Hast du dein Leben im Griff?

Das vergangene Jahr habe mich nicht mehr wieder erkannt. Ich war sehr oft traurig und hatte plötzlich auch gesundheitlich viele kleine Beschwerden. So richtig damit umgehen konnte ich nicht – ich bin normalerweise nicht krank und ein sehr fröhlicher Mensch. So langsam versuche ich aufzuarbeiten, was letztes Jahr mit mir los war. Der heutige Artikel wird deswegen ein wenig persönlich.

Grübeln statt träumen?

Ich bin ein Mensch, der Probleme gerne sofort aus dem Weg räumt und sich stattdessen gerne am Leben erfreut. Aber irgendwas stimmte in letzter Zeit mit mir nicht und ich konnte die Ursache nicht so recht finden. Ratter, ratter – machte es in meinem Kopf. Ist es der berufliche Stress? Zu viele Verpflichtungen? Setze ich mich selbst zu sehr unter Druck? Wo will ich überhaupt mit meinem Leben hin? Auf meinem Arbeitsweg konnte ich kaum an etwas anderes denken. „Ist wohl einfach zu viel Stress, beruflich und privat“ habe ich mir gedacht. War kein leichtes Jahr.

„Wird schon vorbei gehen..“

Mein Immunsystem blieb ein halbes Jahr lang am Boden und ich habe irgendwann resigniert. Keine Lust mehr wegen Kleinigkeiten zum Arzt zu rennen. Mein Alltag habe ich wie eine Maschine abgearbeitet – man muss ja doch irgendwie funktionieren. „Reiß dich mal zusammen, ist alles Einstellungssache!“ Weiterlächeln. In meinem Urlaub kurz nach Silvester wurde mir bewusst, dass mein Leben nicht von alleine wieder besser wird.

Wer immer das gleiche macht, kann kein anderes Ergebnis erwarten.

Ich bin kein Mensch von festen Zielen. Kein Mensch, der nach irgendeiner „SMART“-Formeln sich Ziele definiert. Dennoch habe ich gewisse Vorstellungen von der Zukunft und mit jedem Jahr, das ich älter werde, will ich meinen Zielen näher kommen bzw. sie bereits erreicht haben. Automatisch mache ich mir also stets Gedanken darüber, wo ich aktuell stehe und ob mich das meinem Ziel näher bringt. Wenn nein, muss ich etwas ändern.

Was will ich und wie finde ich das heraus?

Die meisten Menschen sind in der glücklichen Lage, viele Optionen im Leben zu haben. Diese Optionen müssen nicht unbedingt immer das Gelbe vom Ei sein, aber man hat zumindest eine gewisse Wahl. Die wichtigste Fragen, die ich mir stelle:

In welchen Momenten bin ich glücklich?

Solche Momente versuche ich so oft wie möglich in meinem Alltag herbeizuführen, dann ist alles andere fast egal. Etwas neues Lernen, sich mit interessanten Menschen austauschen, sich geliebt und geborgen fühlen. Ein paar Rechenaufgaben, ein wenig Excel.

Wann macht mich sehr unglücklich?

Ich war selbst in Situationen unglücklich, die mir mal Spaß gemacht haben. Fast alles kam mir plötzlich sinnlos vor. Ich hatte immer versucht, es allen recht zu machen, dass ich gar nicht mehr darauf geachtet hatte, was ich überhaupt wollte. Ich hatte keine Zeit mehr für die Tätigkeiten, die mir am meisten Spaß gemacht haben. Gegen meinen Willen musste ich dazu „Nein“ sagen. Ich hatte meine Ziele aus den Augen verloren.

Was mache ich nun?

Ein wichtiger Schritt war es für mich, endlich wieder zum Arzt zu gehen. Nach Ursachen forschen statt nur Symptome zu bekämpfen. Was mein voriger Arzt vor 2 Jahren noch mit „Ihre Schilddrüsenwerte sind leicht erhöht.“ abgetan hat, war natürlich entsprechend schlimmer und ein „Das gefällt mir nicht, da müssen wir was machen.“ beim neuen Arzt geworden. Jeden Morgen wird mich nun eine Tablette daran erinnern, dass man den Zustand der Unzufriedenheit nicht einfach akzeptieren darf. Beruflich schraube ich nun meine Arbeitsstunden zurück, damit ich mich wieder mehr auf mich konzentrieren kann.

Wer die Veränderung scheut, dem tut es noch nicht genug weh.

Man kann nicht erwarten, dass alles von alleine besser wird oder jemand anderes einem aus seiner Misere hilft. Wenn man sein eigenes Leben nicht aktiv in die Hand nimmt: Wer dann? Das Leben ist zu kurz, um nur zu jammern, dass keiner einem hilft. Das Leben ist viel zu schön, um nur das Negative zu sehen. Ich bin tatsächlich dankbar über diesen vergleichsweise harmlosen Wachrüttler und verschiebe das Glücklichsein nicht mehr auf später. Das Leben ist nie perfekt und andere herum haben auch Probleme. Aber man darf kein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich trotzdem auf sich konzentriert und am Leben erfreut.

Hattet ihr in eurem Leben einen wichtigen Aha-Moment? Seid ihr zufrieden?

83 Gedanken zu „Hast du dein Leben im Griff?

  1. Ich hatte letzes Jahr auch einen „Aha“ Moment. Eine Situation wo ich jemand anderes in einer emotional schwierigen Situation beobachten konnte und ich mir dachte das könnte ich sein. Habe dann später mit der Person gesprochen und festgestellt das sie die gleichen Frust verspürt wie ich.

    War für mich Anlass darüber nachzudenken was ich beruflich möchte und hier ein paar Änderungen vorzunehmen, auch wenn diese Änderungen ausserhalb der Komfortzone liegen. Man wächst mit seinen Aufgaben.

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  2. Ich mag den Artikel. Erkenne mich da auch wieder. Gerade mit dem vielen Nachdenken und Grübeln. Ich kann jedoch mit Ärzten nicht wirklich viel anfangen. Aber solange Dir die Arztbesuche und die verschriebene Tablette wirklich helfen, ist das ja auch okay. Ich gehe heute sogar soweit zu glauben, dass jegliche Krankheit daher führt, dass wir bei uns selbst mit etwas im Unreinen sind. Uns nicht komplett lieben wie wir sind. Das ist natürlich gewagt und stellt vieles in Frage. Könnte aber sein…

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    • Huhu Nathanael,
      obwohl es albern klingt, glaube ich dass gleiche. Unser Körper ist ein kleines Wunder und unterbewusst spielt sich so vieles ab, was man nicht versteht. Ich denke, dass ich unterbewusst krank sein wollte. Einen Grund brauchte, Schwäche zu zeigen. Eine Erlaubnis, mich nun um mich selbst und nicht nur um andere zu kümmern. Für mich war die Diagnose trotzdem ein Schock, weil ich nun wohl für immer Tabletten nehmen muss und ohne Behandlung z.B. vermutlich keine Kinder bekommen könnte. Die Nebenwirkungen sind auch nicht ohne. Aber mir fiel ein Stein vom Herzen, weil ich nun wieder aktiv mein Leben im Griff habe statt ungewollt nur zuschauen zu müssen.

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      • Wow, Tabletten für immer nehmen und eventuell nicht schwanger werden. Klingt übel. Darf ich wissen wie die Diagnose aussieht? Also was für eine „Krankheit“ hast Du denn? (Wenn es zu persönlich ist, kann ich das natürlich gut verstehen)

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      • Hi Nathanael,
        habe eine Schilddrüsenunterfunktion. Durch Tabletten kann man da sehr viel machen und nahezu beschwerdefrei leben. Ist an sich heutzutage also halb so wild. Das Schwierige an der Krankheit ist eher, dass sie lange nicht erkannt wird. Marielle hat es gut beschrieben, Die Symptome können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Manche sind vielleicht nur schlapp, andere bekommen Panikattacken und verhalten sich depressiv. Auch weitere Organe können in Mitleidenschaft gezogen werden (Niere, Herz). Zur Behandlung bekommt man Hormone. Diese müssen von der Menge her richtig eingestellt werden (dauert einige Monate). Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls hilfreich rein, z.B. Eisen wie bei Mo gegen Herzrasen. Es ist eine sehr „dankbare“ Krankheit, weil sie dich zwingt, auf den eigenen Körper zu achten und gut behandelt, nur wenig Probleme macht. Auch Kinder kann man dann bekommen.

