Ist das Modell der Ehe veraltet? – Nachteile der Ehe Teil 2

Hier geht es zu Teil 1, 3, 4, 5 & 6.

Rund 800.000 Menschen treten jedes Jahr von den Traualtar. Im Vergleich zur Generation unserer Eltern und Großeltern ist die Tendenz sinkend. Über 61% der Deutschen zwischen 27 und 59 sind verheiratet, vor 10 Jahren waren es rund 8% Prozent mehr. Auf Vorteile der Ehe und Gleichstellung von unverheirateten Paaren und Ehepartnern bin ich bereits in Teil 1 eingegangen. Heute geht es um die Verpflichtungen und Nachteile einer Ehe. Im nächsten Teil geht es um die Folgen einer Trennung anhand eines Musterpaares.

Gewollte vs. ungewollte Abhängigkeit

Durch die Ehe gibt man gewollt einen Teil seiner Freiheit auf und teilt das zukünftige Leben miteinander. Der Partner wird eine feste Kontante, was an sich eine schöne, romantische Sache ist, aber auch ein paar negative Aspekte mit sich bringt.

Abhängigkeit – Alleine geht nicht mehr

Wer sich für eine Ehe entscheidet, trifft diese Entscheidung hoffentlich für immer. Dadurch kommt es häufig zur Arbeitsteilung und einer dadurch bedingten Abhängigkeit voneinander. Männer kümmern sich ums Geld und handwerkliche Dinge, Frauen schmeißen den Haushalt. Der Kredit fürs Haus läuft auf beide und die hohen Kreditraten sind nur gemeinsam zu stemmen. Kommt es zum Ausfall einer Person (z.B. Arbeitslosigkeit, Pflegebedürftigkeit oder gar Tod) fällt alles zusammen. Linda von mymoneymind musste sich deswegen nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes von der Privatinsolvenz wieder hochkämpfen.

Hausfrau trotz guter Berufsausbildung

Obwohl ich als Ingenieurin emanzipierter sein könnte, habe ich im Kopf ein altmodisches Familienbild: Haus, 2 Kinder, Frau kümmert sich um die Kindererziehung und arbeitet maximal Teilzeit. Die Statistik stützt dieses Bild. Überwiegend Frauen bleiben für die Kindererziehung zuhause. Gerade mal ein Drittel der Mütter arbeitet, wenn eins der Kinder jünger als 3 Jahre ist.

Arbeit_Elternzeit

Mütter bleiben für die Kindererziehung erst mal zuhause.

Allerdings nur als Teilzeitkräfte. Je älter die Kinder werden, desto mehr Frauen steigen wieder ins Berufsleben (ebenfalls Teilzeit) ein. Väter hingegen arbeiten im Schnitt konstant Vollzeit.

anteil_erwerbstätige

Mütter arbeiten Teilzeit, Männer Vollzeit.

Das spiegelt sich auch in meiner Erfahrung wieder: Egal, wie viel ich überlege – ich kenne keinen Vater, der für die Kindererziehung seinen Beruf aufgegeben hat. Ebenso kenne ich keine Mutter, die Vollzeit arbeitet. Wie auch? Es können nicht beide Eltern Vollzeit arbeiten und sich nebenbei noch um die Kinder kümmern. Zugegeben – Männer verdienen meistens mehr als ihre Frauen. Selbst wenn es nicht so ist, ist das meist ein unfreiwilliger Zustand. Sollte die Frau die Hauptverdienerin sein, bleibt an ihr trotzdem noch mit 85%-iger Wahrscheinlichkeit der Haushalt hängen.

Die Mütter, die ich derzeit erlebe, spiegeln diese Statistiken wieder: Sie mutieren zu Super-Mamis: 20h-Arbeitswoche, Haushalt, Kindererziehung und Zeit für den Ehemann braucht man auch noch. Sie müssen pünktlich Feierabend machen, da sie beim Zuspätkommen Strafe bei der Kita zahlen. Alle paar Wochen ist eins der Kinder krank, weswegen man zuhause bleiben muss und sich ggf. selbst ansteckt. Die Großeltern arbeiten selbst noch oder wohnen zu weit weg und nehmen die Kinder deswegen selten. Man gibt als Frau den Beruf auf und muss ein schlechtes Gewissen haben, wenn man sich auf Kosten des Mannes mal Kleidung kaufen muss oder mit Freundinnen einmal im Jahr ins Kino geht. Deswegen denke ich wie viele junge Frauen meiner Generation: Ich möchte auch arbeiten und Geld verdienen, nicht als Hausfrau „enden“ und von meinem Partner finanziell abhängig sein. Gleichzeitig will ich Zeit nicht als Rabenmutter abgestempelt werden, die ihre Kinder in fremde Hände gibt. Oft denke ich mir: Wenn man als Frau nicht bereit ist, seine Karriere zu opfern, bleibt die Ehe kinderlos.

Diese Probleme betreffen sicherlich auch unverheiratete Eltern. Ich gehe aber davon aus, dass man mit dem Trauschein viel eher zur Abhängigkeit vom Partner bereit ist.

Finanzielle Verantwortung und Nachteile

Die Heirat kann für den Geringverdiener ein Nachteil sein: Die Hürde von einem 450€-Job zu einem Teilzeitjob ist relativ hoch, da sprunghaft die Abgaben steigen (was durch die Wahl der Steuerklasse noch verstärkt wird). Da dieser durch die Wahl von Steuerklasse 5 ein geringeren Nettolohn hat als unverheiratet, erhält er auch weniger Lohnersatzleistungen, z.B. Arbeitslosengeld und Elterngeld. Da das Gehalt des Partners bei der Berechnung von Hartz 4 und Bafög mit betrachtet wird, gibt es bei entsprechendem Einkommen keine Leistungen vom Staat.

