In meinen letzten beiden Beiträgen ging es darum, wie ich einmal im Jahr Haushaltsbuch führe und wie man seine Finanzen optimieren kann. Hat man diese beiden Hürden hinter sich gebracht, stellt man hoffentlich fest, dass man mehr Einnahmen als Ausgaben hat. In diesem Beitrag geht es darum, wie ich meine Sparquote ermittel und inwiefern sie meine Lebensweise beeinflusst.
Ermittlung meiner Sparquote
Ich habe es nicht gerne kompliziert. Meine Sparquote kann ich wesentlich schneller ermitteln als meine Ausgaben: Ich teile meine Sparraten im Jahr durch meine Einnahmen. Dabei muss man auch den Kontostand vorher/nachher berücksichtigen.
Sparquote = (Sparbeiträge + Kontodifferenz) / Einnahmen
Um meine Einnahmen zu erfassen, gibt es 2 Wege:
1. Ich nehme wieder all meine Kontoauszüge.
2. Die Jahresbescheinigung tut’s auch.
Hier kommt es darauf an, ob man Nebeneinnahmen hat, wie Mieteinnahmen, Unterhaltszahlungen, Kindergeld etc. Meine Einnahmen setzen sich lediglich aus Gehalt, Rückzahlungen vom Finanzamt und Zinsen zusammen. Rückzahlungen vom Finanzamt und Zinsen oder Erträge sind in meinem Fall vernachlässigbar. Ebenso Geldgeschenke oder Gutscheine. Hier sind wir wieder bei Unschärfen, die ich aber gerne in Kauf nehme.
Meine Sparbeiträge sehe ich auch recht schnell bei meinen Kontoauszügen: 1 bis 2 Zahlungen pro Monat an mein Tagesgeldkonto, eine Zahlung pro Monat zu meinem Bausparvertrag und 2 Abbuchungen meiner ETF-Sparpläne.
Als nächstes kommt die Kontodifferenz ins Spiel: Ich vergleiche, wie hoch mein Kontostand zu Beginn und am Ende der Erfassung war. Macht man dies nicht, freut man sich vielleicht über 5000€ abgeflossene Sparbeiträge im Jahr, hat aber das Konto 4000€ im Minus.
Beispiel eines Durchschnittsverdieners:
Jahresnetto: 22.000€
Sparrate: 350€ pro Monat/4.200€ im Jahr
Kontostand 01.01.15: 1.000€
Kontostand 01.01.16: 800€
Sparquote = (Sparbeiträge + Kontodifferenz) / Einnahmen
= [4.200 + (800-1.000)] / 22.000
= [4.200 + (-200)] / 22.000
= 4.000/22.000 = 18,2%
In meinem Beispiel ist der Kontostand niedriger als zu Beginn des Jahres. Somit beträgt die jährliche Sparrate 200€ weniger als man auf den ersten Blick vermutet hätte.
Die Sparquote lässt automatisch auf die Lebenserhaltungskosten schließen.
Bei 18,2% Sparquote sind die restlichen 81,8% die Ausgaben – in obigen Beispiel also 18.000€. Wer auf ein Haushaltsbuch komplett verzichtet und dennoch seine Durchschnittsausgaben erfassen will, kann dies mit dieser Berechnung auf kürzestem Wege erreichen.
Unschärfen bei der Sparquoten-Ermittlung
Wie auch bei der Ausgabenerfassung gibt es einige Unschärfen: Bargeldgeschenke, Gutscheine, Verkäufe oder Gutschriften sind hier nicht enthalten. Da muss jeder selbst entscheiden, inwiefern er solche Dinge mit einrechnet.
Sachwerte vom Arbeitgeber und Verwandte sind versteckte Ausgaben.
Eine 90%-ige Sparquote zu haben, während man Zimmer, Essen und Auto von den Eltern gestellt bekommt, ist nicht ganz vergleichbar mit der Situation von jemandem, der seinen Lebensunterhalt komplett alleine bestreiten muss. Das betone ich deswegen, weil ich viele Erwachsene diese Abhängigkeit unterschätzen: Fällt diese Unterstützung weg, sieht es auf dem Konto schnell düster aus. Haben die Großeltern z.B. stets die Waschmaschine gesponsert, die Nebenkosten im gemeinsamen Haus übernommen, sich um die Verpflegung der Enkel gekümmert oder gar Kindergarten und Schulgeld bezahlt… dann sind das mehrere 100 Euro, die man als Eltern plötzlich selbst aufbringen muss, wenn die Großeltern es nicht mehr können. Ich stelle in meinem Bekanntenkreis oft mit Erschrecken fest, wie selbstverständlich es angesehen wird, dass Eltern einen ein Leben lang unterstützen. Selbst ein eventuell anfallendes Erbe wird bereits in die Lebensplanung mit einbezogen.
Dividenden und Zinsen berücksichtigen?
Bei der Einnahmenseite tue ich mich aktuell schwer, meine Zinsen zu berücksichtigen. Sind bei mir aktuell nur Kleckerles-Beiträge. Bei anderen wiederum sind passive Einnahmen wie Dividenden vielleicht die Haupteinnahme. Inwiefern man solche Dinge also berücksichtigt bleibt auch jedem selbst überlassen. Depotschwankungen sind für mich auch keine Einflussgröße, sofern Gewinne oder Verluste nicht realisiert wurden.
Was bringt mir die Berechnung der Sparquote?
Allgemein heißt es: Je höher die Sparquote, desto schneller rückt der Traum der finanziellen Freiheit näher. Voraussetzung ist, dass die Ausgaben gleich bleiben.
Ich stelle es mir immer so vor: Eine Sparqoute von 50% besagt -ohne Berücksichtigung von Inflation und Rendite-, dass ich von einem Jahr arbeiten 2 Jahre leben kann.
Die Sparquote ist unabhängig vom Einkommen.
Bei einer 50%-igen Sparquote kann sowohl der Großverdiener mit 10.000€ netto Einkommen wie auch der Durchschnittsverdiener mit 2.000€ ein weiteres Jahr vom eigenen Ersparten leben.
