Kaum verdient man sein erstes Geld, werden Banken und Versicherungsmakler furchtbar freundlich und sorgen sich um den Verbleib deines Ersparten. In meinem vorigen Beitrag erwähnte ich bereits, dass ich keine gezielte Altersvorsorge betreibe. Dennoch möchte ich von meinen Erfahrungen mit Versicherungsberatern erzählen und euch mit meinem 2-teiligen Beitrag das Thema Riester und betriebliche Altersvorsorge näher [ferner] bringen.
- Anfang des Studiums – Riester
Als ich mein duales Studium anfing, wurde mir von einem netten jungen Mann bei der Sparkasse (ohne Ironie, er war wirklich nett) die Riesterrente vorgestellt. So richtig verstanden habe ich das Produkt nicht. Nur, dass ich irgendwelche Förderungen bekommen würde und es mein Brutto-Einkommen senkt. Hauptsinn des Ganzen war es, mein Einkommen zu drücken und somit mein Kindergeld zu retten. Im Jahr durfte ich nur 8004€ verdienen (=667€ im Monat) oder ich würde keinen Cent von der Familienkasse sehen. Ich habe nicht unterschrieben. Verträge ohne den Nutzen zu verstehen sind nicht so mein Ding. Mein Kindergeld durfte ich dank abziehbarer Werbungskosten zum Glück trotzdem behalten.
- Mitten im Studium – Riester und Berufsunfähigkeit
Der nächste nette junge Mann und seine nette Kollegin traten im 2. Jahr meines Studiums in mein Leben. Sie baten den vielversprechenden Kurs „Geld sparen während des Studiums“ an. Der Kurs hielt nicht, was er versprach: Eine Stunde lang wurden den anderen Studenten und mir erneut Riester-Produkte nahe gebracht. Danach sollte man für ein „kleines Gewinnspiel“ seine Telefonnummer hinterlassen. Angerufen wurde ich wirklich, aber nur um mich zu einem Beratungstermin bei mir zuhause zum Thema Berufsunfähigkeitsversicherung zu überreden. Ich sagte der Dame, dass sie sich nach dem Studium noch mal melden soll (hat sie nicht).
Mittlerweile habe ich mich etwas mehr mit dem Riester-Programm beschäftigt:
Um die staatliche Förderung in Höhe von 154€ zu erhalten, muss man mindestens 4% des Vorjahres-Bruttos in den Riestervertrag einzahlen, jedoch mindestens 60€, maximal 2100€. Für Kinder vor 2007 geboren gibt es jährlich 185€ oben drauf, für Kinder ab 2008 gibt es 300€. Wer bei Abschluss unter 25 ist, bekommt noch mal 200€ Prämie einmalig dazu. Die „mindestens 4%“ inkludieren bereits die staatlichen Zulaen. D.h. je mehr Zulagen man bekommt, desto geringer ist der Eigenanteil an den 4%. Diese eingezahlten 4% können als Sonderausgaben in der Steuererklärung angegeben werden. Man erhält den Differenzbetrag zwischen rechnerischer Steuererstattung minus erhaltener Zulagen zurück.
Rechenbeispiel 1: Mama mit 450€-Job oder Elterngeld und mit 3 Kindern ab 2008 geboren
Vorjahres-Brutto x 4% = 450*12*0,04 = 216€
Zulagen: 1x Erwachsener, 3x Kinder = 154€ + 3×300€ = 1054€.
Eigenanteil = 4%-Rate – Zulagen = 216€ – 1054€ = -838€
Unsere Beispiel-Mama muss 216€ jedes Jahr in den Vertrag einzahlen. Da jedoch die Zulagen von den 216€ abgezogen werden, hat sie ihren Soll bereits mehr als erfüllt. Dennoch muss sie den Mindestanteil von 60€ dazu geben.
Somit wurde insgesamt in den Riestervertrag eingezahlt:
Zulage (Erwachsener) + 3xKinderzulage + Eigenanteil = 154€ + 3x 300€ + 60€ =1114€.
Da von diesen 1114 eingezahlten Euros nur 60€ Eigenanteil sind, beträgt die staatliche Förderquote:
1-(Eigenanteil/Eingezahlt) = 1- (60€/1114€) = 0,946 = 94,6%.
