnvoll ist. “

    Viel Erfolg uns allen 🙂

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  8. Mein interner Zinsfuß liegt bei 11,3 %. Ich habe einige starke Unternehmen im Portfolio, die ihren Kurs fast verdreifachen bzw. fast vervierfachen konnten. Dividende gab’s ja auch noch mal obendrauf.

    Mir, liebe Jenny, bist du noch etwas zu zaghaft. Ich würde an deiner Stelle noch mehr Geld investieren. Lieber heute als morgen. Du bekommst doch sicherlich Zulagen bei deinem Arbeitgeber für Dienstreisen und Rufbereitschaft. Vielleicht kannst du ja an dieser Schraube noch etwas drehen.

    Erinnere ich mich an das Jahr 2010 zurück, so denke ich, dass ich kurzzeitig mal einen fünfstelligen Betrag auf dem Girokonto hatte. Ich hatte eine zehnwöchige Dienstreise. Der Verpflegungsmehraufwand, der in dieser Zeit auflief, betrug schon weit mehr als 2000 €. Es gab zudem noch eine Zulage aufs Gehalt. Geld habe ich damals wenig ausgegeben; ich finde, die Mehrverpflegungsaufwände haben irgendwas von Krösus. Rufbereitschaftsgelder konnte ich von August bis Dezember auch noch kräftig kassieren.

    Ich habe das Geld nicht verpulvert, sondern investiert, in Aktien, die seitdem kräftig gestiegen sind. Einige habe mich damals für verrückt erklärt. Ein älterer Kollege hat nur süffisant die Nase gerümpft; wahrscheinlich hat er einst Geld mit der Telekom verloren. Andere Kollegen konnte ich in der Zwischenzeit umdrehen und seitdem investieren die auch kräftig und haben sechsstellige Depots.

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    • Hi Couponschneider,
      Schichtzuschläge, Bereitschaft, Reisetätigkeiten, Überstunden und ein AG-Wechsel etc. können sich auf jeden Fall lohnen. Aus privaten Gründen entscheide ich mich bisher bewusst gegen gewisse Themen. Z.B. durfte ich letztens 6-Jähriges mit meinem Freund feiern und nach 2 Jahren Wochenendbeziehung bin ich sehr froh, hin nun jeden Abend sehen zu können. In meinem Beruf ist das mit dem Reisen ein 2-schneidiges Schwert: Als Anlagenbauer ist es manchmal kein „kann Reisen, wenn man will“, sondern wird in gewissen Positionen zum „man muss Reisen“. Das möchte ich aber vermeiden, da mir mein Privatleben wichtig ist. Z.B. hätte ich letztens 2 Wochen nach Ungarn auf eine Baustelle gehen können (hätte ich gerne gemacht), habe aber abgelehnt, da mein Bruder geheiratet hat. In wenigen Stunden geht es zum Lesertreffen nach Stuttgart, nächste Woche geht es auf den 80. Geburtstag meines Opas. Da ich 250km von meiner Familie entfernt wohne, verpasse ich leider schon genug.

      Liebe Grüße
      Jenny

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    • Der Verpflegungsmehraufwand hat durchaus seine Berechtigung, als dass es sinnvoll sein kann, es abends in der Hotelbar oder im Biergarten beim Netzwerken rauszuhauen. Kommt natürlich stark auf die Art des Arbeitseinsatzes an. Wenn kein Netzwerkpotential am Einsatzort vorhanden ist oder nicht die volle Zeit über, kann man sich das natürlich sparen (schätze ich bei deinen 10 Wochen so, man will ja nicht zum Alkoholiker werden ;)). Ich habe bei kürzeren Dienstreisen jedenfalls schon beides erlebt.

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  9. Hey,

    also ich habe mittlerweile einige Exceltabellen und auch eine Exceltabelle, die mein ganzes Vermögen aufzeigt. Also in welchen Assets ich „investiert“ bin und vor allem mit wieviel Geld und Prozent.