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  3. Hey Jenny,
    toll, dass du dich entschieden hast etwas zu unternehmen.

    „Ich war selbst in Situationen unglücklich, die mir mal Spaß gemacht haben. Fast alles kam mir plötzlich sinnlos vor. Ich hatte immer versucht, es allen recht zu machen, dass ich gar nicht mehr darauf geachtet hatte, was ich überhaupt wollte.“

    Mein Aha-Moment:
    Das kenne ich. Es ist manchmal wirklich schwierig, auf sich selbst zu hören. Vor allem, wenn es scheint, dass eh jeder andere besser weiß, was wichtig ist. Das Lösen von Erwartungen ist beispielsweise bei mir so ein Problem. Ich gehe zwar meinen Weg, aber unbewusst bin ich in Tätigkeiten drinnen, die mich unglücklich machen. Und das einfach nur, weil gewisse Erwartungen meine Entscheidungen beeinflusst haben. Da helfen Bücher, Gespräche mit anderen Menschen und Ehrlichkeit mit sich selbst extrem. Diese Erkenntnis fühlt sich dann vielleicht wie eine Niederlage an, aber man weiß, dass das Ablassen von diesen Dingen das Richtige ist. Dieser Aha-Moment war gestern.

    Wichtig war für mich, einen Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz an der Seite zu haben. Das öffnet mehr Augen, als man selbst hat ;).

    Super, dass du aktiv etwas änderst. Wenn regelmäßig zu viel Druck an die Tür klopft, kann das eben nicht nur psychische, sondern auch körperliche Auswirkungen haben. Ich bin mir sicher, du wirst bald wieder deinen Weg finden.

    LG
    Johannes

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      • Ja. Nach einem kurzen Gefühl einer persönlichen Niederlage wurde mir bewusst, dass ich ein paar Entscheidungen eigentlich nur aufschiebe, unterbewusst aber schon wusste, dass ich ein paar Dinge ad acta legen muss. Am gleichen Tag machte ich einen schnellen Plan wie es weitergeht, an dem ich heute weiterarbeite. Das dürfte in max. einer Stunde erledigt sein.

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  4. Huhu Jenny,

    das tut mir sehr leid zu hören. Aber ich denke, man kann alles ins Positive wenden: sieh diese Unzufriedenheit als Chance, herauszufinden, was dir wirklich wichtig ist und suche aktiv nach Wegen, sie zu beseitigen. Ich muss gestehen, dass ich mir schon konkrete Ziele setze und mir das immens hilft! Deswegen kann ich das nur empfehlen. Ansonsten habe ich in letzter Zeit einige Bücher gelesen, die mir bei der Beantwortung deiner Fragen sehr geholfen haben und spezielle Routinen am Tag lehren, die einen fokussiert bleiben lassen. Eines davon ist Harry Brownes „How to find freedom in an unfree world“ und Hal Elrod’s „Miracle Morning“. Wenn du Zeit hast, kannst du ja mal in diese Bücher reinschauen 🙂 Das mit dem Arzt finde ich übrigens super. Musst du die Tabletten temporär oder dauerhaft nehmen?

    Liebe Grüße,
    Anna

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    • Hi Anna, danke für die Tipps!
      Mein Organ ist dauerhaft beeinträchtigt, besser wird es nicht. Höchstens schlimmer. Muss die Tablette nun für immer nehmen und auch meinen restlichen Vitamin-/Mineralstoffhaushalt in den Griff bekommen. Als Frau kann man ohne Therapie keine Kinder bekommen oder hat eine hohes Risiko für Fehlgeburten. Bin nun auch in einer Facebook-Selbstgruppe, wo ich viel lerne. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass meine Schilddrüse schon seit 10 Jahren angeschlagen oder gar angeboren ist. Die Symptome werden oft nicht erkannt und ich habe einfach mit ihnen gelebt oder mir anders erklärt. Vieles wird z.B. auf Depressionen geschoben bzw. ich dachte, dass mich die Krebserkrankung von meinem Vater so mitgenommen hatte. Ab da hatte sich mein Immunsystem verabschiedet. Aber als ich plötzlich viel geweint habe, obwohl es meinem Vater wieder besser ging, war das mein stärkster Indikator, das was nicht stimmt.

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  5. Moin,
    dann viel Glück und Erfolg, dass 2018 ein „besseres“ Jahr wird und du deine Schildrüse wieder auf Vordermann bekommst.
    Aber das man mit Excel glücklich wird??? Darüber solltest du mal mehr erzählen… 🙂
    Ich glaub da stimmt was nicht 😉

    Schönes Wochenende
    Sebastian

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    • Mit Excel kann man alles machen. Haushaltsbuch, Essensplan, Urlaub planen 😀 Habe zudem an einer Projektarbeit einiges mit Unternehmenskennzahlen zu tun. Die Auswertungsmöglichkeiten sind banal, aber schnell zielführend. Generell bin ich ein großer Office-Fan. Trotz Tabletten geht das nicht weg.
      Hab mich zusätzlich mit google drive angefreundet, sodass ich alles Wichtige mittlerweile unabhängig vom Gerät zur Verfügung habe.

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  6. Hallo Jenny,
    solche Phasen sind ein Zeichen, dass irgend etwas fehlt. Fühlt man sich unwohl, nicht zufrieden und ist mit der ganzen Situation nicht einverstanden, meldet dein Körper das. Ein Satz hat mir in deinem Artikel gar nicht gefallen: „Die meisten Menschen sind in der glücklichen Lage, viele Optionen im Leben zu haben. “

    Glaubst Du nicht, dass Du unzählige Optionen hast? Das schöne am Leben ist doch, dass man jeden Tag sein Leben ändern kann. Große Änderung hat natürlich immer mit Aufgabe von alten Dingen zu tun. Kleine Änderung kann aber bedeuten, etwas zum normalen Leben dazuzutun, um mehr Abwechslung zu schaffen oder eine Aufgabe, die man bereichernd findet.

    Ich mag z.B. IT ganz gerne und ich habe, wo ich noch voll gearbeitet habe, mir trotzdem immer noch artfremde Tätigkeiten angelächelt. Das hilft ungemein, den normalen Tagestrott eine Abwechslung zu schaffen. Mir hat das gut geholfen. Andererseits bin ich nicht so gepolt, dass ich unbedingt und immer den tiefen Sinn des Lebens sehen muss. daran glaube ich sowieso nicht. Ich versuche eher, möglichst viel positives in meiner Umgebung zu bewirken, das macht mich zufrieden.

    Ich schätze, Du solltest dir Zeit nehmen und herausfinden, ob Du kleine oder große Veränderungen für dein Leben benötigst. Als Mensch braucht man das von Zeit zu Zeit. Nutze also das Unwohlsein, um dich weiter zu entwickeln. So wie Du deine Artikel hier im Blog aufbaust, sollte es dir gut gelingen, weil Du gut analysieren kannst. Wird schon wieder werden.

    Grüße
    Oliver

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    • Hi Oliver, schön von dir zu lesen.

      Ich selbst will mich da überhaupt nicht beschweren. Bei mir ist alles top. Aber es gibt Leute, die aus meiner Sicht recht festgefahren sind. Z.B. finanzielle Probleme haben, kaum gesetzliche Rente, schwere gesundheitliche Probleme.. Optionen hat man wie gesagt immer und sei es nur die Entscheidung, glücklich zu sein. Aber je nach Alter und Bildungsstand haben es andere schwerer als ich mit meinem Lebenslauf. Und ich bin ja trotzdem recht leistungsfähig und habe keine chronischen Schmerzen etc.