Alternativ kann es auch passieren, dass ein Partner sich auf seiner Arbeitslosigkeit ausruht – man kann ihn nicht zum Arbeiten zwingen. Man muss in einer Ehe für den Unterhalt des Partners aufkommen und diesem steht ein Taschengeld zu. Wenn der Verdiener den Geldbeutel zuhält, müsste man sein Recht einklagen.

Eine Hochzeit zu organisieren kostet Zeit, Nerven und Geld

Über 10.000€ für einen besonderen Tag zu verbraten, ist in Deutschland relativ normal geworden. Bei ausländischen Hochzeiten auch gerne mal mehr.

Man kann ein ganzes Jahr mit der Planung verbringen, die Ersparnisse eines ganzes Jahres für einen Tag auszugeben.

Wie man feiert, ist natürlich jedem selbst überlassen. Aber alleine, dass irgendein Onkel oder ein Kollege enttäuscht sein könnte, dass er nicht eingeladen ist, bereitet mir Bauchschmerzen. Dann auch die große Frage: Lädt man Partner und Kinder mit ein, wenn man doch eigentlich nur die beste Freundin/den besten Freund an seinem großen Tag sehen möchte? Meine Freunde und Familie sind in Deutschland verteilt und für viele Gäste würde ein großer Reiseaufwand entstehen, der für den älteren Teil meiner Verwandtschaft gar nicht machbar ist. Andere stehen dann vermutlich noch vor dem Problem, dass manche Verwandte zerstritten sind oder sich die ehemals besten Freunde oder Eltern frisch getrennt haben, man aber beide einladen möchte. Für Unterhaltung sorgen muss man auch noch. Ayayay. Ich feiere aus solchen Gründen nicht mal meinen Geburtstag.

Gesetze können sich ändern

Die Ehe ist kein fester Vertrag. Der Gesetzgeber kann jederzeit die Bedingungen ändern. Z.B. wer im Falle einer Trennung was bekommt, die Höhe und Dauer des Unterhalts, einfach alles. Eheverträge werden im Falle einer Scheidung schnell mal für nichtig erklärt, obwohl man unter den neuen Rahmenbedingungen vielleicht gar nicht geheiratet hätte. Man kann es auch positiv sehen, dass der Staat stets für eine „faire“ Lösung einsteht.

Ehe bewahrt nicht vor einer Trennung, sondern macht sie mühseliger

Leider konnte ich keine Statistik zur Dauer von Langzeitbeziehungen ohne Trauschein finden. Es ist immerhin bekannt, dass aktuell beim ersten Kind 56 % der Eltern im Westen und nur 29 % der Eltern im Osten überhaupt verheiratet sind.  Was statistisch bekannt ist: Jede dritte Ehe wird nach knapp 15 Jahren geschieden. Wenn ich mir die Scheidungsstatistik anschaue, so erreicht diese nach 6 Jahren ihren Höhepunkt. Es gibt keinen Zeitraum, bei dem man sagt „Ab jetzt ist eine Scheidung sehr unwahrscheinlich…“. 14% der Scheidungen folgen nach 25 Jahren Ehe.

Eine bestehende Ehe sagt nichts über die Qualität der Beziehung aus.

Aufgrund der Verbindlichkeiten investiert man mehr Zeit in die Rettung einer Ehe als in eine lose Beziehung. Haus, Kinder, Glaube, Scham und finanzielle Abhängigkeit können dazu führen, dass man an einer Ehe festhält, obwohl es dauerhaft nicht so gut läuft. Immerhin retten Verbindlichkeiten auch über kurze Krisen hinweg. Denn je niedriger die Hürden (finanzielle Unabhängigkeit, keine Kinder, keine kirchliche Überzeugung, stressvermeidender Ehevertrag), desto eher kommt es zu einer Scheidung.

Eine Scheidung macht eine Ehe nicht rückgängig

Durch eine Ehe lacht man sich finanzielle Verpflichtungen an, welche nur durch eine Annulierung der Ehe rückgängig gemacht werden kann. Eine Scheidung trennt ein Ehepaar zwar rein rechtlich, aber Verpflichtungen bleiben. Einer der beiden Partner könnte dies ausnutzen: Vor der Ehe trägt man den Partner / die Partnerin auf Händen, danach macht keinen Handschlag mehr oder betrügt und demütigt seinen Partner. Man hört ab und zu von Ausländern, die den deutschen Pass und staatliche Leistungen ergattern wollen. Bei internationalen Hochzeiten gilt nicht nur das deutsche Recht: Wenn eine Mutter in Deutschland das Sorgerecht hat, kann der Vater trotzdem samt Kind ins Ausland abhauen und man sieht als Mutter das Kind so schnell nicht wieder (ist leider in meiner Nachbarschaft passiert). Angeblich heiraten manche Frauen sogar wissend einen nicht-Traumman, weil die biologische Uhr tickt.

Zwischenfazit

Da es in diesem Beitrag um die Nachteile der Ehe geht, klingt der heutige Beitrag sehr negativ. Aktuell halte ich nach wie vor eine glückliche Ehe für eine gute Sache. Betonung liegt auf „glücklich“. Freiwillige Trennungen sind besser als erzwungenermaßen zusammen zu bleiben. Je mehr man voneinander abhängig ist, desto schwieriger wird’s. Deswegen geht es im nächsten Beitrag um die Folgen einer Trennung.

39 Gedanken zu „Ist das Modell der Ehe veraltet? – Nachteile der Ehe Teil 2

  1. Wie kommt man eigentlich auf den Schmackes, dem Menschen Monogamie zu unterstellen? In grauer Vorzeit sicherte uns die Vielweiberei das Überleben und nunmehr binden wir uns sogar vertraglich an DIE EINE??? Das kann doch nicht gut gehen… spätestens nach fünf, sechs Jahren müssen die Gene doch anfangen zu rebellieren!

