Zufriedenheit oder Bequemlichkeit?

Unzufriedenheit ist kein großer Motivator, um im Leben mehr zu erreichen. Aber wer die Unzufriedenheit schon sein Leben lang gepachtet hat, wird selbst am Strand liegend (auf der eigenen Karibik-Insel mit der Liebe des Lebens im Arm) noch bemängeln, dass der Cocktail in der Hand nicht kalt ist. Deswegen ist eins meiner vielen Lebensmottos:

Lerne Dinge mehr zu schätzen und sei zufrieden mit dem, was du hast.

Man muss nicht immer alles im Leben verbessern. Manche Dinge sind vielleicht schon ganz gut so wie sie sind. Gerade in Bezug auf Versicherungen, die Wohnsituation, den Beruf oder auch gar bei einer Partnerschaft muss man sich fragen: Wieso bleibe ich bei meiner Entscheidung statt weiterzuziehen? Aus Zufriedenheit oder aus Bequemlichkeit?

Ein Beispiel aus meinem Leben für Zufriedenheit:
Ich wollte nach dem Studium eigentlich immer eine Wohnung mit Balkon. Die Wohnungssuche in der Stadt ist nicht all zu leicht und letztlich ist es eine schöne Maisonette-Wohnung (also 2 Etagen) ohne Balkon geworden. Wir fühlen uns hier sehr wohl, haben nette Nachbarn und wollen gerne noch viele Jahre hier bleiben. Das Thema Balkon schreibe ich mir also erst wieder für die nächste Wohnungssuche auf die Liste.

Ein Beispiel für Bequemlichkeit:
Regelmäßig den Stromanbieter zu wechseln spart Geld, da man um die 120€ im Jahr oder mehr alleine an Neukundenbonus abstauben kann. Das ist mit ein wenig Bürokratie verbunden. 120€ für 2-3 Stunden Zeit für den Preisvergleich und den Schriftkram klingen nach einem fairen Stundenlohn. Ich muss mir eingestehen, dass ich trotzdem zu faul bin zu wechseln.

Habt ihr euer Leben bereits nahezu perfektioniert oder hindert euch die Bequemlichkeit an manchen Veränderungen im Leben?

5 Gedanken zu „Zufriedenheit oder Bequemlichkeit?

  1. Hallo Ex-Studentin,
    ich finds schön, dass du dir vorgenommen hast, über Themen wie Lifestyle, Finanzen und Lebensfreude zu bloggen…bin durch deine Kommentare bei Fräulein Zaster auf deinen Blog gestoßen…ich bin auch noch ganz neu in der „Bloggosphäre“, so wie du und dachte, ich schau mal vorbei 😉

    Guter Punkt von dir mit dem Stromanbieter-Beispiel: es gibt viele mehr oder weniger mühsame Stellschrauben, um seinen Alltag zu optimieren; dennoch mag nicht jeder immer und alles, was möglich ist, optimieren. Ich halte mich z.B. schon eher für einen Sparfuchs im Alltag, aber ich habe ich keine Lust, Lebenszeit für Dinge, die ich nicht gut kann (kleine Reparaturen im Haushalt, einen Knopf annähen, platten Reifen flicken) zu vergeuden und gönn mir da dann lieber einen überteuerten Handwerker/Dienstleister…Ist auch eine Form von Bequemlichkeit 😉

    Viele Grüße
    Marion

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  2. An deinen Namen erinnere ich mich sogar. Wusste aber noch nicht, dass du auch bloggst 🙂 (Mehr Lesestoff für mich). Das Fräulein Zaster hat wohl großes Talent, die Schreib-Leidenschaft auch bei anderen zu entfachen. Ich wünsche dir viel Spaß beim frischen Bloggeinstieg! Wegen der mühsamen Arbeiten: Ich suche mir immer selbst raus, ob ich Spaß an der Sache oder nicht. Wenn es was zu nähen gibt, mache ich das gerne, um meine Hausfrauenqualitäten zu beweisen. Als letztens meine Fahrradreifen platt waren, sagte mir meine Ingenieur-Ehre eigentlich, dass ich das selbst reparieren sollte, aber hab es dann doch in die Werkstatt gegeben – natürlich nur um den Erhalt von Arbeitsplätzen zu fördern. 😉

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  3. Ich möchte neben der Bequemlichkeit ein weiteres Argument dagegen einwerfen, mit jährlichem Rumoptimieren die letzten Euros rauszuquetschen: Überzeugung vom Produkt, mit Sorgfalt ausgewählt, wo das Preis Leistungsverhältnis stimmt. Ich z.B. mag meinen Ökostromanbieter und zahle dafür gerne ein paar Cent mehr. Oder die Service-Hotline meiner Bank, wo mir ohne lange Warteschleife, freundlich, kompetent und unkompliziert geholfen wird. Für mich sind das gute Gründe, kein Tagesgeld- oder Anbieterhopping zu betreiben. Schließlich ist der Neukundenbonus kein skalierbares Geschäftsmodell und jeder Wechsel birgt potentiell auch Ärger.

    P.S. Glückwunsch zum Blogstart – habe die Kommentare bei Frl Zaster gelesen und freu mich, dass sich die weiblichen Finanzblogs mehren!

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    • Freut mich, dass du hier her gefunden hast. 🙂 Mir ist Service auch etwas wert. Ich Sparfuchs habe mir eine kostenlose Kreditkarte angelacht und noch eine Prämie eingestrichen und es dann doch nicht übers Herz gebracht, die Kreditkarte bei meiner Hausbank zu kündigen, weil ich in das Produkt mehr Vertrauen habe.

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  4. Ich bin gerade in Tunesien. Vorletzte Nacht habe ich auf Einladung bei einer tunesischen Familie übernachtet. Was mir sofort auffiel:

    – kein Auto
    – Toilette im Innenhof
    – im Wohnzimmer sitzt man auf Kissen auf dem Boden
    – einfachste Gerichte und alle essen aus einem Topf/Teller
    – schlecht isolierte Wände ohne Heizung
    – kaum ,,Beauty“-Produkte für die 4 Schwestern (zu teuer, werden aus Dingen wie Olivenöl selbst hergestellt)
    – keine Markenkleidung
    – alte Mobiltelefone
    – Röhrenfernseher
    – kaltes Duschwasser
    – usw.

    Aber jetzt kommt es: Die Familie machte auf mich einen glücklicheren Eindruck als viele gestresste und genervte Europäer. 🙂

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