3-wöchiger Roadtrip durch den Südwesten der USA – Teil 2 (Kostenübersicht)

In meinem letzten Artikel habe ich über meinen 3-wöchigen USA-Roadtrip berichtet. In diesem Artikel geht es um die Kosten der Reise und was ich im Nachhinein anders machen würde.

Kosten im Überblick

Die Kosten für Mietwagen, Hotel und Supermarkteinkäufe haben sich meine Freundin und ich 50:50 geteilt, was in der Kostenaufstellung entsprechend berücksichtigt ist.

Insgesamt hat mich die Reise 4.200 € gekostet. Wir waren 21 Tage unterwegs vom 4. bis 24. Oktober 2023. Nachfolgend erläutere ich im Detail, welche Entscheidungen ich erneut so treffen würde und an welchen Stellen der Reiseplanung ich etwas ändern würde.

Flug

Beim Flugbuchen hatten meine Freundin und ich von anderen Reisen bereits Routine: Per skyscanner.de prüfen, welche Airlines an welchen Wochentagen fliegen. Schauen, ob die Preise über die Woche hinweg variieren. Als Zielflughafen in den USA kamen mehrere Städte (San Francisco, Los Angeles, Las Vegas) infrage. Wir erstellen uns dafür eine Übersicht, an welchen Wochentagen und Uhrzeiten die Flüge bei Abflug und Rückflug am günstigsten sind. Am Ende fiel die Wahl auf Direktflüge mit Lufthansa zwischen Frankfurt nach San Francisco. Hin- und Rückflug dauerten jeweils 12 bzw. 11 Stunden, gingen über Nacht und kostete uns rund 620€. Zusätzlich kamen noch 65 € Bahnkosten für mich dazu, weil ich aus Stuttgart zum Frankfurter Flughafen anreisen musste. Beim Flug gab es aus meiner Sicht kaum Optimierungspotential.

Übernachtung

In den USA haben wir zwei unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten genutzt: Klassische Hotels und die für USA üblichen „Motels“ bzw. „Inns“. Motels in den USA sehen in etwa so aus, wie man es aus Filmen kennt: Viele aneinandergereihte Appartements aus Holz mit eigenem Eingang, verbunden durch eine gemeinsame Veranda. Das Auto kann direkt davor geparkt werden. Eine Empfangsdame hält an der Rezeption bei flackerndem Licht die Stellung und verwaltet die Schlüssel.

Direkt am Anfang hatten wir Pech mit einem der Motels. In den Zimmern hat es so sehr gestunken, dass wir danach alle folgenden Buchungen noch mal durchgegangen sind und noch ein paar Umbuchungen vorgenommen haben. Dadurch wurde es zwar teurer, aber besser als wenn man sich am Ende mit Ungeziefer oder Ähnlichem rumschlägt. Zudem haben wir auf möglichst kurze Fahrtzeiten zu den Nationalparks geachtet. Frühstück war bei den Motels selten dabei. Wenn doch, dann gab es keine große Essensauswahl.

Eins von den schöneren Motelzimmern 🙂

Im Schnitt haben wir 170€ pro Nacht gezahlt. Bei 19 Nächten betrug mein Anteil 1.610€. Generell sind die Übernachtungskosten teurer ausgefallen als ursprünglich erwartet, weil wir auf gute Bewertungen und eine gute Lage geachtet haben. Ggf. wäre es günstiger gewesen, wenn wir noch früher gebucht hätten. Was wir nicht auf dem Schirm hatten, waren die Check-in-Zeiten und Zeitverschiebungen während der Autofahrt. Viele Rezeptionen waren bis 22 Uhr besetzt, was wir das ein oder andere Mal zeitlich nicht geschafft haben. Zum Glück wurden wir trotzdem in unsere Zimmer gelassen, nachdem wir telefonisch angekündigt hatten, dass wir später kommen.

Auto & ÖPNV

Am Anfang unserer Reise nutzen wir in San Francisco erst mal Bus und Bahn. Das kostete uns rund 25€ pro Person. Ab dem 3. Tag unserer Reise hatten wir einen Mietwagen – einen Mazda CX-5. Das war ein kleiner, wendiger SUV.