    Zum Artikel – ich habe mich gefragt:
    Was sind 800.000€ Menschen? (erster Satz)! Soll das Vermögen sein oder Einkommen? Und warum treten 40.000€ Menschen nicht vor den Altar?

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    • Danke für den €- Hinweis. Macht der Gewohnheit.

      Wegen der Monogamie: Da kann ich nicht viel zu sagen. Man braucht durchaus mehrere Anläufe, um den richtigen Partner zu finden. Gibt auch Leute mit mehreren Partnern. Aber wir sind keine Tiere, wo ein Männchen einen Harem hat und schwache Männchen ausgestoßen werden. Schwach zu sein ist in unserer Gesellschaft kein Todesurteil. Ob ein Mann Muskeln hat, groß ist und gut sieht, kann Frau mittlerweile egal sein.

      Ich bin da zudem sehr langweilig. Mein Freund ist bisher der einzige und ich verstehe den Grund für Polygamie nicht. Gefahr für Geschlechtskrankheiten wird erhöht und viele Kinder zur Fortplanzung braucht man aufgrund der geringen Sterblichkeit nicht mehr. Essen beschaffen in der Gruppe muss man auch nicht.

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  2. Ui ui ui, der Beitrag ist wirklich arg negativ!

    Ich gehe mal jetzt nur auf die Kinderbetreuung ein. Wir haben zwei (4+1) und mussten noch nie in der Kita Strafe zahlen, wenn man mal zu spät erscheint. Natürlich sind die Zeiten vorgegeben und wenn das Kind das letzte vor dem Feierabend ist und man kommt 15 Minuten zu spät, ist das für alle nicht schön. Aber man kann ja kurz anrufen, dass man im Stau steht oder dergleichen.

    Das die Kinderbetreuung an der Mutter hängen bleibt, hat bei uns den Grund des Stillens. Nichts ist einfacher und natürlicher. Dadurch ist die Mutter zwingend stärker eingebunden, wird aber nicht zwangsläufig auch mit allen anderen Aufgaben hängen gelassen. Das kann man schon ganz gut aufteilen und gemeinsam lösen. Man muss es nur besprechen und klären.

    Wir haben uns dazu entschlossen, dass beide die Arbeitszeit verringern (habe ich jetzt schon in ein paar Kommentaren erwähnt, weil das Thema gerade durch die Blogs geht) und fahren mit dem Modell sehr gut. Die Aufgaben können so bequem bewerkstelligt werden. Das Thema Haushalt haben wir in erfahrene Hände übergeben, weil wir nach der Arbeit und Kinderbetreuung keine Lust mehr hatten, abends dann auch noch das Bad putzen zu müssen. Einmal die Woche kommt eine gute Fee und erledigt das für uns. Eine sehr gute Investition, die man zudem steuerlich geltend machen kann.

    Zum Thema Ehe: durch die beiden Kids sind wir eh bis zum Tode miteinander verbunden. Das Sorgerecht liegt bei uns beiden. Einen Grund für die Ehe haben wir ehrlich gesagt, noch nicht gefunden. Der romantische Teil liegt uns nicht, den rechtlichen kann man auch anders lösen und die steuerlichen Vorteile, würden uns auch nicht wirklich weiter bringen, so dass wir nicht vorhaben zu heiraten.

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    • Hi lubo, finde es gut, dass ihr beide Teilzeit arbeitet. Haben mein Freund und ich auch schon in Erwägung gezogen. Bei meinem Arbeitgeber ist das leider etwas schwieriger, für meinen Freund als Informatiker wird das aus aktueller Sicht kein Problem sein. Immerhin werden die Rechte für Familien immer mehr gestärkt.

      Finde Zusammenleben mit Kindern ohne Trauschein einfacher als ohne Kinder. Denn das gesetzliche Erbe geht somit an die Kinder, was man als hinterbliebener Elternteil bei Minderjährigkeit der Eltern mitverwalten kann. Während der Ehe kann man das Vermögen bereits fair aufteilen und eine Lebensversicherung abschließen.

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      • Hi Jenny,

        wenn Du länger als 6 Monate dabei bist, der Betrieb mehr als 15 Mitarbeiter hat und Du in keinem „systemrelevanten“ Betriebsablauf arbeitest, hat ein Arbeitgeber so gut wie keine rechtliche Chance, ein Teilzeitgesuch abzulehnen. Teilzeit heißt ja nicht, dass Du nur noch 50% arbeitest. Bei mir reichten schon 90% um besser und entspannter Beruf und Privat zu vereinbaren. Bei meiner Freundin sind es 30 Stunden. Kommt halt immer darauf an.

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      • Hallo lubo, die Theorie kenne ich, trotzdem danke für den Hinweis! Bei mir in der Produktion ist das nicht sehr anerkannt.. Arbeite bereits 5h weniger die Woche, weil ich nicht mehr so viele Überstunden mache.

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    • So nun ist es endlich soweit. Ich verfolge die Szene schon so lange, angefangen hat alles beim Finanzwesir und Finanzrocker, aber das ich dann bei dir, liebe Jenny, doch tatsächlich mal den ersten Kommentar schreibe habe ich nicht gedacht^^

      So jetzt aber zum Thema:

      „Zum Thema Ehe: durch die beiden Kids sind wir eh bis zum Tode miteinander verbunden. Das Sorgerecht liegt bei uns beiden.“

      Ist dem wirklich so? Weil das war bisher für mich immer der einzige Grund wirklich mal zu heiraten. Bekannte (Väter) haben mir das erzählt, dass sie geheiratet haben um auch das Sorgerecht für ihre Kinder zu erhalten, weil ohne Ehe wäre das alleinige Recht bei der Mutter liege?!

