Black-Friday: Fluch oder Segen?

Alle Jahre wieder: Der Freitag nach Thanks Giving ist der „Black Friday“, der dieses Jahr auf den 29.11. fällt. Der Tag, an dem hohe Rabatte (durchaus auch mal 50%) locken. Der Trend kommt aus den USA und hat auch in Deutschland vor einigen Jahren Einzug erhalten. Amazon feiert sogar eine ganze Woche die „Black-Friday Woche“.

In den USA fahren die Leute ihre Krallen aus und stürmen direkt am Morgen die Fachgeschäfte, um die begrenzte Anzahl an Kleidung, Elektrogeräte und Co. zu günstigen Preisen zu ergattern. Ich muss gestehen, dass auch ich mich jedes Jahr auf den Black Friday freue. In meinen alten Beiträgen (Hier und hier) habe ich mich bereits ganz offen geoutet:

Ich bin nicht immun gegen Konsumausgaben.

Um ein paar Anschaffungen im Leben kommt man nicht drumrum. Sofern sich größere Anschaffungen aufschieben lassen, sollte man aus meiner Sicht solche Rabattaktionen ruhig dafür nutzen. Ist quasi ein vorgezogenes Weihnachten, nur dass man sich auch selbst beschenkt. Letztes Jahr habe ich mir für 36€ einen SlowCooker gekauft, der regulär 56€ kostet. Dieses Jahr ist eine elektrische Zahnbürste mit 25% Rabatt in meinem virtuellen Einkaufskorb gelandet.

Theoretisch spart am meisten, wenn man gar nichts kauft, praktisch denke ich da anders..

Man kann als Radikalmaßnahme bewusst längere Zeit auf Konsum verzichten (1 Jahr keine Kleidung kaufen etc.), aber ich bin da kein großer Fan von. Ich bin eher ein Verfechter von bewusstem Konsum. Deswegen führe ich eine Wunschliste: Entweder lasse ich mir solche Sachen zum Geburtstag schenken oder ich schaue mich bewusst um, ob ich diesen Gegenstand in passender Qualität und zu einem passenden Preis irgendwo finde. Wichtig bleibt es, sich nicht durch Rabatte zu Fehlkäufen verleiten zu lassen (ja, verstaubte Glättbürste in meiner Schublade, ich meine genau dich!). Ich habe mittlerweile ein paar Tricks gegen Fehlkäufe:

„Schatz, was hälst du von einer Heißluft-Fritteuse?“
– „Wie willst du die in unsere kleine Küche unterbringen?“
„… dann vielleicht nächstes Jahr …. oder das Jahr darauf… “

Weiterer wichtiger Leitsatz:

„If it’s not a hell yes, it’s NO“

Wenn mich etwas nicht umhaut, suche ich lieber weiter (und gebe auch mehr Geld aus) als etwas für den Schrank oder Keller zu kaufen. Ebenso ist es auch ein preisliches Thema: Wenn ich irgendwas Cooles für 10-20€ sehe, landet das an Black Friday auch mal in meinem Einkaufkorb, selbst wenn es vorher nicht auf der Wunschliste stand.

Wie sieht’s bei euch aus: Lässt euch der Black Friday kalt oder bringt ihr ein wenig Geld in Umlauf?

19 Gedanken zu „Black-Friday: Fluch oder Segen?

  1. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich wegen Black Friday etwas kaufe, ist etwa genauso groß wie die Chance, im Lotto zu gewinnen. Warum das so ist: Ich müsste ja drei Tage vor Black Friday den Gegenstand kaufen wollen, weil ich weiß, dass ich ihn am Black Friday billiger kriege, warte ich noch die drei Tage. In der Praxis kommt das aber nicht vor (bzw. nur mit derselben Wahrscheinlichkeit wie ein Lottogewinn).
    Außerdem wird es sich dabei wohl kaum um „was Großes“ handeln („Hey, ich habe am Black Friday ein Haus für 300.000 gekauft, das normalerweise 500.000 kostet…“).

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    • Auch Yachten und Jets sind sicherlich günstiger.. 😀

      Ja, so richtig „große Sachen“ sind Definitionssache. Bei mir gibts immer mal Gebrauchsgegenstände, die ich nicht sofort brauche, die das Leben aber leichter machen. Z.B. Rührgerät, Wasserkocher etc. Ich warte nun nicht unbedingt bei allem auf Black Friday, aber manchmal passt es vom Timing her.