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  7. Hi Jenny,
    danke, dass Du das mit uns teilst.

    Jeder hat so seine Probleme, auch ich. Mir hilft es immer, wenn ich eine kurze Auszeit nehme und in den „Spiegel“ schaue. Ich versuche meinen Standpunkt zu analysieren und was ich eigentlich will. Einfach eine Momentaufnahme des eigenen Ichs. Manche Probleme, die einen runterziehen, sind von außen betrachtet oft banal. Das muss man aber erst mal erkennen.

    Kommst Du nach Kassel? Wir können gerne ein Zweier Barcamp machen und uns mal ausquatschen. Auch wenn die Meisten immer meinen, es läuft bei einem alles super, hat jeder sein Päckchen zu tragen.

    Liebe Grüße
    Alexander

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    • Hi Alexander, können wir sehr gerne machen! Bin wieder am Start! 🙂
      Das mit dem Päkchen stimmt leider.. Ich hoffe, es ist bei dir nichts all zu Schlimmes. Wenn ich traurig bin, schaue ich zum Himmel, atme tief durch denke mir, wie albern meine Probleme sind. Wir Menschen denken manchmal viel zu viel und genießen zu wenig. Leider wirke ich nun auch auch schnell unhöflich und kaltherzig, wenn ich meine Zeit nicht mit unnützen Diskussionen verbringen will.

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  8. Sehr guter Kommentar und ich finde sehr guter Weg für die unschöne Situation. Wahrscheinlich im Nachhinein vielleicht früher die Konsequenzen ziehen sollen, die du jetzt ziehst. Anyway, es ist immer einfach das zu sagen. So ’schlimm‘ hat es mich nie getroffen, im Ansatz aber kenne ich das gut.

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    • Wie gesagt, manchmal tut es nicht genug weh, um etwas zu verändern. Manche Leute bekommen Burnout, Schlaganfall und Co. bis sie was ändern. Für meine „Wehwehchen“ bin ich deswegen sehr dankbar. Mit richtiger Medikamenteneinstellung und steter Kontrolle kann man damit ein normales Leben führen.

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  9. Hallo Jenny,

    ich finde es gut, dass du was für deine Gesundheit tust. Wenn man sich mal so umschaut, dann ist es selbst in unserem Alter eher die Regel als die Ausnahme, dass man in irgendeiner Form eine Krankheitshistorie mit sich rumschleppt. Umso wichtiger ist es, dass man auf seine Gesundheit achtet und auf seinen Körper hört.

    Von daher, bitte pass auf dich auf!

    Gruß

    ET

    P.S.: Ich habe leider keine Zeit auf die Blogger Lounge bei der Stuttgart Invest zu kommen 😦

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    • Hi Thomas, schade, dass du keine Zeit hast. Urlaub geplant?

      Ich sehe bei Kollegen, was die mit sich rumschleppen. Ein Kollege von mir hat die gleiche Diagnose bekommen. Bandscheibenvorfälle, Vorstufen von Burnout.. muss alles nicht sein.

      Liebe Grüße
      Jenny

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  10. Hi Jenny,
    danke für diesen sehr persönlichen Beitrag. Ich bewundere dich und deinen Blog schon lange und habe mich immer gefragt, wie du das bloß alles schaffst… Allein neben deinem Beruf diese vielen detailliert recherchierten und gut geschriebenen Artikel auf die Beine zu stellen, du machst dir in deinen jungen Jahren so viele Gedanken, um die Zukunft, um das Leben, nicht nur für dich persönlich, sondern auch allgemein. Und hebst dich mit deinen Ansichten mitunter auf so eine wohltuende Art und Weise aus der übrigen Finanzblogszene ab. Das ist absolut toll!

    Das mit der Schilddrüsenkrankheit zu lesen tut mir leid, aber beruhigend, dass du nun in guter Behandlung bist. Deinen Wunsch, beruflich kürzer zu treten, oder dich zu verändern, kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte einen ähnlichen Moment, stand kurz vorm „Burn-out“, kombiniert mit privaten Beziehungsproblemen. Mittlerweile kann ich aber wieder sagen, dass ich glücklich bin, mit der Arbeit und auch sonst. Vor allem jobmäßig stand mir da doch der eigene Perfektionismus lange zu sehr im Wege. Auch wenn mir im Grunde klar war, dass die Kunst, auch mal nein zu sagen, nicht alles perfekt machen zu wollen, der Schlüssel zu einem glücklicheren Leben sein kann, brauchte ich bis zur erfolgreichen Umsetzung doch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte…
    Insofern sieh es als großen Gewinn, dass du jetzt schon die richtige Einstellung gefunden hast, die dir helfen wird. Ich bin absolut zuversichtlich, dass 2018 für dich besser wird als 2017 und wünsch dir weiterhin alles Gute.

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    • Hi Dromi, danke für deinen lieben Kommentar!
      Tut mir leid, dass du auch erst negative Erfahrungen sammeln musstest. Der Mensch lernt (meiner Meinung nach) aus Fehlern leider am besten. Ich musste meinen Perfektionismus auch ablegen. Ebenso die Gedanken verdrängen, was andere wohl über einen denken, wenn man nicht wie gewohnt 120% gibt. Aber keiner dankt es einem, wenn man sich selbst verheizt. Ich bin tatsächlich ganz froh über die Erfahrung. Lieber jetzt als später. Nein sagen fiel mir immer schwer, aber wenn der Körper für dich nein sagt, muss auch der Kopf drauf hören. Man muss sich seiner Wünsche bewusst werden. Ich will Zeit mit meinen Freunden verbringen, ich will mir meine Herausforderungen selbst aussuchen und ich will gerne zur Arbeit gehen. In Worte zu fassen, was man eigentlich will, ist gar nicht so einfach. Ich hatte letztes Jahr nicht genug Zeit, mir über meine Wünsche Gedanken zu machen. Ich hab funktioniert und gewartet, dass alles von alleine besser wird.

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  11. Hi Jenny,
    mir gings vor einigen Jahren ähnlich.
    Stress auf der Arbeit, wenig Zeit für andere Dinge.
    Und die Ansage vom Arzt „Ja, diese Tabletten müssen Sie Ihr Leben lang nehmen“, musste ich auch erst verdauen.
    Habe dann den „Schritt zurück“ auf der Karriereleiter gemacht. Andere Tätigkeit, nur noch 35 statt 40 Stunden Arbeit. Seit dem macht mir meine Arbeit und mein Leben wieder mehr Spaß, und ich fühle mich einfach besser.
    Habe außerdem mein Interesse für finanzielle Eigenverantwortung entdeckt 🙂

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    • Top das Ruder rumgerissen! Ist bei mir nun genau so. Erst mal keine neuen Projekte leiten, weg von den vielen Überstunden. Bin gespannt, ob ich das so hinbekomme wie erhofft. Den Schock mit den Tabletten habe ich aktuell gut verdaut. Wenn man die mal ein paar Tage nicht nimmt, stirbt man nicht. (Außer man bekommt sie rausoperiert) Muss halt beobachtet werden, da auch ein Knoten beim Ultraschall entdeckt wurde. Aber haben wohl viele Leute und ist meist gutartig.

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  12. Die Lebenseinstellung gefällt mir. Menschen denen diese Einstellung fehlt, haben es schwerer. Du schaffst das. Da bin ich mir sicher.

    Ich glaube jeder Mensch kommt früher oder später in eine solche Situation. Als mein Finanzplan scheiterte und sich mein Berater verabschiedete, gleichzeitig familiäre und berufliche Probleme plagten, ging es mir ähnlich. Mein Arzt verschrieb mir Blutdruck senkende Tabletten mit der Prognose, dass ich die jetzt immer nehmen müsse. Irgendwann wurde ich gelassener, habe wieder mit dem Tanzen angefangen und Dinge geändert die ich ändern konnte.