    Dort sieht man dann auch meine zukünftigen Ziele und meine vergangenen Ziele. Bisher läuft alles nach Plan 🙂

    Weltherrschaft dann 2057. Mal gucken.

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  10. Gut zusammengefasst.

    Ja, ich schaue auch regelmäßig und blogge auch darüber. Weil ich vorrangig Darlehen abzahlen wollte, hatte ich eine Erbschaft meinen Dienstleistern (DVAG und SEB/SantanderBank) anvertraut. Zunächst wurde mir der Immobilienfonds SEB Immoinvest als so sicher wie Festgeld vermittelt, später wurde ein Teil davon in den WS Immoflex umgeschichtet. Beide sind in der Abwicklung.
    Seit 2012 verlieren DVAG-Kunden allein mit den beiden Fonds viel Geld. Dennoch wirbt das Unternehmen bis heute mit „Vermögensaufbau für jeden“.
    Meine Hinweise an das DVAG-Management sowie mit der DVAG verbundene Politiker haben leider nichts ergeben. Das ist für mich erschreckender als die Verluste, sondern das Verhalten meiner Dienstleister und der Politiker.

    Da ist es besser selbst Verantwortung zu übernehmen und nicht auf solche „Berater“ zu setzen, wie ich.

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  11. Hi Jenny,
    super Artikel. Bei mir ist das etwas anders. Ich kenne meine Rendite ziemlich genau, weil ich alles in Portfolio Performance und auch in einer App festhalte. Und ich schaue (entgegen aller Ratschläge) auch regelmäßig in diese App.

    Ich tue das, um mich etwas gegen die Schwankungen abzuhärten. Brexit und Trump haben da schon einiges bewirkt. Mittlerweile ist es mir egal, wie es schwankt. Wenn es steigt freue ich mich und wenn es fällt gehe ich davon aus, dass es schon wieder steigen wird.

    In meinem Depot ist mittlerweile innerhalb relativ kurzer Zeit eine ordentliche Summe zusammengekommen, dank hoher Spar- und Investitionsquote. Ich gehe jetzt bewusst ein hohes Risiko (hoher Aktien/ ETF-Anteil, wenig Tagesgeld) ein, da ich optimistisch für die Zukunft bin und auf lange Sicht die ersten Euros den größten Effekt haben werden. Mit zunehmendem Alter werde ich vermutlich das Risiko zurück fahren.

    Beste Grüße
    Tobias

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  12. Für die letzten 24 Monate kann ich die Rendite nicht einfach berechnen, denn ich pflege in meinem Excel nur die Käufe und Verkäufe und berechne da die Rendite p.a. und die Anlagemenge (= Produkt aus Investsumme mal Haltezeit in k€ a). Die Summe über alle Geschäfte ergibt dann die Gesamtrendite, allerdings ohne einen Zinseszinseffekt bei Positionen, die über 1 Jahr gehalten werden. Was noch im Depot drin ist, bestimme ich pauschal über den Depotwert und das Excel aktualisiert die Anlagemenge automatisch.
    Ich komme auf 5,3 % seit 2001, wobei sich durch die Sparquote die Anlagemenge immer weiter erhöht hat. Also schon besser als Sparbuch / Tagesgeld, aber schlechter als rein passiv mit World ETF. Aber ich habe auch mindestens 8 von 10 großen Anlagefehlern gemacht.
    Persönlich wichtiger als das Excel mit den einzelnen Aktiengeschäften ist mir ein anderes. Zum Jahresende trage ich den Stand aller Konten und den Wert aller anderen Assets ein und schaue, wie sich das entwickelt.
    Denn für die FF oder ein Leben ohne Finanzsorgen ist es eigentlich egal, wo es herkommt, ob von höherem Einkommen, mehr Sparquote oder Rendite.

    Mitarbeiteraktien würde ich nicht sofort verkaufen. Das Klumpenrisiko ist vorhanden (Gehalt und Wert der Anlage hängen an der selben Firma). Ich finde es aber auch gut, wenn die Firma zumindest teilweise den Mitarbeitern gehört und nicht nur irgendwelchen Heuschrecken. Das schafft Verbundenheit und man hat das Gefühl, wohin der eigene Einsatz fließt.