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      • Ich meinte eben, bei einem Gegenstand, den ich sowieso kaufen will, freue ich mich natürlich, wenn es diesen günstiger gibt. Bei mir ist eigentlich (fast) jede Woche „Black Friday“ wenn es um Fruchtsäfte (Granini oder Hohes C) geht: Ich kaufe diese Säfte immer nur im Sonderangebot, weil ich weiß: In irgend einem Laden (Edeka oder REWE oder Karstadt oder ???) kostet die Flasche irgendwann mal wieder eine Woche lang nur €1,11 statt €1,79. Das ist zwar auch „nichts Großes“, aber „was Dauerhaftes“.

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      • Die regelmäßigen Ausgaben darf man auch nicht unterschätzen! Ich bin (leider) bisher nicht so der Vorratskäufer. Wir haben nur eine kleine Wohnung und wenig Lagermöglichkeiten. Ich kaufe ab und zu mal 3 Butter oder sowas, wenn es im Angebot ist. Aber das wars dann leider schon. Ich weiß auch nie, was bald im Angebot ist, weil ich so Prospekte immer direkt wegwerfe.

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  2. Schreibst Du dir dann auch die Preise auf, wenn die Dinge auf der Wunschliste landen?

    Um zu sehen ob es dann wirklich Rabatte sind und nicht nur „passend gemachte Preisauszeichnungen“ für diese Sonderangebots-Tage die ggf. gar kein Rabatt sind weil der durchgestrichene Preis kurz vorher erhöht wurde?
    Sowas gibt es ja leider auch.

    Letzte Woche haben wir auch bei den (unterjährigen) Angebotswochen eines Discounters zu geschlagen, als es ein Küchengerät gab über das wir schon länger nachdachten. Dies spart uns nun sogar noch Energie, ein netter Nebeneffekt für die Umwelt und den Geldbeutel.

    Aber sonst oder (bewusst) nutze ich solche Rabatte im klassischen materiellen Bereich selten. Bei Softwarelizenz schon eher, da man hier auch vorab verlängern kann und dann die spontanen Discount-Wochen übers Jahr verteilt nutzen kann. Bspw. bei Antivirensoftware oder spezifischer CMS.

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    • Diese klassischen Preisspielchen kenne ich vor allem von MediaMarkt..

      Die meisten der Sachen habe ich auf meiner Wunschliste bei amazon. In der Liste stehen dann die Ursprungspreise. Bei https://de.camelcamelcamel.com/ kann man oftmals die Preisverläufe nachträglich einsehen.
      Ich lege mich dabei nicht unbedingt auf ein konkretes Produkt/Marke fest, sondern lege mir auch durchaus 3 ähnliche Produkte in die Wunschliste. Parallel merke mir im Kopf, welche Dinge ich „so langsam“ neu bräuchte und wo es auf ein paar Monate nicht ankommt (z.B. bei Möbelstücken, Küchenutensilien, bestimmte Pflegeprodukte etc). Das ist immer eine überschaubare Anzahl bei mir. Schaue primär auf die Funktion und ein guter Preis ist dann ein nice2have.

      Beispiel 1: Ich suche „so langsam“ einen neuen Rucksack. Ich halte immer wieder Ausschau, wenn ich zufällig ein paar Rabattaktionen sehe oder zufällig an einem Rucksackladen vorbei gehe. Wenn ich ein passendes Modell finde, würde ich kurz Preise vergleichen. Durch reguläre Preisschwankungen spart man da schnell mal 15-20€, wenn man ein paar Wochen wartet oder bei idealo.de Preise vergleicht. Bei Elektrogeräten, z.B. einer Gefriertruhe, können solche Schwankungen auch mal 50€ ausmachen. Vor allem, wenn es saisonale Produkte sind oder bald das Folgeprodukt auf den Markt kommt.

      Beispiel 2: Ich schaue immer, ob ich Produkte finde, die selbst ohne den Rabatt immer noch besser sind als das angepriesene Produkt. Bei amazon waren nun z.B. Oral-B Zahnbürsten reduziert, die teilweise aber immer noch 200€ kosten. Ich habe mich dann für eine für 30€ entschieden und zufällig gesehen, dass diese durch die Black-Friday-Woche 25% günstiger erhältlich ist.

      Ich find’s so bisher ganz gut, dass ich mir nicht immer alles sofort kaufe. Ich erfreue mich viel länger an den Gegenständen, wenn ich mich ein wenig mit der Suche befasst habe.