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      • Sobald die Vaterschaft anerkannt wurde, besteht die Möglichkeit die gemeinsame elterliche Sorge in einer „Sorgeerklärung“ zu Beurkunden. Das kann ein Notar oder bei uns in Hannover der Fachbereich Jugend der Stadt erledigen. In der Ehe geschieht beides automatisch.

        Die gemeinsame Sorgeerklärung bleibt auch nach einer möglichen Trennung erhalten, beide Eltern müssen bei allen(!) Angelegenheiten gemeinsam entscheiden und unterschreiben. Die Sorgeerklärung kann im Nachhinein nur durch eine familiengerichtliche Entscheidung aufgehoben werden, deshalb ist das eine ziemlich ernste Sache und gut zu überlegen. Wenn man im Streit auseinander geht oder die Partnerschaft eh nur flüchtig ist, können durch ein gemeinsames Sorgerecht sicherlich Probleme auftreten, weil man immer miteinander in Verbindung und Kommunikation bleiben muss.

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      • Ich fühle mich sehr geehrt, dass du deinen ersten Kommentar bei mir geschrieben hast 🙂
        Die Rechte von Väter werden aktuell immer mehr gestärkt. Vor 25 Jahren haben meine Eltern die Hochzeit vorgezogen, damit mein Bruder ehelich zur Welt kommt. Mein Vater hätte sonst sein eigenes Kind adoptieren müssen. Mittlerweile kann man die Vaterschaft auch so freiwillig anerkennen (Unterhaltspflicht: Check). Um zusätzlich das gemeinsame Sorgerecht zu erhalten, muss die Mutter zustimmen. Als Mutter kann man dann aber eben auch „Nein“ sagen. Das gemeinsame Sorgerecht hat den Nachteil, dass man ohne Genehmigung des Kindsvaters nicht einfach umziehen kann. Also kein „Ich geh zurück zu meinen Eltern!“ wie im Film. Da gehe ich in meinem nächsten Artikel noch mal drauf ein.

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  3. Wie du ja selbst schon geschrieben hast, können einige der genannten Nachteile auch ohne Ehe auftreten. Die letztendlichen Nachteile, die meiner Meinung nach übrig bleiben, sind die auch nach einer Scheidung bleibenden Verpflichtungen (auch wenn ich das sehr verständlich finde) und die zum Teil sehr aufwendige und damit auch häufig zu späte Trennung.
    Die Faktoren der Feier und der möglichen rechtlichen Änderungen sehe ich nicht als Nachteile (der Ehe!) an: Den Rahmen der Feier kann man ja durchaus selbst bestimmen und wenn man keine Lust auf eine riesige Party für 10000€ hat, macht man das halt nicht. Und durch deinen letzten Artikel konnten wir ja lernen, dass man auch als unverheiratetes Paar rechtlichen Verpflichtungen unterliegen kann, die auch jederzeit vom Gesetzgeber geändert werden können.

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    • Mich stört an der Ehe, dass man selbst nach Jahren noch Unterhalt für den Geschiedenen zahlen muss. Bei Unverheirateten besteht eine gewisse Pflicht dem anderen gegenüber, aber wenn ich mich von meinem Freund trennen würde und er auszieht, könnte keiner mehr 2 Jahre später mit Forderungen kommen. Aber wie heißts so schön: „In guten wie in schlechten Zeiten.“

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      • Ja, das ist meiner Meinung nach ein echter Nachteil der Ehe, obwohl ich das, wie gesagt, gut verstehen kann: Gerade bei einer konservativ ausgerichteten Ehe hat die Frau im Falle einer Scheidung ja sonst nur sehr wenig Möglichkeiten finanziell gut durch das Leben zu kommen. Gerade weil dann häufig der Job/die Karriere viele Jahre aufgegeben wurde um Hausfrau zu sein und/oder die Kinder aufzuziehen. Im Endeffekt kann man das vielleicht einfach als Sicherheit für den Partner, der zuhause bleibt, ansehen.
        Ich möchte hier aber auch gar nicht für die Ehe argumentieren, dafür sind mir persönlich die positiven Argumente momentan definitiv nicht relevant genug.
        Viele Grüße

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  4. „Der Partner wird eine feste Kontante“
    Ja, ja, die Post- die Prae- die Ex- und die Kon-Tante …

    An meiner Arbeit und in der Freikirche habe ich viel mit jungen Frauen zu tun.
    Dabei ist mir ueber die Jahre aufgefallen:
    Frauen in Beziehungen, die nicht verheiratet sind, wuenschen sich insgeheim von ihrem Freund gefragt zu werden.
    So lange sie nicht gefragt werden, ist das „kein Problem“ alle moeglichen Gruende dafuer koennen zackig abgerufen werden … (wie bei dir)
    Aber wenn diese dann irgendwann doch gefragt werden und heiraten, strahlen sie ueber saemtliche Backen!

    Also will sagen: ich habe das bisher nur so herum beobachtet, nie/kaum: der Freund fragt und moechte Heiraten aber die Frau wimmelt ab. Fast immer umgekehrt.
    Ich denke, das liegt heutzutage an der geringeren Verbindlichkeit, fehlenden maennlichen Identitaet, fehlender Ritterlichkeit, fehlende Bereitschaft Verantwortung fuer den anderen zu uebernehmen bei den jungen Maennern.

    Habt ihr das auch beobachtet? Oder lebe ich in der Filterblase?