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    • Mitarbeiteraktien verbinden tatsächlich ein wenig, weil man sich mit Kollegen über den aktuellen Kurs austauschen kann. 8 von 10 Anlagefehlern klingt natürlich nicht so toll, dafür ist es trotzdem noch eine gute Rendite. Für die FF ist es tatsächlich am Ende egal, woher das Geld kommt. Aber am Anfang sollte mehr Wert auf die Sparrate legen und erst bei großem Depot auf die Rendite. Ich sag immer: „Lieber 1% auf 100.000€ als 100% auf 1.000€“

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  13. Hallo Jenny, mach weiter so, wir haben es ähnlich gemacht nach der Ausbildung. Den Lebensstandard beibehalten und den Rest gespart. Wenn wir auch lange gebraucht haben um ETFs
    zu entdecken ( erst vor 2 Jahren) haben wir jetzt ein nettes Depot.Das nicht ständig beobachtet wird.

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    • Zu zweit hat man es beim Sparen zudem einfacher. Ich weiß nicht mal so recht, was ich Finanziell Frei mit meinem Leben machen würde. Reisen kann ich während meines Urlaubs auch. Letztlich spare ich, um Stresssituationen zu meiden.

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      • So machen wir es auch, damit eine Steuernachzahlung nicht gleich zum Problem wird. Wir arbeiten gerne, und hoffen dass wir durch das Depot auch in der Rente gut leben können. Ich könnte meine Zeit schon füllen ohne Arbeit. Mein Teilzeitjob ermöglicht uns besser zu leben und mehr zu sparen.

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  14. Hallo Jenny,

    Wichtig ist, dass man überhaupt etwas investiert und die Sparrate systematisch erhöht, der Zinseszins tut dann den Rest.

    Eine kleine Korrektur wäre im Artikel angebracht: „Das Geld eines DAX-ETF wird gleichmäßig auf alle 30 Unternehmen verteilt.“ in „Das Geld eines DAX-ETF wird auf alle 30 enthaltenen Unternehmen verteilt, wobei man entsprechend ihrer Marktkapitalisierung gewichtet.“

    Kleiner aber wesentlicher Unterschied. 🙂 Würde man wirklich gleichgewichten, also die gleiche Menge Geld in jedes Unternehmen investieren und das regelmäßig rebalancieren, so wäre die erzielte Rendite in den letzten ~20 Jahren übrigens höher gewesen als diejenige im bekannten Index nach Marktkapitalisierung => Stichwort Small Cap Effekt.

    Viele Grüße Covacoro

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  15. Hi Jenny,

    interessanter Blog. Auch ich habe ein ähnliches ETF Depot, wenn auch etwas anders aufgebaut.
    Spielen für dich eigentlich ethische Gründe bei der Unternehmensauswahl eine Rolle ? Ich spiele
    da mal ganz gezielt auf Amazon an, was ja hier in Deutschland auch durchaus kritisch gesehen wird bzgl. Beschäftigungsverhältnisse und Leiharbeit, Wettbewerbsmethoden etc. Eine Aktie ist ja immerhin eine Unternehmensbeteiligung. Spielen solche Faktoren für dich eine Rolle ?

    Gruß
    Thomas

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    • Huhu Thomas,
      bin moralisch relativ flexibel, zumindest in Maßen. Nestle kaufe ich z.B. nicht wegen des Wasserskandals in Afrika und würde wohl auch nicht direkt in Waffenhersteller investieren. Sowas wie Leiharbeit etc. gibt es in vielen Firmen, nur nicht alle werden so angeprangert. Jedes größere Unternehmen nutzt rechtliche Möglichkeiten (z.B. Steuerschlupflöcher), solange der Staat sowas ermöglicht.