Unser zweites Zuhause während des Roadtrips

Für 2 Leute gerade so ausreichend, weil wir einiges an Gepäck und Verpflegung dabei hatten. Gebucht haben wir den Wagen über Check24. Dabei habe ich den Wagen 1-2 Monate vor der Abreise noch mal storniert / neu gebucht, weil die Preise zwischendrin günstiger wurden. Der Mietwagen kostete uns 860€ für 17 Tage. Sehr cool fand ich, dass wir kein festes Auto zugewiesen bekamen, sondern uns vor Ort alle verfügbaren SUVs angucken und dann aussuchen konnten.

Wir sind fast 5000 km mit dem Auto gefahren. Das Tanken hat uns 560€ gekostet. Weitere Kosten waren 6€ Brückengebühr in San Francisco und 16€ für den internationalen Führerschein.

Für unseren Roadtrip gab es mehrere Optionen bzgl. der Fortbewegung und der Übernachtungsmöglichkeiten. Statt im Hotel zu übernachten, hätten wir auch im Auto oder Wohnmobil schlafen können. Die Kombination aus Auto plus separate Unterkunft war für unsere Reise die bessere Wahl.

Hier klicken für eine kurze Erläuterung, wieso ich kein Fan vom Campen bin.

In den USA ist Wildcampen verboten, weswegen man Fahrzeuge nachts auf offiziellen Campingplätzen abstellen muss. Nahe der Nationalparks gibt es nur eine begrenzte Anzahl solcher Plätze, die man teilweise sehr früh im Voraus reservieren muss oder nach dem „First come, first serve“-Prinzip gefüllt werden. Mit dem Wohnmobil spielt man somit nachmittags/abends Reise nach Jerusalem auf der Suche nach einem Stellplatz. Während unserer Reisezeit begann in den USA bereits der Winter, weswegen die ersten Nationalparks ihre Campingplätze bereits geschlossen hatten. Dadurch, dass wir unsere Unterkünfte bereits vorab gebucht hatten, konnten wir uns in Ruhe tolle Sonnenuntergänge ansehen und erst danach einchecken.

Essen

Das Essen in den USA war im Vergleich teurer und günstiger zugleich. Günstig, wenn es um die warme Theke im Supermarkt ging (6€ für ein warmes Essen) und teurer in Bezug auf Restaurantbesuche. Da waren wir schnell 40€ pro Essen los. Dafür waren es jedoch meistens recht große Portionen.

Verhungert sind wir in den USA sicherlich nicht

Gewöhnungsbedürftig sind die Aufschläge, die aufs Essen dazu kamen. Rund 1-3% Steuern je nach Staat und weitere ca. 18% Bediengeld, die teilweise ungefragt auf der Rechnung standen. Immerhin gab es in jedem Restaurant kostenloses Wasser. Aus Zeitgründen haben wir höchstens einmal am Tag im Restaurant gegessen. Mittags gab es eine Kleinigkeit vom Supermarkt oder von irgendeinem Bistro. Kekse, Nüsse und Co. waren fester Bestandteil unseres täglichen Essens. Dadurch fielen meine Essenskosten mit 34€ pro Tag erstaunlich gering aus.

Unternehmungen

Manche Orte ließen sich nur mit geführten Touren oder Eintrittsgeld besichtigen. In San Francisco fuhren wir mit den berühmten Cable Cars (8€). Wir kutschierten mit Hop-On Hop-Off Bussen durch die Stadt und machten eine Schifffahrt (95€). In Los Angeles ging es zu den Warner Brother Studios (70€). Der „America The Beautiful“- Pass (76€ pro Auto) deckte den Eintritt vieler Nationalparks ab. Er deckte nicht die Indianer-Reservate ab, weswegen wir für Monument Valley eine Tour buchen und Parkeintritt zahlen mussten (85€). (Nachtrag: Letzteres kann man auch mit dem eigenen Fahrzeug befahren, rate ich aufgrund der sehr schlechten Straßenverhältnisse von ab.) Die Lower Antelope Canyons in Page ließen sich ebenso nur mit Tour begehen (67€). Der Horseshoe Bend in Page war kostenlos, das Parken kostete allerdings Geld (10€). Weitere Eintrittsgelder fielen bei der Geisterstadt Bodie (9€) an, 25€ fürs Sternebeobachten im Yosemite Park und 8€ für die Lotterie, um „Angels Landing“ im Zion Nationalpark erklettern zu dürfen. Dazu kamen noch Trinkgelder. In Summe zahlte ich somit rund 430€ an Eintrittsgelder. Das war’s absolut wert.