    Mein Blutdruck ist nun auch ohne Tabletten wieder in Ordnung. Viel Arbeit habe ich weiterhin. Weil ich mit Stresssituationen nun anders umgehe und Dinge akzeptiere, die ich nicht ändern kann, fühle ich mich wieder wohl in meinem Leben.

    So muss wohl jeder seinen Weg finden.
    Dafür wünsche ich Dir alles Gute.

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    • Huhu, hast du besondere Tipps beim Stressumgang? Super, dass dein Körper sich wieder reguliert hat. Die Nebenwirkungen der Tabletten waren vermutlich nicht ohne?
      Tanzen klingt ebenfalls sehr gut. 🙂 Ich hab mich nun mutig zum Yogakurs angemeldet.

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      • Falls noch nicht bekannt: Wenn Yoga als Präventivkurs deklariert ist, beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten. Bei mir sind das 80% und zwei Kurse im Jahr.

        Mir persönlich gefällt Yoga sehr und bewegt auch einiges. Aber es kommt dabei wohl auch auf den Trainer und die Yoga-Art an, wie mir andere Kursteilnehmer erzählten.

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      • Nein, besondere Tipps habe ich nicht. Ich habe mir nur irgendwann klar gemacht, dass es bei dem Programm was ich hatte keine Schande wäre zu scheitern. Das hat schon einigen Druck weggenommen. Die Einstellung habe ich beibehalten. Das beste dabei ist: Bisher bin ich nicht mehr gescheitert. … und wenn es doch mal passiert, dann habe ich mich schon darauf eingestellt. 😉

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  13. Hi Jenny,

    gute Entscheidung das Positive daraus zu ziehen und die Entscheidung zu treffen die Arbeitsstunden zu reduzieren. Man hat nur das eine Leben.
    Ich habe letzte Woche nach 4 Jahren meinen ersten Job gekündigt. Ohne zu wissen wie es weiter geht – aber wenn man nicht mehr glücklich ist, muss man etwas ändern.

    Lg Geldschnurrbart

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    • Hi Geldschnurrbart, sehr nachvollziehbar! Ich habe meine Kündigungsfrist abgeklärt (4 Wochen) und dann das offene Gespräch mit meinem Chef gesucht. Zusammen haben wir nun erst mal eine Übergangslösung gefunden und mal schauen, was sich daraus ergibt. Prio 1 war die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Plan B war tatsächlich auch die Kündigung ohne Folgejob. Ein paar Monate zur Ruhe kommen, programmieren lernen, Branche bzw. Abteilung wechseln. Hatte anfangs extreme Nebenwirkungen bei den Tabletten und bin schier verrückt geworden. Aber bei 6-Tage-Wochen blieb keine Zeit zur Erholung.

      Du wirst auch was Neues finden. Genau für solche Situationen haben wir ja unser Finanzpolster. 🙂 Alles Gute!

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  14. Liebe Jenny,

    vielen Dank für diesen sehr persönlichen Einblick! Ich habe mich darin sehr wieder gefunden, ich kämpfe aktuell auch mit gesundheitlichen Problemen und merke wie schnell dadurch auch die Konzentration auf der Arbeit beeinträchtigt wird.
    Mich stresst aktuell zusätzlich sehr, dass ich leider noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen habe und mache mir daher Sorgen, wie zukünftige Arztbesuche meine Chancen darauf beeinflussen werden… Du hast dazu ja auch Blogposts verfasst, wie sieht es da aktuell bei dir aus? Hast du einen Plan, wie man sich auch ohne BU gut absichern kann?

    Ich wünsche dir gesundheitlich und persönlich alles Gute! Die Stunden zu reduzieren war auf jeden Fall schon mal eine gute Entscheidung 🙂

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    • Huhu Marie, ich war auch nicht mehr so leistungsfähig. Auf der Arbeit habe ich mich sehr zusammen gerissen, habe anfangs weniger Überstunden gemacht. War aber abends und am Wochenende zu nichts zu gebrauchen. Meine eine BU habe ich bereits vor der Diagnose über den Arbeitgeber abgeschlossen (999€), ohne Gesundheitsfragen. Meine zweite Versicherung habe ich über https://getsurance.de/berufsunfaehigkeitsversicherung bekommen. Habe bei Abschluss die Tabletten erst 2 Wochen genommen und extra noch mal gefragt, ob ich bei der Frage „Nehmen Sie länger als 4 Wochen verschreibungspflichtige Medikamente“ wirklich „nein“ ankreuzen darf. Dadurch habe ich nun ein wenig aufgestockt. Ansonsten kann ich hellberg.info empfehlen. Es gibt ein paar BUVs mit wenigen Gesundheitsfragen. Alternativ gibt es noch Dread Disease Versicherungen gegen schwere Krankheiten, aber die bringen nichts, wenn du dich gegen Burnout und Co. absichern willst. Eine Unfallversicherung habe ich noch, weil ich jeden Tag Fahrrad fahre.

      Hatte auch Angst zum Arzt zu gehen, weil dann alles in der Akte steht. Aber muss einem dann egal sein. Lieber gesund werden und die BUV nie brauchen als nicht zum Arzt zu gehen. Wie gesagt, gibt je nach Berufsgruppe und je nach Krankheit noch Möglichkeiten, wenigstens BUVs um die 1000€ Leistung im Monat zu bekommen. Wenn man in einer Beziehung ist, kann man einen Partner damit zumindest schon mal gut mitverpflegen.

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  15. Hey Jenny,
    ich finde es super, dass du dir die Zeit genommen hast, heraus zu finden, warum es dir schlecht geht (sei es körperlich oder auch arbeitsbedingt). Meine Eltern haben sehr lange nur gearbeitet und es ging vor allem meinem Vater die letzten 20 Jahre nicht gut. Das ganze endete in einem großen Knall und hat die ganze Familie einmal auf den Kopf gestellt. Da ist es umso wichtiger, finanziell gut aufgestellt zu sein, damit man sich auch mal eine Auszeit nehmen kann. Meine Eltern sind selbstständig und finanziell war das ein ziemlicher Supergau.
    Leider war ich nach dem Abi nicht so durchdacht wie du und habe das für mich naheliegendste studiert. Und obwohl ich zwei Jahre älter bin als du, bin ich immer noch nicht fertig mit dem Studium. (Langes Studium +Auslandssemester+Extraaufgaben)
    Und jetzt bemerke ich immer mehr, dass das Studium eigentlich nicht das Richtige für mich ist. Jetzt abzubrechen wäre aber das denkbar schlechteste. Aber so bin ich gefangen in meiner jetzigen Situation und versuche möglichst gut durch die nächsten 1,5 Jahre zu kommen. Während dieser Zeit versuche ich aber mir einen Plan B zu überlegen.
    Du hattest oben geschrieben, dass du überlegst programmieren zu lernen. Willst du dir das selber beibringen oder per Onlinekursen/ Studium etc?

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    • Hi Jula, kannst du die Schwerpunkte bei deinem jetzigen Studium vielleicht in die richtige Richtung lenken?

      Ich bin ein Selbstlerner. Hatte mal html und java angefangen als es beruflich mal ruhiger war. Zudem besteht mein Freundeskreis aus vielen Informatikern, sodass ich da vieles mitbekomme. 100%-Programmierin will ich nicht werden. Eher Projektleiterin / Teamleiterin, die weiß wovon sie spricht.