    LG
    Joerg

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    • Hallo Jörg, ich bin da noch recht konservativ: Der Mann soll fragen. Denn ich erlebe manchmal, wie Frauen ihren Freund dazu überreden müssen und das zu Streit führt. Sowas will ich nicht, eine Ehe muss von beiden aus kommen. Ich stehe Trennungen auch nicht so negativ gegenüber. Wenn man 10 schöne Jahre hatte, ist das auch toll. Aber wenn man unterschiedliche Zukunftsvorstellungen hat (einer will Kinder / einer nicht), dann geht es eben auseinander und dann bin ich lieber unverheiratet.

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    • „Ich denke, das liegt heutzutage an der geringeren Verbindlichkeit, fehlenden maennlichen Identitaet, fehlender Ritterlichkeit, fehlende Bereitschaft Verantwortung fuer den anderen zu uebernehmen bei den jungen Maennern.“

      Das finde ich sehr gewagt so eine Annahme in den Raum zu stellen. Wie Jenny schon in ihren Artikeln dazu schön geschrieben hat, ist es immer mit einem nicht geringen Aufwand an finanziellen Mitteln im mind. Kleinwagenbereich verbunden. In meinem Freundeskreis ( ich bin 28) ist das der Hauptgrund warum nicht geheiratet wird, denn wenn um es um heiraten oder lieber ein 2 Auto (Urlaub etc.) geht, entscheiden sie viele lieber für den praktischen Wert als für den emotionalen.

      Meine Meinung.

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      • Ich bekomme eher mit, dass Männer immer später Vater werden. Es gibt ein paar Exoten, die schon mit Anfang 20 sagen „Ich will früh Kinder!“, aber davon kenne ich nicht sehr viele. Ich erlebe eher viele Männer (meiner ist auch so einer), der sagt: „Vor 30 denke ich da nicht mal drüber nach.“ In meiner Branche kenne ich sogar einige Männer, die Ü40 sind, da viele beruflich als Projektleiter erst mal viel unterwegs und mit ihrem Job verheiratet sind. Als Frau muss ich da immer gegensteuern und sagen: Kinder rauben Eltern nicht jegliche Freiheiten. Man hat vielleicht ein wenig Zweisamkeit, wenn die Kinder in Aktion sind, aber mein Freund kann ja trotzdem abends mal mit seinen Kumpels weg. Durch Kinder wird man ein wenig „gezwungen“ aktiver zu sein (Spielplatz, Vereine , Arztbesuche etc), aber gibt ja auch schöne Seiten: Gemeinsame Tagestouren, Lego bauen, Spieleabende, Hausaufgaben machen.. Mein Vater hat immer gerne mit uns gespielt und gebastelt.

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  5. Hallo Ex-Studentin 🙂
    Danke, dass du mich verlinkt hast 🙂

    Mittlerweile weiß ich, dass ich einfach nicht die Verantwortung für mein Leben übernommen habe und deswegen damals in der Privatinsolvenz gelandet bin.
    Automatisch ist man ja nicht für die Schulden des Ehemannes verantwortlich, sondern ich habe den Kreditvertrag unterschrieben. 😉

    Aber aus Fehlern lernt man ja.
    Insolvenz ist vorbei und mir geht es super!

    Liebe Grüße
    Linda

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    • Ja, Unterschriften sind leider schnell gesetzt.. Aber wenn man es nicht besser weiß, geht man oft naiv Verträge ein. Du bist auf jeden Fall ein super Vorbild, wie man als Frau die Verantwortung für das eigene Leben übernimmt. Denn dazu ist es nie zu spät (nur schwieriger..).

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  6. Herrlich – die Stelle mit der Hochzeits-Orga!!!
    Wir sind eine sehr harmonische Großfamilie und haben schon etliche Hochzeiten gerockt (ich falle da mit meiner Hochzeitsaversion ein bisschen aus der Rolle). Die beleidigte, weil ausgegrenzte Tante ist da also nicht so das Problem. Aber wenn ich mir nur vorstelle mich monatelang mit der Farbe der Tischdecken, der Sitzordnung, Menüzusammenstellung, Locationsuche und der Schriftart für die Einladungskarte zu beschäftigen würde ich es schon wieder lassen, selbst wenn ich grundsätzlich Bock hätte zu heiraten. Das alles für einen Tag, von dem man als Brautpaar quasi eh nix hat, weil man voll im Tunnel ist und ja alles richtig machen muss, jeder was von einem will und die Zeit viel zu schnell vergeht?!? Nicht wenige sollen ja von dem Event selbst deswegen enttäuscht gewesen sein. Sie konnten ihren großen Tag gar nicht in vollen Zügen genießen…

    Shitstorm welcome!

    Wenn ich es mir mal anders überlegen sollte, schnapp ich mir meine Liebste, fliege mit ihr nach Bora Bora, heirate sie am Strand und gut. Bei der Kohle kommt es aufs gleiche raus. Aber Zeit und Nerven ohne Ende gespart!!! On top die echte Chance, den Tag und die anschließenden (Flitter)Wochen zu genießen. Zurück in Deutschland glaubt MIR eh keiner, dass ich geheiratet habe.

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    • 😀 😀 Irgendwann treten Leute doch vor den Traualtar.. 😉 In meinem Bekanntenkreis haben einige nach rund 15 Jahren mit über 40 geheiratet. Diese Paare waren kinderlos und es ging vermutlich in erster Linie um die Absicherung (an irgendwen will man ja doch was vererben..). Mit Kind, wie bei dir, ist das Erbthema schon leichter.

      Ich selbst war bisher auf 2 Hochzeitsfeiern. Waren beide schön, obwohl diese sehr unterschiedlich waren: Studentenhochzeit im Garten und jeder bringt was zu essen mit; das andere war auf einem Schiff auf dem Rhein (geschlossene Gesellschaft) mit mehrgängigem Buffet. Als Nomadin, mit überall verstreuten Freunden und Familie, graust es mir wirklich vor einer Hochzeitsplanung, schon alleine weil man einen Ort und einen Termin finden muss, wo die wichtigsten Leute Zeit kommen können. Oder die Frage: Wer sind die Trauzeugen? Wer macht die Fotos? (Habe zum Beispiel einen Kumpel, der toll fotografieren kann, aber der soll ja mitfeiern können und nicht Fotos machen müssen..)