Sonstiges

Ich hatte 2 Kreditkarten mit. Den Eintritt der Geisterstadt Bodie konnte man nur mit Bargeld zahlen, alles andere ging über Kreditkarte. Die Kreditkarten-Gebühren habe ich in meiner Kosten-Aufstellung nicht aufgeführt.

Während unseres Roadtrips brauchten wir regelmäßig Internet. Ich habe eine kostenlose eSim von Verizon genutzt (https://www.verizon.com/plans/free-trial/). Das hat gut geklappt. Unabhängig vom Anbeiter, hat man in manchen Nationalparks schlechten oder gar keinen Empfang.

Was lief gut, was würde ich anders machen?

Die Planung des Roadtrips war recht zeitintensiv. Rund ein halbes Jahr vorher haben wir angefangen, unsere Route zu planen und 4 Monate vorher haben wir Flug und Hotels gebucht. Letzteres war der größte Kostenpunkt der Reise und somit auch das größte Einsparpotential. Vielleicht hätten wir bei letzterem Geld sparen können, wenn wir früher gebucht hätten.

Das Wetter in den USA ist unberechenbar. Wir hatten bei unserer Reise starke Temperaturunterschiede innerhalb weniger Stunden. Kurze Hose am Mittag, Winterjacke und Mütze am Abend. Wir haben teilweise 2 verschiedene Hotels pro Nacht gebucht (und dann natürlich 1 davon kurz vorher storniert), um je nach Wetterlage unterschiedliche Routen nehmen zu können. Wichtige Straßen können gesperrt sein, wodurch manche Stopps komplett wegfallen oder mehrere Stunden Umweg anfallen können. Für solche Fälle braucht man einen Plan B. In unserem Fall war der Highway 1 an der Küste entlang teilweise gesperrt. Death Valley war monatelang nicht befahrbar und wurde erst 3 Tage vor unserer Durchfahrt wieder geöffnet. Bzgl. des Tioga-Passes am Yosemite-Park hatten wir Glück, dass dieser noch offen war. 2 Wochen vorher hatte es in der Gegend bereits geschneit.

Da wir mehrere Staaten passierten, mussten wir auf die verschiedenen Zeitzonen achten. Für gebuchte Touren wäre es ungünstig gewesen, eine Stunde zu spät aufzutauchen.

Würde ich die Reise noch mal machen, würde ich den Stop in Lake Tahoe weglassen. Die Nationalparks waren so sehenswert, dass Lake Tahoe im Vergleich langweilig war. Die zwei gewonnen Tage hätte ich lieber länger in Las Vegas und Bodie genutzt. Für die Autofahrt selbst würde ich beim nächsten Mal mehr Zeit einplanen. Durch die vielen „Oh, das sieht aber toll aus!“-Stops und Essenspausen haben sich die geplanten Fahrtzeiten fast verdoppelt. In jedem Nationalpark hätten wir mehr Zeit verbringen können – es gab einfach so viel zu sehen. Viele schöne Orte auf unserer Strecke haben wir schweren Herzens ausgelassen (z.B. Valley of Fire, Mammoth Lakes) da wir nicht genügend Zeit hatten. Irgendwann müssen meine Freundin und ich den Roadtrip wohl wiederholen und die ganzen ausgelassenen Sehenswürdigkeiten nachholen..

Es war ein toller Roadtrip, den ich so schnell nicht vergessen werde.

3 Gedanken zu „3-wöchiger Roadtrip durch den Südwesten der USA – Teil 2 (Kostenübersicht)

  1. Hi Jenny!

    Dieses Abenteuer wirst du nie vergessen. Toll!

    Wir hatten im April 2022 ähnliche Kosten, wenn man die unterschiedliche Dauer berücksichtigt. Ich habe auch 50% von Unterkünften & Mietwagen bezahlt und kam (sämtliche Kosten berücksichtigt) auf 3.545€ bei 16 Tagen über Las Vegas, Grand Canyon, Horseshoe Bend, Monument Valley, Dead Horse Point State Park, Arches National Park, Canyonlands National Park, Bryce Canyon National Park, Zion National Park, und wieder Las Vegas.
    (Meine Highlights waren Zion, Dead Horse Point State Park, und das kleine Städtchen Moab.)