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      • Oh ja, solche Leute sind bei Programmierern am beliebtesten… Gefährliches Halbwissen, denken man spricht „Code“, weil man in 3 Sprachen ein ‚Hello World‘ schreiben kann. Führt dann dazu, dass man dem Kunden tolle Versprechungen macht mit utopischen Aufwandsschätzungen, weil „ja alles möglich ist“ und der Programmierer darf es dann ausbaden. Ach ja und am besten gibst Du dem Kunden auch noch die Durchwahl vom Programmierer, damit er sich bei Rückfragen direkt meldet und Du weniger zu tun hast, weil es auch sonst so ‚einfacher‘ ist.
        Bitte werde nicht so 😀
        Kenne genug Leute, die programmieren lernen wollen, aber es dann bereits schnell wieder sein lassen, wenn es auch nur darum geht, mal ein Verzeichnis rekursiv zu durchsuchen oder so.

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      • Hi Antman,
        ich bekomm‘ nicht nur 3x Hello-World hin, sondern nach ausgiebiger google-Recherche auch meist noch for- und while-Schleifen!

        Denke, dass es auch arg auf die Anwendung ankommt. In meinem Beruf geht es vor allem darum, Prozesse zu automatisieren und händisches monotone Geklicke wegzubekommen. Da geht es weniger um den Code als um die Prozesse, die ablaufen müssen. (Prüfe, ob das Wort aus X Zeichen und X Zahlen mit der Länge besteht, wenn ja, dann.. wenn nein, prüfe auf Abweichung etc). Am Ende kommt da ein ganz schnöder VBA-Code raus, weil wir viel in Excel arbeiten. Schwieriger wird es hingegen, wenn wir Addons in CAD-Software integrieren wollen. Das kann ich nicht „mal eben“ von meinem Studenten programmieren lassen. Gleichzeitig kann man die Aufgabe aber auch keinem Programmierer hinwerfen, ohne saubere Use Cases zu definieren.

        In der Webentwicklung wird man mich so schnell nicht finden. Ich seh’s an meinem Freund, wie sehr man da am Ball bleiben muss.

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  16. Hallo Jenny, ich finde es sehr mutig von dir, so offen zu berichten. ich weiss nicht genau, worum es sich bei deiner Erkrankung handelt. ich habe selbst seitdem ich Teenager bin Hashimoto, das hört sich bei dir auch so an. ich möchte dir Mut machen und sagen, dass man mit der richtigen Tabletteneinstellung ganz normal leben kann! ich nehme schon seit 15 Jahren täglich meine Tabletten und man gewöhnt sich dran 🙂
    (du musst diesen Kommentar nicht veröffentlichen wenn es dir zu persönlich ist) alles Gute für dich

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    • Hi Mitleserin, danke fürs Mutmachen! Laut Arzt ist es kein Hashimoto. Der Ultraschall zeigte nur einen Knoten an (wobei ich da erst mal Panik bekommen habe, aber haben wohl viele Menschen). Von den Symptomen her ist’s aber ähnlich. Nehme nun SD-Hormone (eferox 75) und bin grad dran, die Dosis zu steigern, bis der TSH-Wert unter 1 ist. Nimmst du zusätzlich noch Nahrungsergänzungsmittel? Ohne tägliches Magnesium bekomme ich Beklemmungen in der Brust. Hab anfangs auch überlegt, ob ich so offen drüber schreiben sollte. Aber letztlich muss ich damit eh offen umgehen, weil ich nun ungewohnt oft „Nein“ zu anderen sage. Ich hab die Symptome viel zu lang ignoriert und will nicht wissen, wie viele auch unbehandelt damit rumlaufen. Ich hatte unterbewusst schon an eine Organ-Fehlfunktion gedacht. Musste in kürzester Zeit die Hosen 2-3 Nummern größer kaufen, hab ständig geweint und hatte keine Lust auf nichts mehr. Aber ich habs verdrängt, ich wollte lieber selbst dran Schuld als krank sein.

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  17. Hallo alle zusammen,

    das wichtigste 1.500 Seiten starke Buch fürs Humankapital und die eigene Gesundheit: „Der grosse Gesundheits Konz“ vom Autor Franz Konz. Dieses Buch ist Gold wert, insbesondere, wenn man vieles davon praktisch umsetzt: Wildpflanzen essen; tägliche! Bewegung; Chemikalien im Alltag reduzieren; Elektrosomog reduzieren uvm..

    Aber wer will schon durch die Natur gesund geheilt werden? Bequemer ist es doch zum Arzt zu gehen.

    MFG;

    Christian Smarzlik

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    • Man muss es ja nicht gleich so extrem umsetzen. Im Endeffekt erzielt man auch schon durch einfache Maßnahmen gute Ergebnisse. Zudem lässt sich Elektrosmog reduzieren in einem Großraumbüro sehr schwer umsetzen.

      Was mir seht geholfen hat im letzten Jahr war, einfach etwas mehr darauf zu achten, was ich esse. Auch wenn es doof klingt, seit ich zum Frühstück Banane und Apfel statt Leberkäsbrötchen und Abends mal einen Salat statt Wurstbrot esse, fühle ich mich viel fitter. Dank mehr Sport (min 2x pro Woche, auch im Winter, im Sommer eher mehr) passen mir die Hosen vom letzten Jahr auch nicht mehr. Da muss ich noch nicht mal auf Schokolade verzichten (Nervennahrung 😀 ). Viel mehr Wert als die messbaren Kilos auf der Waage war aber die Zunahme an gefühlter Fitness und allgemeinem gesund und wohl fühlen.

      Gruß

      ET

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  18. Pingback: In den Töpfen der Anderen #48 » Finanzküche

  19. Hi Jenny, ich bin froh, dass du auch über solche Erfahrungen schreibst. Denn ich finde, wenn man im Internet die Geschichten anderer liest – sei es auf Facebook oder anderswo – erhält man meist nur ein Bild der „heilen“ Welt und wie jeder seinem Ziele irgendwie näher kommt oder schon erreicht hat. Den oft steinigen Weg dahin und vor allem die Sorgen und die anderen emotionalen Achterbahnen kriegt man dabei nicht mit, obwohl sie praktisch jeder hat.

    Ich bin da nicht anders und mache mir oft Sorgen und zweifle an mir, bis etwas – zum Beispiel ein Projekt oder ein privates Ziel – wirklich erledigt ist. Und dann geht es wieder von vorne los. Das führt nicht selten dazu, dass ich mich emotional überrollt fühle. So, als ob ich 300 km/h auf der Autobahn fahre und meine Gedanken zu jederzeit sich um das was vor mir liegt drehen. Bloß nichts falsch machen und bloß nicht anhalten…

    Was mir mittlerweile hilft ist die Meditation (so lahm es auch klingen mag). Ich habe einfach Mal die kostenlosen Headspace und Calm „Lektionen“ ausprobiert und dabei für mich gelernt, dass ich gar nicht 300 km/h fahre und auch ein stückweit herausgefunden, was meine größten Sorgen sind, also warum ich mich so stresse. Man merkt es oft nicht bewusst, aber oft sind es Sorgen, das etwas schief läuft.

    Wie heißt es so schön. „85% of what we worry about, never happens“. Vielleicht ist die Meditation auch ein nützliches Tool für dich. Gruß, Wolfgang

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    • Huhu Wolfgang,
      danke für den Tipp! Ich will demnächst „Autogenes Training“ erlernen, um mit Stress besser umzugehen. Bin gespannt, ob das was für mich ist. Ich bin ein Mensch, der sehr schlecht abschalten kann. Wenn ich Serien schaue, vergesse ich alles um mich rum. Aber auf dem Arbeitsweg oder abends im Bett grübel ich viel vor mich her.

      Ich habe letztens den guten Spruch gelesen: „Im Laufe seines Lebens erleidet der Mensch schwere Qualen – manche davon treffen sogar ein.“ Kopfkino kann schlimme Sachen mit uns anrichten. Komischerweise habe ich vor allem mehr Angst als wenn die Situation dann wirklich eintritt. Ich hasse Ungewissheit.