      Dazu fällt mir eine Studienkollegin ein: Sie half bei einer Eventagentur aus und war auf vielen Hochzeiten.. Viele Anregungen, aber dadurch auch einen hohen Maßstab für die eigene Feier.

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      • „[…] schon alleine weil man einen Ort und einen Termin finden muss, wo die wichtigsten Leute Zeit kommen können“
        Das Problem sehe ich nicht so ganz: Lang genug vorher bekannt geben (1/2 Jahr?) und ich bin mir sicher, dass die allermeisten Leute es einrichten können zu kommen, wenn sie nur wollen.

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  7. Hi Vincent,
    dachte, es geht eher um VERANTWORTUNG fuer den anderen im Sinne von
    „in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod Euch scheidet“ …
    das koennen ganz schoen viele Tage werden … und schoene und schwierige sind immer dabei …
    diese Verantwortung wollen viele (Maenner mehr, als Frauen?) nicht uebernehmen, weil vielleicht auch muehsam, kompliziert, anstrengend, arbeitsreich, absolut?, mit vollem Einsatz … aber dafuer auch vertraut, verlaesslich, gluecklich, tief, verbunden, herzlich …
    LG
    Joerg

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    • Hallo Jörg,
      das hast du schön geschrieben.
      Und das ist wohl der Grund warum die meisten heiraten. Nur überlegt es sich die Hälfte der Kandidaten auf dem Weg zum scheidenden Tod anders und lässt sich wieder scheiden. Bei vielen führt das zu massiven Problemen unterschiedlicher Art. Wer das in Kauf nimmt oder wer für sich weiß, dass er es WIRKLICH unter allen Umständen durchzieht kann ja gerne heiraten. Ich möchte das nicht, weil ich bessere Sachen zu tun habe, als mich im Scheidungsfall um Rentenpunkte und ähnliches zu streiten. Eine glückliche Beziehung führe ich trotzdem.
      In meinem Kommentar weiter oben bin ich übrigens lediglich auf die Art der Hochzeit eingegangen. Übernehme ich weniger VERANTWORTUNG, wenn ich auf Bora Bora am Strand heirate?
      Ich wünsche dir eine lange Ehe und dass deine Frau es sich nicht anders überlegt. Selbst wenn man für sich weiß, dass es für die Ewigkeit sein soll gibt es in einer Ehe immer noch eine zweite Person.
      Da steckste nicht drin. Jedenfalls nicht permanent 😉
      Alles Gute
      Vincent

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    • Huhu Joerg, Männer sind da tatsächlich negativer eingestellt. Kann aber auch daran liegen, dass diese im Scheidungsfall am meisten jammern. Wenn diese selbst in einer 1-Zimmer-Wohnung leben, während sie für Frau und Kinder Unterhalt zahlen. Frau lässt es sich quasi nach der Scheidung „gut ergehen“. Was während der Ehe noch vollkommen in Ordnung war, ist danach plötzlich Ausbeutung.. Aber da gehe ich im nächsten Teil mehr drauf ein.

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  8. Ach ja, Hochzeitsorganisation. Wir haben die Feier bewusst klein gehalten und ja: Wir hatten diverse beleidigte Tanten. Nach mehr als drei Jahren hat sich das aber auch gelegt und trotz weniger Gäste war die Hochzeit immer noch teuer genug 😉
    Wer davon ausgeht, sich zu trennen, der sollte aufgrund der (teuren) Nachteile einer Scheidung wohl besser gar nicht erst heiraten. Aber da bin ich Optimistin: Es gibt einfach Menschen, bei denen passt es. Und bei denen passt es für immer. Ich bin fest davon überzeugt, dass mein Mann und ich dazugehören!

    Wie es wird, wenn/falls wir mal Kinder haben, zeigt sich dann. Aktuell verdiene ich mehr als mein Mann und er hat schon signalisiert, dass er durchaus mehr Aufgaben im Haus übernehmen würde und kein Abend-und-Wochenend-Vater sein möchte – genau so wenig, wie ich unsere Kinder früh „abgeben“ möchte. Arbeitskolleginnen von mir haben aber auch schon klar gesagt, dass sie keine Kinder möchten, weil es sie in ihrer finanziellen Freiheit einschränken würde …

    P.S.: Ich steh auch auf Monogamie 😉

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    • Huhu, du hast Recht, dass man mit Überzeugung in eine Ehe gehen sollte. Schließlich hält die Ehe in 2/3 der Fälle ja auch. Ein bisschen kann man vorher vielleicht auch schon abschätzen, ob der Partner mit einem durch dick und dünn gehen wird und ob man ein gutes Team ist.

      Den Verzicht auf Kinder finde ich an sich sehr schade. Ist aber manchmal automatisch dadurch bedingt, dass heutzutage Leute sehr lange für die Ausbildung benötigen und erst mal beruflich Fuß fassen wollen. In meinem Freundeskreis sind es vor allem die Männer, die mehrere Ausbildungen machen und erst gegen 30 beruflich Fuß fassen. Was bringt einem also ein Kinderwunsch, wenn kein Einkommen und keine unterstützenden Großeltern da sind. Im besten Falle haben beide ein Einkommen und zumindest dank Teilzeit beide zum Familienunterhalt und Kindererziehung beitragen.

      P.S. Finde ich gut! 🙂

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  9. Ich werde es trotzdem tun.