    Einer unserer Kostentreiber war möglicherweise, dass wir – abgesehen von Las Vegas und Grand Canyon – alle Unterkünfte erst 1-2 Tage vor der jeweiligen Ankunft gebucht hatten.

    Im Monument Valley wurden wohl die Regeln geändert?!
    Wir hatten keine geführte Tour für 85€ gebucht. Wir wurden am Eingang vom Scenic Drive (eine Schranke mit einem Kassierer-Häuschen) gebeten umzukehren, weil es schon nach 17 Uhr war, und am nächsten Tag konnten wir zurückkommen und allein diese Tour machen für 20 Dollar (pro Auto).

    Mit allen anderen Parks hatten wir Glück und mussten nicht einen Dollar ausgeben. Auf dem „America the beautiful“ Pass dürfen 2 Parteien unterschreiben, und wir haben zu Beginn in Las Vegas Freunde von mir getroffen, die in Kalifornien leben. Sie hatten den Pass einige Monate zuvor für sich gekauft. Den konnten sie uns für die 2 Wochen überlassen (wir setzten die 2. Unterschrift darunter) und wir schickten ihn dann zu ihnen nach San José für ihren nächsten Ausflug 🙂

    Kalifornien hatten wir weggelassen. Dort war ich 2017 in Los Angeles, San Francisco, San José, Santa Cruz, Half Moon Bay, Muir Woods National Monument.

    Für 2024 überlegen wir, von Las Vegas aus an die Westküste zu fahren über Death Valley, Yosemite National Park, Sequoia & Kings Canyon National Park, San José, San Francisco, evtl. sogar runter nach LA. Von daher war es gut zu wissen, dass man aufpassen sollte, ob Death Valley und der Tioga-Pass überhaupt befahrbar sind.
    Yosemite steht weit oben auf meiner Bucket List 🙂

    Danke für deine beiden tollen Beiträge, und einen guten Rutsch ins neue Jahr, Jenny!

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    • Huhu,
      bzgl. Monument Valley hast du Recht – da kann man mit dem eigenen Auto durch. Hatte das irgendwie falsch in Erinnerung. Man durfte nur nicht zu Fuß dadurch wegen der gefährlichen Tiere dort (so sagte es uns unsere Reiseleiterin). Die Wege waren sehr schlecht. Da kommst du mit einem Mietwagen kaum durch ohne stecken zu bleiben und deinen Mietwagen zu beschädigen. Wer da Geld sparen will, kann einfach nur den Eintritt zahlen und dann vom Souvenirshop aus gucken. Das haben wir zumindest einer Freundin empfohlen, die eine Woche nach uns dort war.

      Das mit dem Pass ist praktisch! Wir hatten uns beide dort eingetragen, falls einer von uns krank wird. Wir waren tatsächlich zwischendrin beide krank, haben es aber „durchgezogen“ und trotzdem alles mitgemacht.

      Sehr cool, dass ihr noch mal einen Roadtrip machen wollt! Wieder Micha und du? Fand es eh lustig, du warst mich deinem Kumpel Micha dort und ich mit meiner Freundin Michaela 😀 Wir hatten generell Glück, dass die meisten unserer Straßen und Nationalparks geöffnet waren und wir schönes Wetter hatten. Wir hatten einige Freunde, die uns von ihren Roadtrips berichtet haben und beim Wetter nicht so viel Glück hatten.

      Dir auch einen guten Rutsch!

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      • Danke Jenny!

        Ja, wir mussten vorsichtig die riesigen Löcher auf dem „Scenic Drive“ umfahren. Der Mietwagen (Lincoln SUV) hat es ohne Schaden überstanden. Den besten Blick gibt es aber gratis vom Souvenirshop aus, wie du sagst.

        Krank sind wir zum Glück nicht geworden, aber 10% Luftfeuchtigkeit muss man ertragen können. Micha bekam 2-3x Nasenbluten.
        Ansonsten hatten wir Glück mit dem Wetter. Was die Temperaturen angeht, haben wir uns ideale Zeiten gesucht (Oktober bei euch, April bei uns).

        Genau, Micha wäre dann wieder dabei 🙂 Lustigerweise hatten wir uns vor dem Roadtrip nur 2x kurz getroffen (und jahrelang geschrieben – er lebte 3 Jahre in den USA) und er hat sich dann als idealer Roadtrip-Begleiter entpuppt.

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