      Das mit der heilen Welt, da hast du wirklich Recht. Ich vergleiche mit oft mit anderen. Aber nicht jeder erzählt alles. Selbstständige haben z.B. die ersten Jahre oft große Existenzängste, bis das große Geld kommt. Einige verdienen als Angestellte sehr gut, haben dafür aber viel Stress oder müssen viel reisen. Wenn man Karriere macht, macht das manchmal der Partner nicht mit etc. Ich schalte nun lieber beruflich einen Gang zurück; Privatleben ist wichtiger.

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  20. Hi Jenny, möchte dir als Betroffene einer Schilddrüsenerkrankung Mut machen. Bei mir wurde vor inzwischen 13 Jahren ein Schilddrüsenkarzinom entdeckt, in dessen Folge mir die Schilddrüse komplett entfernt wurde. Seitdem nehme ich meine tägliche Tablette und muss alle halbe Jahre zur Blutkontrolle und inzwischen nur noch alle 2 Jahre zur Ultraschallkontrolle. Im täglichem Leben merke ich keine Unterschiede.
    Bezüglich Nebenwirkungen solltest du darauf achten, dass du die Tablette am besten früh mit einem Glas Wasser (wichtig kein Orangen- oder Grapefruitsaft, da der die Resorption verschlechtert) nimmst und dann mit dem Essen mindestens eine halbe Stunde wartest. So kann der Körper die Tablette auch vollständig aufnehmen und die Schwankungen im TSH-Spiegel werden geringer.
    Ansonsten möchte ich dir ein großes Lob für deinen Blog aussprechen, mir gefällt vor allem der persönliche Aspekt und die erfrischende Schreibweise. Dies hebt ihn unter vielen anderen Finanzblogs hervor.
    LG Janis

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    • Hi Janis,
      lieben Dank! Gut, dass sich bei dir alles so gut eingependelt hat. Denke auch, dass man auch ohne funktionierende Schilddrüse gut leben kann. Ich war anfangs vor allem ein wenig erschrocken, dass man als Frau mit Kinderwunsch sehr auf den Wert achten muss. Gruselig, dass man da entweder nicht schwanger wird oder sogar Fehlgeburten haben kann. Jetzt ist stattdessen der optimale Zeitpunkt für mich sowas zu haben. Studium vorbei, Kinder können noch warten und ich habe nun viel Zeit, dass alles richtig eingestellt wird. Werde demnächst noch ein paar andere Blutwerte testen. Eisen, Magnesium, Vitamin D etc., weil die SD-Tabletten alleine meine vielen einzelnen Symptome nicht verschwinden lassen.

      Das Nüchternnehmen klappt bei mir ganz gut. Frühstücke eh erst auf der Arbeit und trinke zum Glück keinen Kaffee. 🙂

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  21. Liebe Jenny,

    mein letzter Kommentar bei Dir ist schon viel zu lange her – bei diesem Beitrag jedoch keine Frage: Da muss ich mich einschalten!

    Ich kenne Deine Situation so viel besser als Du glauben würdest. Ich hatte tatsächlich fast dasselbe Problem – meine Schilddrüse hat auch nicht mitgespielt und ich hatte ebenso – ich nenne es mal eine „depressionsähnliche Lebensphase“. Ich habe sehr oft geweint und konnte weder mir geschweigedenn meinem Umfeld erklären warum, war unzufrieden mit mir und meinem Leben und das Ganze hat sich auch definitiv auf unsere Beziehung und meine Leistungen ausgewirkt. Wie bei Dir hat es viel zu lange gedauert, bis herausgefunden wurde, woran das alles lag. Erst wurde es auf die Pille geschoben: Also habe ich verschiedene ausprobiert – keine wirkliche Veränderung, außer dass je nach Präparat andere Nebenwirkungen auftraten. Dann war ich bei einer Psychologin, die mir attestierte, dass ich kein wirkliches Problem hätte und sie nicht sieht, dass ich Therapie bräuchte. Anschließend bekam ich den heißen Tipp von einer Bekannten, dass sie selbst eine Schilddrüsenunterfunktion hätte und das eine total typische Entwicklung bei Frauen ab 20 Jahren wäre – gerade in Kombination mit den Pillen-Hormonen. Und beim Check der Schilddrüse war dann keiner mehr überrascht. Im Nachhinein habe ich mich echt geärgert, dass es so lange gedauert hat, bis mal jemand darauf kam – und dann noch nicht einmal ein Arzt!

    Seit etwa 3 Jahren nehme ich jetzt die Tabletten jeden Morgen und es geht mir nicht nur besser, sondern die Werte haben sich auch deutlich verbessert. Wenn es gut läuft, muss ich irgendwann vielleicht gar nicht mehr so regelmäßig das Ganze einnehmen.

    Gute und weniger gute Phasen hat jeder im Leben, das ist ganz normal. Ich bin wie so viele meiner Vorredner und Du ja auch eigentlich gegen einen Medikamentenwahn und tausende Arztbesuche. Allerdings sehe ich die Schilddrüsentabletten auch nicht als Medikament als solches an – die Tabletten geben meinem Körper die Hormone, die er selbst nicht ausreichend produziert und ich bin froh, dass es solche Möglichkeiten heutzutage gibt. Denn die damalige Situation wünsche ich mir definitiv nicht zurück!

    Und das mit dem Kinderkriegen funktioniert mit der richtigen Hormon-Einstellung auch 😉

    Ich wünsche Dir, dass Du die Verbesserungen durch die richtige Einstellung der Schilddrüsenhormone genauso schnell merkst, wie ich damals und bewundere Dich, dass Du Dir die Zeit für eine Neuausrichtung, Arbeitszeitreduktion und damit ganz für Dich nehmen willst. Du machst das absolut super!

    Liebe Grüße
    Marielle

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    • Huhu Marielle! Wenn man erst mal offen darüber redet, findet man plötzlich viele Leidensgenossen. Die Fehlfunktion wird, wie bei dir, vermutlich oft lange nicht erkannt. Die Obergrenze für Normalwerte ist zudem leider zu hoch angesetzt. Bei meinem Laborzettel wurde ein Wert von 0,3 – 4,2 als normal angegeben, obwohl junge Frauen unter 1 bleiben sollten. Manche Ärzte machen erst was, wenn der Wert schon astronomisch hoch ist (falls er überhaupt getestet wird). Die Symptome sind nicht spezifisch genug, dass man eindeutig irgendwo sagen kann: „Ganz klar, Schilddrüse!“ Ich habe teilweise in Richtung Burnout und Diabetes überlegt und dachte bald selbst schon, ich werde depressiv. Von den ganzen Infekten mal abgesehen. Für die Beziehung ist es tatsächlich nicht so toll, wenn man plötzlich total überfordert ist und zu nichts mehr Lust hast. Habe mich aber so gut es geht zusammen gerissen und bin nun auch erleichtert, dass man was dagegen machen kann. Ich habe sehr an mir verzweifelt und dachte, es wäre alles meine Schuld. Meine Schilddrüse ist zwar nun keine Erklärung für alle Probleme auf der Welt, aber tatsächlich die Erklärung für die meisten Sachen, mit denen ich das letzte Jahr zu kämpfen hatte. Richtig gruselig, wie schlimm es einem gehen kann. Also: Tschakka! Wird schon alles wieder. Vielen lieben Dank für deine persönlichen Einblick!