Rechenbeispiel 2: Mustermensch mit 52.500 Euro Einkommen, keine Kinder
Vorjahres-Brutto x 4% = 52.500€ x 0,04 = 2100€ (rein zufällig der Maximalbetrag)
Zulagen: 154€ (1x Erwachsener)
Eigenanteil = 4%-Rate – Zulagen = 2100€ – 154€ = 1946€
Generell gilt: Die eingezahlten Beiträge einschließlich erhaltener Zulagen können als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Bei 2100€ können dies je nach persönlichem Steuersatz um die 900€ Steuerersparnis sein. Man erhält jedoch nur die Differenz zwischen theoretischer Steuerersparnis – bereits erhaltender Zulagen zurück.
Steuererstattung = theoretischer Steuerersparnis – Zulagen = 900€ – 154€ = 746€.
Durch das vom Finanzamt erhaltene Geld verringert sich unser geleisteter Eigenanteil.
Es ergibt sich eine staatliche Förderquote von:
1-(Eigenanteil/Eingezahlt) = 1- ((1946€-746€)/2100€) = 1-(1200€/2100€) = 0,429 = 42,9%.
Nachträgliche Versteuerung und Vererbung
Die Förderquoten klingen im ersten Moment schon ganz nett, aber man darf nicht vergessen: Man muss die Riesterrente nachträglich versteuern. Wer weiß, welche Abgaben in 30 Jahren fällig sind? Nur beschränkt lassen sich die gezahlten Beiträge oder gar die Rente an die Nachkommen übertragen. Wer wesentlich früher in Ruhestand geht, bekommt trotzdem erst später seine Riesterrente.
Mein Fazit – Riester ist nichts für mich
Es gibt noch so viel, was man über die Riesterrente schreiben könnte: Wer kann Riesterverträge abschließen, welchen Riesterarten gibt es, wie läuft das bei Verheirateten ab…? Aber mir ging es erst mal um das Verstehen des Grundprinzips. Ich persönlich halte von Riester und Co. nicht sehr viel, da man sein Kapital langfristig bindet, ohne den Nutzen in einigen Jahrzehnten wirklich zu kennen. (Vielleicht ändere ich meine Meinung ab Kind Nr. 10 nochmal.)
Für die Zahlenspiel-Kinder sind hier ein paar Riester-Rechner, die ich gefunden habe:
http://www.n-heydorn.de/riesterrechner.html
http://biallo.sueddeutsche.de/tz/sueddeutsche2/Vorsorge/Riesterrechneri.php?
Habt ihr euch bereits mit dem Thema Riester bereits befasst?
(Wer Denk-/Rechenfehler findet, kann sich auch gerne melden.)
Ein Thema, um das ich mich so gut es geht drücke. Allerdings muss ich sagen, dass ab ungefähr 5 Kindern Riester richtig interessant wird. Blöd nur, dass der Bundesdurchschnitt bei 1,5 Kindern liegt. Ob Herr Riester das wohl im Hinterköpfchen hatte?
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Mir stößt bei den ganzen Thema auch das mit der späteren Versteuerung und den Erhalt am meisten auf.
Mir ist halt dieses Thema dort viel zu unsicher. Glaube man kann mit der Riester auch ein Hauskredit ab bezahlen. Aber die Liquidität ist für mich halt nicht gegeben und dafür passt es für mich vom Bauchgefühl nicht.
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Die nachträgliche Versteuerung wird heißer gekocht als sie ist. Wer von Dividenden un Co seine Rente bestreitet, zahlt ebenfalls Steuern. In der Ansparphase gibt es dabei kaum/keine Vergünstigungen.
Hauptkriktpunkte sind meines Erachtens:
-die Beitragsgarantie (schlecht für die Rendite)
-jahrzehntelange Bindung an ein Unternehmen
-eingeschränkte Vererbbarkeit
-Kosten des Versicherungsmantels
Die mangelnde Liquidität kann positiv oder negativ gesehen werden. Am Ende muss jeder selbst entscheiden, was ihm wichtig ist. Ob für einen Studenten ein Riester sinnvoll ist, würde ich in den meisten Fällen allerdings stark bezweifeln …
Sich im Studium um eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu kümmern, ist gar nicht dumm. Da ist man meist noch gesund und sichert sich eine günnstige Berufsgruppe. Das spart langfristig eine Menge Geld.
Insofern ist es gar nicht so schlecht, wenn man in der Uni von MLP (die halten meist die super tollen Bewerbungscoachings …) mit dem Vorschlaghammer bearbeitet wird. Nur ob das geeignete Ansprechpartner sind, darf bezweifelt werden.