Störgrößen machen eine Zukunftsprognose über Jahrzehnte unmöglich
Ich tue mich schwer, von meinem aktuellen Sparverhalten auf die Zukunft zu schließen. Denn es gibt ja auch noch ungewisse Vermögensentwicklung, Inflation, Steuererhöhungen, Erhöhung von Versicherungsbeiträgen oder die Änderung der Lebensumstände.
Ausgaben nehmen im Alter zu.
Als kinderlose 23-Jährige hege ich aktuell einen sehr genügsamen Lebensstil. Fahrrad, Iso-Matte, kaum Ausgaben für Medikamente => „Läuft bei mir.“ Aber als ich für meine Eltern die Ausgaben für 2015 erfasst habe, wurde mir wieder bewusst, dass sich sowas schnell ändern kann: Da gab es dann die Kategorie „Arzt/Apotheke“, weil man mit den Jahren doch so seine Probleme mit sich rumschleppt. Generell nimmt die Flexibilität im Alter ab. Versicherungen, die man nicht mehr kündigen will, weil man woanders keine mehr so einfach bekommt. Da sagt der geschundene Rücken, dass man nicht mehr auf jeder harten Matratze schlafen kann und man nicht mehr die erstbeste Unterkunft nehmen will. (Da wird am liebsten noch das eigene Kopfkissen mitgenommen.) Die Heizung wird höher gedreht. Auch eine Mieterhöhung oder steigende Nebenkosten lassen die Sparquote schnell schrumpfen. Ein Umzug im Rentenalter wird nicht so leicht verkraftet wie in jungen Jahren.
Einnahmen können schnell einbrechen.
Nicht nur die Ausgaben, sondern auch die Einnahmen können sich stark verändern. Wer in seinem Beruf gut verdient und sich über seine 20% Sparquote freut, guckt plötzlich blöd aus der Wäsche, wenn er beim nächsten Arbeitgeberwechsel nicht mehr so viel erhält oder stundenweise kürzer treten muss. Eben noch 70.000€ brutto mit Überstunden verdient, aber neue Arbeitgeber bieten „nur“ noch 50.000€ ohne Möglichkeit auf Überstunden. Wer vom passiven Einkommen lebt, hat in Krisenzeiten ebenfalls mit Gehaltseinbußen zu errechnen. Da tut jede Entnahme vom Depot doppelt weh.
Mein Ziel: Fixkosten gering halten
Aus oben genannten Gründen verwende ich die Sparquote nur, um mein Ego zu streicheln. Man kann zwar für sich pauschal sagen: „Eine Sparquote von 30% ist besser als 20%“, aber eine Zukunftsaussage ist damit noch nicht möglich.
Sparraten lassen sich nur schwer miteinander vergleichen.
Wenn jemand ein Spitzen-Gehalt hat, ist es für mich logisch, dass da was liegen bleibt. Solchen Leuten klopfe ich für ihr Einkommen auf die Schulter, nicht für ihre Sparrate. „30% Sparrate bei 10.000€ netto? Prima!“ klingt für mich irgendwie falsch, wenn derjenige trotzdem 7.000€ zum Leben braucht. Gleichzeitig halte ich selbst niedrig klingende Sparraten von 10% gut für jemanden, der von Mindestlohn lebt oder eine Horde Kinder zu ernähren hat.
Lebenserhaltungskosten sind unabhängig von Einkommen.
Dies gilt zumindest bei gleichen Rahmenbedingungen (ähnliche regionale Verhältnisse, gleicher Familienstand). Wer sich morgen im Supermarkt Nudeln, Brot, Milch, Eier und Zucker holt, zahlt theoretisch das gleiche. Lediglich die sogenannte „Lifestyle-Inflation“ sorgt dafür, dass wir unsere Bedürfnisse unterschiedlich stillen. Ich mache es deswegen wie mein Blogger-Kollege Oliver und betrachte meine Einnahmen und Ausgaben getrennt voneinander. Ich achte darauf, dass meine Fixkosten nicht in die Decke steigen (Handyverträge, Zeitschriften-Abos) und achte auf der anderen Seite darauf, dass mein Gehalt sich besser als die Inflation entwickelt (ohne dabei aus Geldgier den Spaß am Beruf zu verlieren).
Ich setze mir keine Sparquotenziele. Dieses Jahr habe ich mir einen neuen Laptop gekauft (das Aussetzen meiner Sparrate tat schon ein bisschen weh..), aber letztlich fällt eben das an Ausgaben an, was anfällt. Unregelmäßig sind das nun mal auch Elektrikgeräte, die ich bei einer jährlichen Sparquotenberechnung der Genauigkeitkeit wegen eigentlich auf die Nutzungsdauer „abschreiben“ müsste.. Letztlich ist es egal, was ich mache, solange ich am Ende meines Lebens hoffentlich zufrieden mit meinen Entscheidungen bin.
Ich bleibe bei meinem Lieblingssatz:
Lieber im Alter zufrieden im Schaukelstuhl neben meinem Mann und meinen Enkeln sitzen als mich auf der Strandliege bedienen lassen und nörgeln, dass der Sekt nicht kalt genug ist.
Ist für euch die Sparquote wichtig oder habt ihr andere Vergleichsfaktoren? Was kalkuliert ihr dort alles mit rein?
Danke für die andere (einfache) Art der Berechnung und die Art der Betrachtung. Es ist immer wieder interessant, wie die Grundgedanken oder Ziele fast gleich sind aber jeder andere Aspekte hat oder neue Details dazukommen. Diese Vielfalt unter den Blogs finde ich super.
Zufriedenheit ist wichtig. Siehe auch hier: http://timschaefermedia.com/passen-sie-auf-ihr-soziales-umfeld-auf/#comment-16605 (Letzter Absatz des Kommentars)
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Tim hat absolut recht: Das soziale Umfeld bestimmt auch die eigene Lebensweise. Soll nicht heißen, dass man nun seine Freunde alle austauschen muss. Geht eher darum: Man sollte eine Freundschaft nicht auf ein paar Hobbys fix machen. Wehe, man wechselt z.B. den Lieblingsverein oder will nicht mehr ständig Party machen. Da sind einige Freundschaften schnell vorbei. Einher geht damit auch, dass man gar nicht erst das Bedürfnis haben sollte, sich mit anderen zu vergleichen. Jeder macht sein Ding. Mir ist es dabei aber auch wichtig, die gewählte Lebensweise anderer (wenn auch manchmal ungern) zu respektieren.