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  22. Hallo Jenny,
    vielen Dank für Deine offenen Worte.
    Es ist unglaublich wichtig, sich selbst regelmäßig zu hinterfragen: Was ist Dir wichtig? Was ist nur dringend, aber nicht wirklich wichtig für Dich persönlich? Ich selbst stelle mir diese Fragen auch regelmäßig. Ich möchte wissen, ob ich auf dem richtigen Weg bin, ob ich richtig priorisiere und ob ich auf die richtigen Themen fokussiere. Dieses regelmäßige Überlegen hilft mir, meine persönliche Strategie zu hinterfragen und erforderlichenfalls zu rekalibrieren. Das wiederum gibt Sicherheit, mit Volldampf dann wieder Gas zu geben – in dem sicheren Gefühl, das Richtige zu tun.
    Ich wünsche Dir bei Deinen Überlegungen die nötige Ruhe und Gelassenheit!
    Viele Grüße
    Andreas

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    • Huhu Andreas, lieben Dank!
      Hauptproblem ist, dass man sich oft treiben lässt. Man macht Dinge, weil es sich eben so ergeben hat. Muss nicht immer was Schlechtes bei rumkommen, aber man entfernt sich oft von den Herzens-Zielen. Grade beim Thema Karriere vs. Privatleben.

      Liebe Grüße
      Jenny

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  23. Hallo Jenny,
    auch ich kann dir Mut machen. Bei mir wurde bereits vor 5 Jahren eine Schilddrüsenunterfunktion / Hashimoto (bis heute sind sich die Ärzte da nicht einig) diagnostiziert und die Tabletten sind nun mein täglicher Begleiter. Bei mir hat sich das hauptsächlich in extremer Müdigkeit und Lustlosigkeit geäußert. Garniert wurde alles noch mit einem akuten Eisenmangel, der mir bei der leichtesten Anstrengung Herzrasen verschafft hat. Seit ich Tabletten nehme, sind die Symptome unter Kontrolle und die tägliche Tablette morgens gehört einfach zur Routine. (Man soll sie übrigens nüchtern nehmen und danach länger keinen Kaffee trinken, das hat man mir einige Jahre nicht gesagt). Ich habe nur bis heute immer wieder leichte Schübe, dann habe ich ein Engegefühl am Hals. Das ist nicht angenehm, aber für mich ein Zeichen, dass ich zu viel um die Ohren habe. Ich bin mittlerweile sogar recht froh, dieses „Frühwarnsystem“ zu haben, da dies eine Erkrankung ist, mit der ich umgehen kann. Ein plötzliches Burnout wäre da aus meiner Sicht weitaus schlimmer.
    Ich wünsch dir alles Gute!
    Mo

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    • Huhu Mo,
      ich denke da sehr ähnlich. Burnout oder gar ein Schlaganfall wären sehr viel schlimmer. Aktuell habe ich auch Probleme mit dem Herz bzw. fühle mich manchmal eingeengt, fast panisch. Werde demnächst meine Blutwerte auf diverse Mangel testen lassen und nehme nun auf Verdacht einige Nahrungsergänzungsmittel. Hab mir auf deinen Tipp hin heute auch noch Eisen besorgt.

      Dass dir das mit dem Kaffee nicht gesagt wurde, ist echt ärgerlich. Wie hast dus dann erfahren?

      Ich bin direkt zu Beginn einer FB-Gruppe beigetreten, weil ich aufgrund der Nebenwirkungen am liebsten die Tablette wieder weggelassen hätte. Mittlerweile kenne ich so viele, die diese „Volkskrankheit“ auch haben. Bis auf alle paar Jahre mal einen Ausreißer haben diese auch keine Probleme.

      Wünsche dir auch alles Gute!

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      • Hi Jenny,
        das mit dem Kaffee hat mir eine Apothekerin beim Rezept abholen gesagt „Sie wissen ja dass sie die Tablette nüchtern nehmen müssen und danach auch mit dem Kaffee warten sollten?!“ … äh nein.

        Wenn du dich auch Eisenmangel testen lässt, lass auf jeden Fall das Speichereisen und nicht nur den HB Wert testen. Ärzte nehmen gerne nur den HB Wert, hab ich festgestellt. Der sinkt aber erst, wenn die Speicher schon sehr leer sind. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass meine Werte laut Ergebnis oft zwar in einem niedrigen, aber noch nicht mangelhaften Bereich sind, es mir aber trotzdem nicht gut geht. Dann fange ich trotz allem wieder intensiv mit den Eisentabletten an. Nach 1-2 Wochen merke ich bereits Verbesserungen. Referenzbereiche sind einfach nicht auf jeden anwendbar.
        Da bei mir das Herzrasen und das damit verbundene Panikgefühl am Eisenmangel liegt, hoffe ich, dass du deine Beschwerden auch mit so durchaus einfachen Mitteln in den Griff bekommst!

        Viele Grüße!

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  24. Hallo Ex-Studentin,

    einen schönen Blog hast du da! Weiter so!

    Wir kennen uns bereits etwas von Tims Blog, dem ich aber mittlerweile aus diversen Gründen den Rücken gekehrt habe. Zum Thema:

    Seit dem plötzlichen Herztod meines Vater (67 J. völlig fit, schlank und deutlich jünger aussehend) vor 5 Monaten (bei welchem ich selbst noch nächtliche Wiederbelebungsversuche erfolglos durchführte) sehe ich viele Dinge nun doch mit anderem Blick.

    Eine gewisse Leck-mich-am Arsch-Einstellung im positiven Sinne ist oft hilfreich. Ich habe mir das nun angeeignet, gerade auch weil es Jobmäßig nicht so rund läuft. Und es hilft mir inzwischen gewaltig. Ich gehe lockerer zur Arbeit und kann leichter loslassen. Was mir in den Sinn kommt: Ein Kinderwunsch sollte z.b. nicht zu lange aufgeschoben werden wie ich mittlerweile von vielen Paaren mit entsprechenden Problemen weiss. VIele zahlen hier einen hohen Preis.

    Eine meiner besten Entscheidungen war die Reduktion auf eine 4-Tage-Woche. Und ein gewisses Gesundheitsmanagement: Moderater Sport, Magnesium in besonders bioverfügbarer Form wie Magnesiumcitrat und auch Vitamin D3 ist laut neueren Studien eigentlich jedermann zu empfehlen. Hat sogar mein Hausarzt empfohlen. Zum Thema Schilddrüse:

    http://www.zeit.de/2017/22/medizin-schilddruese-unterfunktion-kropf-mythen

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    • Hi Ralf,
      das tut mir sehr leid mit deinem Vater. Sowas muss man erst mal verdauen. Genieß die Zeit mit deiner Frau und den Kindern. Die 4-Tage-Woche klingt schon mal gut. Vielleicht freundest du dich mit deinem jetzigen Job wieder an – du musst ja nichts überstürzen.

      Kleine Sinneskrisen hat früher oder später jeder. Und selten bekommt man diese per Fingerschnipp gelöst. Aber gut Ding will Weile haben. Hab deine Kommentare auch bei Tim gerne gelesen, weil ich selbst kein sehr impulsiver Mensch bin bzw. sehr viel grübel. Mal eben alles hinschmeißen liegt nicht in meiner Natur, zumal wenn noch andere Menschen betroffen sind.

      Thema Kinderwunsch: Eigentlich wollte ich immer früh Kinder, aber ich finde es sehr wichtig, beruflich fest verankert zu sein. Nur ein Ernährer reicht heute selten, gerade im teuren BaWü. Ein wenig Urlaub wollen wir auch noch machen, mein Freund arbeitet erst seit letztem Jahr.

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  25. Hey Jenny,
    was soll ich dazu noch sagen als. Applaus. Manchmal braucht man leider seine Zeit bis man an so einem Punkt ist. Finde es gut das du es jetzt geschafft hast.

    Habe in letzter Zeit sehr ähnliche Fehler gemacht. Aha-Momente hatte ich dabei viele. Ein letzter Aha-Moment war die Selbstliebe. Ich habe auch immer gerne an andere gedacht und viel dafür gemacht.

    In letzter Zeit frage ich mich daher immer. Würde ich das tun, wenn ich mich selbst voll und ganz Liebe? Das beeinflusst grade bei mir sehr viel. Arbeit. Essen. Sport. Man tut doch so viel für andere und das sollte man nicht, wenn man selbst daran zu Grunde geht.