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  3. Wir unterstützen den Black Friday nicht. Auch wir betreiben bewussten Konsum, allerdings kaufen wir nur Dinge, die wir wirklich (!) brauchen, z. B. wenn etwas kaputt ist und sich nicht reparieren lässt. Dafür brauchen wir aber keinen Black Friday. Mich gruselt der Tag ☺️

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    • Hi Jani,
      das kann ich gut verstehen. Wäre auch erstaunt, wenn man als Minimalistin solche Konsum-Events toll finden würde. 🙂
      Bei mir ändert sich das brauchen alle paar Jahre ein wenig. Da ich nun Essen für die Arbeit vorkoche, brauchte ich eine Gefriertruhe und viele Brotdosen. Mit Kindern werde ich vermutlich mehr auf das Thema zeitliche Optimierung gehen und mir ggf. irgendwann einen Trockner zulegen. Alles in allem hält sich bei mir der Konsum also zum Glück in Grenzen. Kleidung kaufe ich z.B. nur neu, wenn der Schrank schneller leer ist als ich waschen kann..

      Liebe Grüße
      Jenny

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  4. Pingback: Konsumwahn: Warum der Black-Friday nicht das Problem ist

  5. Wir unterstützen den Black Friday auch nicht. Vielleicht auch nur, weil wir nichts brauchen. Vielleicht doch. Ein neuer Fernseher wird demnächst fällig. Die Personen im Fernseher haben immer ganz grüne Gesichter 🤨 also wird er wohl bald kaputt gehen. Aber im Moment flimmert er noch. Und mit einem neuen Fernseher wird das Programm auch nicht besser. Also warten wir. Dann brauchte ich dringend einen neuen Rucksack, weil mein Alter einfach hinüber war. Da hatte ich Glück und bekam einen super tollen Rucksack von Vaude für 20€ über eBay Kleinanzeigen. Das war ein echter Schnapper :-)))
    Manche Wünsche muss man auch einfach aussitzen. Dann lösen sie sich in Luft auf oder es ergibt sich was anderes.

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    • Ja, das stimmt, vieles ergibt sich irgendwie! Wenn unserer Fernseher kaputt gehen würde, würden wir vermutlich keinen neuen holen. Ich weiß gar nicht, wann wir den das letzte Mal benutzt haben…
      Das mit ebay ist auch ein guter Tipp. Vor allem findet man da auch mal Sachen, die fast unbenutzt sind. Was mich nur ab und zu nervt, ist, dass die Preisvorstellungen oft trotzdem noch sehr hoch sind. Sprich, jahrelang im Keller gelegen, Garantie schon abgelaufen und dann wird noch 80% vom Neupreis verlangt. War auch mal auf einem Fahrrad-Flohmarkt, wo die alten Fahrräder noch 100erte von Euros gekostet haben. Ich bin da das Gegenteil: Wenn ich was nicht brauche, verschenke ich es meistens, damit es noch sinnvolle Verwendung findet.

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  6. Ganz interessant war es zu sehen, dass am Black Friday Wochenende dann auch die Bankautomaten nichts mehr ausspucken wollte und hier in Hannover die nächste Bank am Bahnhof kein Geld mehr rausgeben wollte 🤣… die Stadt hat am Samstag (Weihnachtsmarkt, Black Friday Wochenende, Gehaltseingang) dann auch den ÖPVN für einen Tag kostenfrei gemacht. Angebliche der Umwelt zu liebe, aber die Verkaufszahlen werden wohl gut gewesen sein. 😊😅👍🏻

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    • Vermutlich ist der ÖPNV nur deswegen nicht dauerhaft kostenlos, damit die Leute nicht so viel shoppen können. Das mit den Bankautomaten ist echt krass. Ich fand es extrem, wie BlackXYZ dieses Jahr in die Länge gezogen wurde. Beginn 1 Woche vor Black Friday und selbst die Woche danach noch viele Aktionen.

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      • Ja, das ist mir auch aufgefallen. Bei Amazon Prime Movies sieht man das ja immer ganz gut. Wobei unter 10 echten Angeboten, dann 4 Dinge gelistet sind, die gar kein Angebot sind.. wird wohl trotzdem gekauft.. aber na gut für Aktionäre erfreulich. Persönlich habe ich da nichts gekauft, außer eine Kleinigkeit auf dem Weihnachtsmarkt für die Tage 😊👍🏻

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      • Ist die alte Media Markt Strategie: Nichts am Preis ändern, aber daneben eine große Zahl durchstreichen oder „UVP: 1.000.000€“ schreiben. Ich prüfe immer, ob der Preis wirklich nur einmalig reduziert wurde und ob es nicht Alternativprodukte gibt, die selbst ohne Rabatt besser sind. Und es ist (leider?) eine schlechte Angewohnheit von mir, dass ich gerne schaue, was es so für Produkte gibt. So stolpere ich manchmal über praktische Alltagshelfer.

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