Herzliche Grüße
Christoph
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An sich ist eine BU wirklich nicht verkehrt. Aber junge und ahnungslose Menschen werden da gerne zu unsinnigen Verträgen überredet. Klassisches Beispiel: Meinem Bruder haben sie in der Ausbildung eine BU mit 500€ Invaliditäts-Rente angedreht. „Klar kann man das später noch ohne Gesundheitsprüfung erhöhen.“ War natürlich glatt gelogen. Zum Thema Riester: Bei Umzug ins Ausland (außerhalb der EU) muss man die Förderungen meines Wissens zurückzahlen. Am Thema Besteuerung stört mich am meisten, dass sie unberechenbar ist. Wenn es später eine Steuererhöhung oder andere nachteilige Regelungen gibt, bin ich machtlos. Bei einem Depot kann ich jederzeit darüber verfügen, auch schon bei vorzeitigem Ruhestand. Nachteile bei der Vererbung kann ich auch nur noch mal unterschreiben. Zum Thema Nebenkosten schreibe ich ein bisschen im Teil 2 (bAV). Riester sollte man aber wie so alles immer individuell noch mal prüfen. Es gibt z.B. Wohnriester (hat mafis bereits angedeutet), was unter Gewissen Umständen zukünftigen Eigenheimbesitzern Vorteile bringen kann.
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Ach, Riester. Das größte Problem sehe ich wie der Finanzkoch bei der Beitragsgarantie. Das Wort soll dem deutschen „Sicherheitsmichel“ etwas Positives suggerieren. Tatsächlich führt es zu mickrigen Renditen. Gerade die von den Anlagevehikeln her halbwegs interessanten (Aktien-)Fondsprodukte müssen ja sicherstellen, dass am Ende des Weges diese Garantie eingehalten wird. Das führt dann üblicherweise dazu, dass in guten Börsenzeiten das frische Geld in Aktien(-ETFs/-Fonds) fließt und sobald ein Crash einsetzt schnellstmöglichst in Anleihen umgeschichtet bzw. investiert wird. Ansonsten liesse sich die Garantie ja nicht erfüllen. Langjährige Durchschnittsrenditen interessieren da nicht, denn die Zukunft ist ungewiss – und das stimmt ja auch. Somit wird schön „Buy high and sell low“ betrieben. Sehr geil. Wer Spaß daran hat, sich das mal genauer anzuschauen, kann sich ja für die DWS das CPPI-Modell ergoogeln. Ich jedenfalls gehe fest davon aus, dass selbst Riester-Aktiensparpläne durchschnittlich nicht mehr als den Garantiezins erwirtschaften werden.
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Ich lasse grundsätzlich die Finger von allen Sachen, wo der Staat die Finger drinnen hat. Das kann nicht gut enden. Letztendlich will der Staat nur die Kontrolle behalten und kann mit Gesetzesänderungen jederzeit einem einen Strich durch die Rechnung machen. Ich traue auch dem Staat zu, dass er letztendlich die normalen Altersrenten zusätzlich belastet, wenn jemand mit Riester vorgesorgt hat. Darf ja nicht sein, dass es einem zu gut geht.
Sollte ich krank werden, kann ich mein Vermögen immer noch an Freunde verschenken/vererben. Mit Riester geht das nicht, da hat selbst der Lebenspartner schon mit Einschränkungen zu rechnen. Ich lasse die Finger davon und bin froh in keines dieser Produkte investiert zu haben. Letztendlich gibt man einen Teil seines Geldes aus der Hand und ein anderer verfügt darüber. Dazu hab ich keine Lust.
Muss aber jeder selber wissen.
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Ich gehe die Sache logisch an: Sobald ich etwas in fremde Hände gebe, wollen andere (meist zurecht) etwas an mir verdienen. Manche Leistung mag dies rechtfertigen, aber wenn ich mich selbst um etwas kümmern kann, mache ich das auch. Keiner sorgt sich so sehr um die eigenen Finanzen wie man selbst.
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Vielen Dank erstmal für deinen Beitrag. Bevor ich den Riestervertrag unterschrieben habe, habe ich mich nicht mit dem Thema befasst – nun ist es zu spät – ich aber um einiges gereifter. Vllt. könnt ihr / kannst Du mir ja helfen?
Ich hab nun das Ding seit Ende 2011 an der Backe – habe 4 Jahre lang den Höchstsatz eingezahlt. Das Ding heißt DWS Riester Premium Fond.
Nach allem was ich nun gelesen habe, bin ich mir sicher, dass ich das Ding nicht hätte abschließen sollen. Aber nun hab ich es und muss damit leben bzw. Konsequenzen ziehen. Macht es Sinn, dass Ding zu kündigen und das Geld in ETFs etc. zu investieren oder macht es aufgrund der hohen Anfangskosten Sinn, das Ding einfach nur freizustellen?