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Genau. Richtige Freunde bleiben auch Freune wenn man mal gemeinsame Hobbys nicht mehr ausübt. Alles andere waren vermutlich keine Freundschaften sonder eher Nutznießung oder Zweckgemeinschaft. Habe ich auch schon erlebt. Kaum hatte ich eine andere Ansicht hatte der Freund sehr ungehalten reagiert und den Kontakt abgebrochen. Dabei hatte gerade er die Freundschaft immer so betont….
Richtige Freundschaft definieren sich nicht über das über die Freundschaft reden, sie entstehen einfach und werden gelebt.
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Hi Jenny,
ein guter Artikel! Gerade Faktoren wie Eltern-Unterstüzung oder die Vergleichbarkeit von Sparquoten bei Leuten mit sehr unterschiedlichen Gehältern finde ich interessante Punkte, die von FI-Bloggern selten angesprochen werden.
Ich betrachte die Sparquote als „Vergleichs-Kennzahl“ auch aus einem anderen Grund ein wenig kritisch. Wie sagt man so schön: „Ich vertraue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe“. Mein Haushaltsbuch ist beispielsweise weitgehend Cashflow-orientiert. Was heißt das? Alles was an Geld hinaus fließt, kommt auf die Ausgabenseite, alles was an Geld hineinkommt, auf die Einnahmenseite. Wenn man dieses Prinzip stringent durchzieht, wird die Sparquote aber durch „Geschäftstätigkeiten“ bzw. häufiges Hin- und Herhandeln künstlich reduziert. Ein Beispiel: Nehmen wir an ich wäre ein geschickter Auto-Mechaniker und würde hobbymäßig alte Ferraris aufkaufen, wieder flott machen und wieder verkaufen. Außerdem würde ich in meinem normalen Job 100.000 € im Jahr verdienen und 10.000 € zum Leben benötigen, hätte also eine Job-Sparquote von stolzen 90%. Nun beziehe ich in meine Sparquoten-Berechnung aber mein Auto-Business mit ein: Wenn ich im Jahr für 1 Million € Autos kaufe und für 1,1 Millionen € verkaufe, dann stehen auf meiner Gesamt-Einnahmenseite 1,2 Millionen €, auf der Ausgaben-Seite 1,01 Millionen €. Meine Sparquote sinkt damit rein rechnerisch auf magere 16 %. Je nachdem, wie genau man seine Sparquote berechnet, kann diese also unterschiedlich ausfallen, weshalb deine berechnete Sparquote vermutlich mit meiner oder der von anderen Bloggern gar nicht unbedingt vergleichbar ist. In der Praxis versuche ich meine Sparquote von diesem Effekt immer ein wenig zu bereinigen. Von den Kosten für meinen neuen Laptop habe ich beispielsweise den Verkaufserlös für meinen alten Laptop abgezogen, bevor ich sie als Ausgaben verbucht habe, statt „Kauf + Verkauf“ habe ich quasi Kosten für „Umtausch in ein modernes Modell“ abgerechnet.
Wie handhabst du das?
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Ich mache es auch wie du. Verkäufe sind für mich keine Einnahmen, weil ich diese letzten Endes ja mal erkauft habe. Verkäufe reduzieren stattdessen meine Ausgaben. Sonst würde ich wie du sagst durch Ein- und Verkäufe meine Sparqoute auf ein Minimum schrumpfen lassen. Selbst Käufe, die man wieder zurück gibt und das komplette Geld wieder bekommt, würden Einfluss auf die Sparquote haben. Letzten Endes ist das mit der Sparquote je nach Betrachtung so ungenau, dass man es nur als Tendenz sehen kann. Es zählt das, was man am Ende des Lebens an Erspartem hat und wie lange man davon leben kann. 1000€ Sparrate bringen nichts, wenn man das Geld an der Börse verliert. Während ein anderer 50€ im Monat in ein neues google oder CocaCola setzt.
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Hi, Jenny.
Genau wegen dieser Art Artikel lese ich deinen Blog so gerne. Du bleibst nicht da stehen, wo manch anderer Blogartikel bereits endet: bei der aktuellen persönlichen Situation.
Das Leben ist bunt und vielschichtig und morgen ganz anders als es heute noch aussah. Schön zu sehen, dass du den Blick nicht nur von einer Seite auf die Themen wirfst.
Zur Frage nach der Sparquote: grob schätzen könnte ich sie sofort. Genau ermitteln auch, da ich mir notiere, wieviel ich im Monat aus den laufenden Einnahmen gespart habe. Da ich Zinsen immer unmittelbar angelegt lasse und Dividenden in meinen Augen auch nicht zum Einkommen zählen kann, würde ich über den Jahresgehaltsnachweis und die Steuerrückzahlung leicht meine Einnahmen ermitteln können.
Wichtig finde ich die Zahl aber nicht und kenne sie daher auch nicht. Du sagst ja selbst, wie wenig Aussagekraft die Prozentzahl hat. Wenn aus DINKS plötzlich 3 Personen mit einem Gehalt werden, ändert sich die Sparquote nach unten, ohne dass man verschwenderischer leben würde.
Als Jungingenieur konnte ich weniger sparen als noch vor wenigen Jahren. Heute ist mein Gehalt wieder anders. Ich habe immer so viel gespart, wie es mir möglich war, ohne die Gegenwart aus dem Blick zu verlieren. Das Berechnen der Zahl hätte nichts verändert. Mir war immer wichtig, DASS ich gespart habe. Am Ende zählt eh nur die absolute Zahl auf dem Konto-/Depotauszug und die wird nicht nur von den Sparbeträgen bestimmt, sondern vor allem auch davon, welche Marktrenditen während des Anlegerlebens möglich waren. Je nachdem, wann man im letzten Jahrhundert geboren wurde, hatte das erhebliche Unterschiede zur Folge. Wer boomende Märkte beim Start seines Anlegerlebens hatte, hat davon weniger profitiert als derjenige, der den gleichen Boom gegen Ende der Sparphase hatte.