    Für mich sind alle die Themen, welche du ansprichst einfach etwas, wo man sein Weg finden muss. Ich kenne meinen und dazu gehört Heiraten und auch Kinder. Von mir aus bleibe ich dabei sogar zu Hause.

    Eine Hochzeit muss einfach nicht 10.000 € Kosten oder 30.000 €, wie bei einem Kollegen. Meine Priorität sitzt da bei einer Hochzeit irgendwie anders. Mir geht es um die Zeit mit den mir wichtigen Leuten zu verbringen. Nicht eine prunkvolle Feier zu haben. Von mir aus am Lagerfeuer mit einem Glas Wein.

    Für mich sind das alles Themen der persönlichen Entscheidung. Trennen ist genau so eine Entscheidung. Oft wird sich getrennt, weil man glaubt etwas „besseres“ zu finden. Anstatt an dem bestehenden nochmal zu arbeiten.Da fällt mir ein Satz ein, welchen ich mal gelesen habe.

    „Sich zu trennen um was besseres zu finden bringt nicht, den man nimmt sich selbst mit.“

    Von daher. Wir sehen uns auf der Hochzeit und mit 80er alle zusammen im Schaukelstuhl 😉

    Gruß,
    mafis

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    • Guter Spruch 🙂 Ich sags mal so: Man sollte sich in einer Beziehung gegenseitig unterstützen. Aber da gehören 2 dazu. Sobald einer das ausnutzt, funktioniert es nicht mehr. Wenn einer untreu, gewaltätig oder faul ist, halte ich nicht aus Prinzip dran fest.

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      • Ja. Das stimmt. Personen die etwas ausnutzen gibt es immer. Aber sollte man das nicht bemerken bevor man heiratet? Hoffe ich zumindest. Und ja natürlich gibt es die Ausnahmen, welche sich so entwickeln können.

        Ich sehe oft eine Beziehung auch als Spiegel. Eine Freundin hat da sich mal beschwert ala ihr Mann redet nicht mehr so viel mit ihr,…. und so weiter. Am Ende habe ich sie gefragt, wie sie sich gegenüber verhält. Und sie hat genau das selbe getan. Danach ist sie dann selbst etwas aufgewacht.

        Ich glaube über das Thema kann man ein ganzen Abend und auch eine ganze Woche diskutieren.

        Im großen und ganzen sehe ich es aber auch so. Man unterstützt sich gegenseitig und beide haben dafür sorge zu tragen das es funktioniert. Manchmal muss man dafür aber auch mal den Vorreiter machen und den anderen mitziehen. Kommt er nicht mit, dann war er vielleicht wirklich der falsche Partner. Aber das passiert richtig gemacht glaube eher selten.

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  10. Der Tenor des Artikels ist in der Tat doch arg negativ ausgefallen 🙂
    Die meisten kritisierten Punkte habe aber IMO mit der Ehe an sich eigentlich kaum was zu tun.
    Jede Art von Beziehung bringt Abhängigkeiten mit sich, im Guten wie im Schlechten. Und ob der Partner einen betrügt, wie gut oder schlecht vereinbar Job und Familie sind, ob Tante X wegen irgendwas beleidigt ist etc., da kann „das Modell Ehe“ gar nicht für.

    Die Darstellung der finanziellen Verpflichtungen durch die Ehe ist leider im Artikel auch nicht ganz korrekt. Wenn man in eheähnlicher Gemeinschaft wohnt dann muss ein Partner ebenfalls für den anderen einstehen, z.B. bei der Berechnung von Hartz4 usw.
    Und die Wahlmöglichkeit der Steuerklassen hat für die Partner vor allem Vorteile. Man kann durch geschickte Wahl der Steuerklasse z.B. auch das Netto-Einkommen eines Partners gezielt erhöhen und somit in Folge auch höhere Lohnersatzleistungen (wie zB Elterngeld) erzielen.

    Will heißen: Ich lese aus dem Text eher die Schmerzen des Erwachsenwerdens heraus 🙂
    Entscheidungen sind halt kompliziert. Und selbst Nicht-Entscheidungen (keine Kinder, keine Hochzeit, keine Börsengeschäfte…) sind in Wirklichkeit Entscheidungen die Konsequenzen haben. „Automatisch bedingt“ ist daher gar nichts, es kann höchstens sein dass man seine Entscheidungen getroffen hat ohne sich diese überhaupt selbst bewusst zu machen.

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  11. Moin Jenny,
    da schein ja jemand etwas deprimiert zu sein. In diesem und in dem vorherigen Artikel stehen eigentlich mehr Argument gegen die Ehe, als dafür.
    Ich bin mit meinem Mann jetzt 22 Jahre verheiratet. Es war eine Studentenhochzeit, wie Du sie beschrieben hast. Ich kann Dir sagen, es gibt immer Höhen und Tiefen und da man seinen Partner mit der Zeit immer besser kennt, kennt man die wunden Stellen natürlich auch.
    Aber nach jedem Tief kommt auch wieder ein Hoch und nach Lachen kommt Weinen.
    Gefragt hat mich mein Mann eigentlich nie, es lief mehr so ab:“ Wir sind schon so lange zusammen, wir können eigentlich auch heiraten ! , Okay !“
    Als Ingenieure sind wir Beide ehr praktisch veranlagt 😉
    Aber da wir beide die gleiche Ausbildung und sogar die gleichen Berufe haben, ist unsere gemeinsame Bandbreite bei Gesprächen natürlich sehr groß. Das bemerken wir im Vergleich zu unseren Freunden immer wieder.
    Wir Frauen wollen heute emanzipiert sein, erwarten aber immer noch, das uns eine (Dreh)tür aufgehalten wird. Fragt Du doch ! Über die gegenseitige Absicherung haben wir damals übriges nicht nachgedacht. Es gab ja auch nichts, das haben wir uns zusammen erarbeitet. Herr Plutusandme sagt immer :“ Ich wäre die Sicherheit und er verdiente den Spaß“. ..und so sehen wir das auch noch heute. Wir sind heute allerdings in einem Alter, wo Ich Ihn schon mal gerne auf Geschäftsreise begleite und er macht sich dann immer die Mühe etwas ganz Besonderes heraus zu suchen. Highlight war mal eine Candlelight Dinner in einem Wasserschloß…ganz allein zu Zweit.;-) Nur das Bedienpersonal war dezent im Hintergrund. Er hat mir bis heute nicht erklärt, wie er das gemacht hat.