Bislang habe ich für die Jahre nur die Steuererklärugn für 2011 gemacht – ich müsste also nichts an den Staat zurückzahlen.
Vllt habt ihr ja einen Tipp oder Link für mich? Ich bin nun 31, keine Kinder, Steuerklasse 1.
Danke!
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Hi Charly,
ja, „das Ding“ kenn ich. Wollte man mir auch mal verkaufen. Ich kann Dir keinen konkreten Rat geben, dazu müsste man ja alle Zahlen kennen und Deine genauen Bedürfnisse – brauchst Du z.B. überhaupt eine Riesterrente im Alter oder gehst Du davon aus, dass Du eh nur sehr wenig Geld im Alter haben wirst – dann förderst Du mit der Riesterrente nur den Staat, da Deine Ansprüche auf die Rente angerechnet werden.
Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich das Ding wohl kündigen und mir das Geld auszahlen lassen. Warum? Ich gehe davon aus, dass *ich* das Geld in Produkte anlegen kann, die eine deutliche geringere TER haben. Je nach Assetklasse zahlt man ja für Renten 0,3-0,5% und bis zu 1,5% für Aktien. Das ist schon happig. Dazu kommen noch Abzüge auf staatliche Zulagen von 5%, die Du allerdings bislang eh nicht in Anspruch genommen hast. Außerdem wäre mir eine (Mini-) Rentenzahlung nicht wichtig.
Was ist nun mit den bereits gezahlten Anfangskosten? Nun, die sind eh weg. Egal was Du Stand heute tust, das Geld ist futsch. Hake sie einfach ab und falle nicht psychologisch auf diese Kosten herein (https://de.wikipedia.org/wiki/Sunk_costs). Sie verpflichten Dich nicht dazu, an der bereits getroffenen Entscheidung festzuhalten und das Produkt zu behalten. So wie Du den DWS-Riesterfonds genutzt hast, war er ja nur ein Sparvehikel ohne jede staatliche Förderung – das kannst Du (hoffentlich) privat mindestens genauso gut.
Wenn Du Hilfe im Netz suchst, wie Du alternativ Geld in ETFs sinnvoll investieren kannst, würde ich Dir beispielsweise den Finanzwesir oder Zendepot als Infoquelle empfehlen. Dort findest Du zahlreiche detaillierte Hinweise. Auch „der Kommer“ wäre eine gute Lektüre.
Vielleicht hilft Dir das so als erste Meinung.
Lieben Gruß
Dummerchen
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Hi Dummerchen,
vielen Dank für die Antwort.
Bzgl. mein Geld im Alter: Ich denke schon das ich im Alter ganz gut Geld haben werde / haben will. Den Riestervertrag habe ich auch deshalb abgeschlossen, weil ich meine Steuern senken wollte. Lohnsteuerklasse 1 und dazu fast Höchsatz – da habe ich mich erstmal von dem Riestervertrag blenden lassen. Die Steuererklärungen ür 2012 werde ich somit nächstes Jahr angehen müssen – dann entweder mit Riester „Bonus“ oder das Ding ist gekündigt oder freigestellt!? Nicht einfach zu entscheiden.
Sparen tue ich auch jetzt – meist über 50% meines Gehaltes – was ich aber bislang nur in einen 1,2% Tagesgeldkonto stecke. Das kann ich sicher besser und werde dies nun schnell ändern.
Den Kommer habe ich mir gestern bestellt – auch aufgrund von Hinweisen beim Finanzwesir. Guter Typ.
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Dummerchen kam mir schon zuvor. Es ist ärgerlich, dass man bei Kündigung des Riestervertrags die Beiträge nicht voll wieder bekommt, da vermutlich einige Provisionen erst mal geflossen sind. Vielleicht hilft dir dieser Beitrag: http://www.riesterrente-heute.de/kuendigung/. Ansonsten kann ich auch http://www.finanz-forum.de/ und http://www.wertpapier-forum.de/ sehr empfehlen! Generell gilt: Erst mal vorher schlau machen, weil keiner deine Bedürfnisse und Zukunftswünsche so gut kennt wie du und du bei den nächsten Entscheidungen weißt, worauf du zu achten hast. Ich persönlich würde den Vertrag kündigen (und mich trotzdem über das verlorene „Lehrgeld“ sehr ärgern). Wenn du den Vertrag nur ruhen lässt, fressen die jährlichen Depotgebühren je nach Höhe das Angesparte sonst irgendwann auf (prüfe mal deine Vertragsbedingungen). Umwandeln in einen Wohnriester-Vertrag wäre eine Option, sofern ein Immobilienwunsch besteht, aber selbst da kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das für dich lohnt. Weiterzahlen als lediger Gutverdiener ist für mich keine Option [Meine Meinung].