Ich erfreue mich daran, wenn das Vermögen am Ende des Jahres höher ist als am Anfang. Wenn der Unterschied höher ist als meine Sparzahlungen, dann natürlich umso mehr. Meiner Wahrnehmung nach haben die letzten 5-6 Jahre dazu geführt, dass manch einer die eigene Kontrolle über den Vermögenszuwachs überschätzt. Bin mal gespannt, wie es in der Bloggosphäre nach einem andauernden Börsengewitter so aussieht…
Liebe Grüße
Dummerchen
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Hallo Dummerchen, danke für das Lob!
Ich frage mich oft, ob ich nicht ein paar Jahre zu spät geboren wurde. Hätte gerne Bausparverträge oder Vorsorgeversicherungen mit 4% Garantiezins abgeschlossen. Oder 2008/2009 in Aktien und Immobilien investiert. Hätte, hätte. Letzten Endes muss man schauen, was man aus der eigenen Situation macht und wie du sagst: Hauptsache, man macht was. Bei entsprechender Diversifikation wird irgend eine Investion Früchte tragen. Die jungen Generationen haben das Glück/den Fluch sich leicht weiterbilden zu können.
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Hallo Jenny,
wie immer ein sehr informativer Artikel mit deiner persönlicher Note! 🙂
Ich möchte (als Familienvater) nur eine Anmerkung machen.
Bei meiner Haushaltsführung ist mir aufgefallen, dass die Fixkosten konstant bei ca. 50% der Einnahmen und damit im „allgemein-gültigen“ bzw. empfohlenen Rahmen liegen.
Die Herausforderung – zumindest bei mir – sind aber nicht die fixen, sondern die variablen Kosten. Mit Kindern und größerer Wohnung gibt es ständig etwas, was fehlt: Kleidung für die Kleinen, Sonnenmilch, Windeln, Kindergartenausflug, Sonnenschirm für die Terrasse, Kosten für die Tauffeier…etc. Das sind nur die Dinge, die mir spontan einfallen.
Mit dem Kindergeld kommt man hier nicht weit.
Die „Lebenshaltungskosten“ sind also unabhängig vom Einkommen, aber stark abhängig von der persönlichen Situation.
Ich hoffe, dass dein Lieblingssatz am Ende des Artikels für dich Wirklichkeit wird.
Auf dem Weg dorthin lesen wir dann vielleicht noch den einen oder anderen Artikel über die Entwicklung deiner variablen Kosten 😉
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Ich halte meine Leser natürlich immer auf dem Laufenden. 😉
Dass es mit einer Rasselbande mehr variable Kosten gibt, kann ich mir gut vorstellen. Generell halte ich variable Kosten auch für nichts Schlimmes. Man kann zwar viel sparen, aber man kann auch das Leben so gut es geht genießen. Muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wichtig ist nur, dass man sich bei Gehaltseinbußen dann zu helfen weiß. Sei es durch ein großes finanzielles Polster oder finanzielle Einschränkungen. Die Fixkosten entscheiden dann, wie groß das Einsparpotential ist: Z.B. mit 70% Fixkosten kann man maximal 30% einsparen. Deswegen sollte man Konsumausgaben so wenig wie möglich zu Fixkosten machen. Verträge und Raten sind alles Verpflichtungen, die man nicht von heute auf morgen los wird.
Liebe Grüße
Jenny
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Ich finde die Schlussfolgerung, dass man die Sparquote eher für das Ego berechnet sehr treffend. Denn wie du es auch gesagt hast, ist es meiner Meinung nach viel wichtiger die Fixkosten so gering wie möglich zu halten. Da liegt der eigentliche Sinn in der ganzen Haushaltsbuchgeschichte.
Und auch das die ganze Sache nicht absolut exakt ist und auch nicht sein muss findet meine volle Zustimmung.
Toller Beitrag!
Alex
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Moin,
um die konkrete Sparquote geht’s mir auch nicht mehr so genau. Die ist eh immer ähnlich und wenn nicht, dann kann ich meist nichts daran ändern. Mir ist wichtiger meine Ziele für das Jahr zu erreichen. Dafür habe ich meinen Plan und die Sparqoute ist dort nebensächlich. Wie du sagst ist mehr eine Ego Sache. Klingt toll. Ähnlich wie ein Porsche vor der Tür stehen zu haben.
Aktuell spare ich z.B. mehr als ich müsste. Aber eher wie Dummerchen, weil es Spaß macht. Das Geld ist jetzt weniger für langfristig. Sondern für Urlaube dieses Jahr oder ähnliches. Dinge, welche ich einfach machen möchte. Ein Puffer für Spaß.
Dabei fließen dort auch oft die Dinge rein, welche ich vorher nicht erwartet habe, wie halt die Steuerrückzahlung, Boni,… solche Dinge würde ich nie in meine Einnahmen einrechen. Genau so mag ich es überhaupt nicht, wenn andere für mich zahlen. Ist zwar nett, aber so nimmt man sich schnell du unabhängig. Und genau deswegen mache ich dieses ganze Thema doch um Unabhängig zu sein.
Gruß,
mafis
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Wenn man mal eine gewisse Routine beim Umgang mit Finanzen hat, läufts von alleine. Bin mal gespannt, wann du deine große Reise in Angriff nimmst. 🙂 Wird bei mir die nächsten Jahre definitiv auch noch kommen. Kostet nun mal Geld, aber sollte man machen, so lange man noch fit und flexibel ist.