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  16. Hi exstudentin, danke für den Artikel. Mein interner Zinsfuss im Depot ist in den letzten 2 Jahren bei ungefähr 8%. Sagt aber nichts über die Zukunft aus. Die letzten 2 Jahren waren generell gute Börsenjahre. Jep ich notiere ebenso 2 mal im Jahr meinen Vermögensstand und was ich an passives Einkommen verdiene. Das ist sehr motivierend. Schöne Grüsse aus Wien. Glg Finanzpolster

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    • Huhu,
      mit 8% liegen wir beide gut im Schnitt. 🙂 Ich muss mal schauen, wie ich auf Dauer meinen Vermögensstand dokumentiere. Aktuell interessiert es mich noch nicht so, aber auf Dauer wäre es sicherlich interessant, wenn man dann mal erklären will, wie man Millionär geworden ist.. 😀

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  17. Hallo Jenny,

    Guter Artikel. Ich habe mich auch sehr intensiv mit dem Thema Einzelaktien vs. ETFs auseinandergesetzt und konnte mich nur zu einer Zwitterstrategie aus beidem durchringen, einfach weil ich auf beide Möglichkeiten nicht verzichten möchte.

    Einen Gedanken habe ich dabei aber und den möchte ich hier mal anbringen:

    Je mehr ETF es auf dem Markt gibt, desto größer ist das Risiko, dass manche ETFs durch die Anbieter auch wieder vom Markt genommen werden, vor allem im Falle einer Krise wenn die Kunden ihre Anteile auf den Markt schmeißen und der Fonds (da passiv) da mitziehen muss. Da kommt dann der Anbieter und sagt:

    „Sehr geehrter Anleger, wir stellen unseren ETF mit Datum zum ……. ein. Sie haben bis zu diesem Zeitpunkt Zeit, Ihre Anteile selbstständig zu verkaufen, ansonsten werden sie im Zuge der Schließung zum dann gültigen Marktpreis veräußert.“

    Und was passiert wenn die ETFs gerade in einer Krise geschlossen werden? Immerhin ist dies ja der Zeitzpunkt, wo die Wahrscheinlichkeit einer Schließung besonders hoch ist. Ein ETF ist und bleibt einfach ein „Finanzprodukt“, damit hängst du am Tropf des Anbieters und dieser kann dich wie oben beschrieben sogar dazu „nötigen“, eventuelle Verluste zu realisieren und dir den Zinseszinseffekt zu verhageln. Das ist z.B. auch das Problem bei Indes-Zertifikaten, die können durch den Emittenten ebenfalls fast willkürlich geschlossen werden (wobei die Schließung meistens ein Jahr vorher angekündigt wird). Aber was wenn sie gerade stark im Verlust sind?! Da hast du dann Pech.
    Es gibt nunmal noch keine ETFs die über 20-30 Jahre alt sind, die meisten gibt es zum Beispiel erst seit den Jahren 2008, somit kamen sie erst NACH dem Hochpunkt der Finanzkrise auf den Markt.

    So toll ich selbst die ETF auch finde, eine richtige Krise hat noch kein einziger durchgemacht. Obwohl ich nichts von aktiv gemanagten Fonds halte, aber von diesen gibt es immerhin welche, die seit 40 Jahren am Markt sind…

    Mein Hauptfokus liegt daher eher auf Einzelaktien, da diese als direkte Basiswerte (ohne ein „Finanzprodukt“ zu sein) vermutlich krisenfester sind. Zumindest bei den großen Playern a la P&G und den anderen Aristokraten, die schon die Weltkriege überstanden haben.

    Gruß

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    • Hi Andreas, die Gedanken kursieren ja aktuell auf mehreren Blogs rum, dass ein ETF im Crash-Fall schlechter performt. Hatte den Gedanken auch schon, andererseits: Selbst wenn jemand verkaufen will, wird es vermutlich genug Leute geben, die dann erst zuschlagen. Der ETF ist ja eigentlich nicht so sehr an Angebot und Nachfrage gekoppelt. Wenn ein Unternehmen Insolvenz ankündigt, ist die Aktie wertlos und keiner will sie haben. Wenn man aber einen ETF hat, ist das langfristige Halten erträglich, weil der Chart letztlich seinem Index nacheifert. Vor allem bei den physisch replizierenden. Wenn also manche in Panik ihre ETF-Wertpapiere verkaufen, decken sich der Finanzwesir und seine Leser vermutlich erst richtig ein. Sehe dann auch keinen Grund, warum man den Fonds schließen sollte. Habe zudem die „Standards“ MSCI World & Emerging Markets. Meine Vorstellungskraft reicht nicht aus, um mir vorzustellen, wie selbst diese dem Crash erliegen.