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Wie die beiden vor mir, da haben wir zu wenig Zahlen. Nachdem Du aber bei Steuerklasse 1 Dich dem Spitzensteuersatz näherst und 50 % Sparquote hast, scheint Dein Einkommen schon in einem höheren Bereich zu liegen. Du bist 31 Lenze alt, das heisst, Du musst auch nichts überstürzen. Lese den Kommer, freunde Dich mit der Börse an, vielleicht erst mal 1-2 ETF als Sparplan und wenn Du Interesse an dem ganzen findest. Die eine oder andere Aktie ins Depot holen. Es gibt viele gute Blogs und die Masse der Leser hilft gerne. Man bewegt sich hier in einem „eliteren“ Kreis (ein paar Deppen gibt es immer). Wenn Du jetzt gezielt mit Deinem Vermögensaufbau anfängst, dann schaut es in 20 Jahren ziemlich gut aus. Einen Riester brauchst dazu bestimmt nicht.
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Hi euch allen zusammen.
Erstmal vielen vielen Dank für die Rückmeldungen. Was nicht selbstverständlich ist. Aber wie Alexander schon erwähnte, hilft man sich hier wohl doch ganz gern. Finde ich toll.
Also ich habe mich im Wertpapierforum ein wenig eingelassen – da gibt es ja einen ganz guten Sticky Beitrag zum Thema Riestern. Bei meinem jetzigen Einkommen (>60k, Familienplanung max. 1 Kind in der Zukunft, ggfs. heiraten in den nächsten 3-5 Jahren) sieht so ein Riestervertrag scheinbar ganz gut aus. Die gesparten Steuern kann ich dann ja auch reinvestieren in ETFs oder später andere Aktien etc. Das scheint mir nun nicht mehr so negativ. Ich bekomme erstmal fast 50% vom Staat zurück, den ich wieder anlegen kann. Der Rest ist in Aktien angelegt.
Es gibt da so viel pro und contra. Wenn man es als Sicherheit sieht, kann man das scheinbar sogar schön reden.
Die angefallenen Abschlusskosten von über 1.500€ und weiterhin anfallende Bearbeitungsgebühren sehe ich aber schon echt kritisch. Scheinbar fallen da über 10k nur an Kosten im Laufe bis zur Rente an. Dazu die Struktur, dass ich nur an 30% direkt rankomme am Ende und der Rest dann eine Wette auf meine Lebenserwartung ist – sehe ich doch sehr kritisch.
Ich bin gerade hin und hergerissen und bin mir sehr unsicher ob eine Kündigung das Richtige ist oder ob ich es als Sicherheit (ob das wirklich der Fall ist wird sich zeigen) und als einen Baustein meiner Altersvorsorge sehen sollte.
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Letztendlich musst Du Dir das durchrechnen und der Bauch spielt auch eine sehr große Rolle. Die Betrachtung als Baustein ist sicher nicht verkehrt und evtl. kann man die Einzahlungen bei Bedarf nach unten anpassen. Ich kenne mich nicht wirklich mit Riester aus, da mir von Anfang klar war, dass ich mich selber kümmern will. Ob es am Ende richtig oder falsch ist, wird sich rausstellen. Und im Laufe der Zeit wird der Riesterbaustein im Vergleich zum restlichen Vermögen immer kleiner.
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Jeder wünscht sich zudem eine andere Flexibilität im Leben. Der eine sagt: Ich will gezielt für meine Rente vorsorgen, ein anderer sagt: Mir geht es darum, dass meine Familie davon profitiert. Für mich war es ein K.O.-Kriterium, dass meine Hinterbliebenen von den eingezahlten Beiträgen im Zweifelsfall nicht all zu viel sehen. Da kann dir mir versprochene Rente noch so toll sein.
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Ja – ich werd da noch einmal den Rechner bemühen und auch eine Anfrage stellen, was noch an Kosten bei einer Kündigung auf mich zukommt.
Und @Ex-Studentin: Ich geb dir definitiv Recht und mit meinem jetzigen Wissen hätte ich das Ding nicht abgeschlossen.
Danke jedenfalls schon mal für eure Hilfe. Ich bleib jetzt mal am Ball 😉
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