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Was sind schon Quoten. Was mich viel mehr als die absoluten Werte interessiert, ist doch der Verlauf. Wie ich das dann errechne, welche Unschärfen da drin sein mögen etc. ist egal, solange ich im Zeitverlauf nicht anfange Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wenn ich eine Sparquote mit meinen Fehlern aus dem letzten Jahr mit der aus diesem Jahr vergleiche kann ich sagen, ob ich erfolgreicher war. Wenn nicht, versuche ich das zu ergründen und wenn möglich Lehren daraus zu ziehen. Ich errechne übrigens auch keine Sparquote sondern nutze eine absolute Zahl: Mein Gesamtvermögen. Das gibt mir meine Banking-Software raus, und die Veränderungen schaffen mir schnell einen guten Überblick. Aber wie sich ja alle einig sind: Jeder muss für sich das System finden mit dem er glücklich wird und seine Ziele erreicht.
gmwd
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Die absoluten Zahlen sind auch ein guter Ansatz!! Je nach Depotschwankung aber nicht ganz konstant. Da mein Depot noch nicht sehr groß ist, fällt mein Blick derzeit noch viel aufs Tagesgeldkonto.
Da überschlage ich, wie viele Monate ich vom Ersparten leben könnte.
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Ich ermittle auch meine Sparqoute. Auch in Hinblick auf mögliche „Veröffentlichung“ derselben um Tendenzen (sowie Erfolge und Anreize für andere) aufzuzeigen ohne konkrete Summen (Neid?) zu nennen. Da diese aber Einkommensabhängig ist, wie beschrieben, sagt diese eher nur mir etwas und zeigt ggf. nur das eigene Durchhalten und Steigerungen o.ä. auf. Psychologie für einen selber. Genauso wie Dividendencashflow in Crashzeiten auch psychologisch wirkt.
Vorallem, was ist wenn ich „Einnahmen“ vom Sparkonto (Umbuchung) habe, die zuvor als Ausgaben (Sparen) deklariert wurden. Oder separiere ich nur „echte Ausgaben“.
Was zählt als Einnahmen (Steuererstattung, 50 EUR von der Oma zu Weihnachten, Versicherungsauszahlungen (könnte man ja als „Investmentertrag“ betrachten),…)? Und was nicht, auch wenn ich damit ggf. Dinge bezahle die dann auch wieder aus der Berechnung fallen (müssten).
Hier muss sich jeder an sein System rantasten / es anpassen und damit zurecht kommen. Keep it simple kann helfen. Vorallem da manche Ideen komplex sind aber halt auch bei „Unlust“ auf Dauer durchgehalten werden müssen, oder wenn wer anders als temporärer Ersatz das Ruder übernehmen muss, verständlich sein sollte. Ein Grund auch für mich demnächst meine „Finanzstruktur“ (Konten, Geldflüsse, Spar und Rücklagen, Investitionsvorgehen/ideen/ziele) in einem „Paper“ zu visualisieren und schriftlich festzuhalten. Damit im Fall des Falles auch andere sich einlesen können. Und man selbst entdeckt dabei evtl. Optimierungspotenzial (Vereinfachung, Automatisierung, „Abarbeitung“ oder andere Effekte besser nutzen).
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D.h. du hälst also deine Finanzen für den Wortcase für Hinterbliebene fest? Bisher habe ich meinen Eltern ein Zettel mit meinen Bankinstituten genannt. Über meine Ordner sollten sie diese aber auch recht gut nachvollziehen können. Wobei ich nicht wüsste, was passiert, wenn ich eine Pflegefall werden sollte. Würde mich interessieren, inwiefern meine Eltern dann Zugriff auf meine Konten bekommen.
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Einen Zettel hatte/habe ich auch mal gemacht. Wie ich nun gesehen habe (mein Vater hat letztes Jahr seine Unterlagen aufgearbeitet, als er sah wie es bei seinen Eltern (für ihn) ablief bzw. noch einmal ablaufen wird, trotz sauberer Ordnersortierung), ist es sinnvoll dies als Liste mit ToDos und Details aufzuarbeiten.
Er hat mich dann anhand seiner Liste durch die Unterlagen geführt und eingewiesen. Auch dank Liste und Vorbereitungen wird dies mal eine große Aufgabe für mich, das ganze normale abzuwickeln. Ohne die Vorbereitung und Aufbereitung sicher noch viel größer (Mammutaufgabe). Dafür bin ich heute schon dankbar, das er dies getan hat. In der Hoffnung das es noch Jahrzehnte dauert bis ich es brauche (so „jung“ (Mitte 60) soll er noch nicht sterben oder ein Pflegefall werden). Aber wenn dann gehe ich gerne an diese Aufgabe plus alles andere was dazugehört und werde mich gerne kümmern für ihn, für meine Mutter als Unterstützung, aus Dank.
Wo finde ich was? Was ist wie wichtig?
Plus Liste wem man wo wie Bescheid geben muss (Versicherung und Co plus teils strenger,kurzer Fristen (48 Stunden!) wg. Leistungen), und wo welche dafür nötigen Unterlagen findet (ggf. schon vorbereitet, vorgeschrieben). Oft braucht man mehr als man denkt, deswegen halte ich es für sinnvoll sich über sowas vorab Gedanken zu machen.
Der Kontenübersichtszettel hilft da nur bedingt weiter (aber besser als nix).
Folgendes für den Todes- als auch für den Pflegefall (viele gemeinsame Schnittpunkte).
Ich will eine Übersicht wo was wann abgebucht wird, damit man sich auf Zahlungen einstellen kann (als nicht „Insider“). Wer in welcher Instution Ansprechpartner ist inkl. Kontaktdaten.
Wer muss in welcher Frist informiert werden inkl. vorgefertigter Erst-Info-Schreiben.
Wo findet man Infos zu Abos (Fachzeitschriften) und Kündigungsfristen (separate Liste) inkl. Daten / Kontaktdaten, vorgefertigter Schreiben).
Wer zieht alles vom Konto ein?
Welche Daueraufträge oder Spar/Investitionsautomatisierungspläne gibt es?
Was liegt im Depot und erzeugt Cash (Dividenden) und warum könnte es sich anbieten das Depot zu halten anstatt einfach auf die Schenlle aufzulösen? Wer hilft Hinterbliebenen bei Fragen hierzu?
Ist ein Puffer auf dem Konto oder muss ich sofort Geld wo hin schieben (natürlich ist genug Puffer da und unterjährige Zahlungen sind über das Tagesgeldkonto zusätzlich auch abdeckbar).?
Was gibt es von wem als Pflege/Hinterbliebenen/Witwen-Rente und circa in welcher Höhe?