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      • Ich sehe hier auch keine „echten“ Probleme. Egal, ob ein Fonds oder ETF in der Krise oder im Allzeithoch aufgelöst wird – man kann mit dem Geld dann in das Produkt der Konkurrenz wechseln, das ja auch gerade in der Krise bzw. im Allzeithoch steht. In wie fern da der „Zinseszinseffekt verhagelt“ werden soll, ist mir schleierhaft. Ich fürchte, die steuerlichen Auswirkungen sind minimal und für das große Ganze ziemlich unerheblich.

        Indexfonds gab es auch schon vor 2008 und aktiv gemanagte Fonds haben ebenfalls schon etliche Krisen ertragen müssen. Die machen schon ewig die gleichen „Schweinereien“ wie Wertpapierleihe wie ETFs und kein Hahn kräht dort danach. Nur bei ETFs soll das plötzlich problematisch sein. Diese komische Argumentation verstehe ich nicht.
        Ich glaube im Übrigen auch nicht, dass die ETFs auf die großen Indizes jetzt reihenweise geschlossen werden. Bevor die aufgelöst werden, werden zunächst mal die Sektoren- und Länder-ETFs ausgedünnt. Der Anbieter, der den MSCI World dicht macht, kann praktisch sein komplettes ETF-Angebot einstampfen und sich vom ETF-Geschäft verabschieden.
        Aber gut, jeder hat andere Zukunftsfantasien.

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  18. Es ist immer zu beachten was man mit seinem jeweiligen Investment erreichen möchte und für welchen Zeitrahmen es geplant ist. Daher kann die Rendite natürlich nicht als einziges Kriterium hergenommen werden.
    Guter Artikel, weiter so!

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      • 😀 Ich bin zur Zockerin mutiert. Meine ETFs machen aktuell vielleicht 60% meines Depots aus. Habe amazon, alphabet, Aphria, Canopy und Aurora im Depot. Bin zwar keine Raucherin und habe noch nie Cannabis geraucht, für medizinische Zwecke glaube ich aber an die Pflanzen. Wenn mein Konto nicht so leergefegt wäre, hätte ich wohl noch mehr Einzelaktien: Nvidia, Visa / Mastercard… Ich mag ETFs, aber Aktien sind für mich auf Dauer eine gute Beimischung. So kann ich meine Gewichtung anpassen und habe keine Nebenkosten außer einmalige Gebühren. Letztlich setzt man auf einzelne Unternehmen, wenn man den Markt übertrumpfen will. Ich versuch’s mal.

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  19. Das klingt wirklich interessant. Ich habe etwas recherchiert und das hier gefunden:

    Horizons Marijuana Life Sciences Index ETF, WKN: A2DTQB 

    Vielleicht interessiert Dich das ja?!
    Die Dinger gehen ja ganz gut hoch.

    „Den Markt schlagen“ kann man natürlich auch mit einem Lottoschein. Das muss niemand beweisen. Aber ob das für die Altersvorsorge so das richtige ist?

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    • Hi Sven, der ETF ist auf Dauer auf jeden Fall interessant. Aktuell habe ich mit meinen 3 Unternehmen aber immerhin schon ein Drittel des ETFs abgedeckt.

      Wegen der Altersvorsorge: Ich bin 25 und habe bisher noch keine großen Fehler gemacht. Habe also noch ein paar Fehltritte gut und zocke lieber jetzt als in 20 Jahren.

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  20. Pingback: Überdenke immer wieder deine Risikotoleranz | Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude

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