    Familienplanung war bei uns auch angedacht: Wir wollten auch gerne Kinder, das sollte aber leider nicht sein.

    Zitat:“
    Durch die Ehe gibt man gewollt einen Teil seiner Freiheit auf und teilt das zukünftige Leben miteinander“

    Da widerspreche ich Dir aber erheblich. Wir haben beide unsere Freiheit erweitert und entdecken immer wieder etwas Neues. Auch das die Frau die Haushaltsarbeit macht ist absolutes Klischeedenken. Wir sind beide berufstätig und erlauben uns den Luxus eine Zugehfrau angestellt zu haben. Die gewonnene Freiheit geniessen wir gemeinsam.
    Auch ist es heute nicht mehr so, das die Frauen auf die Kinder aufpassen, haben doch gute ( meist junge ) Unternehmen ein Hort. Übirgens ist das eine Sozialleistung , die beim nächsten Gehaltsgespräch auf den Tisch kommen darf. Schließlich hast Du als Frau da ja mehr den Rücken frei und kannst für Deinen Arbeitgeber bessere Ergebnisse liefern. Im öffentlichen Dienst geht das jedenfalls völlig unproblematisch.Ist ein Arbeitgeberwechsel vielleicht eine Alternative ?

    Ich habe Deinen Bericht jetzt mehrmals gelesen und wünsche Dir als Romantiker das Alles so kommt, wie Du es Dir wünscht. Aber hin und wieder müssen wir Frauen auch mal den „Jäger“ in die richtige Richtung schubsen. Nur Mut.

    LG
    Frau Plutusandme

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    • Huhu,

      danke für den Rat!! Ja, ein AG-Wechsel schließe ich auf Dauer nicht aus. Mein AG ist von Homeoffice und einem Hortangebot noch sehr weit entfernt.

      Wasserschloss klingt toll! Wenn ich das Wort bei google eingebe, kommen atemberaubende Fotos diverser Schlösser. Innerlich bin ich zwar auch eine verlorene Prinzessin, halte aber trotzdem geschlechtsunabhängig anderen die Türe auf. Berufsbedingt mehr Männern als Frauen. 😉 Finde es gut, dass du die Möglichkeit hast, deinen Mann auf Dienstreisen zu begleiten!

      Wir Ingenieure sind tatsächlich sehr pragmatisch und bodenständig. Würde der Finanzwesir sicherlich zustimmen. Gleichzeitig fühle ich mich noch „zu jung“, obwohl ich dieses Jahr auch ein Viertel Jahrhundert zu feiern habe. Heiraten klingt so erwachsen, weil man plötzlich nicht mehr nur sich selbst verpflichtet ist.

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  12. Ich habe vor kurzen folgenden Ratgeber durchgelesen:

    https://www.ratgeber-verbraucherzentrale.de/mit-oder-ohne-trauschein

    Kann ich persönlich wärmstens Empfehlen – hat für mich das heiraten wieder in greifbare Nähe gerückt. Bereits in einer unehelichen Gemeinschaft geht man bereits unbewusst diverse Pflichten ein, die einer Ehe schon nah kommen. Nach Abschluß der Lektüre musste ich einfach den Kopf schütteln, mit welch banalen Diskussionen Menschen vor Gericht ziehen und worüber Richter entscheiden müssen. Da musste bei vielen Ehen die Menschen sich derart gehasst haben am Ende, dass sich wirklich über jeden „Müll“ gestritten wurde. Das sind Themen die erwachsene Menschen auch ohne dritte Partei fair lösen könnten.

    Daher halte ich es für immens wichtig, dass Mann&Frau vor der Hochzeit 100% aufgeklärt sind. Dann können Unstimmigkeiten schlichtweg nicht passieren, da jeder weiß woran er ist und sich keiner benachteiligt fühlt. Und wenn, dies bereits vorab bewusst entscheidet. So kann jeder für sich schon mal theoretisch seine „Grenzen“ ausloten. Dann besteht am Ende nur noch ein minimales Risiko für einen Rosenkrieg.

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    • Huhu Capri, danke für den Tipp! Werde ich mir durchlesen, falls es bei mir mal so weit sein sollte. Aktuell beschäftige ich mich ja auch mit dem Thema Scheidung und fast überall heißts: „Das wird im Zweifelsfall vor Gericht geklärt..“ Da frag ich mich echt, wie verstrickt das Paar in irgendwas gewesen sein muss, dass man nur mit juristischem Beistand alles klären kann. Ich wage es tatsächlich zu behaupten, dass mein Freund und ich viel zu „bequem“ sind, um große Streitereien auszutragen. Du willst denn Esstisch? Ok, nimm halt. Gemeinsames Sorgerecht? Klar, sind ja auch deine Kinder! Sollen wir uns an Weihnachten vielleicht abwechseln?

      Aber so versöhnlich denken vermutlich viele vor einem Rosenkrieg. Aber wenn beide finanziell auf beiden Beinen stehen und nicht am Hungertuch nagen, so fällt ein großes Streitpotential schon mal weg.

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