Ab wann und wie sieht der Cashflow bis dahin ggf. aus (lfd. Einkommen)?
Was war als Zukunfts-Anlage für den Nachwuchs gedacht, läuft aber ggf. noch auf mich?
Welche Verträge/Mitgliedschaften gibt es inkl. Kündigungsrfisten und vorgefertigen Schreiben?
Sind bspw. Autoreifen extern eingelagert?
Welche Unterlagen benötige ich für welchen Vorgang (damit man gleich weiß als Hinterbliebener brauch eich so und so viel Sterbeurkunden/nachweise/kopien und spare so Zeit und doppelte Wege).
Wer hat Vollmachten und kann auch ohne Gericht/Notar übergangsweise tätig werden / leichter agieren.
Welcher Ablauf (welcher Schritt ist sinnvoller vor anderen Schritten) ist ggf. zu empfehlen / zu tätigen. Usw… Da gehört noch einiges mehr dazu.
Auch wird so nichts übersehen. Nicht selten gibt es ja Fälle wo Geldverstecke (bei mir bisher nicht der Fall) aber auch Sparbücher oder was weiß ich vergesssen wurden oder nicht bekannt waren.
Eine komplexe Aufgabe, die mich anhand der Komlpexitität reizt, mir solche Dinge (Durchzudenken, Eventualitäten ggf. einzuplanen, Vorbereiten) liegen und das mir und meiner Famiilie (ggf. eigene Eltern aber auch Partnerin (spätere eigene Familie/Nachwuchs) Sicherheit gibt und sie etwas entlastet. Das ganze dann in manchen Unterbereichen auch teilweise in unterschiedlichen Sichtweisen/Darstellungen aufbereitet, so kann jeder das zur Hand nehmen was ihm liegt.
Einmal im Jahr wird das ganze kurz evaluiert (Beträge) und gut ist. Selbst bekommt man trotz guten Überblick ggf. nochmal einen anderen Einblick und es wird bei späteren Abläufen oder Änderungen helfen. Plus langfristig praktikables Sortierungssystem inkl. Übersicht für „Nicht-Insider“ (als Ergänzung zum eigtl. logischem System) (zukunftsfähig), da sich das System das ich während / nach der Ausbildung anlegte, führte als (obwohl gut) nicht als für mehrere Jahrzehnte dank viel Papierkram der aber leider nötig ist, praktikabel erwies.
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Wirklich guter Zusatz! Grade das Thema Fristen, damit Versicherungen zahlen. Bisher verdränge ich sowas viel zu sehr. Keiner denkt gerne „ans Ende. Habe sogar schon überlegt, private Briefe vorzubereiten. Einfach auch, damit Hinterbliebene die Chance haben, sich ein bisschen zu verabschieden.
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Das mit den Briefen ist auch eine gute Idee. Ein Punkt mehr für meine langfristigere ToDo-Liste. Und dann ggf. alle 5-10 Jahre mal „aktualisieren“. Es gibt oft so viel was man ggf. mal sagen will zum Ende bzw. sagen wollte und dann plötzlich nicht mehr konnte. Da ist ein Brief für beide Seiten sicherlich eine gute Lösung.
Ja daran denkt keiner gerne. Ich denke mir (genauso wie bei der Überprüfung & Klärung mit 25-Seiten-Formular (von denen man ggf. gestückelt 3-4 Seiten ausfüllt) meiner Rentenansprüche (es haben Schulzeiten gefehlt), lieber jetzt als in 37-40 Jahren (verm. gesetzlicher Rentenbeginn), die Unterlagen raussuchen und das klären. Auch hier war es ein Erfahrungswert (Witwenrente meiner Oma mit Mitte 80), wie schwierig das nach der Zeit und in dem geistigem Alter dann ist/wird. Auch mein Vater als Hilfe bzw. derjenige der ihr das Abnahm und sich mit so Papierkram per se auskennt, hatte hier gut zu tun.
Mein Gefühl ist, es lebt sich freier, unbeschwerter wenn das geregelt ist. Man könnte sicher noch mehr regeln, aber ich denke mit den Briefen und den vorgenannten Gebieten hat man das meiste getan und hat vorallem viel mehr getan als die meisten. 80/20-Prinzip. Alle Eventualitäten kann man auch nicht abdecken.
Und ich finde ich akzeptiere den Tod der irgendwann (hoffentlich erst in 50-60 Jahren) kommen wird, wenn ich mir das Ableben „bewusst mache“. Bis dahin schaue ich guten Mutes in die Zukunft aber vorallem genieße ich jeden Tag und freue mich auch über Kleinigkeiten und vor allem über sonst Selbstverständliches. Liegt vermutlich aber auch an meinem Job, das ich sehe wie schnell Dinge die im normalen Leben als selbstverständlich angesehen werden, nicht mehr selbstverständlich sind. Da freut man sich an den kleinen Dingen und weiß sie mehr zu wertschätzen. Man wird (auch nicht durchgehend, aber konstanter) ausgeglichener und zufriedener wenn man sich so manche Dinge bewusst macht ohne jeden Tag (angstvoll oder generell) daran zu denken.
Ein weiterer Erfahrungswert ist, das manche sich nicht mit ihrem Ableben auseinandersetzen (man kann niemanden dazu zwingen), aber für die Angehörigen ist es dann oft schwieriger (was wollte er/sie denn? Feuer oder Erdbestattung? Begraben an einem Baum oder normales Grab? etc.. hat man nie darüber geredet bzw. nie eine Antwort bekommen, bzw. es wurde als unnötig vom Gefragten abgetan). Es ist wichtig für die Angehörigen und Teil der Trauerarbeit sich zu kümmern und die Dinge zu regeln, aber so manche Dinge kann man ja vorbereiten. Es bleibt trotzdem noch genung zu tun und zu entscheiden.
Selbiges für den Pflegefall: Stichwort Vollmachten und Vorsorgevollmacht. Welche Maßnahmen oder welche „Art zu leben oder am Leben teilzunehmen“ wollte er/sie noch auf Dauer? Und (sofern „finanziell egal“, was heutzutage ja oft nicht egal ist (leider)): Pflegeheim oder ambulant im eigenen Haus/Whg?