    Am Anfang sollte man immer an sich denken und erst dann sollte die anderen kommen.

    Ich wünsche dir alles gute für die nächste Zeit.

    Gruß,
    mafis

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    • Hi mafis, Selbstliebe ist super wichtig! Und zu überlegen, wieso man etwas will. Manches macht man nur, weil man denkt, dass es andere erwarten. Total albern. Ich hab sehr viel Nachsicht mit mir selbst seit letztem Jahr. So viel Chaos, dass ich mir irgendwann dachte: Wieso erhöhe ich meinen eigenen Stress noch zusätzlich? Vergiss die Sparrate, stell die Waage weg und schau ruhig Serien auf Netflix.

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  26. Hi, etwas direkt vergleichbares hatte ich nicht, aber dennoch möchte ich einen Wendepunkt erzählen:
    Ich hatte über 7 Jahre verteilt 9 Operationen an den Ohren (unter Vollnarkose jedes mal 3-5 Tage Krankenhausaufenthalt) und trotz Hörgeräten während der Zeit habe ich teilweise nur sehr schlecht gehört. Das hatte dann natürlich auch negative Auswirkungen auf die Arbeit (Anforderungen und Hinweise z.T. falsch verstanden, manche Kollegen in Meetings gar nicht verstanden, einige mit bestimmter Tonlage konnten auch recht laut sprechen, ohne dass ich sie verstehen konnte), sodass ich teilweise auch schon resigniert hatte. So richtig glücklich war ich mit der Arbeitsstelle dann eben aufgrund fehlender Gehaltsentwicklung (die mehr an der Gesamtsituation des Unternehmens als an der Leistung hing) auch nicht, konnte daran aber auch nichts ändern (Vorstellungsgespräche mit Hörgeräten und trotzdem akustischen Verständnisproblemen habe ich mir lieber gar nicht erst angetan).
    Ich hatte nach der langen Zeit nicht mehr wirklich damit gerechnet, dass es nochmal wieder möglich wird, ohne Hörgeräte recht gut zu hören, aber nach den letzten OPs vor ca. 2 Jahren wurde es tatsächlich wieder so gut, dass ich die nicht mehr brauche. Seitdem habe ich danna uch einmal freiwillig und unfreiwillig den Job gewechselt, viel wichtiger ist aber, auch privat wieder Unterhaltungen in normaler Lautstärke führen zu können – auf jeden Fall hat mir das unglaublich an Lebensqualität zurückgegeben, und hilft auch, kleinere Problemchen als solche zu erkennen und leichter wegzustecken.
    Die Ungewissheit, ob ich je wieder halbwegs hören können würde, war aber fast genauso schlimm, wie die Einschränkungen selbst, von daher bin ich umso froher, dass sich das so gut gelöst hat (ich hoffe, dass das auch so bleibt).

    Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass es mit dem Einstellen und der Gewöhnung an die Tabletten gut klappt, und mit dem beruflichen Zurücknehmen dann auch insgesamt mit Stimmung und Gesundheit wieder aufwärts geht!

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    • Huhu Lutz, zum Glück ist es bei dir gut ausgegangen! Kaum zu glauben, nach so vielen OPs. Finde es gut, dass du auch das Positive daran siehst. Denn im Vergleich erscheinen viele Probleme nichtig. Ist bei mir auch so. Man muss einiges an sich abprallen lassen und wird merken, dass sich die Welt trotzdem weiter dreht.

      Wünsche dir ebenfalls alles Gute!

      Liebe Grüße
      Jenny

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      • Hallo Ex-Studentin,

        mein Kommentar war nicht in Richtung Familienplanung gemeint.
        Die Schilddrüse ist für die Steuerung einer Vielzahl von Hormonen zuständig.
        Es heißt so das Menschen bei einer Überfunktion der Schilddrüse hyperaktiv sind bei einer
        Unterfunktion das Gegenteil.
        Im Allgemeinen wissen Frauenärztinnen dabei ganz gut Bescheid. Die Untersuchung erfolgt durch einen Ultraschall am Hals und die eine Blutabnahme.

        LG
        Haferflocke

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      • Ok, danke für den Tipp! Mein HA hat bisher einmal die SD per Ultraschall untersucht. Meines Wissens nach gibt es ja noch andere Spezialisten dafür (NUK / Endokrinologe). Aktuell vertraue ich erst mal meinem HA, um wieder Ruhe reinzubekommen und lese mich da selbst viel ein. Das Gute ist, dass ich da jederzeit in die Sprechstunde kann. Mal sehen, wie er auf meine Vorschläge reagiert, da ich einige zusätzliche Blutwerte untersuchen lassen möchte.

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  27. Schilddüsenunterfunktion? Habe ich seit ca drei oder vier Jahren, an die tägliche Morgenpille gewöhnt man sich schnell. Als Frau wahrscheinlich noch eher 😉

    Ich hatte damals auch eine dauernde Müdigkeit, das ist seitdem super.
    Alles Gute!

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  28. Hey Jenni,
    ich befinde mich zur Zeit in einer Ähnlichen Phase. Ich habe bereits den Kontakt zu meiner Familie abgebrochen. Wie ich den Weg weiter beschreite möchte ich dann in meinem Blog beschreiben^^

    Btw. Ich habe deine Website in einem Artikel als Beispiel genommen. Ich hoffe es war Okay 😀
    Unter Bounce Booster ^^ (Ich würde mir aber alles durchlesen 🙂 )
    https://www.pascalweichert.de/duerfen-blogger-geld-verdienen/
    Ich bin auf deine Fundierte Meinung gespannt

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    • Hi antman, welches Browser nutzt du? Ein Leser und ich hatten mal das gleiche Problem auf meiner Website & ich kenne das Problem auch von anderen Seiten. Bei mir lag es an einem Browser-Virus, wenn ich mich richtig erinnere. Installiere zum Test mal einen anderen Browser.

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      • Kommt bei mir nur beim Chrome in Android vor. Mit dem Adblock Browser habe ich das Problem nicht. Virus will ich nicht ausschließen, aber halte ich in meinem Fall für unwahrscheinlich. Habe iwo gelesen, dass einige Werbetreibende die Google API dahingehend ausnutzen, dass ungewollte Redirects erzwungen werden. Wäre bei Dir zumindest möglich, da Du bei wordpress.com nicht steuern kannst, welche Werbung auf Deiner Seite erscheint.

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      • Hi antman, ich habe das Problem aktuell auch, wenn ich z.B. den Finanzblogroll von Felix besuche. Sehr, sehr seltsam.

        Teste es nun bitte noch mal. Habe gerade meinen Tarif geupgradet, damit es werbefrei ist. Hätte ich viel früher machen sollen. Als Admin sehe ich die Werbung nicht, aber bei meinem Freund auf dem Handy sah die viele Werbung aus wie Krebs.

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      • Ja, sieht nun gut aus! Habe etwas rumgeklickt hier und keinen einzigen ungewollten Redirect gehabt! Lag also offenbar wirklich an der Werbung. Cool, dass Du das Problem so ernst genommen hast!

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  29. Hallo Jenni,
    wie mutig von dir, diesen Artikel zu schreiben und zu veröffentlichen. Danke auch für deine vielen tollen Beiträge, die ich sehr gerne lese.
    Gute Besserung und alles Gute für dich,
    Mone

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    • Danke, liebe Mone! Ich hatte auch ein wenig gegrübelt, ob ich offen darüber schreiben soll. Meine größte Sorge war es, dass ich ggf. von meinem Arbeitgeber negativ abgestempelt werde oder potentielle Arbeitgeber das mal lesen. Aber letztlich schleppt jeder seine Problemchen (Rückenprobleme, Pflegefall in der Familie etc.) mit sich rum. Wenn man offen damit umgeht, kann der Umgang für alle Beteiligten dadurch leichter werden und man bringt mehr Verständnis füreinander auf.

      Liebe Grüße
      Jenny

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