Vollmachten und Vorsorgevollmacht: Gehört meiner Meinung nach zur Familiengründung / Eheschließung mit thematisiert und bearbeitet, genauso wie das gemeinsame Sprechen über die Finanzen und gemeinsamer Ziele (oder zumindest gemeinsamen Schnittpunkten) in diesem Thema. Für manche sicher komisch. Für mich auch bzw. wird es das en detail noch werden. Aber ich habe den Eindruck das die Familien die es getan haben, ein leichteres und offeneres (sich selbst jeweils gegenüber, nicht verwechseln mit offener Ehe) und zufriedenes Ehe/Familienleben führen.
(Das man ggf. trotzdem noch eigene Konten hat oder zumindest jeder ein „kleines Schwarzgeldkonto“ für Überraschungen (und nicht für die Geliebte) ist dabei sicher trotzdem wichtig, auch aus psychologischer Sicht.)
pers. Beispiel: Bei mir hat aktuell mein Vater eine Kontovollmacht für die meisten Konten. Einfach für den Fall das Falles, er weiß was es an Konten/Depots gibt aber was da drauf ist oder was ich damit tue interessiert ihn nicht (er kontrolliert nicht ich damit sagen). Wird die Freundin dann zur Ehefrau, wird sie hier auch nach Eheschließung (nur einmal Papierkram anstatt zweimal) hier auch mit einbezogen. Die Vollmacht meines Vaters werde ich trotzdem weiterlaufen lassen. Es könnte ja sein, das ich und meine (dann) Frau gemeinsam verunglücken (ein „banaler Autounfall“ unverschuldet reicht da aus) und es dann ja ggf. Nachwuchs gibt, der zurück bleibt. So ist ggf./evtl. noch mein Vater da und kann (je nach Alter und zukünftiger geistiger Verfasssung) handeln und hat es etwas leichter manche Dinge zu regeln.
Btw: Was für eine interessante Kommentarentwicklung: Vom Haushaltsbuch zur Ehe und zum eigenen Tod.
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Hallo,
das Thema was K. hier in seinen Kommentaren anspricht finde ich sehr interessant (Überblick/Leitfaden über die eigenen Investments, Versicherungen etc. erstellen und weitere Vorsorgemaßnahmen für den Fall des eigenen Tods oder schwerer Krankheit).
Falls hier ein Finanzblogger (oder eine Finanzbloggerin 😉 !) mal was dazu schreiben würde, den Artikel oder die Artikelserie würde ich mit großem Interesse lesen. Vielleicht möchte K. ja auch einen Gastartikel zu dem Thema schreiben?
Man selber hat ja hoffentlich so einigermaßen Überblick über seine verschiedenen Konten, Depot, Kreditkarte, Versicherungen, sonstigen Investments wie z.B. P2P-Kredite oder Crowdfunding. Aber im Todes- oder Pflegefall o.ä. haben die Angehörigen dann wohl meist ganz schön viel Papierkram an der Backe – bzw. da ja immer mehr papierlos abläuft müssten Mails und digitale Ablage durchforstet werden.
Ich selbst drücke mich auch schon seit Monaten davor, eine Übersicht oder Einführung in meinen „Papierkram“ zu erstellen.
Was K. da beschreibt in seinen Kommentaren ist ja schon recht umfassend und weitreichend (bis zum Hinweis auf Geldverstecke oder evtl. eingelagerte Autoreifen!). Wenn ich mir das alles vornehme ist das eine riesige Aufgabe und ich werde mich weiter davor drücken.
Also werde ich wohl Schritt für Schritt anfangen. Mit einer Übersicht über meine Konten (Giro- und Tagesgeld) beginnen. Weiter machen mit den Versicherungen. Und so weiter. Die von K. angesprochenen Aspekte/Fragen sind da eine gute Hilfe.
Irgendwann möchte ich mich auch um so Dinge wie Patientenverfügung, Testament etc. kümmern. Ich bin Mitte 30 und werde wohl noch eine ganze Weile leben, aber man weiß ja nie.
In den ersten paar Jahren meines Berufslebens habe ich quasi von der Hand in den Mund gelebt und auch öfter mal mein Konto überzogen. Damals wäre nichts zu verteilen gewesen mit einem Testament. Mittlerweile habe ich ein ETF-Depot das stetig wächst, dazu kommen noch Tagesgeld und andere kleinere Investments.
Auf einem Blog habe ich die Idee eines „Vermächtnisordners“ gefunden was mich sehr angesprochen hat: https://aufhellerundpfennig.com/category/vermachtnis/
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Ich werde mich auch noch eine Weile davor drücken, was Patientenverfügung und Co. betrifft. Ich habe ein bisschen Angst davor, jemandem zu viel aufzubürden. Wenn jemand älter ist (Großeltern), ist man offener dafür, sich mit solchen Themen zu beschäftigen. Aber keiner redet gerne darüber, dass auch in jungen Jahren was passieren kann. Meinen Eltern würde es schlichtweg das Herz brechen, da kann ich einen noch so guten Abschiedsbrief schreiben. Es tröstet aktuell mich selbst am meisten, dass ich meiner Familie ein bisschen Geld hinterlassen kann.
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Hallo Julia,
Danke für Deine Gedanken zu meinem Kommentar. Und Danke für den guten, fortführenden Link dazu.
Ja es ist ein großes Projekt, welches auch ich, schrittweise angehen werde. Aber auch überhaupt mal angehen will, damit es „mal“ erledigt ist. Nachdem ich beruflich gerade kurz vor Abschluss eines großen Schrittes stehe, werde ich in ca 1 1/2 Monaten damit beginnen.
Einen Beitrag (bzw. eine Serie inkl. Zusammenfassung (auf einen Blick) am Ende) wäre von meiner Seite aus denkbar. Abgesehen davon bin ich eh am Überlegen auch einen eigenen Blog in die Welt zu rufen. Aber auch erst nach o.g. Zeitraum.
Sollte es irgendwo irgendwann einen oder mehrere Beiträge geben, werde ich es hier kundtun.
Herzliche Grüße,
K.
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Ich freue mich über neuen Lesestoff. 🙂 Viel Erfolg bei deinem beruflichen Werdegang!
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Hallo Ex-Studentin,
Danke für den sehr schönen Beitrag. Bei mir ist die Sparquote nicht so wichtig (ich glaube ich habe sie noch nie ausgerechnet). Ich versuche genauso wie du die Fixkosten gering zu halten und so viel wie möglich zu sparen.
Übrigens habe ich das noch nicht so kennengelernt, dass Eltern oder Großeltern so Einnahmen wie Kindergarten oder Schule für ihre Kinder übernehmen. Ich würde das auch gar nicht wollen. Bin sehr stolz darauf alles was ich besitze selber bezahlt zu haben. 🙂
Gruß Klaus-Dieter
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Ich kenne vor allem, dass man mit den Großeltern im Haus wohnt, wenig Miete zahlt und Großeltern die Enkel groß ziehen. Zwar nicht von mir, aber aber aus dem Bekanntenkreis. Auch Unterstützung im Studium höre ich öfter. Großzügiges Geburtstagsgeld usw. Mein Opa hat mir damals 1000€ zu meinem Führerschein dazu gelegt, 1000€ für meine Studentenmöbel und zum bestandenen Studium eine neue Waschmaschine geschenkt. Ich hab meinen Großeltern viel zu verdanken, weil ich letzten Endes gar nicht so alleine war, wie ich mich ab und zu gefühlt habe.
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„…verwende ich die Sparquote nur, um mein Ego zu streicheln.“
Ich verwende sie als Motivation und zur Kontrolle. Ja, ok, wahrscheinlich auch um mein Ego ein bisschen zu streicheln.
Ich ermittle meine Sparquote monatlich und stecke mir da für jeden Monat ein Ziel (was um 2 Prozentpunkte höher liegt als letzten Monat oder falls ich das Ziel im letzten Monat nicht erreicht habe ist es nochmal das gleiche Ziel).
Erreiche ich mein Monatsziel nicht, dann schaue ich, warum das so war. Meist gibt es schlüssige Erklärungen. Manchmal merke ich aber auch: das waren lauter (unnütze) Kleinigkeiten und/oder womöglich der ein oder andere „Frustkauf“ – dann diszipliniere ich mich mehr.
Wenn ich mein Sparziel für den Monat erreicht habe oder sogar übertroffen habe, dann freue ich mich! Noch vor einigen Jahren habe ich überhaupt nichts gespart und hatte nicht mal einen Notgroschen. Da ist das schon ein Grund stolz zu sein, wenn ich 40% oder mehr meines Gehaltes sparen bzw. investieren konnte. Und auch Motivation, weiter am Ball zu bleiben.
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40% klingen gut. 🙂 Meine monatliche Sparqoute schwankt sehr stark. Mein Gehalt schwankt ebenfalls jeden Monat und auch meine Ausgaben variieren durch ab und zu größere Anschaffungen (Urlaub, Elektrik). Finde es gut, dass du immer ein Auge auf unnütze Kosten hast. Ich habe das auch mehr oder weniger. In dem Moment, wo ich etwas Unnützes kaufe, weiß ich das eigentlich. Trotzdem tue ich es („Sowas findest du bestimmt nie wieder!“). Solche Käufe sind mir aber meistens eine Lehre, wenn die Sachen dann ungenutzt rumliegen. Habe z.B. letzte Woche für 1,50€ Flaschenstöpsel in Blumenform gekauft, die ich so toll fand und mir dachte: Die kann man bestimmt prima verschenken. Gleichzeitig denke ich drüber nach, ob ich diese nicht einfach wieder zurückgeben sollte.
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Spannendes Thema. Ich führe schon seit einigen Jahren kein konkretes Haushaltsbuch mehr. Ich habe ein Budget für „Haushaltsausgaben“, das ich auf das gemeinsame Konto überweise. Und ganz viele Konten und Sparbücher für „erwartbaren Konsum“ – also, Reparaturen am Auto, Kleidung, Urlaube, etc. Auch meine Ausgaben für Wohnen, Versicherungen etc sind komplett aufgeschlüsselt nach Monaten. Alle Abbuchungen lasse ich von einem Verwaltungs-Konto vornehmen, auf das ich am Monatsanfang einen festen Betrag überweise, der für alle (schwankenden) Monate ausreicht. Damit habe ich nie wieder sorgen um Abbuchungen.
Aus meiner aufgeschlüsselten Calc-Tabelle ergibt sich dann ein Rest. Den größten Teil davon verschiebe ich auf das (oder die) Verrechungskonten für meine Investitionen, von denen die Sparpläne gefüttert werden.
Das übrige auf meinem Girokonto ist dann zum tanken oder für meine Bar/Privatausgaben, die ich auch gar nicht aufschlüsseln will. Vielleicht mal im Biergarten, oder der Cocktailbar, oder ein Geschenk am Weihnachtsmarkt. Lebensqualität bedeutet auch, sich darüber dann keine Sorgen mehr zu machen, weil ich mein „Taschengeld“ ohne Sorge auf andere „unerwartete“ Ausgaben verwenden kann.
Tendenziell habe ich für manche vermutlich „zu viel“ Tages-/Sparbuch-Geld. Trotzdem investiere ich jeden Monat 600 Euro in die Haustilgung und 500 in ETFs.
Und das ist allemal besser, als sich jedes Jahr eine 8000,- Euro Fernreise zu leisten und dann im Alter auf die miese Rente zu schimpfen.
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Hey, deine Vorgehensweise klingt ähnlich zu meiner. Wobei ich die einzelnen Konten nicht habe. Für Wohnung + Einkäufe geht alles auf Gemeinschaftskonto. Daueraufträge und Konsumausgaben gehen von meinem Giro-Konto ab. Feste Sparraten fließen zum Depot oder Tagesgeldkonto. Habe auch einen hohen Sparraten-Puffer.
Habe seit ein paar Jahren meine Ausgaben nicht mehr getrackt. Muss ich irgendwann mal wieder machen.. Aber sofern man eine hohe Sparrate hat, sehe ich keinen Sinn darin, die Ausgaben wegen +/-100€ im Monat groß zu optimieren.
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